Dies war das erste Test-Jahrbuch der Hifi-Stereophonie 1970 - nach einer Idee von Karl Breh
Die Amerikaner und auch die Engländer hatten zwar auch schon Tests in ihren Hifi-Magazinen, aber solch eine ausführliche Zusammenfassung hatten sie bislang noch nicht. Alleine aus der fonoforum Redaktion kam auch recht bald solch ein Werk.
Bereits ab 1965 hatte Karl Breh die Idee mit den tollen Hifi-Jahrbüchern, in denen die Geräte mit den Herstellerangaben beschrieben wurden. Auch wurden damals noch die Preise abgedruckt. In recht kurzer Zeit wurden diese Daten aufgehübscht, geschönt, teils unwahr übertrieben, also mißbraucht und da waren diese Testjahrbücher eine wirkliche Hilfe.
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Inhalt
Einführungen und Gesamtredaktion: Dipl.-Physiker Karl Breh
© 1970 by G. Braun (vorm. G. Braunsche Hofbuchdruckerei und Verlag) GmbH, Karlsruhe
Vorwort | 3 | |
Plattenspieler | ||
Einführung | 7 | |
AEG-Telefunken W250 | 11 | |
Dual 1219,automatischer Spieler und Plattenwechsler | 12 | |
Lesa Lesavox 88 | 17 | |
National Technics 100 P | 19 | |
Philips GA 202 | 22 | |
Philips GA 317 | ||
Tonabnehmer Philips GP410 und GP 233 | 25 | |
ThorensTD125 | 30 | |
Tonarme | ||
Einführung | 33 | |
Tangential-Tonarm | ||
Rabco SL-8 | 34 | |
Der ShureSME 3009 | 38 | |
Tonabnehmer | ||
Einführung | 41 | |
ADC 25 und ADC 26 | 43 | |
Goldring 800 Super E | 45 | |
MicroVF3100/e | 46 | |
Philips GP 412 | 48 | |
Pickering XV-15-Serie | ||
Die vier besten Tonabnehmer der Serie | 49 | |
Shure M 31 E | 53 | |
Shure M 75 G Type 2 und M 75 EJ Type 2 | 54 | |
Shure V 15 II neue Version | 56 | |
Fotoelektrischer Tonabnehmer Toshiba C-1 OOP 58 | ||
Verstärker | ||
Einführung | 63 | |
AEG-Telefunken V 250 | 65 | |
elowi MX 2000 | 69 | |
Grundig SV 140 | 74 | |
Kenwood KA-4000 | 80 | |
Lansing JBLSA660E | 85 | |
Lesa HF 870 | 89 | |
Mclntosh Vorverstärker C 26 | 94 | |
PE HSV 80 | 98 | |
Pioneer SA-900 | 102 | |
Revox A50 | 107 | |
3-Kanal-Stereo-Verstärkeranlage Sony TA-2000, TA-4300 und TA-3120A | 111 |
Empfänger-Verstärker | ||
Einführung | ||
Beomaster 3000 | ||
Braun regie 500 | ||
The Fisher 250-T | ||
The Fisher 400-T | ||
The Fisher 500-TX | ||
Nikko STA-701 | ||
Saba 8080 | ||
Sony STR-6060 FW | ||
Wega 3106 HiFi | ||
Empfangsteile | ||
Einführung | ||
AEG-Telefunken T 250 | ||
Grundig RT100 | ||
Kenwood KT-7000 | ||
Pioneer TX-900 | ||
14 UKW-Empfangsteile Messung und Gegenüberstellung | ||
Lautsprecher | ||
Einführung 189 | ||
Beovox 5000, Beovox 4000, Quad electrostatic - Dovedale als Bezugsbox | 194 | |
Cabasse Doris II VT, und Cabasse Sampan II VT verglichen mit Cabasse Brigantin II VT | 197 | |
Die hilton-sound-Familie | 199 | |
Die Scott-Familie, Dovedale W2 und Dovedale IM | 203 | |
AEG-Telefunken L 250 verglichen mit Braun L 600 und Wharfedale Super Linton | 207 | |
Die Dynaco-Familie, Dovedale IM als Bezugsbox | 210 | |
Die Wigo-Familie, Dynaco M 25 als Bezugsbox | 214 | |
Die Dual-Familie und Yamaha NS-15 | 217 | |
Die Heco Sound-Master-Familie | 222 | |
Tonbandgeräte | ||
Einführung | ||
AEG-Telefunken „magnetophon 250" | ||
Uher Royal de Luxe | ||
Bezugsquellennachweis | 242 |
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Das Vorwort von 1970
Als 1958 die ersten Stereoschallplatten auf dem deutschen Markt erschienen, war die inländische Industrie auf diesen Fortschritt nur mangelhaft vorbereitet. Wer sich nicht mit Steuergeräten zufriedengeben wollte, die meist samt Lautsprechern in Musiktruhen eingebaut und für stereophones Abspielen von Schallplatten über Kristall-Tonabnehmer geeignet waren, wer sich also nicht mit der Stereophonie allein zufrieden gab und schon etwas von High Fidelity gehört hatte, mußte damals auf Importgeräte aus den angelsächsischen Ländern zurückgreifen.
Dort wurde die Idee der möglichst klangtreuen Musikwiedergabe im Heim durch ein ansehnliches Angebot geeigneter Wiedergabe-Geräte schon verbreitet, als außerhalb einiger Entwicklungsabteilungen noch kaum jemand an die Stereo-Schallplatte, geschweige denn an die Rundfunk-Stereophonie (die kam erst 1963) dachte. Die Vorstellung, das gesamte Spektrum der in der Musik vorkommenden Schwingungen - vom tiefsten Grundton der Orgel bis zu den höchsten Oberschwingungen von Schlaginstrumenten - linear, bei möglichst geringen Verzerrungen und verschwindend klein gehaltenen Fremdgeräuschen von der Aufnahme bis zur Wiedergabe zu übertragen, war zunächst in keiner Weise mit der Stereophonie verknüpft.
Die ersten HiFi-Bausteine waren daher für die monaurale Wiedergabe von Musik bestimmt, die entweder auf Schallplatten und Tonbändern gespeichert vorlag oder vom Rundfunk über UKW ausgestrahlt wurde.
Klanggüte und Störfreiheit der Wiedergabe hängen nicht davon ab, ob die Wiedergabe monaural oder stereophon erfolgt, entscheidend hierfür ist allein die Qualität der an der Übertragung - von der Aufnahme über die Speicherung und Vervielfältigung bis zur Wiedergabe - beteiligten technischen Geräte und Verfahren. High Fidelity ist eine Frage der Übertragungsgüte.
Die Stereophonie
Die Stereophonie dagegen wird, unabhängig von der Übertragungsgüte, durch Verdopplung des Übertragungsweges gewonnen. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies: statt einem einzigen Mikrophon für eine MonoAufnahme, deren zwei für eine Stereo-Aufnahme. Die von den beiden Mikrophonen eingefangenen Signale werden auf zwei getrennten Spuren desselben Magnettonbandes gespeichert. Sodann, später wieder trennbar, gemeinsam in die Rille der Schallplatte übertragen. Diese Trennung ermöglicht der Stereo-Tonabnehmer, von dem aus die beiden Signale in den Stereo-Verstärker gelangen, wo jedes unabhängig vom anderen, verstärkt und dann zwei getrennten Lautsprecherboxen zugeführt wird, die im Abhörraum in geeigneter Entfernung voneinander aufgestellt sind.
Durch diesen Kunstgriff gelingt es bei der Wiedergabe im Heim, die räumliche Gliederung des aufgenommenen Klangkörpers und dessen Wechselwirkung mit dem Raum, in dem er aufgenommen wird, zu reproduzieren. Die Stereophonie gestattet demnach natürliches, zweiohriges, und damit richtungsempfindliches, Hören. Zwar hört man auch eine Mono-Wiedergabe mit zwei Ohren, aber die Rauminformation ist durch die einkanalige Übertragung verlorengegangen.
Der Vergleich mit Hören und Sehen
Mit dem Hören verhält es sich wie mit dem Sehen. Räumliches Sehen ist nur demjenigen möglich, der über die Kraft beider Augen verfügt. Betrachtet man jedoch eine normale Fotografie mit beiden Augen, vermittelt nur noch die Perspektive einen Eindruck von der räumlichen Gliederung. Soll das Bild selbst jedoch räumlich wirken, müssen zwei unter leicht verschiedenem Winkel aufgenommene Fotografien überlagert werden (Stereo-Fotografie). Man kann die Analogie noch etwas weiter treiben.
Bildschärfe und Farbechtheit einer Fotografie entsprechen der Klanggüte bei der Musikübertragung, also dem, was man mit High Fidelity bezeichnet, während die Plastizität des Stereo-Bildes dem vermittelten Eindruck räumlichen Hörens entspricht. Trotz mangelnder Bildschärfe und verfälschter Farben, infolge Verwendung schlechter Optiken, kann die Plastizität des Stereobildes gut sein. Ebenso verhält es sich bei der Stereophonie. Sie kann räumlichen Eindruck vermitteln, auch wenn die Übertragungsgüte beider Kanäle mangelhaft ist. Stereophonie allein ist daher kein Maßstab für die Güte der Übertragung.
Der monauralen HiFi-Übertragung fehlt die Rauminformation, der nicht hifi-gerechten Stereoübertragung die Klanggüte. Nur aus der Verbindung von High Fidelity und Stereophonie ergibt sich das erreichbare Maximum: hohe Klanggüte bei räumlicher Wiedergabe.
Bei uns wurde Mono nahezu übersprungen
In der Bundesrepublik ist das Stadium der monauralen High Fidelity, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, übersprungen worden. Als die deutsche Industrie begann, sich mit HiFi-Geräten zu befassen, war die Stereo-Schallplatte schon geraume Zeit (seit 1958) auf dem Markt, und die Ausländer hatten ihre Mono-Bausteine durch entsprechende Stereo-Geräte ersetzt. Daher waren die ersten deutschen HiFi-Geräte von Anfang an für Stereo-Wiedergabe eingerichtet. Und von Anfang an mußten sie gegen eine starke ausländische Konkurrenz antreten. Daran hat sich bis heute nichts geändert und dies erklärt auch, weshalb der HiFi-Markt, wie kaum ein anderer, von internationalem Wettbewerb gekennzeichnet ist.
Inzwischen hat die inländische Industrie mit ihren hochwertigsten Erzeugnissen durchaus den Anschluß an die internationale Spitzenqualität gefunden. Gleichzeitig hat sie jedoch eine große Vielfalt des Angebots hervorgebracht. Als Orientierungshilfe innerhalb dieses Angebots dient die Deutsche Industrienorm 45 500, in der die Mindestforderungen festgelegt sind, die von Geräten erfüllt werden müssen, wenn sie das Qualitätssymbol „HiFi" für sich in Anspruch nehmen wollen. Gleichzeitig - und dies ist fast noch wichtiger - definiert diese Norm auch die Meßmethoden, nach denen verfahren werden muß, um die Qualitätseigenschaften von HiFi-Geräten zu ermitteln. Dank dieser Festlegung der Meßmethoden sind die Ergebnisse von Untersuchungen an verschiedenen Geräten untereinander vergleichbar, sofern die Messungen nach den definierten Verfahren durchgeführt wurden.
Die DIN 45 500
Bezogen auf DIN 45 500 reicht das heutige nationale und internationale Angebot von Geräten, deren Übertragungsdaten der Norm nicht genügen, und die daher nur als Stereo-Geräte bezeichnet werden, über solche, welche den geforderten Daten in allen Punkten genügen, bis zu Bausteinen der Spitzenklasse, deren Qualität weit über der von der HiFi-Norm geforderten liegt. Als HiFi-Gerät nach DIN 45 500 gilt bei uns demnach alles, was dieser Norm genügt oder diese mehr oder weniger übertrifft. Sie schafft eine eindeutige Abgrenzung nach unten, für die man dankbar ist, obwohl gerade diese Abgrenzung, zumindest in einigen Punkten, inzwischen revisionsbedürftig erscheint und verschärft werden sollte.
Über dieses Jahrbuch
Das Testjahrbuch 70 enthält die Testberichte, die in der Zeitschrift HiFi-Stereophonie im Zeitraum Januar 1969 bis März 1970 veröffentlicht wurden. Zur Abrundung des Inhalts wurden ein Testbericht aus dem Jahrgang 68 und zwei vom April 70 noch aufgenommen. Seit ihrem ersten Erscheinen im Januar 1962 betrachtet es die Zeitschrift HiFi-Stereophonie als eine ihrer vordringlichsten Aufgaben, den HiFi-Interessenten durch ebenso gründliche wie objektive Testberichte über die Qualität des internationalen Angebots zu unterrichten.
Über die Zeitschrift
Seit mehr als drei Jahren verfügt die Zeitschrift über ein mit den besten Meßgeräten ausgerüstetes eigenes Laboratorium und über einen akustisch geeignet ausgestatteten Abhörraum. Im Labor werden alle elektrischen Messungen von qualifizierten Kräften durchgeführt. Der Abhörraum dient zur vergleichenden Beurteilung von Lautsprecherboxen und anderen HiFi-Bausteinen aufgrund von Musik-Hörtests. Grundsätzlich befaßt sich HiFi-Stereophonie nur mit Geräten, für die der Hersteller oder der Importeur in Anspruch nimmt, daß sie die Mindestforderungen nach DIN 45 500 erfüllen oder übertreffen. Da, soweit solche existieren, nach den in dieser Norm festgelegten Meßmethoden verfahren wird, sind die Ergebnisse der Messungen untereinander, und - zumindest was Geräte deutschen Fabrikats betrifft - auch mit den technischen Angaben der Hersteller vergleichbar.
Die Bereiche dieses Test-Jahrbuches
Im Testjahrbuch 70 sind die Testberichte nach Bausteingruppen zusammengefaßt. Die Lautsprechertests sind aus Gründen der Zweckmäßigkeit chronologisch geordnet, die Testberichte aller anderen Bausteine alphabetisch nach Herstellern. Jeder Bausteingruppe ist eine kleine Einführung vorangestellt, in der ein Überblick über Entwicklungstendenzen gegeben, Meßmethoden und deren Problematik erläutert und Ergebnisse dort relativiert werden, wo dies wegen später erfolgter Änderungen der Geräte notwendig erscheint. Wir hoffen dem HiFi-Freund mit diesem Testjahrbuch in geschlossener Darstellung einen Qualitätsüberblick über eine ansehnliche Anzahl HiFi-Bausteine zu geben und ihn durch die den Bausteingruppen vorangestellten Einführungen in die Lage zu versetzen, Meßverfahren und Testmethoden möglichst klar zu durchschauen, um dadurch die Ergebnisse aus der jeweils eigenen Kaufproblematik heraus individuell beurteilen zu können. Darüber hinaus wird die aufmerksame Durchsicht dieses Testjahrbuchs beim Leser den Blick für die entscheidenden Qualitätskriterien der verschiedenen HiFi-Bausteine schärfen.
Karlsruhe, im Mai 1970 - Karl Breh
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