1948 - Welcher Frequenzbereich reicht für eine gute Tonwiedergabe aus?
Ein Artikel aus einer frühen FunkTechnik Heft 10 aus 1948
Es wird oft behauptet, daß von den meisten Hörern eine Musikwiedergabe als angenehmer empfunden wird, wenn die Frequenzen oberhalb von 5.000 oder 6.000 Hertz abgeschnitten werden, und einer originalgetreuen Wiedergabe, in der auch die Frequenzen bis herauf zu 12.000 oder 15.000 Hertz enthalten sind, als „weicher" vorgezogen wird.
In diesem Zusammenhang ist ein kürzlich in den Vereinigten Staaten durchgeführter Versuch von Interesse, bei dem ein Orchester durch ein „akustisches Filter" von den im gleichen Raum befindlichen Zuhörern getrennt war. Dieses „akustische Filter" bestand aus 30cm breiten Blenden, deren Länge die ganze Höhe des Raumes einnahm, und die jalousieartig geöffnet und geschlossen werden konnten.
Während das „akustische Filter" im geöffneten Zustand den Tonumfang des Orchesters nicht beeinflußte, unterdrückte es praktisch alle Frequenzen oberhalb von 5.000 Hertz ohne Beeinträchtigung der tieferen Frequenzen, wenn es geschlossen war. Um eine Voreingenommenheit der Hörer auszuschließen, war das Filter durch einen leichten Vorhang abgedeckt. Von etwa 1.000 Versuchspersonen, die sich für das Experiment zur Verfügung stellten, empfanden etwa zwei Drittel die im Frequenzumfang unbeeinflußte Wiedergabe als angenehmer; dieses Ergebnis trifft ziemlich gleichmäßig auf alle Altersgruppen zu. Die Wiedergabe mit dem verkürzten Frequenzbereich wurde als „gedrückt", „verschwommen", „zurückgehalten", niemals aber als „weich" von den Zuhörern bezeichnet.
1959 - April - erste Stereo-Anlage im Freien in Betrieb
Auf der Bundesgartenschau 1959 in Dortmund, die Ende April eröffnet wurde, ist zum erstenmal eine Stereo-Anlage im Freien in Betrieb genommen worden. Für jeden Stereo-Kanal steht eine Leistung von 300 W zur Verfügung. Als Lautsprecher werden Tonsäulen benutzt, die mit insgesamt achtundzwanzig Lautsprechersystemen bestückt sind. Sie sind auf einer Basis von 100 m verteilt und ermöglichen die stereophonische Beschallung einer Fläche, auf der rund 6000 Menschen Platz finden. Die Hörfläche ist bis zu 100m breit. Über die Anlage werden Stereo-Schallplatten und Mikrophon-Orchesterkonzerte übertragen.
1965 - aus der Graetz Zeitschrift - Noch mehr Stereo
NDR - Auf der diesjährigen Hannover-Messe sendet der NDR - wie bisher jedes Jahr - über seinen UKW-Strahler Stereo-Programme. Die Sendungen sind auf Kanal 30 mit der Frequenz von 95,5 mHz zu empfangen.
Und zwar zu folgenden Zeiten:
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- Täglich - 9.30 bis 10.30 Uhr Stereo-Musik
- Montag—Sonnabend - 14.30 bis 15.00 Uhr Testsendung
- Täglich - 15.00 bis 16.00 Uhr Stereo-Musik
- Täglich - 18.00 bis 19.00 Uhr Stereo-Musik
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SWF - Seit dem 29. März 1965 ist im Programm der Abteilung Unterhaltung des Südwestfunks eine Stereo-Sendung pro Woche enthalten. In den letzten Wochen wurden hauptsächlich Operettenmelodien, Schlager- und Tanzmusik gesendet. Die Sendezeit dieser Stereo-Programme ist auf montags von 17.00 bis 17.25 Uhr festgelegt.
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Aus der ELO 06/1980 kommt diese Aktualität:
Am 1. April stellte der Südwestfunk seine 3. Senderkette von Mono auf Stereo um. Die Sendungen von SWF 3 werden also künftig wie SWF 1 und SWF 2 in Stereo-Qualität ausgestrahlt. Die von den Sendern Baden-Baden, Brandenkopf und Bad Marienberg ausgestrahlten Sendungen für die ausländischen Arbeitnehmer werden aus der 3. Senderkette auf neuen Frequenzen gesendet. Damit wird SWF 3 über die gesamte Senderkette als Vollprogramm ausgestrahlt.
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