Unsere Musterbeispiele aus der Mono-Zeit bis zur Stereo-Zeit
Und diese Zeitspanne reichte von 1949 bis weit über 1962 hinaus. Wie bereits erläutert, begann die Stereo-Zeit der Vinyl-Schallplatten zum Ende 1958 - erst mit 25cm Platten und dann auch mit 30cm Platten. Die Stereo-Platte brauchte dann auch wieder etwas Anlaufzeit, weil (wieder) ein neuer Abtaster oder sogar ein ganz neuer Plattenspieler und ein zweiter Wiedergabe- kanal samt Lautsprecher erforderlich waren.
Auch waren die (neuen) Stereo-Effekte anfänglich leicht populistisch übertrieben worden - sehr gut hörbar bei den damals populären Freddy Quinn Aufnahmen (Gitarre rechts, Schlagzeug link und Freddy in der Mitte).
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Hier auf dieser Seite präsentieren wir Ihnen die bei uns angekommenen 25cm Langspielplatten ab 1952
Es war anfänglich sicher auch eine Frage des Preises, wie schnell sich eine neue Technologie verbreitet. Wir in Deutschland West hatten nämlich Glück im Unglück. Unser Unglück war der grenzenlos verlorene Krieg das Adolf Hitler im April 1945. Und die sogenannten "Siegermächte" verteilten die bislang bekannten Rundfunk- Frequenzen (auf Mittelwelle und Kurzwele) großzügig unter sich - ohne weiteres Nachdenken.
"Wir Deutschen", die Verlierer, oder besser gesagt, unsere Rundfunk-Ingenieure, kamen auf ganz andere Ideen. So waren wir indirekt quasi gezwungen, eine neue Rundfunk-Technik aufzubauen, und dazu noch eine, die war viel viel besser als die alte Mittelwellen-Technik - das war das neue UKW (oder auch "FM"). Und UKW war dazu qualitativ auch noch deutlich besser als die alte Schellackplatte und auch noch besser als die ersten 33er Vinyl-LPS.
Somit hatte es die neue LP zum Anfang der 1950er Jahre lange Zeit sehr schwer, gegen die wunderbaren Life-Konzerte aus einem größeren Grundig Radio anzukommen. Dort konnte man in Ballungsgebieten unter mehreren Regional- UKW-Sendern wählen und es war fast immer etwas dabei. Vor allem Nachts gab es tolle Musik-Sendungen, natürlich auch Aufzeichnungen, und die waren qualitativ auch bereits sehr gut und konnten der LP das Wasser abgraben.
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Neu in 1956 : das "fonoforum"
Um dem etwas entgegen zu wirken, sponserten die Deutsche Grammophon Hannover und weitere "interessierte Kreise" 1956 die Gründung einer eigenen Schallplatten-Werbezeitung, genannt das "fonoforum". Es war die erste Zeitung oder ein Magazin, das sich nur mit den Beschreibungen von Schallplatten beschäftigte.
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Für usere heutigen Ohren - teils lustig teils befremdlich
Auf den ersten 33er Platten wurde immer wieder darauf hingewiesen, daß man mit den alten Stahlnadeln der 78er Schellackplattenspieler diese neuen Platten zestören würde.
Und man solle den Saphir immer schön sauber halten. Abtast- Diamanten gab es damals nur ganz selten und dann zu sehr hohen Preisen. Doch das mit dem Staub, das hatten alle Platten gemeinsam, die alten Schellackplatten wie auch die neuen aus Vinyl.
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Und natürlich war Deutschland West in den 1950ern ein lohnender Markt
Wie bei den Autos versuchten klevere Importeure auch mit diesen Produkten hier zu landen. Die alten deutschen Labels hatten noch die 12 Jahre geübte alte Vorkriegs-Denke mit klassischer Oper und betörender Operette und Papas und Mamas deutscher Tanzmusik.
Aus den USA kam jetzt aber Jazz und Swing und es kamen Sänger und Sängerinnen aus den großen Kinofilmen, die bei uns hervorragend liefen. Und auch die Elvis Platten, die in Deutschland aufgenommen wurden, kamen aus den USA wieder zurück zu uns. Allein der Amerikaner Bill Ramsey und der Brite Chris Howland - beide mit ihrem englischen Zungenschlag in ihrer Mutter-Sprache - brachten anderen Wind in diese Denke.
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Hier ein Auszug aus dem 25cm Archiv
Das sind nicht alle unserer 25cm Patten, weil natürlich auch in diesen geschenkten Sammlungen sehr viel schwer zu verdauende Schlagermusik und sonstiger "akustischer Müll" dabei war.
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