Die Radio- & Phono-Kataloge ab 1950
Die Radio- und Phono- und Fernseh-Kataloge ab 1950 erzählen die Wahrheit zwischen den Zeilen, wie sich das mit dem Rundfunk, den Platten und den Bandgeräten entwickelte. Die einführende Seite zu den vielen Einzel- seiten finden Sie hier.
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1 Jahr vor dem Farbfernsehen in Deutschland
Das Verwirrspiel mit den Marken AEG und Telefunken mit den absolut gleichen Geräten und dennoch verschiedenen Preisen hört endlich auf. Es läuft jetzt alles unter Telefunken. Aber es gibt ein anderes bislang unbekanntes Problem. Der Absatz insgesamt stockt, weil die Kunden warten, was denn da jetzt komme.
In der SABA Story hat der damalige Saba Chef Hans Georg Brunner-Schwer ausführlich darüber referiert, wie schwer es Saba getroffen hatte, als der Absatz der vorproduzierten Schwarz/weiß Fernseher (eigentlich voraussehbar) stockte und die Liquidität der Firma SABA zusammenbrach. Obwohl die ganze Branche über das Farbfernsehen redete und bangte, gibt es immer noch keinen einzigen Farbfernseher zu kaufen, selbst den Philips Goya K6 nicht, der 1966 bereits produziert wurde.
Der Rundfunk-Markt schlaffte auch ab, weil in 1966 keiner so recht weis, wohin die Reise geht. Die alten konventionellen Tisch-Radios werden schon mal von den (neuen) Hifi-Geräten und Komponenten getrennt. Japaner sind hier nicht zu finden.
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Handbuch des Rundfunk- und Fernseh-Großhandels 1966/67
Herausgegeben vom Verband Deutscher Rundfunk- und Fernseh-Fachgroßhändler (VDRG) E.V. - bearbeitet von der Redaktion der FUNK-TECHNIK
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INHALT
Die Haupt-Gerätegruppen 1 bis 4 sind mit A-Seitenzahlen, die Gruppen 5 bis 10 mit B-Seitenzahlen bezeichnet
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- Fernseh-Empfänger und Fernseh-Kombinationen
- Bundfunk-Tischempfänger
- Kombinierte Rundfunk-Empfänger
- Stereo-Steuergeräte • Hi-Fi-Tuner, Hi-Fi-Verstärker, Hi-Fi-Lautsprecher
- Koffer- und Taschen-Empfänger • Batterien
- Auto- und Omnibus-Empfänger • Zerhacker, Wechselrichter, Wechselgleichrichter
- Phonogeräte und Tonabnehmer • Phonomöbel
- Tonbandgeräte • Tonbänder • Spulen und Kassetten
- Antennen
- Röhren • Halbleiterdioden • Transistoren • Halbleitergleichrichter
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Intro
Das HANDBUCH DES RUNDFUNK- UND FERNSEH-GROSSHANDELS 1966/67 ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch der Angehörigen der Rundfunk-und Fernsehwirtschaft bestimmt. Preise ohne besonderen Vermerk sind zur Zeit gebundene Preise, sofern nicht entsprechende Hinweise in Überschriften,Tabellen und Fußnoten Preise als unverbindlich kennzeichnen. Ein Stern neben der Preisangabe weist auf einen unverbindlichen Preis hin.
- Anmerkung : Immer wieder dieser Unsinn, wer dieses Buch lesen "darf" und wer es nicht lesen darf. So lesen sich die kindlichen Formulierungen alter Männer, die den Zug der Zeit nicht verstanden hatten. Natürlich haben das alle gelesen, auch die jungen Importeure der neuen japanischen Anbieter. Und sie haben gestaunt über die Ignoranz der alten deutschen Firmen, auch über Max Grundig.
Die Hersteller behalten sich technische Änderungen sowie Form- und Preisänderungen ausdrücklich vor. Alle Maße und Gewichte sind lediglich als Richtwerte zu betrachten.
Die in diesem HANDBUCH veröffentlichten Angaben sind uns von der Industrie zur Verfügung gestelh worden. So umfassend wie möglich, haben wir aus ihnen eine Übersicht über das neue Geräteprogramm zusammengestellt. Eine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit kann jedoch nicht übernommen werden, da es den Herstellern nicht immermöglich war, fehlende Angaben bis Redaktionsschlußzu ergänzen.
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- Anmerkung : Hier wird suggeriert, daß jede Radio-Firma ihren Produktkatalog samt ihrer Texte der Redaktion bzw. dem Verlag übergeben könnte und daß diese Angaben dann "wertnetral" und kostenlos veröffentlicht würden. Nach bisherigen Informationen habe ich daran erhebliche Zweifel. Ab und zu fehlen einige Firmen.
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ZUM GELEIT
Die Hersteller von Rundfunk-, Fernseh- und Phonoerzeugnissen haben mehrere Möglichkeiten, ihre Preise anzugeben. Der Tradition dieses HANDBUCHS entspricht es, Bruttopreise der Industrie aufzunehmen. Das wären somit gebundene Bruttopreise (Festpreise) oder unverbindliche Preise in Gestalt von unverbindlichen Richtpreisen oder Verrechnungspreisen für den Handel.
Das HANDBUCH ist ein Spiegelbild der Preisnotierungen der Industrie für ihre neue Produktion. Die Anzahl der gebundenen Bruttopreise hat sich gegenüber der letzten Ausgabe des HANDBUCHS erhöht.
Einige Produzenten sind seit der Ausgabe 1965/66 zur Preisbindung der zweiten Hand übergegangen; man kann annehmen, daß weitere folgen werden.
Nach neuer Präzisierung der Auffassung des Bundeskartellamtes kann der Großhändler, wenn der Hersteller für seine Markenerzeugnisse Nettopreise (Werksabgabepreise) nennt, nicht seinerseits dafür Bruttopreise herausgeben. Er muß vielmehr bei Nettopreisen bleiben, die er jeweils für sich zu kalkulieren hat. Nur bei eigenen Handelsmarken oder Importen ist dies anders; für sie kann er selbständig gebundene Preise oder unverbindliche Richtpreise beim Bundeskartellamt anmelden.
Der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels wird sich noch mit dieser Rechtslage auseinandersetzen. Bis Ergebnisse vorliegen, muß nach den erwähnten Regeln verfahren werden.
Wie die Auflage unseres HANDBUCHS zu erkennen gibt, sind seine Bedeutung und sein Wert für die Praxis deswegen nicht geringer, weil zunächst bei Rundfunk- und Fernsehgeräten Nettopreise der Hersteller eine Rolle spielen.
Gleichwohl erfüllt das HANDBUCH auch in diesen Fällen seinen Zweck, nämlich dem Handel zu seiner Information Unterlagen über die Produktion der kommenden Saison zu geben. Es bleibt darüber hinaus für jeden Großhändler und Einzelhändler wichtig genug zu wissen, wo und welche Preisangaben für die neue Produktion gemacht werden. Nur mit Hilfe eines solchen umfassenden Kataloges kann er sich diese Kenntnis in einfachster Weise verschaffen. Darum dürfen wir auch dieses Mal wieder damit rechnen, daß diese Ausgabe des HANDBUCHS die gleiche Anerkennung und Verbreitung erfährt wie ihre Vorgänger.
Wiederum danken wir allen denen, die an diesem HANDBUCH 1966/67 mitgewirkt haben. Unser Dank gilt selbstverständlich vor allem den Herstellerfirmen, die uns die Unterlagen zur Verfügung gestellt hatten, sowie der bewährten Katalogredaktion, die auch diesmal in kurzer Zeit einen großen Arbeitsanfall erfolgreich bewältigt hat.
Köln, Apostelnstraße 9 im September 1966
Verband Deutscher Rundfunk- und Fernseh-Fachgroßhändler (VDRG) E.V.
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