Der Dynaco UKW Röhren-Tuner aus den USA 1963 . . .
Als Walter Hummel drüben in Amerika war, sollte es irgendein Gegengeschäft geben, die Details kommen noch.
Jedenfalls ließ er sich überzeugen, ohne sich davon zu überzeugen, daß der Dynaco UKW Stereo Tuner die ideale Ergänzung zu seinen Telewatt Verstärkern sei. Als die ersten 100 oder zig hundert Geräte eintrafen, "übertrafen" sie jedes Vorstellungsvermögen von amerikanischer Qualität.
Hier in Deutschland geisterte in jedem Entwicklerkopf der McIntosh MC-275 Endverstärker als amerikanische Referenz herum. Ja, das war Qualität. Doch die Dynacos, das war nicht das OEM Produkt, mit dem man deutsche Kunden oder sogar Tester hätte begeistern können.
Sicher bekam Walter Hummel anstelle der Cinch Buchsen deutsche DIN Buchsen eingebaut, doch das war nicht das Problem.
Die ersten Tests draußen bei den Zeitschriften waren vernichtend. Der Tuner erreichte nicht mal seine Herstellerdaten. Die Empfangsqualität war mäßig, die musikalische Qualität ebenfalls und die handwerkliche Verarbeitung war überwiegend übel.
Da gab es ab August 1963 (oder geringfügig später) einen Grundig RT50 Röhren Tuner vom Feinsten, der um Dimensionen besser war. Und so kamen sie zwar nicht auf den Schrott, sondern wurden überwiegend "entlabelt" und über Radio Rim zum Super-Discountpreis "verschrottelt", also wie heutezutage bei ebay entsorgt.
Irgendwo in den Akten habe ich den Test gesehen, wir werden suchen.
Wie man mit insgesamt 7 Röhren und einer Anzeigeröhre in einem UKW Stereo-Tuner solchen Murks verzapfen konnte, ist bis heute schleierhaft geblieben. Es war Walter Hummels erster (und vermutlich letzter) großer Flop. Und er hat sich laut Karl Breh sicher darüber sehr geärgert und lange daran geknabbert. Denn dann gab es den Telewatt FM 2000 Tuner und es gab diesen hervorragenden Edeltuner alsbald auch als professionellen Ballempfänger für die Rundfunktechnik.
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