Eine erste oberflächliche Betrachtung des MAS1CD mit Endstufe
Jan 2025 - Die Hifi-Stereo Mini-Kombination MAS 1CD mit 101, 102 oder 111 stammt aus 2010 und gibt doch einige Rätsel auf. Auf der einen Seite gibt es dort (wieder ?) einen analogen MM-Phono Eingang, auf der anderen Seite ist keines der beiden Geräte unabhängg vonenander benutzbar.
Es ist eine Zwangskombination, bei der man sich fragt , warum nicht gleich als Mini Baustein zusammen in einem Gehäuse ? (= vermutlich geht es nich)
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In dem Endstufenteil ist ein deutlich über 150 Watt starkes Schaltnetzteil - eigentlich sind es zwei getrennte Schaltnetzteile auf einer Platine - mit recht hohen Fequenzen bis zu mehreren Megahertz.
Neben - oder besser ganz hinten dran ist in diesem Gehäuse dort eine Digital-Endstufe, die 2 x 65 Watt an 6 Ohm liefern soll. Im Service-Handbuch steht aber, daß das Netzteil ±35 Volt mit jeweils 5 Ampere liefern "könne" - also 70 Volt mit 5 Ampere, das wären bei mir an unseren Trafonetzteilen satte 350 Watt. Das Handbuch spricht aber nur von von maximal 150 Watt Leistungsaufnahme. Das ist bereits verwirrend.
Der Digital-Verstärker Chip (IRS 2092) kann laut dessen Spezifikation 50 Watt an 4 Ohm bei 1 kHz mit 0,01% Total Harmonic Distortion. Dabei sind auch schon die beiden MOSFETs am Ausgang mit eingeschlosssen. Dieser Chip kann angeblich mit bis zu ±100 Volt betrieben werden und "könne" dann bis zu 500 Watt (Nennleistung oder Impulsleistung ????) abgeben.
Auch das ist verwirrend. Kann er das jetzt oder kann er es nicht ?
Ein Blick auf die Details :
Tuner, Vorverstärker und CD-Laufwerk sind separat
In dem zweiten schwarzen Kästchen sind dann obige Komponenten untergebracht und alle weiteren Cinch-Anschlüsse auf dessen Rückseite. Von dort geht ein Flachbandkabel mit EDV-Steckverbindern (Pfostensteckern) runter an die Endstufe und das gemeinsame Netzteil. Weder das Oberteil noch das Unterteil kann separat betrieben werden.
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Der Lautstärke-Steller ist ein großer runder hintergrund- beleuchteter Inkrementalgeber - aber unten im Endstufen-Teil, nicht im Vorverstärkerteil oben drüber, und das sehr ungewöhnlich. Unsere Endstufe oder das Netzteil haben eine Macke und arbeiten so nicht.
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Was fällt beim Betrachten auf ?
Unabhängig von den Beschreibungen im User-Manual und vom Service-Manual gibt es auffallende Ideen und Lösungen im Positiven wie im Negativen. Hier kommen diese Punkte ohne Reihenfolge.
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Warum in 2010 nur ein CD Laufwerk ?
Es gab bereits die DVD Laufwerke für die PCs und die waren marginal teurer als die PC-CD-Laufwerke. Auf eine CD passen mehrere hundert MP3 Audio Dateien drauf, auf eine DVD noch viel mehr. Der Controller kannalle diese Datendateien und natürlichauchganz normale Audio-CDs abspielen. Audio DVDs oder gar SACDs kann er nicht abspielen.
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Der Tuner ist auch hier zugekauft
und ein Standard-Modul wie in fast jedem der neueren A/V-Receiver - von allen Herstellern gleichermassen.
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Das Schaltneteil im unteren Gehäuse
arbeitet mit recht hohen Frequenzen. Damit die nicht den Audio-Weg stören, ist dieses Schaltnetzteil rings herum und nach oben mit Stahlblechen verkleidet bzw. abgeschirmt samt der notwendigen Kontaktfedern. Die steckbare 230V Netz-Zuleitung ist gegen Einstreuen und Ausstreuen von Schmutzeffekten mit Filtern geschützt.
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Die Digital-Endstufe im unteren Gehäuse
stört das nicht, darum ist die auch direkt hinten dran an den Lautsprecherklemmen positioniert. Die Lautsprecher werden per Relais angeschaltet.
Der Lautstärkesteller ist ein beleuchteter Inkrementalgeber
vorne in dem unteren Gehäuse. Das Audio Signal kommt über eine vielpolige Buchse per Flachbandkabel vom Steuergerät oben drüber. Weiter gibt es keine weiteren Cinchbuchsen an der Endstufe.
Die Lautsprecher- Anschlußklemmen
sind sehr aufwendig und robust und komplett vergoldet. Das macht Eindruck. Der Weg von der Endstufe zu den Klemmen ist extrem kurz und sehr gesund.
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Das CD- und Bedienteil MAS1
ist modern konzipiert und hat alle notwendigen Audio-Anschlüsse für diesen Zweck. Neben dem eingebauten UKW Tuner, der heutezutage ein "Ein-Chip" lowcost - Fertigmodul ist, gibt es analogen TV-Ton, AUX ud einen analogen Phono-Magneteingang. Zusatzlich - wir sind im Jahr 2010 - gibt es zwei optische Eingänge, 2 SPDIF-Eingänge, eine SPDIF Ausgang und eine USB Buchse hinten und eine an der Seite. Und zusätzlich zur ganz normalen UKW- Antennenbuchse gibt es einen DAB2 Antenneneingang. Dieser Aufwand ist bereits erheblich. Er deckt fast alle Wünsche eines modernen Audio-Gerätes ab.
Unerfreulich aber normal ist inzwischen "made in China PRC"
Innen ist ein großes Mainboard - auf dem Kopf liegend,
Bauteile nach unten. Eine große grüne Platine verbirgt die verbaute Digitaltechnik, wenn man es nicht abschraubt.
Keine Bedienteile an der Front
bedient wird dieser Audio-Receiver vornehmlich mit der Fernbedienung. Vorne ist erstmal alles dunkel.
Was habe ich vermißt ?
Vermißt hatte ich eine Ethernet-Buchse für den Netzwerk-Anschluß und/oder eine WLAN Antenne mit WLAN Connectivity. Weiterhin habe ich einen OSD-Ausgang (On Scree Display) für einen Video-Monitor vermißt, auf dem man die Konfiguration erheblich besser hätte bedienen können als mit dem Display hinter der Frontscheibe.
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Weitere Anschlüsse für Ipods und den Service-PC (RS 232) sind auf der Rückseite vorhanden.
Was ist noch aufgefallen ?
Das schwarze hochgänzende Plastik-Front ist extrem fingerabdruck-empfindlich,
es sieht nach wenigen Berührungen unansehnlich aus und stört die Haptik. Der Lautstärkeknopf bedient sich zu billig, wie ein billges Japan Potentiometer.
Das dicke Handbuch scheint sehr ausführlich zu sein, doch es sind 9 Sprachen ethalten und der jeweilige Teil ist recht knapp beschrieben.
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Kompliziert wird es, wenn etwas defekt ist.
Die große Haupt-Platine im Oberteil kann sicher entfernt werden, nur kann man dann das Teil nicht mehr benutzen. Es mag sein, daß es dafür eine Lösung gibt, die mir aber nicht einleuchtet, weil die diversen Kabel dann zu kurz sind.
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