Der CV 1450 kam sicher nach dem CV 1400 (und dem CV 1200)
Zur Zeit kann ich dieses Modell in den Prospekten bis 1980 nicht lokalisieren. Es könnte demnach eines der letzten Produkte aus dem Haus der "Gebrüder Steidinger Firma" gewesen sein. Auf der Rückseite wird immer noch mit 230 Volt und "Made in Germany" geworben.
Die Prospekte aus Mitte 1981 und Anfang 1982 fehlen uns leider, weil sie im Nachlass von Wolfgang Hasselbach nicht (mehr) enthalten waren. Das Innenleben "riecht" aber schon sehr "fernöstlich".
Beim Chassis-Aufbau gibt es dennoch viele Parallelen zum CV 1200, aber auch gänzlich andere Ideen wie zum Beispiel die beiden Endstufen-Hybrid-Verstärker.
Auch ist (wieder ?) ein aufwendiger und deutlich teurerer Ringkern-Netztrafo anstelle des preiswerten M-Kern-Trafos oder des etwas teureren Schnittbandkern-Trafos eingebaut. Und auch die beiden richtig großen Netzteil-Kondensatoren lassen auf richtig Power schließen.
Etwas verstörend - weil besonders billig - wirkt , daß die Verstärkerausgänge durchs halbe Gerät zu zwei Drucktasten an der Front durchgeschleift werden und dann wieder zurück zu den LS-Anschlußklemmen an der Rückseite.
Das verschlechtert den Innenwiderstand der Endstufe, der nach wie vor ein Qualitätsmerkmal für Leistungs-Endstufen ist.
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Die Optik ist leider Geschmackssache
Wer immer das verzapft hatte, mit den CV 1700 und CV 1600 Verstärkern setzte sich Dual von dem Japan-"Einheitslook" wohltuend ab. Jetzt ist der CV 1450 einer unter ganz ganz vielen ähnlichen Fernostprodukten (Akai und andere) und er sieht dazu auch noch nicht berauschend aus. Mich kann weder die Haptik der Drehknöpfe noch die Gestaltung noch die Beschriftung irgendwie begeistern. Auch da hätte man von Grundig lernen können. Der Zwang zu "billig" hat so seine Spuren hinterlassen, übrigens bei Grundig auch.
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Der CV 1450 auf dem Labortisch - sehr zwiespältig
Unser CV 1450 hat einen Wackler auf der Endtufenplatine im linken Kanal bzw. im linken Hybrid-Modul, der sehr schwer zu lokalisieren ist.
Darum die ersten Eindrücke aus dem offenen Chassis. Die Bewertung des vorgefundenen deutschen KnowHows bei DUAL ist sehr zwiespältig. Wirklich tolle Eigenschaften stehen absolut vermeidbaren Schwächen bzw. Ausführungen entgegen. War das wirklich zwingend erforderlich ?
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Der Verstärker ist aus dem Januar 1981
Auf den Kondensatoren, zumindest den ganz großen, ist oft ein Datumscode aufgedruckt.
Das Jahr 1980 läutete den Niedergang einer ganzen Branche ein, die deshalb noch weiter unter Druck kam, da den Japanern der Würgegriff direkt am Hals stand. Dort standen riesige Produktionskapazitäten (die - drei oder 4 - großen Werke der Japaner hatten annähernd jeweils 300.000 Mitarbeiter) im Zugzwang und der US- und Europa-Markt wollte einfach nichts mehr aufnehmen. Die Weltmarkt- Verkaufs-Preise verfielen auf ein dermaßen tiefes Niveau, das in Europa einfach nicht mehr zu verkraften war.
Also wurde gespart und optimiert, was aber leider nicht immer gut ging.
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Mit Hybrid-Endstufen konnte man einiges sparen
Vor allem konnte man Montagezeit einsparen. Dieser Posten in der Produktion war einer der teuersten, jedenfalls in Deutschland.
Auch an anderen Stellen konnte man vieles einsparen, zum Beispiel bei den metrischen 3mm Schrauben zugunsten von selbstschneidenden Sechskant-Blechschrauben an allen Ecken und Enden.