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Das "Festival International du Son" (in 1979)

Dieses "Festival du Son" war quasi die franzöische Funkausstellung in Paris für die französischsprachige Welt. Und diese Welt ist klein, also nicht weltbewegend. Die Sprache war für den Rest Europas ein Hindernis ersten Grades. Aufgrund der bitteren Erfahrungen mit den Deutschen (und auch den Engländern) wurde auf dieser Messe nur absolut notgedrungen - und dann auf Englisch - kommuniziert. Deutsch war quasi fast schon der Rausschmiss. Nur wenige Deutsche Audio- Fachleute sprachen so akzentfrei Französisch wie Karl Breh und Jörg Wuttke und konnten sich damit unter die lokalen Besucher mischen. Für uns Hifi-Fans war diese Messe in Paris nie einen Gedanken wert.

Hier ein kleiner Messe-Einblick aus der Zeitschrift KlangBild vom Juni 1979.

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KlangBild special - Juni 1979
Bildbericht vom 27. Festival International du Son

Anfang März fand in Paris die erste Hi-Fi- Ausstellung des Jahres 1979 auf europäischem Kontinent statt. Edle Eintracht herrschte nicht, denn einige Hersteller hatten sich abgesondert und im Fiat-Turm, Paris La Defense, eine eigene und wohl preiswertere Ausstellung aufgezogen.

Trotzdem: Deutlich zeichneten sich einige Trends ab: So wird zum Beispiel die Digitaltechnik, zumindest auf der Schallplatte, immer mehr propagiert. Bis die Kassetten-Aufnahme und -Wiedergabe digitalisiert werden kann, muß man sich mit den neuen Reineisen-Bändern zufriedengeben - Geräte, die dafür geeignet wären, wurden genug gezeigt.

Auch fehlte es nicht mehr an den „Reineisen"-Kassetten. Nur kaufen kann man davon bislang noch nichts, man will auf der Herstellerseite noch warten, bis alle Normfragen voll geklärtsind.

Und dann noch: Minis überall. Teilweise noch versteckt, hinter Glas und unauffällig. Auch hier, so scheint es, wollen alle Hersteller „dabei sein", auch wenn sie noch keine großen Stückzahlen ausliefern können. Bericht von Hinrich Fincke im Sommer 1979
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Akai

Moderne Technik mit hoher Qualität- klein verpackt. So etwa könnte das Motto für die Minis lauten. Wie hierbei Akai. Um alle Geräte in einheitlicher „Größe" (oder besser: „Kleine") zu präsentieren, werden sie in Bausteine aufgeteilt. Auch vor dem Verstärker macht diese Entwicklung nicht halt. Die Mini-Entwicklung führt aber auch zu interessanten Lösungen, wie hier bei dem Akai Kassettenrecorder. Selbst die kleine Kassette ist für die Minis schon zu groß, so daß das Frontlader-Konzept nur noch mit Mühe beibehalten werden kann. Also wird die Kassette wieder flach in das Gerät eingeschoben und entziehtsich damit den Blicken des kritischen Beobachters.
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Technics

Ganz anders bei diesem Technics-Mini. „Mini" ist bestenfalls noch die Breite des Gerätes, der Vorteil liegt aber auf der Hand: Für den praktischen Betrieb sind die Tonköpfe zum Reinigen sehr leicht zugänglich, auch kann man sehr einfach den Bandlauf verfolgen.
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Sharp

Ein Kuriosum ist dieses extra aus Japan eingeflogene Gerät von Sharp. Der „Sound-Producer RS-65" versorgt seinen Besitzer dauernd mit Musik, auch wenn die Programmwähleinheit ein bestimmtes Musikstück sucht (das über die Zahlentasten einprogrammiert werden kann), darum muß es nicht leise sein, weil von dem zweiten Gerät die Musikversorgung übernommen wird. Man muß natürlich wissen, ob sich das gesuchte Musikstück auf der Kassette im ersten oder zweiten Recorder (besser: im Laufwerk) befindet. Auf diesem „RS-65" steht übrigens ein programmierbarer Plattenspieler, der vor dem Abspielen elektronisch speichert, wo die einzelnen Musikstücke einer Schallplatte beginnen. Wenn die Programmwähleinheit dieses Gerätes aktiviert wird, dann werden in beliebiger Reihenfolge mit Wiederholungen die einzelnen Plattensequenzen abgespielt.
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  • Anmerkung : Das mit demPlatenspieler ist leider völliger Unsinn, wenn mit aller Gewalt ein Alleinstellungsmerkmal gesucht wird - wie bei DUAL z.B. mit diesem U.L.M. Tonarm

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JVC

JVCs neuer Recorder mit Mikroprozessor (B.E.S.T.-System), der sich automatisch auf das verwendete Kassettenband einmißt. Der „Computer" des KD A8 stellt dabei die Vormagnetisierung, die Entzerrung und den Aufsprechpegel (wichtig für die Calibrierung des ANRS-Systems ein.
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Kenwood

Interessant dieser neue Tuner von Kenwood. Der bisher übliche Abstimmknopf fehlt, das „Durchdrehen" der Sender besorgt nun eine Elektronik, die durch leichtes Berühren der „Automatic Se quential-Tuning"- Tasten zu arbeiten beginnt. Auch das Zeigerinstrument für die Signalstärke wurde durch LEDs ersetzt.
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Hitachi

Den Vorläufer dieser neuen Recorder-Generation, die endlich die leidige Frage aus der Welt schafft, welches Band denn nun für einen bestimmten Recorder das „richtige" sei, zeigte Hitachi mit dem „D-5500". Dieses Gerät zeigt sich, zumindest äußerlich, noch wesentlich komplizierter als der JVC-Recorder, bei dem die selten benutzten Bedienungselemente hinter einer Klappe verschwinden. Dafür bietet der Hitachi aber auch Hinterbandkontrolle und einen „Meßplatz", der die Größe der Vormagnetisierung und der Bandempfindlichkeit anzeigt.
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Aiwa und Pioneer

Und noch ein paar Minis von Aiwa und Pioneer, der Pioneer-Recorder mit der Kassettenschublade und durchaus konventioneller Technik, der Aiwa mit Kassettenfahrstuhl und den neuen Fluoreszenz- Aussteuerungsanzeigen. Die Aiwa Minis sind sehr klein ausgefallen, deshalb mußten Vor- und Endverstärker in getrennten Gehäusen (nach dem Motto: Lieber kleiner, aber dafür öfter) untergebracht werden.

Bemerkenswert ist, daß bei allen Minis die Plattenspieler möglichst ausgelassen werden, verhelfen sie doch der ganzen Sache zu etwas „Riesenhaftem", weil die 30cm der Schallplatte nun einmal viel zu groß sind, um einen Mini-Plattenspieler glaubwürdig erscheinen zu lassen. Es scheint, als ob alle auf die Mini Disc von Philips (Anmerkung : die spätere CD) mit ihren 11cm Durchmesser (später wurden es 12cm) warten.
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Infinity

Aus der Unmenge der in Paris gezeigten runden, pyramiden- förmigen oder schlicht auch quaderförmigen Lautsprecher sei nur das neue „Mini-Ding" von Infinity herausgegriffen. Dieser „Infinitesimal-Speaker" ist gleichermaßen für das Auto wie auch für zu Hause konzipiert und wurde deshalb mit einer „Contour-Control" ausgerüstet.

Die wesentlichen Merkmale: Ein 13cm-Tieftöner mit doppelter Schwingspulenwicklung und einer neuen Membran aus akustisch „totem" Polypropylen und der EMIT-Hochtöner geben den Frequenzbereich von 65 Hz (-2dB) bis 32.000 Hz wieder, es werden Verstärkerleistungen von 10 W bis 65W Sinus empfohlen.

  • Amerkung : Auch das ist der puren Not entsprungen, da Infinity seine normalen Boxen nicht mehr verkauft bekommt. Keine Schallpatte dieser Welt oder gar der Rundfunk kann Frequenzen bis 32.000Hz anliefern. Das war reiner Populismus bzw. reine Makulatur. Infinity war zu dieser Zeit bereits an eine Heuschrecke (oder Harman International ?) verkauft worden.

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Sony und Pioneer

Allerdings: Sony (Bild) und Pioneer bemühten sich wenigstens, des HiFi-Hörers liebste Programmquelle zu integrieren, allerdings auf Kosten des Formates. Wer die Minis liebt, sollte allerdings nicht den Fehler machen, diese Liebe auch auf die Lautsprecher auszudehnen. Die Baßwiedergabe leidet darunter, wenn man ihr das Luftvolumen nimmt. Im Gegensatz zur Elektronik läßt sich kaum etwas auf der Lautsprecherseite verkleinern.
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Pioneer

Interessant ist dieser neue Tangential-Tonarm von Pioneer (linkes Bild). So „professionell" sich dieses Exemplar präsentiert, so „individuell" war der Eindruck, den dieser Tonarm-Rohling (rechts), montiert auf einem Linn-Sondek, machte. Es scheint, als ob dieses Exemplar eines leicht bearbeiteten Aluminiumrohres mit seiner Messing-Lagerung direkt aus der Werkstatt eines Bastlers auf die Ausstellung getragen wurde.
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Dual

Bei Dual: ein Kassettenrecorderfür die neuen Bänder. Ohne die Typenbezeichnung zu ändern, wurde dem „C 839 RC" ein Drehschalter verpaßt, mit dem nun die Vormagnetisierung in 6 (!) Stufen eingestellt werden kann.
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Anmerkung :

An dieser 4-seitigen Zusammenstellung mit den riesengroßen Bildern (dazu noch sehr schlecht reproduzierten Druck-Qualitäten) erkennt der vergleichende Redakteur, daß Karl Breh (von der Hifi-Stereophonie) in die Hinterzimmer schaun durfte und Hinrich Fincke nur die draußen ausgestellten Geräte und die auch nur von außen fotografieren durfte. Karl Breh brachte weit mehr Eindrücke von der jeweiligen Pariser Messe mit Nachhause.

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