Unser historisches EMT 927 Mustergerät stand mal beim AFN Frankfurt.
Die Amerikaner hatten bereits vor 1944 mit der Spiellänge der Schallplatten so ihre Probleme wie die anderen Rundfunk-Sender auch. Von den Tonbandgeräten waren die Amerikaner bis 1947 nur schwer zu überzeugen und so mußten sie sich mit den 7 Minuten (mit Tricks bis maximal 25 Minuten) rumquälen. Bing Crosby konnte 1947 noch ganze Stories davon erzählen.
Hätten sie nur mal bei den Deutschen etwas genauer spioniert. Dort liefen die Magnetophone der AEG vom Typ K4 bereits über eine Stunde lang unterbrechungsfrei mit einem einzigen Band in weitaus edlerer Hifi-Qualität als die gängigen Schallplattenaufnahmen.
Anfänglich nach dem Ende des 2. Weltkriegs, also vor und um 1950 herum hatten die Amerikaner natürlich eigene Produkte an Plattenspielern und Ampex Bandgeräten. Es muß sich aber rasch (also nach 1950) bei den sogenannten "Offshore" Militärs herumgeschwiegen haben, da tut sich was. Die hier in Europa machen eine verdammt gute Studio-Technik und die ist zwar teuer, aber sie funktioniert in ganz anderen Dimensionen. Der AFN (Sender der amerikanischen Streitkräfte) war und ist immer noch ein reinrassiges Militär-Sender. Dort kommandiert nicht ein Intendant, dort kommandiert ein General im militärischen Sinne, von "Demokratie" war dort auch nie die Rede. Wir bekommen noch Fotos von mehreren AFN Studios mit deren US-Technik.
Und natürlich war das EMT 927 Laufwerk samt Tonarm vom Allerfeinsten verglichen mit den klobigen "Dingern", die die Amerikaner aus den USA mitgebracht hatten. Eigentlich war es unvergleichlich, denn es war nicht nur deutlich teurer alles alles Vergleichbare, das Laufwerk war auch extrem viel schwerer.
Die etwas klobige Bauform etwas abseits unserer Edel-Hifi Ansprüche darf nicht darüber hinwegtäuschen, unter der Haube steck ein Maserati, auch wenn es von oben alles wie ein Opel aussieht.
Historische Aufnahmen verfügbar :
Mit diesem Laufwerk und einem Magnetkopf (Originalbezeichnung "Tonbüchse" !) mit Mono System und dickerer Nadel haben wir mehrere alte AFN Platten überspielt.
Erwarten Sie von der Qualität keine Wunder, erstens ist es Mono und zweitens, mehr ging zumindest bei den Amerikanern zur damaligen Zeit nicht. Wie gesagt, die kannten bis Ende 1946 die AEG K4 Qualität nicht, hatten Drahttonbandgeräte und Schallplatten- Schneidemaschinen. Auch UKW war drüben (bis 1961) ein dürftiges kleines Pflänzchen von Bastlern und Enthusiasten.
- Nachtrag: Das mit der späten Kenntnis der Amerikaner bezüglich der deutschen AEG Magnetophone stimmt leider nicht. Bereits im Winter 1945 !!! veranstaltete das amerikanische Wirtschaftsministerium eine Veranstaltung mit Vortrag und Demonstration des super edlen AEG K4 in Washington DC im Ministerium.
Darüber gibt es eine ganz ausführliche 60 seitige Dokumentation, die uns aber erst Anfang 2019 "zugespielt" wurde.
Bei den Musterbeispielen - den Schellack-Platten - handelt es sich um eine 30er Scheibe und eine 40er Scheibe, vermutlich aus 1945 bis 1948.