Mein Einstieg in die "moderne" Hifi-Technik
Mein Name ist Gert Redlich und ich bin ein Baujahr Juni-1949. Auf diesen Seiten möchte ich etwas von unserem Erleben der "high- fidelen" Musikwiedergabe aufschreiben und für die Generationen aufheben, die es so turbulent nicht erlebt haben.
In den anderen virtuellen Museen gibt es bereits zwei ähnliche Autorenseiten von mir
- in magnetbandmuseum.info und
- in fernsehmuseum .info,
die aber auf meine Hifi Begeisterung nur bedingt Bezug nehmen. Darum hier im Hifimuseum etwas mehr über die "High-Fidelity".
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So richtig los ging es 1967 in Frankfurt.
Ich bin leider (oder auch nicht) (etwas zu früh) aus der Wiesbadener Oranienschule, damals ein sehr elitäres "Gymnasium für Jungen" (es lag direkt um die Ecke), "verabschiedet" worden (andere sagen rausgeflogen) und damit war der "erste" Bildungsweg verbaut (versaut).
Für diesen sogenannten "zweiten" (Reserve-) Bildungsweg (auch ganz locker "Hoffnungslauf" für verkrachte Gymnasiasten genannt) brauchte man für die damaligen Ingenieurschulen eine abgeschlossene Lehre oder ein zweijähriges Industrie-Praktikum.
Das "durfte" ich in Frankfurt bei der damals noch "grauen" Bundespost - Abt. Fernmeldetechnik - "absolvieren". Diese spezielle Ausbildungsstelle des "Fernmeldeamtes 3" für damalige "Fernmelde- Praktikanten" - die Vorbereitung auf eine höhere Laufbahn - war sogar direkt der Oberpostdirektion Frankfurt unterstellt.
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Also .... wer damals lernen "wollte", der konnte das auch .....
Nachträglich erkennend und auch vergleichend - mit einigem Abstand objektiv bewertet - dieses "Praktikum" in Ffm-Bockenheim in der Juliusstraße 3 war absolut hervorragend ..... allen blöden Unkenrufen über die damalige graue Post zum Trotz.
(Kennen Sie noch den diffamierenden Spruch :
"Wer nichts ist und wer nichts kann, geht zur Post und Bundesbahn.")
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Manche dummen Sprüche halten sich über Jahrzehnte
Das also stimmte überhaupt nicht. Die zwei Ausbildungs-Jahre in Frankfurt Bockenheim im Hinterhof der Juliusstraße 3 samt der jeweils 4-wöchigen Industriepraktika bei T&N und auch bei Assmann in Bad Homburg - einschließlich der 4 Wochen in einer richtigen Eisengießerei in Eschborn (genannt "Die Hölle von Eschborn") - diese 2 Jahre waren - rückblickend gesehen - eine fachlich höchst qualifizierte Ausbildung.
Unser strenger "Ausbildungsleiter" war damals 1966 und 1967 ein "Oberamt(s)mann" namens Pfaff, dessen unglaubliches Engagement ich heute noch schätze und dem ich sehr sehr dankbar bin für seine übertragene Motivation und all das vermittelte Wissen und vor allem - für die erlernten handwerklichen Fähigkeiten.
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Für die graue Bundespost - damals - absolut außergewöhnlich
Auch das soziale Engagement dieses "Chefs" suchte - bei der grauen "Post" sowieso - Seinesgleichen. Denn außer den notwendigen fachlichen Qualifikationen brachte er vielen meiner Mitpraktikanten erstmalig ein (bzw. "das") gepflegte(s) Essen - also "Benimm beim Essen" - bei. Er (s)aß immer - also wirklich immer - mit uns zusammen beim gemeinsamen Mittagessen und vor allem - er wollte und bekam auch das gleiche Essen, das wir Praktikanten und die Ausbilder auch bekamen. Alleine das war - nicht nur damals - bei der streng hirarchisch verkorksten (beinahe schon einbalsamierten) Beamten-Post insgesamt (also auch im Fernmeldedienst) bereits ein absolutes Novum.
Und wie gesagt, damit kann mir heute noch kein Handwerker oder "Reparateur" irgend etwas vormachen. So sehe ich immer noch aus 20m Entfernung, wenn junge Handwerker aller Richtungen und Gattungen sich extrem dämlich anstellen (weil sie es entweder nicht können, nicht gelernt hatten oder nicht vernünftig gezeigt bekommen hatten).
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Doch nun zum Bieberhaus
Das Bieberhaus lag am Ende der Frankfurter Innenstadt ganz hinten "auf" der Zeil.
Und deren einprägsamer Leitspruch hieß :
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Mit meiner neuen Bundesbahn-Monatskarte (sie galt 1966 auch Samstags - aber drolliger Weise nicht Sonntags, wenn die Züge überwiegend leer fuhren) fuhr ich gleich zu Anfang meiner Ausbildung dann - ab und zu - auch mal am Samstag nach Frankfurt - zum neugierigen Geschäfte- und Kaufhaus- bummeln (ich war damals gerade mal 17 Jahre), ich wollte mal schaun, was es dort denn mehr gab als bei uns in Wiesbaden. - Es gab wirklich viel mehr.
Es gab die inzwischen uralten Hifi-Läden Radio Diehl und Main-Radio und das kleine gerade neu eröffnete Hifi-Studio Raum- Ton-Kunst in der Sandhof-Passage und riesige Mengen an Schallplatten im "Phonohaus am Roßmarkt" - direkt an der Hauptwache und das "Ullmann Hifi Studio" war - glaube ich - auch schon da. Und noch eines gab es, das Braun "Hifi Studio TELERADIO" am Opernplatz von Herrn Weber. Es war ein "kombiniertes" (oder auch trefflich eigennütziges) Geschenk von Erwin Braun an den Ehemann seiner Chefsekretärin (und natürlich der Anfang der BRAUN Studios) - angeblich bereits Ende 1953 und ganz speziell nur für BRAUN Geräte vorgesehen.
Und ganz am "hintersten" Ende der Zeil ziemlich dicht am zweiten Frankfurter Freudenhaus (also Zeil Ecke Breite Gasse - denn Mosel- und Elbestraße am Hauptbahnhof waren das eigentliche Rotlichtviertel - der Puff Nummer 1 ) - also direkt am Puff - dort gab es etwas Besonderes :
"Das Bieberhaus"
Das Bieberhaus in Frankfurt 1966/67 - es war das "Größte" ....
Das Bieberhaus als sehr großes Elektro-Kaufhaus hatte, wie nur manche oder wenige anderen Radio-und Fernseh-Geschäfte, ein richtiges (kleines) Hifi-Studio.
Und eigentlich hatte ich ja nur eine Frage nach dem in Bieberhaus- Flugblättern beworbenen Bieberhaus super Lowcost-Preis für den Lenco L75 (also ohne System), die mir niemand beantworten konnte, weil just zu dem Moment (Mittagszeit) keiner da war.
Zufällig inspizierte der Personal- und Finanz-Chef Herr Kaplan (sogar aus Wiesbaden) die obere Etage und fragte mich nach meinen Wünschen. Auf meinen kecken Spruch, wo "die" denn alle seien und warum deutlich über 15 Minuten nicht ein Einziger von den Verkäufern da sei, sagte er ebenso keck, dann fangen "Sie" doch einfach bei uns an.
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Gesagt, getan, ich bekam eine Aushilfsstelle immer Samstags von 9.oo bis 14.oo Uhr. Das war toll. Zuerst betreute ich die Bandgeräteabteilung vor der Glastür zum Hifi-Himmel. Dort drinnen (im Land der damaligen Träume) werkelte ein Josef Wetz, ein Bayer mit deutlichem Akzent. Und er hatte damals tolle Sachen dort stehen.
Nachdem ich immer öfter Kunden dort hinein gelotst hatte und sogar geholfen hatte, etwas von diesen Träumen zu verkaufen, wurde ich nach etwa 3 Monaten dorthin als Samstags-Aushilfe "delegiert". Und so verdiente ich mir meine HECO B230/8 und meinen Lenco L75 mit Shure M44E und ganz viel später meine Wharfedale Dovedale III und noch einiges mehr und trug immer (fast) alles "stolz wie Leo" bis zum Frankfurter Hauptbahnhof, die ganzen 1,5 Kilometer die Zeil und die Kaiserstraße entlang. Ich hatte mir alle meine Hifi-Geräte "redlich" erarbeitet.
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Nachtrag Mai 2014 - Josef Wetz hat angerufen - nach "50" Jahren
Er hat es gelesen, und er hat sich gemeldet, genau der Josef Wetz aus Frankfurt. Und er hat mich hier in Wiesbaden in der Redaktion besucht und einige der von mir aus der Erinnerung genannte Daten korrigiert. Es muß also bereits um 1966/67 gewesen sein, denn er hatte das Bieberhaus zum Ende 1967 verlassen.
Auch das Bild vom Studio ist aus alten Zeiten, er hatte dieses Umschaltpult damals bauen lassen. - Und noch etwas wußte ich nicht mehr. Als er im Bieberhaus 1966 angefangen hatte, hatten gerade die Herren Novack und sein Partner gekündigt und in der Sandhofpassage ihr eigenes Studio (Raum Tonkunst) eröffnet. Und nachdem er Ende 1967 aufgehört hatte, kam ein Gerd Wiessler in das Hifi-Studio - bis zum bitteren Ende des Bieberhauses 1974.
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Ein Blick in das Bieberhaus Hifi-Studio
Ein paar Erläuterungen zum Bild oben :
Hinten an der Wand standen sie, die Träume der Hifi-Jünger. Unten standen die QUAD ESL 57 Elektrostaten mit dem QUAD 33 und dem QUAD FM, dazu links und rechts die Goodmans Magnum K, links und rechts versteckt in der Ecke standen die Ladenhüter von Thorens. Oben drüber standen diverse Wharfedale Boxen sowie einige von Heco und Isophon und auch 2 von Scott waren dabei.
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Die schwarzen Kugelboxen rechts und links unten auf dem Fußboden könnten 1969 schon die von Nivico von den Japanern gewesen sein. Grundigs Audiorama Kugel-Boxen so etwa ab 1973 waren später - wie alle Grundig Produkte - in den Hifi-Studios verpönt. Das war zwar qualitativ überhaupt nicht gerechtfertigt, aber es war nun mal so.
Rechts auf dem Regal sieht man über den Kopfhörern (hochkant stehend) den Goodmans Tuner und den Verstärker sowie den Lenco L75 und den Thorens TD124. Oben ganz rechts steht einer der ersten japanischen Hifi-(Röhren-) Verstärker von Pioneer. Was das UHER Mischpult dort in der Mitte gesucht hat, ist mir schleierhaft.
Links im Regal standen oben die hochwertigen Receiver von McIntosch und Scott und auch dort schon der eine oder andere Japaner. Unten links erkennt man das Uher Royal, nach wie vor eine Referenz. Die Revox A77 bekam das Bieberhaus damals nur wiederwillig, weil es immer mit besonders billigen Preisen geworben hatte. Die Umschaltanlage in der Mitte wurde erst nach meinem "Ausscheiden" installiert.
Mein Bieberhaus Ende kam plötzlich ....
Nach deutlich über einem Jahr kam an einem Samstag ganz plötzlich kurz vor Toresschluß um 13.30 mein oberster Ausbilder (Herr Pfaff mit Frau und Kindern) in die Rundfunk-Abteilung im sehr großen Obergeschoß im Bieberhaus und sah mich dort im hellgrauen Verkäuferkittel hinter dem Tresen - und lief rot an.
Ganz kurz und bündig eröffnete er mir die Alternative, hier für immer als Verkäufer zu (ver-) bleiben oder zu versauern, also mein Leben lang hier zu versacken oder bei ihm im Fernmeldeamt (bei der Bundespost) mein fast fertiges Ingenieur-Praktikum zu vollenden. Ich kam da trotz meiner jungen Jahre schon ins Grübeln. Doch meine Ausbildung war mir dann wichtiger. So ging die sehr interessante und ebenfalls lehrreiche Zeit sehr abrupt zu Ende. Aber der Hifi-Virus war eingedrungen, ich war infiziert und zwar unheilbar bis heute mindestens bis 2020.
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In 2014 Kontakt mit zwei Urgesteinen von damals
Nachdem sich Josef Wetz im Sommer 2014 bereits gemeldet hatte, er hatte das Bieberhaus relativ kurz nach mir verlassen, um auf eigenen Beinen zu stehen, hat er mir auch den Kontakt zu seinem Nachfolger Gerd Wiessler geknüpft.
Gerd Wiessler hatte es bis zum Ende 1974 dort gefallen, dann ging er zu Main Radio bis 1978 und übernahm dann ein - also sein eigenes - Hifi-Studio in der Luisen Straße 37. Und das gibt es "heute" noch (2014) - jedenfalls "virtuell". Es ist nämlich seit 6 Jahren geschlossen, jedenfalls ist seit 6 Jahren geplant, daß es in Kürze wieder eröffnen soll. Doch das sind seine virtuellen Träume, die in unserer Zeit nicht mehr funktionieren werden.
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Was kostete Hifi um 1971 ?
War es erschwinglich oder war es viel zu teuer ? Rechts sehen Sie ein paar der Hifi-Weihnachtsangebote vom Bieberhaus. Das war schon sehr eng kalkuliert, um Appetit zu machen. Der Wettbewerb hatte da schon geschluckt und versuchte das irgendwie zu torpedieren. Doch das Bieberhaus war nun mal das größte Kaufhaus dieser Art in Rhein Main.
Es gab da noch Saturn Hansa in Köln (angeblich bereits seit Juli 1961), doch das war zu weit weg. Die dritte Anlage mit dem Marantz Modell 26, den zwei Heco P2000 und dem Thorens TD150 MKII für nur 2200.- DM, das war damals preislich sehr sehr gut. Auch die Anlage oben drüber mit dem Pioneer SX770 war ein kleiner Traum.
Bieberhaus - woher der Name ?
Das Bieberhaus hatte bereits 1961 in Offenbach als Elektro- Kaufhaus angefangen und zwar in der "Bieberer Straße", eine der damaligen Offenbacher Einkaufsstrassen. Daher kam der Name. Dann kam die Expansion aus dem kleinen Offenbach ins benachbarte große Frankfurt und der Erfolgsweg war begonnen und nach ein paar Jahren auch gelungen. Obwohl es am hintersten Ende der Zeil (direkt neben dem Puff) ganz weit weg von Hauptbahnhof und Hauptwache gelegen hatte, es war ein absoluter Magnet, ein Hifi-Muß. Die attraktive lockende Werbung und die übedimensionale Aufmachung mit riesigen - immer Abends und Nachts hell beleuchteten - Schaufenstern (ähnlich diesem Hifi-Kaufhaus in London) waren sicher ein Vorbild für die heutigen Elektromärkte - wobei die aber keine Schaufenster mehr haben.
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Nach dem Aufstieg kam der Niedergang
Nach 1972 wollten die Eigentümer - die Gebrüder Borst und ein neuer Partner - unbedingt das Offenbacher Elektro-Kaufhaus umbauen und erweitern und dann auch noch die "Tote Ecke von Rheinhessen", also das Mainzer Hinterland "erschließen" und sie eröffneten in Mainz das dritte Bieberhaus, und fast so groß wie in Frankfurt. - Doch die Rechnung ging nicht auf. Der "Kuchen" wurde nicht größer. Auch die Offenbacher Kundschaft kaufte dann zwar in Offenbach, doch diese Kunden kamen eben nicht mehr nach Frankfurt.
Und "diese" merkwürdige rheinhessische Bauern-Kund- schaft war damals noch "völlig anders" (und das ist sehr "wohlwollend" ausgedrückt) und eben vom tiefsten Land. Da haben nämlich die Westerwälder und die Alzeyer und die aus dem Hunsrück etwas gemeinsam. ("Wen" der (Wein-) Bauer nicht kennt, bei dem kauft er nicht.) Der erwartete Umsatz blieb nämlich aus. (Man hatte vorher bei Befragungen in Frankfurt herausgefunden, daß ein recht großer Anteil der Käufer aus dem Mainzer Hinterland kam.)
Mit den hohen Inventarkosten (Kapitalbindung), der hohen Miete eines ganzen Kaufhauses in einer Bestlage der Mainzer Innenstadt und den belastenden Personalkosten kamen sehr schnell recht deutliche Verluste zusammen und die mochten die Frankfurter Banken nicht mehr mittragen. Das Bieberhaus ging leider im März 1976 mit allen drei Häusern gleichzeitig in Konkurs, lange bevor die Elektromärkte (ich bin doch nicht blöd) so richtig aufkamen.
Doch das waren vermutlich nur die ersten Windböen, bevor der richtige Sturm aufkam. Der nämlich kam 10 Jahre später - etwa 1982. Lesen Sie mal ein paar Seiten der Hifi-Stereophonie aus dieser Zeit.
Der erste große Einbruch der Hifi- Branche kam etwa 1981/1982
Wir waren die Größten, überall die Größten - wirklich ?? Die Kundschaft aber war satt, hifi-satt, es gab nämlich viel zu viel Hifi und "Jeder" hatte fast "Alles". Auch ging der Krieg der Anbieter und Hersteller vielen potentiellen Käufern bereits auf die Nerven, wenn mit unlauteren Eigenschaften, Spezifikationen und technischen Daten geworben oder geprahlt wurde oder der Wettbewerb bissig und bösartig verunglimpft wurde.
Der Kunde kaufte einfach mal wenig bis gar nichts. Ganz viele Hifi-Studios verschwanden wieder - teils mit Getöse durch einen dicken Konkurs oder lautlos still und leise, sie waren einfach weg.
Auch die damaligen (übrig gebliebenen) Hersteller wurden weltweit natürlich kräftig gebeutelt und viele haben es vorher schon nicht überlebt. Selbst recht bekannte Spezialisten wie zum Beispiel UHER, DUAL, ELAC, Tandberg oder Peiker Mikrofonbau wurden verkauft oder beerdigt, wer kennt deren Produkte heute noch. Die bekannten Namen werden noch irgendwie vermarktet, doch auch das läßt nach.
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- Nachtrag aus 2024 : Was wir damals nicht so recht mitbekamen, in Japan war seit dem heftigen USA-Export- Einbruch 1974/1976 das große Heulen und Zähneklappern ausgebrochen. Wer sollte das "Produzierte" alles kaufen, wenn die Amerikaner als Abnehmer ausfielen ? Die großen Japaner wie Pioneer und Panasonic und Kenwood und Sansui und viele mehr standen mit dem Rücken zur Wand und hatte heftigste existenzielle Probleme. Mehr lesen Sie hier bei den Kolumen von Herrn Kosai Wada.
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Doch zu der Zeit um 1980 war ich schon im "Hifi-Himmel" .....
Im jugendlichen (Hifi-) Übereifer wurde gekauft, ausprobiert und wieder verkauft, was das Zeug hielt.
Durch diese beinahe (Geschäfts-) Tätigkeit neben dem Studium, das schleichend nur noch als ein Randdasein vor sich hin schlich, konnte ich mir "Einiges" an Technik "leisten". Und da ich noch Zuhause wohnte, kostete "Hotel Mama" sowieso nicht besonders viel.
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Nochmal zurück nach 1974
So blieb Ende 1974 "etwas" viel Geld übrig für eine Servostatic 1 von Infinity. (Das ist natürlich fürchterlich übertrieben, ich mußte schon tüchtig und hart und konsequent sparen.) Es war 1973 der damals weltbeste und feinste Lautsprecher, den es offensichtlich gab. In den Hifi-Magazinen überschlugen sich die selbst ernannten "Tester" mit Lobeshymnen - und - wir Dummies haben das damals noch geglaubt, ja wirklich, es gab da überhaupt keine Zweifel. Also ich mußte eine ServoStatic 1 haben . . . . .
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Die Erleuchtung oder das Aufwachen kam . . . bald . . .
Erst so ab 1979/1980 fiel es uns wie Schuppen von den Augen, daß das alles mehr oder weniger lancierte "Mythen" waren.
Für die "Infinity Servo Static 1" mag das eine Zeit lang wirklich wahr gewesen sein, doch so ganz ohne Fehl und Tadel war das teure Lautsprechersystem auch nicht. Meine (aktive) Frequenz- weiche hatte von Anfang bis Ende laut gebrummt, nicht nur im Gerät selbst vom 60Hz Netztrafo her, sondern auch hörbar aus dem Chassis im Basswürfel.
Es hat deutlich mehr als 10 weitere Jahre (nämlich 1989) mit der "Sucht nach Besserem" gebraucht, bis ich wirklich ganz oben im Himmel angekommen war. Und es war damals richtig teuer und es fiel mir auch (wieder) nicht ganz leicht.
Doch seit deutlich über 25 Jahren ist Ruhe an der "Hifi-Sucht-Front" eingekehrt. Diese innere (sehr empfehlenswerte) Zufriedenheit genieße ich jetzt bereits über 25 Jahre.
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Ich würde jetzt einen Einblick in die Entwicklung der Hifi-Stereophonie angehen, starten Sie einfach hier.
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