Wer wirklich glaubt, mit einem 12.ooo.- Euro Plattenspieler die (uralte) Telefunken M10 oder M15 Bandmaschine übertreffen zu wollen, der lebt schon lange in Phantasia-Land. Und die AEG/Telefunken und die Studer Bandmaschinen waren technisch nahezu ebenbürtig. Vor allem, besser als das jeweilige Masterband kann "es" also prinzipiell nicht klingen. Auch bei Ihnen nicht. Vieles über die Technik und die Historie der Schallplatte finden Sie hier.
Die schwarzen 33er Vinylscheiben waren über Jahrzehnte die "oberste" Etage der Hifi-Programmquellen.
Alle anderen Tonträger und Quellen konnten da nicht mit. Also wurde auch bei den Plattenspielern das technische Niveau immer höher getrieben. Ob das wirklich alles Sinn gemacht hatte, mag aus heutiger Sicht dahin gestellt bleiben. Die 33er Langspielplatten waren lange Zeit das Maß der Dinge.
Und dann kam 1972 ein Amerikaner mit Namen Lincoln Mayorga mit der ersten "Direkt Schnitt"- Platte. Die Qualität war atemberaubend gut. Und so waren für die Highend Hifi Freaks damals etwa Mitte bis Ende 1972 die ersten Missing Linc Platten der absolute Sound-Hammer. Die Qualität war unglaubliche einsame Spitze, jedenfalls bei den ersten 5 "Abspielungen".
Mit einem edlen Thorens 125 mit langem SME 3012 Arm sowie einem Shure V15 III, einem guten Vor-/ Endverstärker- Paar und einer Infinity Servo-Static-1 hörte man auf einmal mehr als nur die Flöhe im Studio husten.
Die damit mögliche Dynamik und Soundqualität begeisterte die Hobbyisten und erschrak die von sich so überzeugten "Professionals" im Rundfunk und bei den etablierten Labels.
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Angeblich "ginge" es gar nicht besser
Es "ginge" nämlich einfach nicht besser, behaupteten sie nach wie vor (und sogar noch über viele Jahre).
Doch es ging (nachweislich) besser und sogar mit der sehr niedrigen Auflagekraft (falsch: es muß Auflagegewicht heißen!) des Shure V15 III von ca. 1,2 bis 1,6 Pond und dazu noch wunderbar sauber und rein (also klirrarm) und natürlich "naß" gefahren ging das sogar fast "hunderte" von Malen. Durch den Gewöhnungseffekt bekam man die Abnutzung der Rillen in den Höhen gar nicht mehr mit (oder wollte es nicht wahr haben).
Und es war für uns "Low Budget" Hifi Hobbyisten immer wieder begeisterungsfähig, diesen einmaligen Klang zu erleben und zu genießen.
Zu den einzelnen Scheiben:
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- Oben rechts die Missing Linc Volume II. Wo die Ausgabe 1 geblieben ist, weiss ich nicht mehr. Diese Scheibe wurde sehr oft gespielt. Die neue Qualität war sehr beeindruckend und wurde natürlich auch jedem Gast sofort "untergejubelt". Auch der sollte mal richtiges Hifi "erfahren".
- Die Missing Linc Volume III war genauso umwerfend lebendig wie die voran gegangenen Scheiben.
- Der Feuervogel von Igor Strawinsky von TELARC war die oder eine der ersten analogen Platten mit dem Label "Digital". Klanglich war das erst mal toll, doch die Interpretation ist wie immer gewöhnungsbedürftig bzw. geschmacksabhängig.
- War das bisher fast alles instrumental, kam jetzt die Soul Stimme von Thelma Houston mit auf die Scheibe. Klanglich sehr beeindruckend.
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Von jetzt an schwamm eine ganze Meute von Nachahmern auf dieser Welle mit. Und jeder hatte angeblich eine Limited Edition. Doch es gab diese Scheiben wie Sand am Meer.
Die letzten drei Scheiben meiner Sammlung sind eher (musikalisch) durchschnittliche Aufnahmen dennoch in sehr guter technischer Hifi Qualität. Aber der AHA Effekt war schon weg.
Und irgendwann kamen die ersten CDs raus...................
Hier noch einen Blick zu den damaligen Test-Schallplatten.
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Das war eine sehr lange Zeit mein großer super toller Thorens TD 125
Diesen edlen Platten- spieler hatte ich bestimmt 15 Jahre, bis er dann in meinem jetzigen Hifi Raum durch die Balken- decke ins Schwingen kam.
Ihn hatte ich dann gegen zwei Revox G36 und A77 Bandmaschinen getauscht, um diese nach eigenem Verfahren und Gutdünken zum Fotografieren in alle Einzelteile zerlegen zu können.
Diese "Direct to Disc" Platten wurden ab 1974 bis 1978 wie blöd gekauft, natürlich auch von mir.
Und sie kosteten damals bereits richtiges Geld, also von 39.- DM aufwärts bis 65.- Mark. Später wurden diese Platten um die 100.- Mark gehandelt, neue noch eingeschweißte Platten sogar um die 200.- Mark. Irgendwann um 1980 waren diese (begrenzten) Serien ausverkauft und es trat erst mal das große Schweigen ein. Die CD konnte nämlich diese hohe Dynamik auch und noch viel mehr, vor allem einen fundamentalen Tiefbass, den wir so noch nie gehört hatten. auch nicht von diesen teuren Edelplatten.
Nicht verschwiegen werden darf, auch damals gab es schon "Spinner" (nein - sogenannte Sound-Hörer oder Esotheriker), die eigentlich nur ihre (super tollen exorbitant scharfen) Hochtöner hörten, völlig egal, mit welcher Musik.
Es musste eben nur extrem scharf und dynamisch "sounden", am besten noch mit einem "dbx" 3BX Dynamic-Expander in Maximal-Stellung und natürlich alle Potis oder Flachbahn-Steller bis zum Stehkragen "aufgezogen".
Zum Beispiel die Sheffield Platte Nr 9 (Hot Sticks) macht eigentlich nur Krach und davon ganz ganz viel. Völlig konträr, also wirklich beeindruckend war dagegen die Platte Nummer 3 (Strawinskys Firebird).
Jetzt stehen alle 11 Sheffield-Platten im Plattenregal und warten auf bessere Zeiten, also mal sehen.
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