The Routeledge Guide - to Music Technology (2006)
Der "wissenschaftliche Führer" in der "Musik Technologie" wurde in 2006 neu zusammengestellt und beinhaltet das amerikanische Wissen (oder Denken), wer - was - wann - in der Musik-Technik bewirkt oder vollbracht hatte.
Das ganze Buch ist keine fortlaufende Geschichte, sondern ein alphabetischer Index wie ein Lexikon. Es sind zwar in fast jedem Artikel oder Abschnitt Referenzen auf benachbarte Themen oder Artikel oder Personen angegeben bzw. aufgeführt. Doch das Nachsehen dieser referenzierten Informationen ist mühsam und mit der Web-Technk überhaupt nicht vergleichbar. Damit war das Buch in 2006 bereits um Jahre - wenn nicht Jahrzehnte - hinter der Zeit hinterher.
Beim Lesen des Buches fällt auf, daß fast nur die Sonnenseiten der Personen und Firmen und Gedanken und Technologien umrissen werden. Bei genauerer Recherche (wie wir das hier gemacht hatten) kommt man auf ganz viele hochinteressante und extrem lehrreiche Schattenseiten mancher Entwicklungen.
Das Buch mutet daher eher wie ein Hautcremeprospekt für Mittsechziger an, wobei nur die glatten Gesichter besonders hübscher 18 jähriger Mädels gezeigt werden.
Bis auf ganz wenige Artikel (und auch dort nur ausschnittsweise) ist das Buch für uns keine Referenz. Viel zu oberflächlich und zu kurz und vor allem unvollständig sind die Beschreibungen.
Auf die europäischen Erfindungen bzw. Entwicklungen wird nur ganz "dezent" eingegangen. Ähnliches hatte ich schon mal in einem amerikanischen Buch über die Entwicklung der Magnetbandtechnik gelesen, bei denen das Magnetophone in California von Ampex entwickelt worden war. In jenem Buch kam das Wort Europa nur ein einziges Mal vor, nämlich als "Offshore Insel" draußen vor Neufundland.
Und das war auch sehr befremdlich. Daß später auf den seroösen AES Kongressen das alles relativiert und korrigiert wurde, tut dem keinen Abbruch, daß es diese merkwürdigen patriotischen Autoren gibt oder gab.
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