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1983 - Einer der ersten CD Spieler war der DX-3 von Sharp

Herbst 2012 - von Gert Redlich - Der SHARP DX3 war der erste "Compact Disc Digital Audio Player", den wir uns überhaupt erst mal leisten konnten - er kostete nur noch 998.- DM. Der CD Player von Philips kostete fast 2000.- Mark und der CDP 101 von Sony noch mehr.

Wer von uns Hifi-Fans wußte damals denn schon, daß es da (klangliche) Unterschiede geben könnte oder würde. "Digital war doch angeblich digital." Und dann brauchte man auch noch ein paar dieser neuen CDs und endlich konnte es losgehen im Feb. - März 1984.

Der erste Eindruck war bombastisch. Die einzige nicht Klassik CD war damals die Filmmusik von Grease mit dem weltbekannten Flashdance Titel mit Olivia Newton John und JohnTravolta drauf.

Jetzt konnte "gepowert" werden, daß die Hütte wackelte. Und sie hatte gewackelt, denn der Crown DC300A Verstärker und die BOSE 901/3 (oder /4 ??) machten ganz schön was her. Auf jeden Fall waren alle Nachbarn (aus unserer Straße) sofort zur Stelle und wollten an dem nun wirklich unüberhörbaren Akustik-Spektakel teilhaben.
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Der CD Player war 1984 ein kleines Wunder

Die CD ging senkrecht rein
Die ersten James Last CDs
die "Kompaktschallplatte"

Die CDs wurden vorne senkrecht in eine Art offenen Schacht eingelegt und diese Tür wurde durch leichten Andruck zum Schließen animiert.

Dann las das Gerät die einzelnen Stücke der CD ein und stellte die Titel-Länge und Nummern in etwa auf einer grünen LCD- oder Fluorezens- Displayzeile grafisch dar. So etwas hatten wir uns bei den (analogen) Schallplatten immer gewünscht.

Die Musik kam absolut sauber und rein (in Bezug auf Rauschen oder Rumpeln oder Rückkopplungen) aus den Boxen raus. Aufmachen durften wir aus Garanatiegründen dieses tolle (teure) Teil natürlich noch nicht. Jedenfalls haben wir uns das damals nicht getraut.

Im Laufe des Jahres 1984 kamen die ganzen alten remasterten Schinken von James Last auf den Markt und wurden verschlungen, von unserem Player (und sie verschlangen damit unser Geld).

Erst die ersten
dann folgenden Klassik-CDs von den alten analogen Bändern ließen Zweifel an dieser neuen Technologie aufkommen, denn dort hörten sich manche Passagen nicht mehr so berauschend an. Vor allem, wenn es im Laden noch ganz begeisternd gesoundet hatte.

So, wie es manche alt gewordenen Analogfanatiker heutzutage immer noch (aber jetzt zu unrecht) bemängeln bzw. behaupten, hatten einige der von Masterbändern digitalisierten Klassik-CDs einige Schwächen bezüglich übertriebener Reinheit - aber wie gesagt, das galt nicht für alle Klassik CDs. Es gab da schon richtige High-Lights.

Auch die um 1985/86 folgenden reinen Digitalaufnahmen waren nicht der Weisheit letzter Schluß. Jedoch in den folgenden Jahren von 1985 bis 1990 tat sich enorm viel und die A/D Wandler wie auch die D/A Wandler wurden wirklich perfektioniert. Diese CDs klangen nicht mehr so super klar und rein, also steril, wie die ersten Aufnahmen und Masterings.
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April 2011 - jetzt habe ich ihn (aus meinem Elternhaus) wieder.

Und er stinkt genauso wie die vielen Grundigs, Uher Royals und Variocords. Er stinkt, weil er immer noch oder jetzt erst recht sehr warm wird und die Isolierhüllen der Drähte und Kabel dünsten das über Jahre aus. Einen Artikel über die Probleme mit der 220/230 Volt Umstellung finden Sie hier.

Der Sharp DX-3 war jetzt die letzten 15 Jahre nicht mehr an, da meine Mutter vor 20 Jahren verstorben war und mein Vater überhaupt keinen Draht für CDs hatte.

Wie an vielen anderen alten Geräten hat der Zahn der Zeit genagt. Meist sind es die korrodierten Silberkontakte, die mal so ewig lang halten sollten. Nach 30 Jahren sind die alle völlig schwarz und "kontaktunfreudig". Auch die Kondensatoren müssten überprüft werden, weil die Kiste im Netzteil so heiß wird.

So ging die Schublade bzw. der Schacht zwar auf Knopfdruck auf, röhrte aber nach dem Schließen ewig weiter. Der Motor lief einfach.

Also aufmachen und das Gerät zerlegen und schaun, wo die Endschalter für den Schachtmotor sitzen. Die sind wirklich ganz schwarz und mussten speziell gesäubert werden. Jetzt funktionieren sie wieder.
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"Wertschätzung" dieser Japan-Mechanik

viele scharfe Kanten

Nachdem ich den DX-3 ziemlich weit zerlegt hatte und mir dabei mehrere Schnittwunden eingefangen habe, ist das Urteil eigentlich vernichtend. Es handelt sich um eine so richtig vermasselte Bastel-Konstruktion aus 1983 oder sogar aus 1984, also nicht aus 1965 oder 1970, als die Japaner sehr schnell anfingen, Qualität zu erlernen und auch einzusetzen (siehe SONY STR 6120).

Damals wollten und durften wir "nur" durch die Schlitze der Geräte von oben und unten reinschaun. Heute werden gnadenlos alle Deckel, Boden-, Front- und Rückplatten entfernt, um die Eingeweide offenzulegen. Mit den SONYs und Pioneers geht das mühelos. Mit dem Sharp war es eine Qual. Also wer damals solch ein Teil entwickelt hatte, hatte nicht nur einen schlechten Tag, es müssen Monate gewesen sein. Oder es mußte sehr sehr schnell gehen, weil "die Anderen" das auch so machten.
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Selbstgebrannte will er immer noch nicht.

Er zeigt es an, aber er spielt nicht.

Zu der Zeit, als er auf den Markt kam, wurde mit großen Mengen an ICs versucht, dieser Technik Herr zu werden und ganz schnell funktionierende Produkte auf den Markt zubringen.

Die ersten 1984/85 verfügbaren (fertigen) CDs nahm er mühelos an, später streikte er dann doch gerne mal. Und heute streikt er bei fast jeder zweiten CD an einem oder mehreren Stücken. Selbstgebrannte CDs nimmt der Scharp DX3 überhaupt nicht mehr an und erhöht dabei die Drehzahl des Scheibenmotors ganz erheblich.

Damit ist das Teil technisch tot
und nur noch als wunderschönes rares Sammlermuster auf der Vitrine zu bestaunen, schade eigentlich. So habe ich ihn nicht mal mehr zusammen geschraubt. Es warten noch viel zu viele andere Geräte im Labor.
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