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In der FUNK-Technik Nr. 3/1979 lesen wir folgenden Artikel:
30 Jahre Ultrakurzwellen-Rundfunk

von Reinhard Schneider.

Hier geht es los:
30 Jahre Ultrakurzwellen-Rundfunk

1979 - Philips stellt die CD vor.

Beim Medium Rundfunk, dessen 55jähriges Bestehen erst vor kurzem gefeiert wurde, ist auch das kleine 30jährige Jubiläum anläßlich der Einführung des UKW-Rundfunks ein Grund zur Freude.

Trotz mancher Unkenrufe setzte sich damals der Pioniergeist mit dem Ziel durch, unsere deutschen stark dezimierten Mittelwellenfrequenzen der deutschen Rundfunkgesellschaften in einem höheren, eben dem UKW-Frequenzbereich zu ersetzen.

Wie auf einer Pressekonferenz des Bayerischen Rundfunks in Freimann zur Sprache kam, ging man damals nicht gerade zimperlich mit den Zuhörern um.

So versuchte man, Fußballfreunde auf den neuen UKW-Rundfunk aufmerksam zu machen, indem die eine Halbzeit eines Spieles sowohl auf Mittelwelle als auch auf UKW übertragen wurde, die zweite dagegen nur noch auf UKW. Das sollte ein Programmdirektor sich heute einmal erlauben!

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Anmerkung: Im März diesen Jahres (1979) stellte Philips in Eindhoven die Weichen für einen völlig neuen Tonträger - die digitale Compact Schallplatte.

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Wie es begann mit dem UKW Rundfunk in Deutschland (West)

Bild 1. Das Innere des damaligen Stationsgebäudes

Mit einer Doppelaktion begann das Zeitalter des Ultrakurzwellen-Rundfunks (UKW) in der Bundesrepublik Deutschland:

Am 28. Februar 1949 nahm der eben wieder in deutsche Hand übergegangene Bayerische Rundfunk einen ersten Sender auf diesem neuen Wellenbereich in München-Freimann in Betrieb.

Fast gleichzeitig, am 1. März 1949, folgte der damalige Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR) mit einem UKW-Sender in Hannover. Dieses Doppeldatum markiert den Beginn einer neuen Ära des Hörfunks und laufender Erfolge bei dem Bemühen um bessere Qualität bei der Tonübertragung.
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Zum Erfolg verurteilt

Bild 2. Mit diesem ersten 250-W-UKW-FM-Sender der Firma Rohde & Schwarz nahm man in München-Freimann vor 30 Jahren den UKW-Sendebetrieb auf. Wegen der trostlosen Versorgungslage mit Rundfunktechnischen Bauteilen und Zubehör holte man sich die Endstufenröhren des Senders von einem zu dieser Zeit gut florierenden Markt - dem Schwarzmarkt!

Der Gedanke des UKW-Rundfunks war aus der Not geboren, denn "man" hatte nach dem Zweiten Weltkrieg die früheren deutschen Rundfunkwellen mit günstigen Ausbreitungsbedingungen anderen Ländern zugeteilt und Deutschland nur noch einige Mittelwellenkanäle mit wenig günstigen Ausbreitungseigenschaften überlassen. Eine vollständige (Anmerkung : störungsfreie) Versorgung des Landes (also der 3 Westzonen) mit Rundfunkprogrammen war damit nicht mehr zu erreichen.

  • Anmerkung zu dieser Wellenkonferenz : Die Teilnehmer dieser ersten Wellenkonferenz nach dem 2.Weltkrieg hatten 1948 das besiegte Deutschland (West und Ost) nicht nur nicht eingeladen, sondern quasi ausgeladen. - Das war ein phänomenaler Bumerang - ein unendschuldbares Eigentor, denn über UKW Rundfunk wurde dort überhaupt nicht gesprochen.

    Das war mangels Wissen dort überhaupt kein Thema. Daran hatten die Teilnehmer nämlich gar nicht gedacht und Deutschland (West) konnte sich in diesem erheblich leistungsfähigeren Wellenbereich unbeeinflußt ausbreiten ohne irgend jemanden fragenzu müssen. Dazu wurde diese neue deutsche Technik der UKW-Sender ein ganz früher Exportschlager.


Noch während in Kopenhagen 1948 die erste Nachkriegskonferenz
zur Neuverteilung der Mittel- und Langwelle in Europa tagte, hatten sich in der Bundesrepublik Deutschland Fachleute von Industrie, Post und Rundfunk auf den neuen Wellenbereich Ultrakurzwelle und auf die technischen Grundnormen eines neuen Rundfunksystems geeinigt. Als 1950 der Kopenhagener Wellenplan in Kraft trat, konnte der Bayerische Rundfunk abends nicht einmal mehr ein Drittel seiner Hörer über Mittelwelle erreichen.
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Vorgesorgt - die Vorsatzgeräte

Doch mindestens ebenso viele Hörer wohnten zu dieser Zeit bereits im Versorgungsbereich eines UKW-Senders. Die Umstände erzwangen dann einen unerhört raschen weiteren Ausbau der UKW-Sendernetze. Fast ebenso schnell folgte dieser Entwicklung auch die Empfangsseite.

So gab es bald UKW-Vorsatzgeräte für normale Rundfunk- empfänger, die für diesen Wellenbereich noch nicht eingerichtet waren. Ihnen folgten auf dem Fuß die ersten hochwertigen Empfänger mit integriertem UKW-Teil. Gerade weil den meisten Menschen der Rundfunk so viel bedeutete, entschieden sich viele nicht für das preiswertere Vorsatzgerät, sondern für den komfortableren Empfänger. Und der Nachholbedarf war nach dem Krieg riesig.

Bessere Tonwiedergabe mit Frequenzmodulation

Die Erweiterung des Hörfunks auf den Ultrakurzwellenbereich war wohl der entscheidendste Schritt zum Verbessern der Übertragungsqualität seit der Einführung des Rundfunks überhaupt.

In dem Frequenzbereich zwischen 87,5 und 100 MHz war mehr als zehnmal so viel Platz wie im gesamten Mittelwellenbereich vorhanden. Deshalb konnte man daran denken, ein verbessertes Tonübertragungsverfahren einzuführen - die Frequenzmodulation (FM). Diese Modulationsart bringt beim Empfang fremder Sender im gleichen Kanal erheblich weniger Störungen als die auf Mittelwelle benutzte Amplitudenmodulation (AM).

Der UKW-Rundfunk ermöglichte auch schlagartig ein Erweitern des übertragenen Tonfrequenzbandes und damit eine viel größere Naturtreue der Tonwiedergabe bis 15 kHz. Damit sind alle Obertöne bis zu den höchsten hörbaren Tonschwingungen eingeschlossen.

Nach 14 Jahren kam die Stereofonie über Rundfunk ins Haus

Doch UKW/FM war weiterhin ausbaufähig. 1963 kamen die ersten Sender für räumliche Tonübertragung. Stereofonie bescherte dem Hörer eine Richtungsorientierung bei der Schallwiedergabe und eine bis dahin nicht gekannte Durchsichtigkeit des Klangbildes. Die Rundfunkstereofonie war selbst wieder entwicklungsfähig und führte Anfang der 70er Jahre zur Einführung der Kunstkopf-Stereofonie. Die neueste Entwicklung auf diesem Gebiet ist Originalkopf-Stereofonie (O-Kopf).

Kennsignale für den Verkehrsfunk

Gleichzeitig machte es die UKW-Technik möglich, vom Zuhörer unbemerkt, Kennsignale mit zu übertragen. So unterscheidet im Autoempfänger eine Automatik beim Suchlauf selbsttätig einen Verkehrsfunksender von anderen UKW-Sendern, und gibt ein auf Wunsch stummgeschalteter Empfänger nur die Verkehrsfunkdurchsagen wieder. Ein weiterer Ausbau der Kennsignaltechnik steht zu erwarten.

Ein Artikel von Reinhard Schneider aus 1979
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