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Das hier sind natürlich nur ein paar Beispiele .......

..... wie man relativ kurz einen Komponisten biografieren kann. Die Reihenfolge stellt in keiner Weise eine Bewertung dar und die einzelnen Texte stammen von den Covern verschiedener Klassik-Serien. Auf manchen Covern war hinten nur ein Zweizeiler drauf, auf den wir hier verzichten. Wiederum andere Platten-Cover hatten eine Auflistung der Titel der gesamten Serie, die bei den einzelnen Platten abgebildet ist.

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RICHARD WAGNER (1813 - 1883)

Vorspiele zum 1. und 3. Akt der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg"1 - Overtüre zur Oper „Tannhäuser11

Von der Diskussion um den Wert des Wagnerschen Gesamtschaffens war stets ein Werk ausgenommen: die "Meistersinger von Nürnberg". Selbst die Gegner Wagners mußten eingestehen, daß hier ein Meisterwerk von einmaliger Größe vorliegt.

Das berühmte Vorspiel zu dieser Oper geht in seiner Form auf die Ouvertüren von Wagners Vorgänger und Wegbereiter Carl Maria von Weber zurück. Nachdem Beethoven noch in seiner Fidelio-Ouverlüre ein in sich abgeschlossenes Musikstück ohne irgend eine Beziehung zur Musik der Oper geschrieben hatte, war dessen Zeitgenosse Weber dazu übergegangen, seine Ouvertüren als eine Art konzertantem Potpourri über die Hauptthemen der jeweiligen Oper anzulegen.

Entsteht bei flüchtigem Kennenlernen des Meistersinger-Vorspiels ein ähnlicher Eindruck, so verdichtet sich dieser bei naher Bekanntschaft zu dem Erlebnis eines seltenen Kunstwerkes und wir wissen nicht, was wir mehr an dieser Musik bewundern sollen: die äußere Pracht der Klangfarben des Orchesters, die Art und Weise, in der aus vielen kleinen Motiven mosaikartig das Gesamtbild der Ouvertüre entsteht, oder die klare Form dieser Fülle musikalischer Gedanken.

Auch das rein handwerklich kompositorische Können des Bayreuther Meisters strahlt hier in hellstem Licht, wenn es ihm gelingt, durch Variation des Haupttihemas der Oper schließlich die verknöchert lederne und etwas schrullige Begleitmusik zu Beckmessers Auftritt auf der Festwiese entstehen zu lassen. Diese Stelle aus dem Schlußbild wird notengetreu in das Vorspiel übernommen. So findet der aufmerksame Hörer alle jene Themen und Motive wieder, die ihn je bei einer Aufführung der Oper entzückt haben.

Nichts scheint hier vergessen, selbst die hochromantische Stimmung kommt bald nach Beginn des Vorspieles durch die Holzbläser und das herrlich klingende Solohorn zur Geltung und erinnert uns an die Johannisnacht im 2. Akt. Zum Abschluß läßt Wagner in meisterhafter Kontrapunktik die 3 Hauptthemen der Oper zu gleicher Zeit erklingen. Stets aufs neue zwingt dieses Vorspiel das Gefühl des Hörers in seinen Bann und überwältigt die Musikfreunde der ganzen Welt durch die berauschende Wirkung der Schlußsteigerung.

Von nicht minder hohem künstlerischen Wert ist das Vorspiel zum 3. Akt. Hier regiert die verinnerlichte Weihe des Festtagmorgens. Die erwärmende Athmosphäre des zu guten Taten gestimmten Menschen erfüllt unser Herz und nur zu gern geben wir uns dieser Stimmung hin. Ist es nicht wirklich so, wie es ein Berliner Musikwissenschaftler einmal formulierte: „Man müßte 1000 Jahre alt werden, damit man genügend Zeit hat, die Meistersinger gebührend zu bewundern" ?

Die 1845, also 17 Jahre vor den Meistersingern komponierte Tannhäuserouvertüre, zeichnet sich zwar noch nicht durch jene Fülle genialer Einfälle des späteren Meisterwerks aus, doch ist auch hier der Schritt in kompositorisches Neuland so kühn, daß uns bis auf den heutigen Tag der virtuose Schwung des Orchesters immer wieder fasziniert, (obwohl wir inzwischen von der Überschätzung dieses Werkes durch das vorige Jahrhundert weitgehend abgerückt sind).

Formal ist eine deutliche Dreiteiligkeit in der Ouvertüre zu erkennen. Der feierliche Klang des Pilgerchores eröffnet das Werk und beschließt es in triumphaler Dynamik; dazwischen erklingt als Mittelteil die glutvolle Schilderung des Venusberges. - Diese Vorspiele sind berühmte Paradestücke sowohl für den Dirigenten wie auch für ein Orchester von Rang. So erscheint es fast selbstverständlich, daß das bekannte Züricher Tonhallenorchester keinem der Vorspiele an lonlicher Qualität, Glanz des großen Orchesterklanges und Präzision im Zusammenspiel etwas schuldig bleibt. Der bisherige Wiener und Züricher Dirigent Otto Ackermann, nun an die Kölner Oper berufen, hat durch diese Aufnahme erneut seinen Ruf eines bedeutenden Dirigenten befestigt.
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Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 - 1847)

„Die Schottische Symphonie" a-mollr op. 56
Andante con moto - Allegro un poco agitato; Vivace non troppo; Adagio; Allegro guerriero

Die Biographie Felix Mendelssohn- Bartholdys umfaßt ein reiches Künstlerleben voller glänzender äußerer Erfolge. Bereits mit 17 Jahren gelang diesem Genie der entscheidende Wurf zur Begründung seines Rufes als universelle Künstlerpersönlichkeit: die Musik zu Shakespeares „Sommernachtstraum".

Und kaum zwanzigjährig war es der Dirigent Mendelssohn, der in aufsehenerregender Weise von sich reden machte. Mit dem Idealismus und stürmischen Elan der Jugend hatte er gegen bisweilen starken Widerstand Zelters (der es dabei nicht an Beleidigungen gegen Mendelssohn hatte fehlen lassen) eine Aufführung von Bachs „Matthäuspassion" in der Berliner Singakademie durchgesetzt. Das riesige Ensemble des doppelten Orchesters, der 5 Solisten sowie den 300 Personen zählenden Chor leitete der jugendliche Dirigent mit solcher Überlegenheit, „als ob er schon 10 Musikfeste dirigiert hätte". Mit dieser Wiederaufführung der Passion nach hundertjährigem Dornröschenschlaf hatte sich Mendelssohn nachdrücklich in das Buch der Musikgeschichte eingeschrieben.

Dieses Jahr 1829 sollte noch in manch anderer Hinsicht für den jungen Felix bedeutungsvoll werden. Unmittelbar nach der Aufführung des Bachschen Meisterwerkes reiste er nach England, wo er in der angesehensten Konzertvereinigung Londons mit großem Erfolg seine c-moll-Symphonie zur Aufführung brachte (das Scherzo daraus sowie die gleichfalls gespielte Sommernachtstraum-Ouvertüre mußten wiederholt werden)

Auch als Pianist des Konzertstückes f-moll von Weber und des Es-Dur-Klavierkonzertes von Beethoven, das er zu aller Erstaunen auswendig spielte, vermochte sich Mendelssohn viele Freunde zu erwerben. Durch die Benutzung eines Taktstockes beim Dirigieren erregte er viel Aufsehen bei den Engländern, da man bis dahin gewohnt war, das Orchester vom Klavier oder ersten Geigenpult aus dirigiert zu sehen.

Nach einem Wohltätigkeitskonzert, in dem Mendelssohn zusammen mit dem bekannten Pianisten Moscheies sein unveröffentlicht gebliebenes Doppelkonzert für zwei Klaviere zu Gehör brachte, ging Mendelssohn mit seinem Freunde Klingemann auf eine Reise nach Schottland, über deren Verlauf wir durch zahlreiche Briefe der beiden genaue Kenntnis haben.

Ein erster Besuch galt dem dunklen Schloß der unglücklichen Maria Stuart in Edinburgh. „Ich glaube, ich habe dort den Anfang meiner schottischen Symphonie gefunden", schrieb Mendelssohn nach Deutschland. Noch ein zweites bedeulungvolles Werk aus der Feder Mendelssohn-Bartholdys verdankt dieser Reise seine Entstehung. Nach einem kurzen Besuch bei dem Dichter Sir Walter Scott setzten die beiden Freunde zu den Hebrideninseln über, - dabei galt ihr Interesse vor allem der berühmten Fingalshöhle. Am 7. August 1829 schrieb Mendelssohn dort die eisten 21 Takte zu seiner gleichnamigen Ouvertüre, die später bald vollendet werden sollte.

Dagegen hat ihn die Komposition der „schottischen Symphonie" in a-moll ungewöhnlich lange beschäftigt; erst am 20. Januar 1842, also fast 13 Jahre nach dem Auftauchen der ersten Pläne zu dieser Symphonie, beendete der Komponist die Partitur.

Unter den vier Mendelssohnschen Symphonien ist diese wohl die vollendetste. Sie weist in ihrem Grundcharakter eine eigentümliche Verbindung von weicher Schwermut und einer bei Mendelssohn oft anzutreffenden charmanten Spritzigkeit auf. Wie so häufig in der klassischen symphonischen Form beginnt das Werk mit einer langsamen Einleitung (Andante con moto 3/4 Takt) ehe der erste Satz, ein Allegro un poco agitato, in einer trotz gelegentlich scharfer, dynamischer Steigerungen weichen Grundhaltung angestimmt wird.

Bemerkenswert ist jedoch die Coda (d. h. der abschließende Teil des ersten Satzes) mit ihrer wild leidenschaftlichen Chromatik. Das Scherzo des zweiten Satzes entfacht wie stets Mendelssohns Muse zu glücklichster Erfindungskraft/ in seiner sprudelnden Musizierlust steht es dem Scherzo aus der Sommernachtstraummusik um nichts nach. Der folgende dritte Satz (Adagio) weist eine feierlich gesangliche Linie auf, die einmal durch ein maischartiges Thema unterbiochen wird. Der Schlußsatz (Allegro guerriero) wird von zwei sehr scharf profilierten Themen beherrscht. Den Abschluß bildet eine großartige Steigerung, wobei dem Komponisten die kraftvolle Klangpracht eines Männerchores vorgeschwebt hat (wie wir aus einem Brief wissen).

Mancherlei Kritik (Louis Ehlert bemängelte den „chromatischen Wuitausbruch" im ersten Satz und Berlioz mißbilligte das Fugato des Finale) stilistische Gegenströmungen, ja selbst Verbotszeiten haben der Jugendfrische dieses Werkes nichts anzuhaben vermocht. Noch heute behauptet die „schottische Symphonie'' einen besonders stark beachteten Platz in der Symphonik der nachbeethovenschen Zeit als Abbild des edlen und lauteren Charakters ihres Autors.

Mendelssohn brachto das Werk am 3. März 1842 im Gewandhaus zu Leipzig selbst zur Uraufführung, um es im gleichen Jahr auch noch in London unter großem Beifall zu dirigieren. Bei dieser Gelegenheit wurde er auch mit seiner „engelschönen, lieblichen" Gattin vom englischen Hofe empfangen. Königin Victoria und ihr Prinzgemahl zeigten sich als wohlgeübte Kenner der Mendelssohnschen Musik und der Komponist der „schottische Symphonie" erbat sich die Erlaubnis, dieses Werk der Königin widmen zu dürfen, was gerne gewährt wurde.

Das Niederländische Philharmonische Orchester ist in seiner spielfreudig präzisen Eleganz der stets von Concert Hall-Freunden gern gehörte Klangkörper. Walter Goehr, der in Berlin geborene Meislerdirigent, hat sich allmählich zum „Hausdirigenten" der Concert Hall GmbH, entwickelt. Der in vielen Ländern Europas bekannte Orchesterleiter beweist gerade mit dieser Aufnahme seine umfassende Kenntnis aller Stilmerkmale der abendlischen Musik.
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GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685-1759)

Concerto grosso op. 6 Nr. 6 in g-moll
Concerto grosso op. 6 Nr. 12 in h-moll

Die Bezeichnung „Konzert" tauchte erstmalig im 17. Jahrhundert im musikalischen Sprachgebiauch auf. Zunächst war es ein Sammelbegriff für Solostücke aller Art mit Orgel- oder Instrumentalbegleitung. Dazu gehörten auch geistliche Vokalkompositionen, so daß wir selbst in ßach's Kirchenkantaten ursprünglich noch die Bezeichnung „concerto" für die Kantate finden.

Allmählich begann man das „Kammerkonzert" (concerto da camera) und das „Kirchenkonzert" (concerto da chiesa) zu unterscheiden. Unter „concerto da camera" wurden Suiten mit sonatenartigen Sätzen zusammengefaßt (also nicht wie sonst üblich mit Tänzen der Barockzeit).

Aus dieser Form entwickelte sich das „concerto grosso" zu großer Blüte. Das Typische für diese Musikform ist die Gegenüberstellung einer kleineren Gruppe von Soloinstrumenten (das „concertino", d. h. das kleine Konzert) mit der Masse des übrigen Orchesters (dem eigentlichen „concerto grosso", d. h. dem großen Konzert). Corelli und Vivaldi in Italien, Händel und Bach (Brandenburgische Konzerte!) in Deutschland sind die überragenden Meister dieser Form.

Beide, Jonann Seoastian Bach und Georg Friedrich Händel wurden im Jahre 1685 in Eisenach bzw. Halle geboren. Im Gegensatz zu Bach, der aus einer bekannten Musikerfamilie stammte, war Händeis Vater Arzt und Barbier, der aus seinem Sohn einen Juristen machen wollte.

Auf die Dauer vermochte der väterliche Widerstand jedoch nicht den Sohn von mehr oder weniger heimlichen Musikstudien abzuhalten. Erst als der musikinteressierte Herzog von Weißenfels durch Zufall auf den Jungen aufmerksam wurde, gestattete der Vater den Musikunterricht im Nebenfach. In dieser Zeit aber hatte der Elfjährige bereits 6 Trios komponiert, die in der Fachwelt allgemeines Staunen hervorriefen. Indessen vermochte auch der Kurfürst von Brandenburg (dem Bach seine Brandenburgische Konzerte widmete) den Starrsinn des Vaters nicht zu ändern.

Als Georg Friedrich Häjidel mit 17 Jahren neben seinem juristischen Studium gleichzeitig Organist an der Schloßkirche in Halle wurde, trat sein musikalisches Können so spontan in Erscheinung, daß es keinen Zweifel mehr an seiner enormen Begabung geben konnte.

Ein Jahr später wandte er sich nach Hamburg, das durch eine national deutsche Oper überall von sich reden machte. Er fing dort als Geiger im Orchester an, avancierte aber nach kurzer Zeit zum Kapellmeister und Komponisten.

Da die Oper, diese noch relativ junge Kunstfoim, Händel immer mehr in ihren Bann schlug, ging er für 3 Jahre nach Italien. Nach kurzer Tätigkeit in Hannover wandte sich Händel 1712 dem Lande zu, das ihm für sein ferneres Leben zur zweiten Heimat werden sollte: England.

Mit wechselhaftem Glück entwickelte er hier eine erstaunliche Schaffenskraft: zahllose Opern (u. a.„Xerxes" mit dem berühmten „Largo" und „Herakles") und Oratorien u. a. „Messias", „Israel in Ägypten", „Judas Makkabäus") 11 Konzerte für verschiedene Instrumente, 17 Orgelkonzerte, 3 Konzerte für 2 Hörner und nicht zuletzt neben der Kammermusik seine 12 „Concerti grossi", die er im Jahre 1739 innerhalb von 4 Wochen komponierte, waren der musikalische Niederschlag dieser Zeit. Wie viele Werke Händels konnten sich auch die „Concerti grossi" eine volkstümliche Beliebtheit erringen. Die Gesamtausgabe der Händel'schen Werke umfaßt 105 Bände(l)

Die beiden von der Concert Hall GmfcH. autgenommenen Werke aus den unter op. 6 zusammengefaßten 12 „Concerti crossi" stehen in g-moll bzw. h-moll. Beide sind für zwei „konzertierende", d. h. Soloviolinen, Solocello und begleitendes Streichorchester komponiert.

Das „concerto grosso" Nr. 6 beginnt mit einem feierlichen Larghetto im schreitenden 3/2-Takt. Es entspricht dies der damaligen Gepflogenheit, das „concerto grosso" in breiter Bewegung zu eröffnen. (Die langsame Einleitung vieler klassischer Symphonien ist ein Überbleibsel aus der Barockzeit.) Im zweiten Satz, einem Allegro ma non troppo, tritt das „concertino" (die Soloinstrumente) nicht solistisch in Erscheinung, es musiziert vielmehr im Verband des übrigen Streichorchesters. Das sich anschließende Musette ist ein besonders schönes Beispiel für Handels verinnerlichte Ausdiucksfähigkeit. Der bewegte Mittelteil hat diesem Satz den Namen gegeben. Eine unbekümmert frische Musizierlust zeichnet den 4. Satz, ein Allegro, aus. Hier ist der ersten Violine über lange Strecken solistisches Musizieren zugewiesen. Gegenüber diesem im geraden Vierertakt komponierten Allegro bedeutet das abschließende Allegro noch eine Steigerung durch die Verwendung des bewegungsreicheren Dreiertaktes.

Das „concerto grosso" Nr. 12 in h-moll wird gleichfalls mit einem langsamen Musikstück, einem Largo, begonnen. Die scharfe rhythmische Profilierung unterstreicht den kraftvoll männlichen Charakter dieser Einleitung. Im zweiten Satz kommt das „Konzertieren" der beiden Soloviolinen besonders eindrucksvoll zur Geltung. Stets sucht Händel den Gegensatz zwischen den einzelnen Sätzen herauszuarbeiten.

Nach dem bewegten Allegro zeigt er im dritten Satz wiederum eine melodische Einfallskraft, deren anmutige Naivität von ergreifender Wirkung ist. Auch das kurze sich anschließende Largo ist von gleich weihevoller Stimmung getragen. Der abschließende rasche Allegrosatz erhält seine Hauptakzente durch die Betonung des Rhythmischen.

Die Wiedergabe eines „concerto grosso" von Händel bietet einem guten Orchester in technischer Hinsicht kaum irgendwelche Schwierigkeiten« Die Ausführenden müssen lediglich mit der Ausführungspraxis der Barockmusik vertraut sein. Clemens Dahinden mit seinem Winterthurer Symphonie Orchester ist mit dieser Aufnahme eine Stil- und werkgetreue Wiedergabe der Händel'schen Partituren zu danken.
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LEHAR

Das Land des Lächelns (Konzertfassung)
Hilde Breyer, Sopran • Edith Berg, Sopran • Kurt Wolinski, Tenor • Symphonie-Orchester Radio Frankfurt • Leitung: Carl Bamberger

Wiener Operettenklänge ... wer kennt und summt nicht in beschwingten Augenblicken die reizvollen, heiteren Melodien eines Johann Strauss, Millöcker, Suppe, Robert Stolz und Franz Lehar?

Zu Anfang unseres Jahrhunderts war es vor allem Franz Lehar, der die klassische Wiener Operette der achtziger und neunziger Jahre zu neuer Blüte brachte. Seine "Lustige Witwe", 1905 uraufgeführt, wurde ein Welterfolg. Nur "Das Land des Lächelns", das er 24 Jahre später schrieb, erlebte einen ähnlichen Siegeszug. Heute ist dieses bezaubernde Werk eine der beliebtesten Operetten, die es gibt, und steht auf dem Spielplan jeder Operettenbühne.

Lehar, ein gebürtiger Ungar, studierte am Prager Konservatorium und begann seine Laufbahn als Militärkapellmeister in Budapest, Wien und anderen Städten Oesterreich-Ungarns. Nach einem ersten Versuch mit einer grossen Oper wandte er sich 1902 mit "Wiener Frauen" der Operette zu und gewann damit einen sofortigen Erfolg. In seiner mit immer neuen Erfolgen gekrönten Karriere komponierte er an die dreissig weitere Operetten, mit denen er Schritt für Schritt die Bühnen der Welt eroberte.

Die Kulisse für die reizvollen Melodien Lehars in "Land des Lächelns" bilden Wien und Peking. Der erste Akt spielt im prunkvollen Wien von 1912. Lisa, die schöne Tochter des Grafen Lichtenfels, verliebt sich in den chinesischen Prinzen Sou-Chong, der in der Donaustadt zu Besuch weilt. Der Prinz fühlt sich auch zu ihr hingezogen und erklärt seine Liebe in dem romantischen Lied "Von Apfelblüten einen Kranz". Lisa willigt ein, seine Gemahlin zu werden und ihn nach Peking zu begleiten.

Im zweiten Akt finden wir die beiden Liebenden in dem prächtigen Palast Sou-Chongs wieder. Sie drücken ihre innigen Gefühle in dem lieblichen Duett aus: "Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt". Aber bald senkt sich,ein Schatten über ihr Glück. Sou-Chongs Onkel Tschang zwingt seinen Neffen, nach dem herkömmlichen Brauch, vier Mandarin-Jungfrauen zu heiraten, die bereits für ihn auserwählt sind.
Enttäuscht und tief traurig sehnt sich Lisa nach Wien zurück und singt: "Ich möcht wieder einmal die Heimat sehen".

Als nächstes hören wir Musik aus dem ersten Akt. Auf seinem ersten Besuch in Lisas Haus führt sich Sou-Chong mit einem Lied ein, das in reizvollster Weise orientalischen Optimismus ausdrückt: "Immer nur lächeln". Dem folgt ein Duett mit Lisa am Teetisch: "Bei einem Tee ä deux". Die Aufnahme endet mit zwei weiteren Nummern aus dem zweiten Akt.

Sou-Chongs Schwester Mi und Gustl, ein charmanter junger Dragonerleutnant, gestehen sich ihre süssen Gefühle in dem lieblich-koketten Duett: "Meine Liebe, deine Liebe". Die abschliessende Nummer ist das unvergängliche Lied "Dein ist mein ganzes Herz", eine der schönsten und ausdrucksvollsten Melodien, die Lehar je geschrieben hat.

Der dritte und letzte Akt spielt in Lisas Gemach im Palast zu Peking. Lisa ist zu der Erkenntnis gelangt, dass ihre Lage unhaltbar ist, und ihre Liebe zu Sou-Chong hat sich in Zorn gewandelt. Sie beschliesst, in die Wiener Heimat zurückzukehren und vertraut sich der Hilfe Gustis an. Auch Sou-Chong hat erkannt, dass sie sich trennen müssen. Mit einer Wiederholung seines philosophischen, resignierten "Immer nur lächeln" fällt der Vorhang.

HILDE BREYER hat mit der Klangschönheit ihrer Stimme und ihrem persönlichen Charme das Opern-, Konzert- und Rundfunkpublikum in ganz Europa und den Vereinigten Staaten begeistert. Nach ihren grossen Erfolgen in Opernrollen, beweist sie hier, dass sie das leichte Repertoire ebenso vollendet beherrscht.

EDITH BERG ist eine begabte junge Sängerin, die besonders als Liederinterpretin bekannt geworden ist und sich jetzt auf dem Gebiet der Oper und Operette neuen Ruhm erringt.

KURT WOLINSKI hat unter dem gesangsfreudigen Publikum viele Anhänger. Er ist sowohl in Opern, als auch in Konzerten und am Rundfunk häufig zu hören.

CARL BAMBERGER, ein gebürtiger Wiener, dessen hervorragende Aufführungen der grossen Meisterwerke des Opern- und Symphonie-Repertoires ihm Weltruf eingetragen haben, zeigt sich hier auch als Meister des klassischen Wiener Operettenstils.
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