Ein Blick auf die Fachbegriffe, die häufig vorkommen (aus 1967)
Damit uns die Moderation nicht allzu fremd in den Ohren liegt, habe ich aus den Bastei Editionen von 1967 einige Begriffe und Informationen übernommen. Die nachfolgenden Tabellen waren auf die Inlets von mehreren 25cm Platten verteilt.
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WICHTIGE ZYKLISCHE FORMEN DER KLASSISCHEN MUSIK
Zyklus | (aus dem Griechischen, wörtlich: Kreis, kreisförmig). |
zyklisch | Verbindung von mehreren Musikstücken oder musiktalischen Sätzen |
zu einem Werk | |
Sonatenform | seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die vielleicht wichtigste Form |
der klassischen Musik» Pie Sonatenform bestimmt die musikalische Gestalt des ersten (sogenannten) Sonatenhauptsatzes. Sie besteht aus einer Exposition, einer Durchführung und einer Reprise. Die Exposition (Darlegung, Ausstellung) stellt die Themen des Satzes auf, die Durchführung verwebt sie ineinander, und die Reprise (Wiederaufnahme) wiederholt mit leichten Abwandlungen die Exposition. | |
Sonate | (aus dem lateinischen sonare=klingen, wörtlich also etwa »Klingstück«). |
Die Sonate besteht in der Regel aus drei oder vier Sätzen. Dem schnellen Sonatenhauptsatz (Allegro) folgt ein langsamer Satz (Adagio, Andante), bevor ein wiederum schnelles Allegro oder Presto (Finale) den Abschluß bildet. Zwischen langsamen Satz und Finale tritt häufig noch ein Satz in einer Tanzform (Menuett, Scherzo). Im Gegensatz zur Suite bemüht sich die Sonate um einen starken geistigen Zusammenhang zwischen ihren einzelnen Teilen. Im allgemeinen bleibt die Bezeichnung Sonate auf Werke für ein oder zwei Instrumente besdiränkt» | |
Sinfonie | (aus dem griechischen syn=zusammen und phone= Klang, wörtlich also: |
Zusammenklang). Die Sinfonie hat die gleiche musikalische Anlage und den gleichen Aufbau wie die Sonate. Sie ist im Grunde nichts anderes als eine »Sonate für Orchester«. | |
Sinfonische Dichtung | formal nicht gebundenes Orchesterwerk, das versucht, mit den Mitteln der Musik außermusikalische Inhalte zu schildern. Die von Liszt geschaffene |
Gattung der sinfonischen Dichtung wurde von den Komponisten des 19. Jahrhunderts sehr geschätzt. | |
Suite | (aus dem französischen suivre = folgen, wörtlich also: Folge) Eine Kette |
von in sich abgeschlossenen Tanzen. Die Suite hat meist mehr als vier Sätze* Der Zusammenhang zwischen den einzelnen Teilen ist weitaus lockerer als bei Sonate und Sinfonie; |
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WICHTIGE VORTRAGSBEZEICHNUNGEN DER KLASSISCHEN MUSIK
piano_pianissimo | ---- | wörtlich: ein leises pianissimo; für eine Spielweise so leise wie |
möglich. Abkürzung: ppp | ||
pianissimo | ---- | wörtlich: sehr leise; für eine sehr leise Spielweise - Abkürzung: pp |
piano | ---- | wörtlich: leise; für eine leise Spielweise. Abkürzung: p |
mezzoforte | ---- | wörtlich: halblaut; für eine Spielweise-genau zwischen laut und leise. |
Abkürzung: mf | ||
forte | ---- | wörtlich: stark, kräftig; für eine laute Spiel weise. Abkürzung: / |
fortissimo | ---- | wörtlich: sehr kräftig; für eine sehr laute Spielweise. Abkürzung: ff |
forte-fortissimo | ---- | wörtlich: ein kräftiges, lautes fortissimo; für eine |
Spielweise so laut wie möglich. Abkürzung: /// | ||
forzato | ---- | wörtlich: erzwungen; zum Betonen und »gewaltsamen« Herausheben |
einzelner Töne und Motive. | ||
crescendo | ---- | wörtlich: wachsend, ansteigend; für eine allmähliche Steigerung |
der Tonstärke vom piano zum | ||
decrescendo | ---- | wörtlich: nachlassend, abfallend; für eine langsame Verringerung |
der Tonstärke vom forte zum piano. Abkürzung: decresc | ||
morendo | ---- | wörtlich: sterbend; für ein langsames Verlöschen der Tonstärke |
vom piano bis zum nicht mehr Hör- • baren. wörtlich: beschleunigend; | ||
accelerando | ---- | für ein langsames Schnelerwerden des Zeitmaßes |
Abkürzung: accel | ||
ritardando | ---- | wörtlich: zögernd; für eine allmähliche Verlangsamung des Zeitmaßes |
. Abkürzung vrit | ||
lamentoso | ---- | wörtlich: klagend; für eine leidenschaftlich klagende, |
»weinende« Spielweise. | ||
elegisch | ---- | auf die Elegie bezogen, ein Toten- oder Klagelied antiken Ursprungs; |
für eine wehmütig schmachtende, klagende Spielweise. | ||
dolce | ---- | wörtlich: süß, sanft; für eine sanfte, geschmeidige Spielweise. |
grazioso | ---- | wörtlich: anmutig, graziös; füreine anmutige, zierliche Spielweise. |
giocoso | ---- | wörtlich: fröhlich; für eine fröhlich-beschwingte Spielweise. |
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DIE WICHTIGSTEN TEMPOBEZEICHNUNGEN DER KLASSISCHEN MUSIK
Largo | wörtlich: breit, jumfangreich; für sehr langsame Stücke |
Adagio | wörtlich: langsam; für langsame Stücke |
Lento | wörtlich: langsam, gedehnt; für langsame Stücke |
Moderato | wörtlich: gemäßigt; für mäßig bewegte, im ganzen noch langsame Stücke |
Andante | wörtlich: gehend, in ruhiger Bewegung; für nicht schnelle, aber doch bewegte und flüssige Stücke |
Allegretto | wörtlich: etwas heiter, ein wenig lebhaft; für lebhaft bewegte, im Vergleich zum Allegro aber dennoch gemäßigte Stücke |
Allegro | wörtlich; heiter, froh, munter; für mäßig schnelle Stücke |
Presto | wörtlich: schnell; für schnelle Stücke |
Prestissimo | wörtlich: sehr schnell; für sehr schnelle Stücke |
Allegro non troppo und molto maestoso | nicht zu schnelles und sehr feierliches Allegro |
Allegro con spirito | Allegro mit Witz und Humor, spritziges Allegro |
Andantino semplice | schlichtes und kurzes Andante |
Primo tempo | wörtlich: erstes Zeitmaß; zur Bezeichnung der Wiederkehr des ursprünglichen Zeitmaßes innerhalb eines Satzes |
Allegro con fuoco | Allegro mit Feuer, voller Glut |
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DAS SINFONIEORCHESTER DER SPÄTROMANTIK
* nach Peter Paul Kelen, Handbuch der Musik
D Dirigent
1 I. Violinen
2 II. Violinen
3 Violen (Bratschen)
4 Violoncelli
5 Kontrabässe
6 kleine Flöte
7 große Flöten
8 Oboen
9 Englischhorn
10 Klarinetten
11 Baß-Klarinette
12 Fagotte
13 Trompeten
14 Baß-Trompete
15 Posaunen
16 Kontrabaß-Posaune
17 Waldhörner
18 Tenor- und Baß -Tuben
19 Kontrabaß-Tuba
20 Pauken
21 Triangel
22 Becken
23 Trommel
24 Glockenspiel
25 Harfen
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WICHTIGE FACHBEGRIFFE DES KLASSISCHEN BALLETTS
Ballett | vom italienischen ballare = tanzen und balletti Tanzliedchen. |
Das Ballett Ist eine Theatergattung, in der eine Handlung oder eine Begebenheit in wortloser tänzerischer Bewegung und in sich abge- | |
schlossenen Tänzen dargestellt wird. | |
Pantomime | Szenische Darbietung einer Handlung durch wortloses Mienen- und |
Gestenspiel. Im Gegensatz zum Ballett liegt bei der Pantomime der Schwerpunkt der Gestaltung nicht im Tanz, sondern in der ausdrucksstarken Gebärde. | |
Choreograph | zunächst nur Tanzschreiber und »Aufzeichner« von tänzerischen |
Bewegungen; heute Leiter, »Erfinder« und Gestalter von Ballettaufführungen. | |
Choreographie | Tanzschrift; Aufzeichnimg der Haltungen und Bewegungen der |
Tänzer. Als Choreographie bezeichnet man heute die tänzerische Gesamtkomposition einer Ballettaufführung, | |
Charaktertanz | In der Sprachregelung des klassischen Balletts bezeichnet |
der Begriff »Charaktertanz« in der Regel solche Stücke, die auf national-volkstümlichen Elementen aufgebaut sind. Diese Elemente werden entweder wie etwa in den Polowetzer-Tänzen von Alexander Borodin naturgetreu übernommen oder aber wie in Tschaikowskys Nußknacker choreographisch übersetzt und verwandelt. | |
Ballet blanc | typisches Ballett der Romantik. Die Tänzerinnen tragen hier lange |
Knieröcke aus weißer Gaze. Seine vielleicht charakteristischste Ausprägung hat das Ballet blanc (wörtlich: das weiße Ballett) im 2. Akt von Tschaikowskys Schwanensee gefunden. | |
Tutu | Im Gegensatz zum Knierock des romantischen Balletts kurzes, tellerförmiges Tanzröckchen. |
Pas | wörtlich: Schritt; ein Pas im Ballett ist jedoch keineswegs ein |
einfacher Gehschritt, sondern eine bestimmte Tanzhaltung oder Tanzbewegung des ganzen Körpers. - Häufig wird der Begriff auch im Sinne von Tanz gebraucht. | |
Pas seul | Tanz eines einzigen Tänzers. |
Pas de deux, | Tanz für zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben Solisten» |
trois, quatre, cinq, six, sept: |