Machen wir mal ein Hifi-Studio auf und werden Millionäre . . .
von Gert Redlich in 2014 - Der obige "Spruch" ist zwar etwas übertrieben, aber so war die Denke damals in 1973/1974.
Es war eine Goldgräberstimmung unter uns jungen Hifi- Fans. Ich hatte ja auch bereits meine eigene kleine Reparatur- Firma. Und so fanden sich hier in Wiesbaden 3 (weitere) Hifi- begeisterte junge Studenten zusammen und sie machten große Pläne.
Soweit ich mich erinnern kann, waren alle aus guten soliden wohlsituierten Häusern und hatten gerade ihr Studium (der Rechtswissenschaften) "angefangen !!".
Irgendwie war das Jurastudium damals (schon) nicht so ganz befriedigend (eine wohlwollende Umschreibung für langweilig). Und nach einem Semster war dann die Luft oder die Geduld raus.
Ich selbst hatte in Darmstadt auch ein paar extrem lang- weilige Vorlesungen über Wirtschaftsrecht über mich ergehen lassen müssen, bis ich dem (auch) den Rücken gekehrt hatte. Nur - ich hatte mehr Durchhaltevermögen, die drei hatten ihr Studium aber nach wenigen Semestern abgebrochen.
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Gesagt getan, Michael Gießen gab den Namen für die Unternehmung her
Im Frühjahr 1974 war es dann so weit. Eine ganze Etage im Hochparterre einer alten wuchtigen Villa (mit ca 4.8m Decken- höhe) in der Adollfsalle 11 - so ziemlich in der Wiesbadener Innenstadt - samt Parkplätzen vor der Tür - war eine geniale Lokalität für ein edles Hifi-Studio. Die Lage in der Allee war natürlich edel und ruhig.
Obwohl alle drei Gründer (und Gesellschafter - damals Sando Kuhn (†), Alexander Hohensee und Michael Gießen) so nach und nach etwas von der "Jura Materie" mitbekommen hatten, ging es mit der Bezeichnung der "Unternehmung" und der Namensgebung leicht drunter und drüber.
Nur auf dem Briefkopf stand es halbwegs richtig drauf : "M. Gießen u. Co. KG". Eigentlich hätte der Vorname auch ausgeschrieben werden müssen. Bereits auf dem Firmenstempel der Quittung stand nichts mehr von der "und Co. KG" drauf, nur noch Michael Gießen.
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Hier fehlt noch Einiges an Informationen, die noch recherchiert werden müssen.
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Wir machen einen Zeitsprung ins Jahr 1984
Leider zerbrach die Freundschaft im Kleinkrieg, wer wieviel von dem (noch nicht erlegten "Bären" bzw. dessen Fell, bzw.) Profit abbekommen sollte und wieviel er dafür hätte arbeiten müssen oder sollen.
Das Hifi-Studio mußte ja während der schon ganz am Anfang publizierten Öffnungszeiten personell besetzt sein.
Jeder ging also seine eigenen Wege und einer der drei, Alexander Hohensee erföffnete direkt gegenüber dem Wiesbadener Kurhaus in der Webergasse 1 oder auch 3 (die Hausnummern waren nie sauber bestimmt worden) ein kleines feines Hifi-Studio (auf zwei ganz kleinen Etagen) nach seinen eigenen Vorstellungen, aber jetzt halt ganz alleine.
Das war die Luxus-Ecke direkt neben dem großen renommierten Hotel Nassauer Hof, eine eigentlich besondere Lage. Doch der nachhaltige Erfolg war ihm versagt. Ein paar Geschäfte (oder ein paar Meter) weiter in der Burgstrasse hatte es ein Erbenheimer Unternehmer aus dem Video-Bereich 20 Jahre später auch nochmal mit Edel-Hifi von BOSE versucht und scheiterte.
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Es geht weiter. Ich suche jetzt Brocken für Brocken zusammen.
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