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Die Hifi 1978 war eine der großen deutschen Hifi Messen

Im Jahr 1978 steckte die deutsche Elektro- und Unterhaltungs-Industrie schon tief in der Klemme. Die Japaner hatten den Markt okupiert und waren überall auf der Siegerstrasse.

Es gab kaum noch irgendeine Nische, in der es sich ausruhen ließ. Und die Japaner hatten die Schwachstellen der deutschen und europäischen Produkte gnadenlos ausgenutzt.

Wer heute (also 1978) noch einen 2x 15 Watt End-Verstärker in irgend einem Gerät anbot, wurde nicht mal mehr ausgelacht, er wurde nur noch mitleidig belächelt. Damit wir es richtig verstehen, nicht der Mitbewerb hat gelächelt, sondern die zunehmende Zahl der potenten Kunden hatte gelächelt und sich kopfschüttelnd (von diesem Hersteller) abgewandt.
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Die großen deutschen Hersteller wollten nicht mitmachen.

Es war die Zeit der dicken, schweren, satten und kräftigen Boliden gekommen. Ein Hersteller, der jetzt noch ernst genommen werden wollte, hatte mindestens ein Flagschiff  mit 2 x 150 Watt Sinus im Programm. Und dessen Klirrfaktor mußte irgendwie unter 0,01% liegen, sonst war das nix.

Ob man den Unterschied von 0,1% und 0,001% jemals hören würde, war gar nicht die Frage, die Kunden wurden regelrecht gedrillt, auf diese Stellen nach dem Komma zu schielen. Auch der Frequenzgang mußt exorbitant weit von 10Hz bis 100kHz gehen.

Die Verkäufer, die überhaupt noch irgendetwas verkaufen wollten, mußten sich dem neuen "Trend" fügen, das dumme Gebabbel der vielen Testzeitschriften nachplappern und den Kunden diesen ganzen Quatsch samt der Weisheit über die Testsieger weiter einpinseln.

Ja, so war das damals und so ist es vielfach heute noch.

Hier folgt ein 24 seitiger Rückblick auf diese Messe
aus der FUNKSCHAU 1978, Heft 06 bis heft 21

Vorwort

Der erste Messebericht in Heft 21

Die vierte internationale HiFi-Ausstellung mit Festival schloß „mit klarem Klang und guter Harmonie" - so Nowea-Hauptgeschäftsführer Kurt Schoop - am 24. August ihre Pforten. Wir berichteten bereits in Heft 20/1978 über Zahlen und Fakten sowie über die in der Abschluß-Pressekonferenz bekanntgegebenen Beschlüsse.

Die Messe stieß bei privaten und Fachbesuchern auf reges Interesse, obwohl ihnen nur ein Teil des Angebotes auf dem HiFi-Markt präsentiert wurde:

Die deutschen Hersteller waren in der Mehrzahl nicht vertreten. Dieser Umstand wirkt sich auch auf unsere Berichterstattung aus, denn die großen deutschen Markennamen fehlen hier. Nichtsdestoweniger ist das Angebot vielseitig und erstreckt sich von der immer besser ausgestatteten Konsumklasse bis zu Spitzengeräten mit kompromißlosem Einsatz der heutigen technischen Möglichkeiten.

Editorial aus der Funkschau

Wie zu erwarten war, konnte man an vielen Geräten das Eindringen neuer digitaler Techniken registrieren. Der Mikroprozessor wird nicht nur zur Erhöhung des Bedienungskomforts eingesetzt, er übernimmt auch in vielen Fällen Steuerungsaufgaben innerhalb der Hochfrequenzteile von Empfängern.

So reicht die Spanne bei manchen Gerätetypen von der altvertrauten Zeigerskala mit Drehknopf bis zur Taschenrechner-ähnlichen Anordnung der Bedienungselemente, Digitalanzeige, und ohne jegliche mechanische Bauteile. Auch die Fernbedienung für Nf-Geräte ist im Kommen; ihre Anwendung beschränkt sich nicht nur auf die Fernsteuerung von Tunern und Verstärkern, sondern wird auch bis zum fernbedienbaren Plattenspieler ausgeweitet.

Viele Funktionen, die früher den Zeigerinstrumenten überlassen waren, übernehmen inzwischen LED-Ketten; so sah man z. B. bei manchen in vollem Betrieb vorgeführten HiFi-Türmen bis zu sechs Pegelanzeiger, die die Aussteuerung des Kassettenrecorders, den Pegel des Vorverstärkers und die Ausgangsleistung am Endverstärker angaben.

Wenn man überhaupt von neuen Trends sprechen will,
so zeichnet sich mancherorts eine Verkleinerung der Abmessungen von Komponenten ab, ohne daß Zugeständnisse an die Leistungsdaten gemacht werden mußten. Der Raumbedarf solcher kleinerer Einzelbausteine schrumpft dabei um ein ziemliches Stück zusammen und macht einen größeren Turmaufbau überflüssig. Allerdings besteht bei der Unterbringung von vielen Bedienungselementen auf der verkleinerten Frontplatte die Gefahr, daß die Handlichkeit darunter leidet.

Technisch aufgewertete Stereo-Radiorecorder erfüllen teilweise bereits die DIN-Anforderungen für HiFi- Geräte im Tuner- und Kassettenteil und können - zusammen mit einem externen Verstärker höherer Leistung - eine tragbare HiFi-Anlage ergeben. Aufgrund der zahlreichen auf der Messe präsentierten Neuheiten kann unser Bericht nur einen Überblick bieten.

Übersicht über die einzelnen Artikel zur Hifi 78

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