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Über "C/M LABORATORIES" in Deutschland

Zu den Zeiten der großen Expansion im Hifi-Bereich in den Jahren 1970 bis 1975 suchten die hier bei uns neu auf den Markt gekommenen (deutschen) "Distributoren" (ganz offen- sichtlich alles Studenten der Juristerei), nach immer "neuen" bzw. noch nicht bekannten (ausländischen) Hifi-Firmen. Und derer gab es in den USA ganz ganz viele. Und vor allem, die Jungs von 1970 hatten gar keine Ahnung, was es mit dem Produkt und der Firma in USA auf sich hatte.

Herrmann Hoffmann von AUDIO Intl. in Frankfurt hatte da aus der Schule geplaudert, als er von Infinity und SAE und anderen "Spezialisten" erzählte, die konstant entweder in akuter Geldnot waren oder denen gerade der oder die Entwickler weggelaufen waren. Denn dann war die Firma im Prinzip tot und mußte um jeden Preis das vorhandene Lager bzw. den Geräte- bestand abverkaufen.

So nahm auch Michael Giessen nach seinem ersten USA Besuch ein "neues Produkt" in seinen Vertriebsweg zusammen mit den OHM F Lautsprechern auf. Die Frontplatten waren golden mit großen sehr konservativen ebenfalls goldenen geriffelten Voll-Alu-Knöpfen. Die "Tests" lasen sich grandios.

Die Endstufe 35D war aber nur in einem schmächtigen Lichtblau lackiert, war dafür extrem schwer und hatte zwei riesige silberne Netzteil-Kondensatoren, die manchem 2 x 300 Watt Verstärker alle Ehre gemacht hätten.

Nach meiner damaligen Meinung war das ganze C/M Design bereits damals in 1970/75 optisch schon zu alt und nicht mehr zeitgemäß, zumal die Japaner mit blitzblanken gebürsteten Silber-Frontplatten auf den Markt drängten. Doch das war noch nicht alles.

Diese C/M Lab Geräte aus 1964 oder maximal aus 1965 hatten viele (oder "fast nur" Germanium Transistoren verbaut. In 1970 hatten sie also noch diese alte Technik mit all ihren Wärme- und Rausch- Problemen - und das würden die "Tester" hier bei uns in der Hifi-Stereophonie sofort herausfinden - und natürlich auch kristallklar negativ kritisieren.

Werfen sie einen Blick in den "CC 50 S" Vollverstärker und betrachten Sie die vielen Hochlastwiderstände. Das Teil wurde glühend heiß. Warum ?

Die Produkte von CM-Labs (bzw. deren alte Geräte) war eigentlich nicht mehr verkäufich. So landeten nach vielen Monaten alle unverkaufbaren und sehr schweren Muster-"Kisten" bei mir und ich stellte fest, sie klingen nicht.

Darum hier mal ein paar solcher "Tests" bzw. "reports" von US-Magazinen aus 1965/66/67.

Bislang (Juli 2019) habe ich noch keine Firmenchronik der C/M Labs irgendwo gefunden. Die Firma muß sich noch vor 1970 aus dem Markt verabschiedet haben.

Nach langem Suchen gefunden :

waynechou 08-10-2010,

C/M Laboratories, Inc. had offices in Norwak, Conn. from the years approx 1963 through 1967. It was founded by Wayne Chou and Nick Morris, and was sold after that period to investors who bought the name and produced some audio products under that name. I did all the electrical and product designs of the time which included the 35D, 911, CC-50S, professional 35 MRM, and the pre-amps CC-1, and CC-2, as well as an OEM version of the CC-2 for Philips.

And finally, an FM tuner only, model 801, (that never made into production) that had a digital selection with digital display (Nixie tubes, no tuning) - common today, but the first consumer tuner of its type then, which was designed to outrank the Marantz 10B, which was the king of the time.

It was the "golden years" then, and all bets were off. Performance as reviewed was extroadinary, but in the end was physically too big to fit in a reasonably sized box.

After struggling, having taken orders for 25 units at a show at a retail price of $1095 each (and included the walnut built Bozak cabinet), C/M could not deliver.
At this price it even exceeded Marantz 10B's price of over $600 (I think) and then some. Big money in those days.

In addition, C/M Labs collaborated with Rudy Bozak to design and suppliy the first Bozak DJ mixers and amplifiers such as the CM 10 mixers and the CMA amplifiers.

The CM in this case did not refer to C/M Labs, but Rudy's designation as to Commercial Mixer, or Commercial Mixer Amplifier, in which he was totally committed to having a market in that field, other than his totally speaker business, for which he was already very well known for.

During that period, I had the great opportunity to supply some of the greatest names like the New York Philharmonic, Altlantic Recording studios, and using the mixers designed for Rudy, personally mixed for Benny Goodman, Pete Fountain, Charlie Byrd and the like.

Was a great time in my life. Just a note - Rudy's choice, when I first met him, had always been a McIntosh, but after some sessions of listening and experimenting, a C/M labs 35D became his personal choice at home, and was at use at many of the audio shows he attended to demonostrate his speakers.

After the sale of C/M Labs, of course the association terminiated, and Bozak had to find another way to continue his commercial line of electronics. I will always remember his words to me, as it carried me through the good and the bad -

"Wayne, you will never know what it's like unless you jump in with both feet".

And I did. I will always miss and remember him as my dear friend and mentor. The brand of C/M labs proliferated in many ways afterards, all of which may or may not retain some of the original designs.

Hope that helps.
Wayne Chou

Mein Kommentar zu den vier "Tests"

Die amerikanischen Tests aus den Jahren vor 1970 waren mir immer schon etwas suspekt, weil viel zu kurz und viel zu oberflächlich. Auch fand selten eine ernsthafte musikalische Bewertung statt.

Diese 4 Tests scheinen andere Geräte zu betreffen als die, die wir hier hatten. Ich kann den super tollen Eigenschaften einfach nichts abgewinnen, weil man nach dem Öffnen die spärlliche Technik sieht. Und die Verstärker (sogar mit kurz geschlossenem Eingang) rauschten in den Tannoy Arden richtig hörbar laut. Auch der Vollverstärker und auch der Vorverstärker rauschten und zwar deutlich mehr als die dB Zahlen in diesen Testergebnissen.

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Für alle bei mir in 1975 aufgelaufenen C/M-Geräte gilt :

"Außen Ui und innen pfui." Das mag jetzt etwas übertrieben klingen, doch man durfte  nicht kritisch rein schaun. Die golden oder gülden glänzenden Alu-Frontplatten mit den massiven Voll-Alu Knöpfen sahen schon gut und solide aus, nur, wenn man den Deckel ab- oder aufgeschraubt hatte und die Drucktasten- Streifen und den Netzschalter und die Potentiometer gesehen hatte, dann wurde einem Ingenieur bereits um 1975 ganz schön schlecht. Das war billigstes Material, sehr ähnlich zu den auch von Michael Gießen importierten "Integral Systems" Verstärkern. Die waren innen "extrem leer" bzw. "aufgeräumt".
Bei C/M-Labs Geräten war das hohe Gewicht offensichtlich ein besonderes Verkaufsargument. Ein guter Verkäufer konnte immer wieder argumentieren, das sei doch grundsolide Audio-Technik für die Ewigkeit gebaut.

Doch die Audio-Elektronik war bereits hoffnungslos veraltet und diese Kisten waren mit Sicherheit unverkäufliche Restbestände, für die es nicht mal Ersatzteile gegeben hätte.

Von der Firma "Chou and Morris" (C/M) findet man aktuell auch fast nichts im Internet. Es wird sie also nur kurz gegeben haben.
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Wenige Jahre danach wurden sie alle entsorgt

Als auch der letzte noch zu begeisternde Hifi-Fan gemerkt hatte, das klingt nicht, war die Freude (und die Freunde) verflogen. Jeder billigste Japan Röhren-Receiver klang besser. Und auf den Kondensatoren stand dann doch vesteckt ein Datum drauf. Teilweise war das 1964 und damit waren die Elkos damals bereits viel zu alt, um einem Kunden (oder Importeur) irgend eine Garantie geben zu können.

Alle Muster sind irgendwie verschrottet worden, weil selbst das Gerippe ohne Elektronik nicht verbesserbar war.
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Schnipsel und Hintergründe

C/M Laboratories, co-founded by Wayne Chou and Nick Morris, collaborated with Rudy Bozak, in the mid-1960s on the construction of basic mono mixers and power amplifiers. C/M Labs designed the CMA-10 mixer intended for orchestral sound reinforcement; it was produced in small quantities. C/M Labs also designed and built amplifiers and other integrated electronics for Bozak and used Bozak speakers to test their gear.

Bozak collaborates with the german/american company Commercial Manufactured Audio (CMA) located in South Norwalk which was run by engineers Wayne Chou and Nick Morris. In mid '60s Chou and Morris began converting some P.A. line/microphone mono channels rotary mixers, as the Bozak 10-2, into phono/line stereo channels versions.
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Es gab nur wenige Modelle, dann wars aus

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