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Der DUAL CV 80 kam erstmalig im 1969er Prospekt raus

Und er wurde im Prospekt vom April 1969 bejubelt als das Tollste und Beste, das Deutschland zu bieten hätte. Im Sommer 2024 haben wir einen CV-80 im unveränderten Neuzustand bekommen und durften daher in dieses tolle Produkt aus deutschen Landen mal reinschaun.

Selbstverständlich war da auch schon etwas Staub drinnen, doch das spezielle Gitter oben drauf hat den heftigen Staubbefall wie bei anderen Geräten verhindert.
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Der übergute Netztrafo
Der Netzteil-Elko
die beiden Koppel-Elkos

Nach den DUAL Gurken CV1 und CV2 ist der CV-80 natürlich ein Lichtblick.

Doch so herausragend wie im Prospekt beworben war er wirklich nicht. Das Innenleben des CV-80 erinnert an die RADIO RIM Bausätze - mit einer Ausnahme, dem Schnittbandkern-.Trafo. Zur damaligen Zeit war es mit wenigen Ausnahmen nornmal, mit nur einer Spannung die Endstufen zu versorgen und die Lautsprecher mit riesen ELkos auszukoppeln.

Auch die Platinen waren aus Pertinax und einseitig mit Leiterbahnen bedruckt. Die Vorstufen und die EIngangsbuchsen waren mit Eisenblechen von dem Netzteil und den Endstufen abgeschirmt.

Daß bei dem DUAL Spitzengerät aber am Ende nur echte 2 x 25 Watt Sinus an 4 Ohm verfügbar waren, ist schon schwach. Die aufkomenden "Japaner" fingen bei 2 x 45 Watt an 8 Ohm an und SONYs Spitzengerät, der STR 6120 lieferte satte 2 x 60 Watt an 8 Ohm an allen Frequenzen.

Es gehörte zur immerwährenden Produktphilosophie bei den Autos und auch bei Hifi, ein Spitzengerät zu haben, selbst wenn es teuer und nahezu unverkäuflich war, man musste einfach eines haben.
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Auch beim Design tat sich DUAL schwer.

Völlig konträr zu dem aktuellen Spitzenlaufwerk, dem DUAL 1919, der weltweit Designgeschichte geschrieben hatte, war der Verstärker CV-80 kein Blickfänger. So konnten die Entwickler doch auf jeder Funkausstellung die neuesten Design-Trends der Wettbewerber anschaun und ihre Schlüsse daraus ziehen. Das Modernste auf den DUAL-Prospekten waren die blonden fotogenen Jungfrauen mit den langen Beinen.
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Vieles hatte den Anschein von "billig"

Grundig machte das mit den tollen Prospekten und den blonden Models natürlich vor und Saba auch. Doch Max Grundig's Produkte trafen den Geschmack der Masse der Hifi-Fans einfach besser und !! sie waren deutlich preiswerter. So reichten die langen Beine bald nicht mehr aus.
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Wenn dann noch die Haptik der Geräte nicht stimmte, waren die noch so gut gemachten Prospekte machtlos. In der gesamten Presse wurde nämlich auch das Äußere kommentiert und hier hatten wir die Pappedeckel-Holzkiste so richtig anschaulich vor Augen. Drehen Sie einfach mal an dem Lautstärkesteller und dann nehmen Sie einen gleichwertigen Grundig als Vergleich.
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Noch ein Wort zur Verstärkertechnologie von 1968

Wird die Endstufe mit nur einer Spannung von z.B. +60 Volt betrieben, kann man diese Spannung auf zwei nahezu gleiche (ausgemessene) Leistungstransistoren der gleichen Polarität aufteilen. Wie gut die beiden waren, war nebensächlich, Hauptsache sie waren beide gleich gut. Den Rest machte die Gegenkopplung der Schaltung. Man mußte aber den Spannungs-Offset von +30 Volt an dem Verstärker-Ausgang zum Lautsprecher mit einem dicken Kondensator abkoppeln. Das brachte deutliche Klangeinbußen mit sich.

Bei einer symmentrischen Spannungsversorgung brauchte man diese Koppelkondensatoren dagegen nicht. Wollte man also mit symmetrischen ±30 Volt (anstelle +60 V) arbeiten, brauchte man ein NPN / PNP Pärchen, natürlich auch gegeneinander ausgemessen, also ein sogenanntes "matching pair".

Diese jeweiligen gegensätzlich polarisierten Transistor Typen (oder Modelle) waren zu der Zeit jedoch noch extrem teuer. Und das dauerte noch ca. 5 Jahre, bis die Preise sanken.
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Die Herstellungskosten bei DUAL - die Montage-Zeit

Auch hier wieder gibt es einen Blick rüber zu Grundig. Bei Grundig gab es die (überall unge- oder unbeliebten) Produktions-Optimierer, die mit der Stopuhr in der Hand die Fertigung und die Montage "bewachten" und alle Schwachstellen der Massenfertigung am Fließband gnadenlos anprangerten. Die Entwickler mußten !! nachbessern, sonst gabs Krach mit dem Chef.
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Die bisherigen DUAL Verstärker waren offensichtlich reine Labor- oder Bastelobekte, auch wenn die DUAL- Sammler und Fans ganz anderer Meinung sind.

Ein Einblick öffnet die Augen.
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