Die Hifi-Komponenten der BASF - ein Sonderfall
Wer immer das entschieden hatte, daß die BASF als Chemie-Riese - mit Geld ohne Ende - auch noch bei den Schallplatten und in der Hifi-Branche mitmachen wollte, es könnte ein Steckenpferd eines Vorstandes gewesen sein. Jedenfalls waren die ganzen Ansätze am Ende unerfolgreich. Die Schallplatten Produktion (MPS - ehemals SABA) und der Schallplatten-Vertrieb wurden irgendwann "sang- und klanglos" eingestellt bzw. abggeben und die Hifi-Geschichte ist auch im Sande verlaufen.
In 1978 erschien einer der seltenen Artikel über BASF Hifi. Aber lesen sie selbst, wie der Autor sich gedreht und gewunden hatte, das Positive der drei Geräte für seinen Anzeigenkunden !!! herauszustellen. Für uns Hifi-Fans waren diese BASF "Noname Japaner" (nobody knows - wo sie wirklich her kamen) nie eine Alternative.
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August 1978 KlangBild
KlangBild erprobt: BASF-Turmkomponenten
Vor gut zweieinhalb Jahren (also etwa Frühjahr 1976) schon ist das Ludwigshafener Unternehmen mit hochwertigen Komponenten japanischer Fertigung erfolgreich ins Hi-Fi-Geschäft gekommen. So ergab es sich angesichts des starken „Rack-Trends" in jüngster Zeit fast zwangsläufig, daß die Firma nun auch einen modern gestalteten Turm im Angebot hat.
Das gute Stück mit den Maßen 98cm x 49cm x 42cm hat unten Platz für Schallplatten und Kassetten und ist für den Einschub von drei (auch „solo" erhältlichen) Komponenten gedacht, die Gegenstand dieses Berichts sein sollen. Wer will, kann den Aufbau auch noch durch einen Plattenspieler krönen.
Die drei Komponenten, von denen die Rede sein soll, zeichnen sich durch einheitliche Gestaltung und durch identische Abmessungen (Breite 41cm, Höhe 14cm, Tiefe 34cm) sowie durch gleiche Stilelemente bei den Kippschaltern, den Knöpfen (z. B. gleich großer, an gleicher Stelle angeordneter Hauptknopf) und den kleineren Skalen aus.
Übereinstimmung auch beim ganz dunklen Äußeren, bei der hellen - allerdings etwas schwach geratenen - Beschriftung und der dezent-mattgrünen Skalenbeleuchtung. Wie von japanischen Hi-Fi-Produkten kaum noch anders gewohnt, sind die drei Geräte, die es auf Wunsch auch mit Handgriffen gibt, tadellos verarbeitet.
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Gerät 1 - Kassettendeck D 6035
Da für den Gestelleinbau gedacht, ist das erste Gerät, dem wir uns jetzt näher zuwenden wollen, natürlich als reiner Frontlader ausgebildet. Das lenkt die Aufmerksamkeitzuerst auf die Frage, wie das Kassettenfach und der Fachdeckel konstruktiv beschaffen sind. Nun - beim D 6035 hätte die Lösung des „Beladeproblems" etwas praktischer sein können: Man muß den - im übrigen erfreulich groß geratenen - Fachdeckel zum Öffnen mit dem (unten anzusetzenden) Finger nach innen hochschieben, bis er einrastet. Und schon ist ein Fingerabdruck auf dem nur schwach getönten Fenster. Zur Vermeidung dessen jedesmal ein Wattestäbchen oder ein Taschentuch zur Hand nehmen zu müssen ist doch ziemlich umständlich.
Zum Einführen der Kassette muß man dem Gerät weit „in den Rachen langen" und die Kassette ziemlich weit hinunterdrücken, bis sie richtig fixiert ist. Auch läßt sie sich nach Betätigen der Auswurftaste nicht sehr bequem herausziehen, weil sie am Fensterrand hängenbleibt und mit zwei seitlich angesetzten „spitzen Fingern" angehoben werden muß.
Sonderlich geschickt ist diese ganze Konstruktion nicht, und daß sich das Fachfenster nach Drücken der kleinen Taste Door automatisch schließt, ist kein großer Trost. Zu loben ist dagegen das Vorhandensein einer Fachbeleuchtung. Diese ist mit einem Sichtspiegel kombiniert, der die Kassette zwar kopfüber, aber seitenrichtig abbildet: Der ablaufende Wickel erscheint links.
Nach dezenter Kritik das Positive herausstellen
Die Tastatur mit getrennter Auswurf- und Stoptaste gestattet direktes Umschalten von einer Laufwerkfunktion in die andere. Sie wirkt mechanisch recht stabil und arbeitet ohne übertriebenes Knallen. Die leicht rastende Pause-Taste läßt sich auch automatisch auslösen durch eine Zeitschaltuhr, mit der das Gerät kombiniert werden kann. Mit etwa 74s für eine C-60 ist die Schnellspulzeit günstig bemessen. Gleichwohl geht das Laufwerk auch beim Schnellspulen erfreulich leise. Lobenswert kurz (Schaltzeit unter 1s) ist die Spanne zwischen dem automatischen Bandendstop und dem Auslösen der gedrückten Taste - ein guter Schutz gegen Bandsalat. Bei normaler Bandgeschwindigkeit tritt eine Bandlaufanzeige (kleine LED ganz links oben) in Aktion.
Für eine Probeaussteuerung ohne Bandlauf genügt das alleinige Drücken der Aufnahmetaste. Die Aussteuerung wird mit dem durch seine Größe hervorgehobenen Zwillingsknopf Record Level vorgenommen. Er liegt sehr gut zur Hand und gestattet so eine feine Dosierung des Aufnahmepegels. Dies ist deswegen von Vorteil, weil die beiden Aussteuerungsanzeigen (VU-Meter mit „mittelträger" Charakteristik) nicht sehr „langskalig" ausgefallen sind.
So läßt sich der optimale Aufnahmepegel doch noch gut einstellen. Beim D 6035 kann man - sofern kein billiges Bandmaterial verwendet wird - bis gut +1dB aussteuern, um noch auf der sicheren Seite zu sein. Die bei knapp +3dB ansprechende Peak-Anzeige (LED ganz rechts oben) sollte also höchstens vereinzelt aufleuchten, nicht etwa öfter.
Noch bei der rechten Seite der Frontplatte verweilend, finden wir dort die beiden Klinkenbuchsen für den Anschluß der Mikrofone und die Kopfhörer- Klinkenbuchse.
Letztere liefert einen erfreulich hohen Pegel, so daß auch mittelohmige Hörer noch genügend „Dampf" bekommen. Geregelt werden kann der Pegel mit dem benachbarten Knopf Output Level. Dieser Regler wirkt auch auf den Cinch-Ausgang und gestattet so eine gute Anpassung an den nachgeschalteten Verstärker. Neben den rückseitigen Cinch-Buchsenpaaren für Aufnahme und Wiedergabe ist noch eine DIN-Tonbandbuchse vorhanden. Soll diese - wie auch das Mikrofonbuchsenpaar - als Eingang verwendet werden, so ist der zugeordnete (an der Rückseite angebrachte) Wahlschalter in Position „MIC/DIN" zu bringen.
Zurück zur Frontplatte
Wieder nach vorn: Zur Ausstattung des D 6035 gehört selbstverständlich ein schaltbares Dolby-System, das zur Erzielung sehr guter Rauschabstände beiträgt. Weiter gehören dazu ein schaltbarer Limiter, der plötzliche Überpegel vorsichtig beschneidet, und eine schaltbare Memory-Vorrichtung zum bequemen und raschen Finden einer festzulegenden Bandstelle. Zur Erzielung bestmöglicher Resultate mit den drei gängigen Bandsorten FeLH, CrO und FeCr verfügt das Gerät über einen entsprechenden Drei-Stufen-Wahlschalter, mit dem die Vormagnetisierung und die Wiedergabeentzerrung gleichzeitig umgeschaltet werden. Alle Kipphebel lassen sich leicht bewegen und rasten doch „satt" und exakt ein. Zugegeben - das können die Japaner ...
Und sie können natürlich - speziell bei Kassettendecks - auch noch einiges mehr: Die Daten und Leistungen des D 6035 sind allesamt deutlich besser, als DIN 45 500 es verlangt. Das gilt also auch für die Tonhöhenschwankungen, deren Wert auch die Herstellerangabe noch unterbietet, die ±0,15% nach DIN lautet. Die erzielten Frequenzgänge sind so, wie man es von einem guten Kassettendeck neuerer Fertigung erwarten kann. Die für FeLH angegebene obere Grenzfrequenz von 14 kHz ergibt sich bei Verwendung der Spitzensorten UD und UDEX, deren Anschaffung sich hier also durchaus lohnt. Auch mit der neuen CrO2-Kassette der BASF wurden ausgezeichnete Resultate erzielt; die angegebenen 15 kHz wurden noch geringfügig übertroffen.
Bei Zuschaltung des - korrekt ausgelegten - Dolby-Systems ergibt sich schon bei Verwendung nicht zu billiger Normalbänder eine Dynamik von gut 60dB. Bei hochwertigen FeCr-Kassetten werden an die 65dB erzielt - ein wirklich sehr guter Wert. Wer will, kann davon noch ein wenig „verschenken", indem er mit der Aussteuerung etwas zurückgeht - vielleicht bis eben unter die 0dB-Marke bei den Pegelspitzen. Dies bringt nämlich einen fühlbaren Gewinn an Klirrdämpfung. Die auf 0dB VU bezogenen Klirrgradwerte sind die für diese Geräteklasse üblichen. Die Löschdämpfung könnte geringfügig besser sein; sehr gut ist die Empfindlichkeit "Line In".
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Es reicht nur zu gehobenen Mittelklasse
Alles in allem: Vielleicht einmal abgesehen von der nicht ganz so gut gelungenen Fach- und Fensterkonstruktion ein empfehlenswertes, zumindest der gehobenen Mittelklasse zuzurechnendes Deck.
Gerät 2 - Tuner D 6000
Das zweite hier zu besprechende Gerät des neuen BASF-Dreiergespanns ist der mit MW- und UKW-Bereich ausgestattete Tuner D 6000. Sein äußerliches Hauptmerkmal ist das sich über mehr als 30cm erstreckende Skalenfeld. Von dieser Strecke nimmt der hierzulande interessierende UKW-Bereich von 87,5 bis 100 MHz fast die Hälfte ein. Bei soviel Spielraum ist natürlich eine gute Frequenzablesung gegeben.
Sie wird dadurch noch unterstützt, daß die UKW-Skala recht genau geeicht ist. Eine noch feinere Unterteilung - in 0,5-MHz-Stufen - hätte ihr allerdings nichts geschadet. Ein „technischer Genuß" ist der schwungradunterstützte, recht
leicht gängige und absolut spielfreie Skalentrieb.
Die mattgrüne Skalenbeschriftung kontrastiert gefällig zum dunklen Hintergrund, in den oben rechts eine rote LED als UKW-Stereo-Anzeige eingearbeitet ist. Gleiche Kontrastwirkung bieten die beiden Abstimmanzeigen, über die der Tuner verfügt. Die linke von ihnen arbeitet als Feldstärkeanzeige; sie reagiert schon gut auf mittelstarke Antennensignale, hat aber am oberen Ende dann gerade noch genügend Reserven für sehr starke Signale. Für Besitzer von Mehrelement- Antennen, die in Sendernähe wohnen, könnte der Anzeigenspielraum also etwas knapp werden.
Auch hier nach dezenter Kritik das Positive
Begrüßenswert ist der Ausgangspegelsteller, der für eine gute Anpassung an den Verstärker sorgt. Er wirkt auf den rückseitigen Ausgang "Variable".
Neben diesem Cinch-Ausgang ist ein weiterer Ausgang mit festem Pegel (Fixed) vorhanden. Weiter finden wir ein Cinch-Buchsenpaar für den Anschluß eines Quadro-Adapters bzw. eines Oszilloskops, mit dessen Hilfe eventueller Mehrwegeempfang festgestellt werden kann. Man kann den Ausgang aber auch z. B. mit dem Reserveeingang (AUX) eines Verstärkers verbinden, wenn man Störungen infolge Mehrwegeempfangs auf die Spur kommen will.
Der Verstärker wird dazu auf AUX geschaltet und der Balancesteller ganz nach rechts gedreht. Erklingt jetzt aus der rechten Box - relativ schwach und unsauber - das (Anmerkung : die aus dem Stereosignal herausgefiltere Störung) Programm des eingestellten UKW-Senders, so liegt die befürchtete Störung vor. Die Antenne ist dann besser auf den Sender hin auszurichten, und zwar möglichst so, daß das Signal in der rechten Box ganz verschwindet.
Neben diesersehr nützlichen Kontrolleinrichtung bietet der Tuner noch ein weiteres hilfreiches „Extra": Der Wahlschalter ganz rechts bietet nicht nur die Möglichkeit der Umschaltung MW, UKW-Stereo und UKW-Mono, sondern hat auch noch eine Position „Record Level Check". Bei dieser Schalterstellung wird im Gerät ein Testton von 440 Hz erzeugt, der am festen und am variablen Ausgang entnommen und an ein direkt bzw. über den nachgeschalteten Verstärker angeschlossenes Bandgerät weitergegeben werden kann. Die Stärke des Testsignals ist so bemessen, daß sich - wenn das Bandgerät mit seiner Hilfe bis zur OdB-Marke ausgesteuert wird - der richtige Aufnahmepegel für das Überspielen von Rundfunksendungen ergibt.
Zur weiteren Ausstattung des D-6000 gehören eine Schaltung zur Stillabstimmung (Muting) und ein Stereo-Filter (MPX Noise Filter). Die Muting-Schaltung dient der Unterdrückung des Zwischenstationsrauschens; das Filter setzt die Kanaltrennung bei hohen Frequenzen und damit das Rauschen beim Empfang schwacher Stereo-Sender herab.
Beide Schaltungen werden über einen gemeinsamen Kippschalter betätigt: oben = beide ein, Mitte = nur Muting ein, unten = beide aus. Links von diesem Kippschalter finden wir jenen für Netz Ein/Aus und rechts davon den bereits weiter oben besprochenen Ausgangspegelregler. Wie das Kassettendeck ist auch der Tuner sehr sorgfältig verarbeitet.
Ein Blick auf seine Rückseite
zeigt die ebenfalls schon behandelten Cinch-Ausgänge und neben der Ferritantenne noch Schraubanschlüsse für eine externe MW-Antenne (4- Erde) sowie für 300-Ohm-Band-kabel und 75-Ohm-Koaxialkabel. Damit wären wir beim UKW-Empfangsteil angelangt, der bei den beiden „Hauptwiderstreitern" Eingangsempfindlichkeit und Trennschärfe gute bis sehr gute Werte aufweist. Der notwendige Kompromiß ist also sehr gut gelungen: In günstiger Empfangslage bringt das Gerät nicht nur eine Vielzahl von Sendern rauschfrei oder zumindest rauscharm herein, sondern es trennt die Stationen auch gut - sofern sie einander nicht extrem eng (Frequenzabstand z. B. nur 100 kHz) benachbart sind.
Für die erforderliche Freiheit von sonstigen Störungen sorgen die hohen Werte für die Spiegelfrequenz- und die Zwischenfrequenz- Unterdrückung. Ebenfalls gute Werte sind für den Übertragungsbereich und die Klirrdämpfung zu verzeichnen. Das vermittelte Klangbild wirkt daher recht voll und ausgewogen, wenn auch bei Sprache manchmal etwas spitz.
Dieser Effekt ist jedoch oft senderseitig bedingt. Tiefe Frequenzen kommen mit „Attacke" und schön transparent. Überhaupt ist das Klangbild sehr sauber, da der Klirrgrad auch zu tiefen und zu hohen Frequenzen hin nicht ungebührlich ansteigt.
Auch die - im mittleren Frequenzbereich über 40dB betragende-Kanaltrennung verschlechtert sich zu den Frequenzenden hin nicht wesentlich. Die Wiedergabe guter Stereo-Programme ist daher von schöner Räumlichkeit, was besonders deutlich wird, wenn man über hochwertige Kopfhörer abhört. Zu erwähnen ist schließlich noch die tadellose Pilotton-Dämpfung, die zur Sauberkeit der Wiedergabe im oberen Frequenzbereich sowie auch dazu beiträgt, daß es beim Bandüberspielen von Stereo-Sendungen nicht zur Bildung unerwünschter Mischfrequenzen kommt. Überhaupt gibt es in der Datenliste keinen schwachen Punkt, so daß man den D-6000 wohl schon an der Grenze zur Spitzenklasse „ansiedeln" kann.
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hatte.Anmerkung : In Erinnerung habe ich noch. daß Arndt Klingelnberg in der Hifi-Stererophonie mangels irgendeinem zu lobendem Highlight die Länge des 220 Vold Netz-Anschlußkabels von weit über 2,5m herausgestellt und "gelobt" Ein Schelm, der sich dabei nichts gedacht hatte
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Gerät 3 - Vollverstärker D-6075
Der „Dritte im Bunde" ist der Vollverstärker D-6075, der den beiden anderen Komponenten in Größe und Ausführung gleicht - sieht man einmal von den seitlich und oben angebrachten Luftschlitzen ab. An gleicher Stelle wie der Tuner - nur in der oberen Fronthälfte - hat der Verstärker zwei Anzeigen, an denen die Ausgangsleistung abgelesen werden kann. Mit Hilfe des zugeordneten Kippschalters „Meter Range" kann der Anzeigebereich der Instrumente verändert werden: Je nach Schalterstellung werden (bei Endausschlag der Zeiger) 1 Watt, 3 Watt oder mehr als 75 Watt Sinusleistung pro Kanal angezeigt.
Links von den Instrumenten finden wir die Einsteller für die Tiefen und für die Höhen. Sie rasten jeweils in insgesamt 11 Schritten und sind auf Wunsch mit dem zwischen ihnen angeordneten Schalter "Tone" abschaltbar. Ihr Regelbereich könnte zwar etwas größer sein, dürfte für die Praxis aber ausreichen. Der Netzschalter ganz links unten arbeitet auf ein Verzögerungsrelais, das die Boxen wohl erst nach einigen Sekunden, doch noch immer etwas zu früh zuschaltet: Einen kleinen Knackser in den Lautsprechern gibt es schon noch.
Zwei Boxenpaare lassen sich mit dem Schalter Speakers einzeln und gemeinsam zuschalten oder ganz abschalten. Der Schalter hat keinen Einfluß auf den Kopfhörerausgang, der an die übliche Klinkenbuchse geführt ist. Da er in der Regel nicht ständig benutzt wird, ist dieser Ausgang hinter einer Klappe verborgen. Er kann mit niederohmigen und auch mit mittelohmigen Kopfhörern belegt werden, da an ihm keine Pegelnot herrscht.
In seiner Gesellschaft befindet sich ein Cinch-Buchsenpaar (Tape 2), an das ein Bandgerät zum Aufnehmen, Wiedergeben oder Kopieren angeschlossen werden kann. Dies ist insofern praktisch, als man bei nur gelegentlichem Anschließen eines Bandgeräts nicht hinten zwischen irgendwelchen Anschlußbuchsen herumfummeln muß. Denn für den ständigen Anschluß eines Bandgeräts steht ein rückseitiges Cinch-Buchsenpaar (Tape 1) zur Verfügung, dem eine DIN-Tonband-buchse parallel geschaltet ist.
zurück zur Frontseite
Rechts von dem schon beschriebenen Schalter Meter Range befinden sich die Kippschalter für die beiden Klangfilter. Das Tiefenfilter ist mit „Subsonic" bezeichnet, was nicht ganz korrekt ist: Es hat seinen Einsatzpunkt (Dämpfung um 3dB) bei etwa 65 Hz, müßte also um einiges tiefer einsetzen, um als subsonisches Filter gelten zu können. Als „normales" Rumpelfilter ist es dagegen noch brauchbar.
Das Höhenfilter ist besser ausgelegt: Es erreicht seine 3dB-Dämpfung bei etwa 7kHz und nicht schon bei einer tieferen Frequenz. Beide Filterschalter arbeiten knackfrei, was sich auch vom Betriebsartenschalter Mode sagen läßt. Er gestattet die Wahl zwischen Stereo verkehrt, Stereo normal und Mono.
Ihm benachbart finden wir zwei Kippschalter mit je drei Positionen, von denen die mittlere Stellung („Source") die neutrale ist. Der erste Schalter ist zu betätigen, wenn bei zwei angeschlossenen Bandgeräten direkt von Gerät 1 auf Gerät 2 - oder umgekehrt - überspielt werden soll. Der andere ist der Tape-Monitor- Schalter für die beiden Bandgeräte. Über beide Bandeingänge ist also Hinterbandkontrolle möglich - vorausgesetzt natürlich, daß das jeweilige Bandgerät einen separaten Wiedergabekopf hat.
Ganz rechts befindet sich der exakt rastende Programmwahlschalter, bei dem logischerweise wegen der Tape-Monitor- Vorrichtung die beiden Bandpositionen fehlen. So bietet er „nur" die Wahl zwischen den Programmquellen Phono 1, Phono 2, Tuner und Reserve (AUX).
Ganz besonders toll, 2 Plattenspieler Eingänge
Dieses „Nur" wird der Eingeweihte schon deswegen nicht wörtlich nehmen, weil ihm klar ist, daß man außer zwei Bandgeräten und zwei weiteren hochpegeligen Quellen auch noch zwei Plattenspieler mit magnetischem Abtastsystem an den D-6075 anschließen kann.
Zusammen mit den bereits behandelten Features ergibt sich also ein beachtlicher Anschluß- und Bedienungskomfort. Doch damit nicht genug, denn die beiden Schalter ganz rechts unten sind auch noch da: Mit dem linken wird eine gehörrichtige Korrektur der Lautstärkeregelung eingeschaltet, deren Baßbetonung zum Glück nicht zu stark ist. Mit dem anderen (Muting) kann der Ausgangspegel schlagartig um 20dB, also auf ein Zehntel, abgesenkt werden.
Einen weiteren „Kundendienst" bietet das Gerät dadurch, daß sein Vorverstärkerausgang und sein Endverstärkereingang auf Wunsch über je ein Cinch-Buchsenpaar getrennt zugänglich sind. Es sind lediglich die beiden Drahtbügel herauszuziehen, mit denen die Verstärkerteile im Normalfall verbunden sind. Mit Ausnahme der schon erwähnten DIN-Tonbandbuchse liegen alle Eingänge als Cinchbuchsenpaare vor.
So bleiben noch die acht rückseitigen Boxenanschlüsse, die der Verfasser lieber als Schnapp- denn als Schraubklemmen gesehen hätte. Zur Vermeidung von Wackelkontakten und Kurzschlüssen sind bei Schraubverbindungen Kabelschuhe fast obligatorisch. Und die mußman zumeist erst anlöten - wenn man gerade welche zur Verfügung hat ...
Die praktische Erprobung
Bei der praktischen Erprobung des D-6075 zeigte sich eine Krachstörung, wenn auf „AUX" (und wieder zurück) geschaltet wurde. Hier wird es sich eindeutig um einen Individualfehler des Testgeräts handeln. Konstruktions- und serienbedingt ist dagegen der Nachteil, daß man den Balanceregler kaum bewegen kann, ohne daß der vor ihm angeordnete Lautstärkeregler dabei „mitgenommen" wird. Das ist schade angesichts der „Profi-Ausführung" des gut zur Hand liegenden, in 32 Positionen rastenden Lautstärkereglers. Wäre der Kranz des Balancereglers etwas größer und mit einer Rändelung versehen, dann wäre der Fall schon gelöst.
Die Daten des D-6075 dokumentieren recht eindeutig, welche Fortschritte die Verstärkertechnik in den letzten Jahren gemacht hat. Sie Sinusleistung nach DIN reicht auch für größere Hörräume allemal aus; bei der propagierten Nennleistung (2 x 75 Watt) liegen die Klirr- und die Intermodulations- verzerrungen schon weit unter der Wahrnehmungsgrenze. Weder der Frequenzgang noch die Eingangsempfindlichkeiten erlauben irgendeine Kritik. Sehr gut sind die Fremdspannungsabstände, die auch dann noch die DIN-Forderungen deutlich übertreffen, wenn es hin zu sehr kleinen Leistungen („2 x 50-Milliwatt-Klausel") geht. Entsprechend sauber und störgeräuschfrei ist die Wiedergabe - bei allen Betriebsarten und bei beliebigem Abhörpegel.
Programm-Material guter Qualität wird lebendig, füllig und transparent wiedergegeben. Die Baßwidergabe ist trocken und prägnant; auch die Höhenwiedergabe läßt nichts zu wünschen übrig. Sieht man einmal von extrem tiefen und extrem hohen Frequenzen ab, so ist die Wiedergabe sehr impulsreicher Klänge beachtlich gut. Insgesamt tendiert also der D-6075 ebenso wie der Tuner D-6000 schon zur Spitzenklasse, zumal auch seine Verarbeitung von der gewohnten Güte ist. Da er bei längerer Betriebszeit naturgemäß Wärme entwickelt, sollte er bei einem Turmaufbau möglichst oben angeordnet werden. Zusammen mit den beiden anderen Komponenten stellt er ein hochwertiges Gespann dar, das viele Interessenten finden dürfte.
Joachim Stiehr im Augst 1978 in Klangbild
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- Anmerkung : Man muß Herrn Stier wirklich zugute halten, er hat sich "redlich" bemüht, das (die) Gerät(e) so positiv wie möglich zu beschreiben und dennoch nicht als redaktionelle Werbe-Anzeige wahrgenommen zu werden. Ein Blick auf die supertollen Sprüche der Grundig Werbetexter lohnt sich immer. Sie können da schallend lachen üben.
Wenn Sie diesen Artikel oder diese Beschreibung realistisch betrachten, können Sie als Hifi Freund und potentieller Interessent damit nicht gar so viel anfangen. Die Bilder oder Fotos sind einfach nur schlimm, auf keinen Fall animierend. Über die Haptik des schwarzen japanischen BASF Designs läßt sich der Redakteur auch nicht aus und daß der Verstärker zwei Trafos und zwei Netzteile hat, wäre doch der Erwähnung wert gewesen.
Es fällt ganz deutlich auf : Mit dem Artikel wurden meiner Meinung nach nur noch die Seiten zwischen den dürftigen Werbeanzeigen gefüllt.
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Die Daten (sind die wirklich gemessen ?) auf einen Blick
Tuner D 6000UKW-Empfangsteil
Empfindlichkeit Mono | 0,9 uV |
Stereo | 38 uV |
Trennschärfe (± 300kHz) | 65 dB |
Übertragungsbereich | |
23Hz. . .15kHz | ± 2dB |
Spiegelfrequenz-Unterdrückung | 92 dB |
Zwischenfrequenz-Unterdrückung | 95 dB |
Gleichwellenselektion | 1,2 dB |
Pilotton-Dämpfung | 66 dB |
Klirrgrad (Stereo, 1 kHz) | 0,2% |
Fremdspannungsabstand | |
(Stereo, Ue = 1 mV) | 63 dB |
Kanaltrennung (1 kHz) | 41 dB |
Allgemeines | |
Ausgänge für Verstärker (2+), Oszilloskop, Quadro-Adapter | |
Abmessungen (B x H x T) | 41 cm x 14cm x 34cm |
Gewicht | 8 kg |
Kassettendeck D 6035
Geschwindigkeitsabweichung | ± 0,9% |
Tonhöhenschwankungen | |
(nach DIN bewertet) | ± 0,12% |
Schnellspulzeit (für C-60) | ca. 74 s |
Übertragungsbereich (DIN) | |
mitFeLH-Band | 30 Hz ... 14 kHz |
mitCrCb-Band | 32 Hz ... 15 kHz |
mitFeCr-Band | 28 Hz ... 16 kHz |
Dynamik(Geräuschspannungsabstand, DIN, Dolby ein) | |
mitFeLH-Band | 61 dB |
mitFeCr-Band | 65 dB |
Klirrgrad (0 dB VU, 333 Hz) | |
mitFeLH-Band | 1,7% |
mitFeCr-Band | 1,4% |
Löschdämpfung | 64 dB |
Empfindlichkeiten | |
Mikrofon-Eingänge | 0,2 mV |
Eingang Line In | 42 mV |
max. Pegel bei Line Out | 0,72 V |
Abmessungen (B x H x T) | 41 cm x 14cm x 34cm |
Gewicht | 10 kg |
Ausführung Frontlader-Kassettendeck |
Verstärker D-6075
Sinusleistung (DIN) an 40hm | 2 x 84W |
Klirrgrad(1kHz,2 x 75W) | 0,06% |
lntermodulation(2 x 75W) | 0,1% |
Übertragungsbereich (bei 3 dB Abfall) | 7 Hz.. .60 kHz |
Frequenzgang 20 Hz ... 20kHz | ± 1 dB |
Empfindlichkeiten (2 x 75 W) | |
Eingänge Phono magn. | 1,9 mV |
Hochpegeleingänge | 150 mV |
Fremdspannungsabstände(2 x 75W) | |
Eingänge Phono magn. | 65 dB |
Hochpegeleingänge | 83 dB |
Klangregler(bei100Hz/10kHz) | ± 9dB |
Tiefenfilter | -3 dB bei 65 Hz |
Höhenfilter | -3dB bei 7kHz |
Ausgänge für | 2 x Tonband-Aufnahme |
2 x Boxen (schaltbar) | |
Endverstärker, Kopfhörer | |
max. Leitungsaufnahme | 560 W |
Abmessungen (B x H x T) | 41 cm x 14cm x 34cm |
Gewicht | 15kg |