Jan. 2016 Die Elektronik braucht immer Strom - sogar mehrfach.
Im Bereich der hochwertigen Hifi-Geräte werden die internen Versorgungsspannungen alle geregelt, reguliert bzw. stabilisiert. Das bedeutet : Sie werden auf einen bestimmten Spannungswert stabilisiert. Und sehr sehr oft werden dann zum Beispiel +15 Volt und -15 Volt benötigt und erzeugt - hauptsächlich für edle Vorverstärker. Bei Kraftverstärkern werden dann zusätzlich +30 Volt und -30 Volt (bis hoch zu ±60 Volt) erzeugt bzw. benötigt und das alles mit einem Trafo mit insgesamt 2 (mittenangezapften) Sekundärwicklungen und natürlich mit einem oder 2 Gleichrichtern. Und dann folgen 4 (2 x 2) sogenannte integrierte Spannungsregler - optisch ähnlich wie im Bild rechts.
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Wir unterscheiden (bei uns !!) - Geräte-Typ1, Typ2, Typ3, ....
Um in Gesprächen am Telefon über dasselbe Gerät zu sprechen, haben wir bei uns Typennummern hinzugefügt. Es sind unsere eigenen Zähler von 1 bis 3. Kommt ein weiteres Gerät dazu, geht es mit Nr.4 weiter.
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Auf dem Labortisch macht es Sinn, 4 Spannungen zu haben
Um solch ein Hifi-Gerät überhaupt prüfen zu können, braucht man daher meist 4 Labornetzgeräte - aber mit besonderen Eigenschaften. Im gesamten Audio-Bereich sind nämlich gängige Labor- "Schalt"-netzgeräte nicht unproblematisch.
Bei Schaltnetzgeräten wird die jeweils eingestellte Ausgangsspannung durch mehrfaches hochfrequentes Zerhacken und Gleichrichten erzeugt. Diese hohen Frequenzen erzeugen kleine Störsignale, die auf den Probanden einwirken und viel zu oft doch hörbar sind.
Man braucht also "konventionelle" analoge Labor- netzgeräte mit Transformatoren und der sogenannten analogen "Längsregelung". Bei der Längsregelung wird eine feste (hohe) Spannung erzeugt und die gewünschte (niedrigere) Spannung durch einen elektronischen Längswiderstand in Form eines ganz dicken Leistungstransistors reduziert. Klingt zwar gut, ist aber ineffizient, denn die Spannungsdifferenz wird in Wärme umgesetzt und damit "verbraten". Für unser Audio-Labor müssen wird dieses kurzzeitige Manko aber akzeptieren bzw. inkaufnehmen.
Weiterhin brauchen wir unbedingt eine Überstrom- abschaltung oder auch nur eine Strombegrenzung. Denn es gibt allermeist einen Grund, warum die zu prüfenden Geräte auf unserem Labortisch landen.
Und wir möchten an den Anzeigen sehen, was da passiert, also welcher Strom da gerade aktuell in welchem Zweig fließt oder welche Ströme insgesamt dort fließen.
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Bis vor "20" Jahren hatten wir noch Zeiger - heute nicht mehr ?
Die Technologie solcher Labornetzgeräte im erschwinglichen Preisbereich hat sich rasant geändert und ist immer besser geworden. Daß es bei "Rohde & Schwarz" und auch bei "Hartmann & Braun / Grundig" und Philips edelste Geräte gab, ist Geschichte.
Auch die Mess- und Labor-Geräte von "Grundig Electronic" (designed by Hartmann & Braun Frankfurt) waren damals hervorragend. Die beiden RIM Netzteile RN 4005 stammen aus 1973/74 und hatten damals !!! herausragende Eigenschaften. - Heute bekommt man diese ehemalige Profitechnik mit noch besseren Eigenschaften für ganz erstaunlich wenig Geld - aber nur noch aus China. Für unsere Zwecke haben wir uns am Anfang für drei solcher Typen entschieden (inzwischen sind es mehrere). Und die möchte ich hier vorstellen.
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Nach reiflichem Überlegen werden die beiden obigen Trafo-Netzteile doch wieder hergerichtet, denn offensichtlich kommen die maximalen 40 Volt (also keine 50V) bei bis zu 3 Ampere (jedoch insgesamt maximal 100Watt - der Trafo kann nur 44V und 2A) öfter vor als angenommen.
Diese Netzteile haben nämlich eine sofortige Überstrom-Abschaltung !!!, im Gegensatz zu unseren anderen Labornetzteilen mit einer (Dauer-) Strombegrenzung, die manchmal sofortiges Unheil anrichtet. (Siehst Du leichten Rauch aufsteigen, wird der Fehler sich bald zeigen.)
Jetzt müssen alle Kondensatoren und Gleichrichter getauscht werden. 40 Jahre sind eine lange Zeit. Weiterhin wird auch eine kleine (aber recht genaue) digitale Spannungsanzeige (auch aus China) ergänzt. Siehe Bild.
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Bevor die große Euphorie aufkommt :
Man kann gefährliche Stromänderungen an Zeigerinstumenten deutlich schneller und besser erkennen. Das ist die Erfahrung im Vergleich zu den digitalen Ziffernanzeigen.
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Nachsatz : Natürlich gibt es noch viel bessere Geräte ....
Doch immer wieder nach den Sternen zu greifen, ist unsinnig, denn nach meinen bisherigen Erfahrungen sind diese beschriebenen Geräte für Labor und Werkstatt völlig ausreichend und lange gut genug, teilweise fast schon zu gut. Also eine Stelle nach dem Komma bei den Anzeigen wäre nach meiner Meinung super ausreichend. Zwei Nachkommastellen bei Spannung und Strom sind oft Luxus pur.
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Hier die bezahlten Preise irgendwann in 2015 :
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- 50 Watt für 49 Euro incl. Anlieferung (in 2016)
- 100 Watt ca 150 Euro (bei ELV aber bereits in 2008)
- 360 Watt etwa 180 Euro (auch bei ELV in 2015)
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Belastbarkeit und Lebensdauer messen mit einer "elektronischen" Last .....
Ab und zu muss man sich vergewissern, daß die Stromab- schaltung auch funktioniert bzw. daß diese Geräte auch mal 15 Minuten volle Last vertragen. Dazu hatten wir vor einigen Jahren diese elektronische Last erhalten.
Damit können wir bis zu 99 Ampere Gleichstrom bei 0 bis 75 Volt - aber nur - Gleichspannung (in Abwärme umwandeln bzw.) verbraten, also maximal bis zu 500 Watt (= Heizleistung).
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