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Zu dem Kommen und Gehen der US-Firma MCI braucht es mehrere Hintergrund- Informationen

Wertschätzung : Der Deutsche - Heinz Schleusner - war ein verlässlicher Partner für Südamerika


Bei meinem Besuch bei Heinz Schleusner im Sept. 2022 in Hamburg bekam ich sie, die Hintergrund- Informationen, warum die so erfolgreiche Firma MCI aus Fort Lauderdale in Florida unter dem neuen Eigentümer, der Weltfirma SONY, gescheitert war und nach etwa 1 Jahr über Nacht aufgelöst wurde.
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Chef "Jeep" Harned

Der Gründer und Chef "Jeep" Harned - Heinz Schleusner kannte fast alle Chefs persönlich - hatte seinem Sohn zu einem familiären Event, Geburtstag oder Highschool Abschluß, einen PS-starken Sportwagen geschenkt und der junge Mann war damit nach nur wenigen Wochen bei einem (angeblich selbst verschuldeten) Unfall tödlich verunglückt.

Als dann auch nur wenige Wochen später seine Frau an Krebs gestorben ist, war Jeep essentiell ins Herz getroffen und er verkaufte 1982 die ganze Firma an den ersten Interessenten, und das war SONY Amerika.

Sony wollte unbedingt "ein Bein" in den US amerikanischen Profimarkt für Audio-Studios bekommen. Bei Video waren sie schon drinnen und MCI hatte in einigen bestimmten Bereichen (Audio-Mischpulte und Audio-Vielspur- Bandmaschinen) brereits bis zu 50% Marktanteil.
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Bei SONY hatte es dann nicht mehr funktioniert.

Wie Heinz Schleusner erzählte, fingen fast in der ersten Woche nach der Übernahme durch SONY die neuen Probleme an.

Die Firma von Herrn Schleusner (Estemac in Guatemala) war der mehrjährige MCI Partner für ganz Süd- und Mittelamerika. Eine Bestellung von Guatemala nach Fort Lauderdale dauert allermeißt 1 bis 2 Tage, dann stand die Lieferung verpackt am Hallentor.

Das ging alles telefonisch und wenn das Geld von Bank zu Bank transferiert war, konnten die Gerätschaften schon nach 1 Woche in Guatemala am Flughafen abgeholt werden.

Als "SONY America" dann MCI übernahm, wurde die Auftragsabwicklung und die Buchhaltung nach Japan verlagert und die Auftragsbestätigung dauerte bereits mehr als 3 Wochen. Telefonisch bekam Herr Schleusner die Info aus Fort Lauderdale, er kannte dort ja alle Mitarbeiter beim Vornamen, die Ware würde bereits seit Wochen am Hallentor warten, sie hätten keine Freigabe.

Nach der 4. oder 5. Woche wurden aber die Aufträge von Schleusners Kunden bzw. den Studios wieder storniert. Sie hatten inzwischen bereits AMPEX oder Neve Maschinen und Mischpulte gekauft.

Ob das jetzt Absicht war oder Dummheit oder Unkenntnis dieses Marktes, jedenfalls Estemac Guatemala trennte sich dann von SONY/MCI und "der Laden" ging dann auch ziemlich schnell den Bach runter.

Angeblich hatte SONY laut Presseinfo die Tochter MCI aus Marktsättigungsgründen geschlossen, doch dem war aber laut Zeitzeuge Heinz Schleusner nicht so. Sicher spielte auch der komplizierte Umstieg auf die digiale Magnetbandtechnik - just zu dieser Zeit Anfang der 1980er Jahre - eine Rolle.

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Die Geschichte von MCI (bzw. "Jeep" Harned)

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Die MCI (Music Center Incorporated) Geschichte und die seines Gründers : Grover Cleveland "Jeep" Harned

(Teilweise aus dem englischen automatisch übersetzt und dann von Hand korrigiert bzw. überarbeitet)

"Music Center Incorporated" (MCI) ist der Firmen-Name eines US-amerikanischen Herstellers professioneller Audiogeräte, der von 1955 bis 1982 tätig war, als er von der Sony Corporation gekauft wurde.

Dem Unternehmen MCI, eigentlich dem Chef,  wird eine Reihe von Weltneuheiten zugeschrieben: Kommerzialisierung des 24-Spur-Mehrspurrecorders, des "Tape Auto Locator" und des "Inline-Mischpults".

Grover Cleveland "Jeep" Harned wurde 7. Juni 1930 geboren und war damit am Ende des 2. Weltkriegs 15 Jahre alt und voller Ideen. In den späten 1950er Jahren betrieb „Jeep" Harned, der Gründer von MCI, für ein paar Jahre ein kleines Schallplatten- und Hifi-, später Stereoanlagen- Geschäft in Fort Lauderdale, Florida. Die neuen Stereoplatten von RCA und Columbia waren 1957 gerade auf den Markt gekommen.
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Harned erzählt

Die ersten MCI Mischpulte
waren Einzelanfertigungen
und noch handverdrahtet

Viele Jahre später erzählte Harned in einem Interview von der Veränderung seines Geschäftes in eine ganz andere Richtung :

„Ich bin auf interessante Weise in das Geschäft mit Tonbandgeräten eingestiegen. Ich hatte eine Konsole (Mischpult) für Sidney (Sy) Nathan, den Besitzer von "King Records" in Cincinnati, gebaut. Sid, Mack Emmerman und Bob Richardson hatten viele Ampex 350-Tonbandgeräte mit Laufwerken, die immer noch gut liefen, aber (Röhren) Elektronik stand kurz davor, den Geist aufzugeben.

Also taten sich Sid, Bob und Mack ein paaar Jahre vor 1968 zusammen und beauftragten mich, eine neue "Transistor"-Elektronik für die alten Laufwerke zu entwerfen und zu bauen. Meine Verstärker erwiesen sich als sehr rauscharm, hatten eine geringere Verzerrung und sie hatten auch nicht die "Bias Rocks", die so viele frühere Transistor-Designs gemeinsam hatten.

Ich habe diese Bestellung für 100 Einheiten ausgeführt und dachte, das wäre das Ende, aber als sich in der Branche herumgesprochen hatte, dass dieser Typ in Florida diese 'Transistor'-Elektronik baut, interessierten sich viel mehr Leute dafür.
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Das erste 24 Spur Bandgerät

1968 bat Tom Hidley Jeep Harned, Tom war damals Manager der "TTG Recording Studios" in Hollywood, einen 24 Spur-Recorder zu liefern. Hidley hatte kürzlich eine Ampex 300-Bandmaschine modifiziert, um mehrspuriges Audio auf 2"-Magnetband mit offenen Spulen aufzunehmen. Harned lieferte eine speziell angefertigte 24-Spur-Maschine - eine modifizierte Ampex 300 - die zum Jahresende in Betrieb genommen wurde. Dieses umgebaute Gerät wurde zum Prototyp einer neuen MCI-Produktlinie, dem Tonbandgerät JH-5. Die Bezeichnung „JH" wird Jeeps erster Frau zugeschrieben: Joyce Harned. Frau Harned führte die Buchhaltung im Büro und vergab damit ihr eigenes Nummerierungssystem.
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Technische Innovation

In den späten 1960er Jahren baute MCI ein Netzwerk von Händlern in den Vereinigten Staaten auf, um eine Reihe von Vorverstärkern, Aufnahmeelektronik und Tonbandgeräten zu verkaufen und zu warten.

"Studio Supply", einer dieser Händler, wurde von Tontechniker Dave Harrison betrieben. Er fragte Harned, ob er ein Gerät entwickeln könnte, mit dem ein Audioingenieur schnell und einfach zwischen dem Monitor-Audioeingang und dem Track-Mixdown-Modus wechseln kann.

1972 stellte MCI die Audio-Konsole (also das Tonmischpult) der MCI JH-400-Serie vor, das weltweit erste kommerzielle Inline-Mischpult. Im Gegensatz zu Modellen mit geteilten Mischpulten boten die Inline-Konsolen der JH-400-Serie dem Benutzer eine Auswahl an Optionen und mit den integrierten Harris 911 IC-Operationsverstärkern zu einem deutlich geringeren Preis als die Konkurrenz.

Mit der Vorstellung seiner Mischpulte der JH-500-Serie im Jahr 1975 war MCI der erste Hersteller, der einen Tonmischer mit spannungsgesteuerten Verstärkern (VCA) entwickelte (das war die Grundlage für eine Fernbedienung des Pegels), um das Mischen mehrerer Kanäle zu unterstützen.

Die Konsolenautomatisierung wurde zu einer Zeit notwendig, als die Anzahl der Mischkanäle zunahm und es mehr Fader (Flachbahnsteller)gab, als ein einzelner Bediener bediene bzw. verwalten konnte.

Mit VCAs könnte der Ingenieur mehrere ausgewählte Kanäle gleichzeitig mit einem Fader (Steller) einstellen, ohne die relativen Pegel der ausgewählten Kanäle zu ändern. Die VCA-Technologie kostete einen Bruchteil des Preises der motorisierten beweglichen Fader-Automatisierung (Flying Faders), dem konkurrierenden Standard der damaligen Zeit.

Der MCI Tape AutoLocator

Der MCI Tape AutoLocator, eine weitere Innovation, ähnelte im Design einer Fernbedienung, obwohl er über erweiterte Funktionen wie das Speichern einer Reihe von Voreinstellungen verfügte, um eine bestimmte Position einer bestimmten Aufnahmespur abzurufen. Dies erwies sich als eine große Zeitersparnis während des Overdubbing-Prozesses.

Der MCI JH-45 Autolock ermöglichte es einer Person mit durchschnittlicher technischer Erfahrung, zwei JH-24 Mehrspurrecorder schnell für eine synchronisierte Aufnahme zu konfigurieren. Andere Unternehmen haben diese Funktionen in ihre Produkte integriert, aber in vielen Fällen hat MCI zuerst innoviert.

(Anmerkung : Später wurde diese AutoLocator- Technik sogar in höherwertige Kassettengeräte integriert, jedenfalls als die Digitaltechnik in der Consumerklasse eingeführt war.)
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Die MCI Stategie

Der Erfolg von MCI könnte auch auf seine aggressive Preisstrategie zurückzuführen sein, wie MCIs Marketing-Vizepräsident Lutz Meyer später attestierte.

„Unsere Konkurrenten haben unser AutoLocator-Produkt buchstäblich zerlegt, konnten sich aber nicht vorstellen, wie wir es preislich gestalten konnten. Es hatte 50 integrierte Schaltungschips, es war wie ein kleiner Computer. Sie konnten nicht die gleiche Technik herstellen, ohne es für das Doppelte unseres Preises verkaufen zu müssen."

„Ampex und 3M brauchten Jahre, um zu herauzufinden, dass es ganz gezielt und bewußt unser "Verlustbringer" war. Jedes Mal, wenn wir einen AutoLocator auslieferten, brachten wir 700 oder 800 Dollar mit, aber die Toningenieure wollten das Gerät haben. Und es hat super funktioniert, denn sie bestellten dann andere profitable MCI-Produkte."
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Kommerzieller Erfolg

Der Ruf von MCI basierte auf technischer Innovation und seinen preisgünstigen Systemen, die bei unabhängigen Musikstudios beliebt waren. In den 1970er Jahren war die Marke MCI an die Geschicke der "Criteria Studios" gebunden. Der Rockmusiker Eric Clapton nahm 1974 sein Album "461 Ocean Boulevard" im Criteria auf, das seit Anfang der 1960er Jahre als Testumgebung für die neuen Produkte von MCI diente. Die Eagles nahmen ihre meistverkauften Singles bei Criteria auf, und ebenso wählten die Bee Gees Criteria, um Saturday Night Fever aufzunehmen, das meistverkaufte Album der 1970er Jahre.
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Die Produkt-Palette zum Ende der 1970er Jahre

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Geräte der Marke MCI waren bekannt für ihre hohe Verarbeitungsqualität und Funktionen, die ihnen im Allgemeinen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber teureren Marken wie 3M, Neve und Studer verschafften.

Zu diesen Merkmalen gehörten der Autolocator, Spulenservos mit konstanter Spannung, Wickel- und Azimut- verstellbare Köpfe, langlebige Keramik-Spills und Ein-Knopf-Punch-In und Punch-Out.

Die Marketingattraktivität von MCI fiel mit dem Aufkommen unabhängiger Musikstudiobetreiber Mitte der 1970er Jahre zusammen. Aufstrebende Studiobetreiber fielen in eine von zwei Kategorien: diejenigen mit tiefen Taschen, die sich 45.000 $ oder mehr für High-End-Geräte von 3M, Neve oder Studer leisten konnten, und der Rest, der es sich nicht leisten konnte.

MCI platzierte halbseitige Presseanzeigen in Branchenmagazinen (wie Record Engineer/Producer (RE/P)), in denen vergleichbare MCI-Equipment für nur 25.000 bis 30.000 US-Dollar beworben wurden.
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MCI wuchs weiter, wie Harned bestätigte:

„Heute bauen wir unsere eigenen Motoren, fertigen unsere eigenen Fader (Flachbahnsteller), Leiterplatten, haben unsere eigene Lackiererei, führen unseren eigenen Siebdruck durch …... kurz gesagt, wir haben fast vollständig integrierte Fertigungskapazitäten für professionelles Audio-Equipment."

In den späten 1970er Jahren belief sich der Jahresumsatz von MCI auf geschätzte 20 Millionen US-Dollar, und seine Produkte hatten einen Marktanteil von 36 % auf dem US-Inlandsmarkt und 45 % international.

Das Unternehmen hatte eine Belegschaft von 250 Mitarbeitern und Vertriebsniederlassungen in mehr als 30 Ländern. (Der von mir im Sept. 2022 in Hamburg besuchte Heinz Schleusner war für ganz Mittel- und Südamerika zuständig.)

Noch später wurden AC/DCs Back in Black, For Those About To Rock und viele Queen-, Led Zeppelin- und andere Rockalben auf den von Harrison entworfenen MCI-Konsolen (Mischpulten) aufgenommen. Andere berühmte Künstler, die Geräte der Marke MCI verwendeten, waren Roy Orbison, Tangerine Dream und Kraftwerk.

Die "Digitale Revolution"

1977 war das analoge 2-Zoll-Mehrspurformat in High-End-Studios fest verankert, mit einer großen Auswahl an konkurrierenden Produktangeboten von Unternehmen wie Ampex und MCI unter anderem.

In diesem Jahr 1977 stellte 3M den weltweit ersten 32 Spur-Digitalrecorder in kommerzieller Qualität vor. MCI stellte 1978 einen Prototyp eines 3"-Analogdecks mit 32 Spuren vor, das Harneds Bereitschaft zeigte, neue Ideen auszuprobieren, obwohl dies Gerät nie in Produktion ging. Später in diesem Jahr veröffentlichte der amerikanische Künstler Ry Cooder Bop 'Till You Drop, das weltweit erste digital aufgenommene, gemischte und gemasterte Pop-Album mit dem Digitalrecorder von 3M.

1980 veröffentlichten die Sony Corporation und Philips Consumer Electronics (Philips) das Red Book für die digitale "Compact Disc", einen Industriestandard für digitale Medien in Verbraucherqualität.

Viele Aufnahmestudios wurden umgerüstet, um eine durchgängige digitale Produktion zu unterstützen. MCI war einer von mehreren großen Geräteherstellern, die den neuen digitalen Aufnahmestandard "Digital Audio Stationary Head" (DASH) von Sony unterstützten.

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In den frühen 1980er Jahren wollte Sony seine Geschäftstätigkeit auf den US-amerikanischen Fertigungssektor ausdehnen und trat mit einem Übernahmeangebot an Harned heran. Die Sony Professional Products Division wurde speziell für diese Übernahme in Fort Lauderdale gegründet.
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Es gibt auch noch andere Berichte über MCI

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