Ein Rundgang durch die musikalische geschichtliche Technik- und Gesellschafts- Historie (Club-Edition aus 1960) in 3 Teilen.
November 2009 - Werfen wir einen Blick auf und in die drei großen Schallplattenlclub- Kassetten von 1910 bis 1960, in denen jeweils zwölf 45er Singel-Schallplatten als sogenannte kleine Langspielplatten enthalten waren.
Was diese Bertelsmann/Polydor Schallplattenring (bzw. Club) Edition für uns hier so wertig oder interessant macht, hinten auf der Rückseite war jeweils ein historisches Stückchen Zeitgeschichte enthalten.
Was können Sie erwarten und was sollten Sie überlesen:
1960 war der verheerende 2. Weltkrieg für die Deutschen gerade mal 15 Jahre vorbei und es gab (zumindest in D-West) einen ungeahnten gigantischen Aufschwung. Eine neue Wohlstandswelle schwappte über West-Deutschland herein. Doch wie wir jetzt (in 2009) so langsam mitbekommen, war aber das über 12 Jahre indoktrinierte (= eindressierte) Denken von vor 1945 noch lange nicht vorbei.
Der oder die Bertelsmann Autoren der rückseitigen kleinen zeitgeschichtlichen Absätze haben sich 1960 schon die eine oder andere Kritik (an den erst "kürzlich" vergangenen Zeiten) erlaubt und diese zwischen die Zeilen einfließen lassen. Vermutlich mussten sie aber auf die damaligen Chefs (aus jener verdrängten Epoche) Rücksicht nehmen und konnten nicht alles "so" schonungslos offen legen wie heutzutage.
So ist ihre zeitgeschichtliche Recherche (damals 1960 noch ohne Internet) recht interessant und wird nur hier und da durch Anmerkungen der Redaktion ergänzt oder kommentiert.
Etwa 24 Schallplatten schmücken sich mit dem Attribut "HiFi"
Doch dem ist weder heute so, noch war dem schon 1960 so. Vor allem, wenn viele dieser Schlager nicht als historische Originale enthalten sind, sondern als sogenannte "Remakes" (= nachgespielt) existieren.
Bei den letzten 12 Platten in Kassette III steht (auf einmal) nichts mehr von Hifi drauf. Die klingen teilweise auch "sehr sehr" bescheiden. Wir haben sie alle mit unseren Highend-Geräten digitalisiert. Die Klangqualität ist teilweise sehr weit von den ganz normalen Möglichkeiten von 1960 entfernt.
Andere Studioaufnahmen von 1960 belegen eindrucksvoll, daß es damals 1960 durchaus schon Studioqualität auf einer Telefunken M5 oder dann der größeren Telefunken M10 Bandmaschine gab. Die Telefunken Studio-Maschine M15 von 1972 ist bereits zu jung.
Hier bei uns im Studio kann ich Ihnen digitalisierte Freddy Quinn Originalaufnahmen vorspielen, daß Sie "bezüglich der Qualität" den Mund nicht mehr zu bekommen. Auch uralte Gurken von Juliane Werding und Milva sind qualitativ beeindruckend. (Der persönliche Geschmack sollte hierbei keine Rolle spielen.)
Oder steigen Sie mitten hinein über die Linkliste unten.
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Die Unterseiten von : Musikalische Historie
Lesenswerte "Inseln" bezogen auf die Musikgeschichte:
Aus dem "Angebot" der Informationen haben wir hier im Hifi Museum ein paar Links mit Bezug auf die Musikentwicklung ab 1910 referenziert.
Ab hier kommen ein paar direkte Links . . .
Ein paar herausgegriffene Titel aus dem Bereich Schallplatte und Musik (das wird später verlinkt):
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- Warum Sie einen Edison-Phonographen haben müssen!
- 1911 nannte man den Plattenspieler »Des Spießers Wunderhorn«.
- Beethoven-Symphonien erschienen zum erstenmal ungekürzt auf Schallplatten.
- In Deutschland wurde der Jazz eingeführt.
- Am 29. Oktober, 20 Uhr, strahlte der deutsche Unterhaltungsrundfunk im Berliner Voxhaus seine erste Sendung aus.
- 1924 gab es in Berlin zum erstenmal eine deutsche Funkausstellung
- Die ersten elektrischen Schallplattenaufnahmen erschienen.
- Die Schallplattenindustrie verkündete: Nun können wir zum erstenmal in der Geschichte der Schallplatte den vollen Umfang der Töne aufzeichnen: vom tiefsten Baß bis zu den höchsten Obertönen.
- Thomas Mann schrieb damals über die Schallplatte: Ich liebe diese Erfindung.
- 1929 - Dreißig Millionen Schallplatten wurden in Deutschland hergestellt.
- Am 24. Oktober war alles zu Ende. In New York brach die Börse zusammen.
- Am 17. Sept 1931 machte eine technische Neuerung von sich reden, eine Schallplatte mit 33 1/3 Umdrehungen pro Minute.
- 1935 war der Tiefpunkt des Schallplattenumsatzes erreicht.
- 1937 - Zarah-Leander- Platten hatten damals einen Wochenumsatz von 3.500 Stück
- 1951 - Die ersten 30 cm Kunststoff-Langspielplatten erscheinen auf dem Markt.
- 1954 - Die Rundfunkindustrie propagandierte den 3-D-Klang.
- 1955 - Die deutsche Schallplattenindustrie stellte 31 Millionen Schallplatten her.
- 1958 - im Herbst erschien ein neuer epochemachender Plattentyp: die Stereo-Schallplatte.
- 1959 - Die Deutsche Grammophon Gesellschaft erreicht zum Weihnachtsfest einen Rekord-Versand von mehr als einer Million Schallplatten pro Woche.
- 1959 wurden für 300 Millionen Mark in der Bundesrepublik Schallplatten gekauft.
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