Audio Int'l wurde Anfang der 1970er Jahre bekannt - als kleiner agiler und innovativer Importeur für das "Besondere Hifi".
von Gert Redlich im November 2013. - Auf anderen Seiten hier im Hifi-Museum hatte ich schon beschrieben, welchen Einfluß die damaligen Hifi-Magazine um 1970 auf uns Hifi-Jünger ausgeübt hatten. Es war fast wie mit den jungen Leuten in der damaligen DDR in den "Tälern der Ahnungslosen" - also weit außerhalb des Westfernsehens. - Wir wußten und kannten es (auch) nicht besser ! Und darum - was der Herr Diplom Physiker Karl Breh geschrieben hatte, das war einfach "wahr" - Punkt ! Zweifel waren einfach nicht erlaubt (und alles freiwillig - also bei uns ohne irgend einen Zwang).
Und wirklich, die "Servo Static 1" von Infinity war eine Wucht. Die mußte ich einfach haben, koste es, was es wolle. Mein damaliger Geschäfts-Partner Norbert Schmitt hatte sie nämlich auch. Audio Int'l hatte einen Verkaufspreis von etwa 14.000.- DM angesetzt und alle "hätten" wirklich sehr gut dabei verdient. Wir waren damals aber finanziell nicht ganz so "potent" und "erkämpften" sie uns gemeinsam für ganz knapp über 7.500.- DM. Ja - so war das damals.
Zur Hifi 1980 gab es eine Art Flugblatt oder Broschüre als Beilage in der Hifi-Stereophonie mit einem Rückblick auf 10 Jahre Firmenhistorie. Rückblicke waren damals noch nicht so gängig, weil im Bereich Edel-Hifi alles gerade im steilen Aufwärtsstreben war. Diese 1980er Broschüre bilden wir deshalb hier ab. Das Original ist zwar redaktionell 3-spaltig wie eine Zeitung, aber leider extrem verwirrend und damit lese-un-freundlich.
Aus einer Broschüre zur Hifi 1980 - dazu eine Anmerkung :
Alles, das Sie jetzt in der Folge lesen, sind eigene teils damals schon verklärte bzw. aufgehübschte Werbeaussagen oder Geschichten oder Sprüche aus den Jahren vor 1980. Etwas Glorie und Legende und ein aufgebauter Mythos sind schon immer verkaufsfördernd gewesen.
Insbesonders in der angepeilten Zielgruppe der High-End Freaks war das Image und die "güldene Frontplatte" wichtiger als wirkliche innere Qualitäten. Die standen dann nur in den Prospekten. Insbesondere die SAE Produkte wurden ja so gigantisch hochgejubelt, daß manche sie alleine vom Audio Int'l Prospekt her gekauft hatten. Später- als stolzer Besitzer - durfte man die Verstärker nur nie aufschrauben. Das wäre sehr destruktiv geworden.
Herrmann Hoffmann ist im März 2022 für uns völlig überraschend und viel zu früh von uns gegangen - sehr schade.
Es sind zwar etwa 5 Std Zeitzeugen-Aufnahmen verfügbar, doch die zweiten 5 Stunden bleibt er uns jetzt schuldig und er wußte von vielen vielen vertraulichen Interna jede Menge zu erzählen.
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Rückblick aus 1980 - Auf der HiFi '70 (1970) fing alles an:
10 Jahre Audio Int'l - "Individualität als Programm"
Die amerikanischen Nobelmarken Infinity, Klipsch und Sherwood zählen ohne Zweifel zur elitären Kategorie der Hifi-Exoten. Oft nur intimen Kennern der Szene bekannt, finden sie trotz oder gerade wegen der Fülle des Angebots ihre Käufer im Zirkel der "Freaks und Audiophilen".
In Deutschland (Anmerkung: Im Jahr 1980) werden die genannten Amerikaner unter einem Dach vertrieben. Unter der Regie von Herrmann Hoffmann ist die Frankfurter Firma Audio Int'l exklusiver Repräsentant der exklusiven Drei. Und obwohl anfangs von der einschlägigen Konkurrenz als „Spinnerladen" belächelt und abqualifiziert, konnte in den ersten Jahren der Umsatz immer verdoppelt werden und auch heute (1979-1980) liegen die Steigerungsraten noch weit über dem Branchendurchschnitt.
Der Erfolg hat zu neuen Taten gereizt: Auf der Basis des langjährigen Know-hows werden heute unter dem (eigenen) Namen AEC eigene Verstärker, Expander, Equalizer, Lautsprecher und Meßinstrumente produziert.
Wer eignet sich besser für den Verkauf von exotischem HiFi-Gerät als ein unbedingter Fan, der sich sowohl mit der Technik als auch mit der speziellen Klientel indentifizieren kann; AUDIO INT'L-Gründer und -Geschäftsführer Herrmann Hoffmann gehört zu dieser Spezies Mensch, er ist ins harte HiFi-Business einzig aufgrund seiner diesbezüglichen privaten Leidenschaft geraten. Seine Selbstdiagnose: „Ich bin wohl schon als Schüler vom HiFi-Bazillus gebissen worden."
1967 - Wie alles anfing
Als Soziologiestudent stieß er bei einem Amerikaner auf die fast schon legendären Klipsch-Hörner. Und er wurde mit der Tatsache konfrontiert, daß es die Lautsprecherklassiker aus dem amerikanischen Arkansas in Deutschland nicht zu kaufen gab. Enthusiast Hoffmann besorgte sie sich trotzdem, gemeinsam mit einem passenden Mclntosh-Verstärker ließ er sich seinen HiFi-Traum direkt aus USA kommen.
Was ein echter Fan ist, der weiß auch seine Mitmenschen zu begeistern. Hoffmanns Kommilitonen begannen sich für Klipsch und Mclntosh zu interessieren. Und Hoffmann begann zu importieren: „Da fing meine Karriere als 'professioneller Beschaller' an."
1969 - Durchbruch beim zweiten Anlauf
Gemeinsam mit zwei Partnern gründete Hoffmann eine Versandfirma „auf Nachmittagsbasis": Die Firma "Interaudio". Verschickt wurde, was verlangt wurde: Marantz, Mclntosh, Klipsch ...
1969 lief dann aber mit Interaudio und seinen Partnern manches anders als geplant, und so kehrte Hoffmann zum Studium zurück. Indes, wer es einmal - noch dazu mit beträchtlichem Erfolg - probiert hat, der kann es nicht lassen. Originalton Hoffmann: „Ich konnte die Finger einfach nicht weghalten."
1970 - Besser ohne Partner mit der eigenen Firma
1970 gründete er seine eigene Firma: Audio International (später in AUDIO INT'L umbenannt). Das Startkapital für die anfängliche One-Man-Show betrug gerade 20.000 Mark. 10.000 Mark gingen für die ersten Prospeke drauf und 10.000 Mark kostete der erste Schwung Geräte. Hoffmann: „Auf der HiFi 70 habe ich mich allen Leuten vorgestellt."
Daß der Start von Hoffmanns Firma erfolgreich war, hatte er vor allen Dingen den Produkten von Crown (später AMCROWN) zu verdanken. Insbesondere der Crown (Amcron) DC 300A war als transistorisierter Endverstärker mit hoher Ausgangsleistung (garantierten 2 x 150 Watt an 8 Ohm an jeglichen Frequenzen) Anfang der 1970er Jahre ein echter Knüller, mit dem es möglich war, einen qualifizierten Händlerstamm aufzubauen.
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Der Run auf die Audio Int'l-Händler begann 1973
Audio Int'l-Händler zeigen Engagement. Bei Infinity und SAE gab es anfangs Lieferschwierigkeiten, aber als 1972 auch bei diesen Marken die Nachfrage einsetzte, stand bereits ein Händlerstamm von knapp drei Dutzend Adressen. Heute sind es rund 50 bis 60 Händler im Bundesgebiet. Nicht gerade viel, aber bei ihnen kann Engagement gewährleistet werden.
1974 fing es an - mit Sherwood
1974 konnte sich Herrmann Hoffmann die Vertriebsrechte von Sherwood sichern.
- Anmerkung : "Vertriebsrechte" - so nannte man es hier bei uns. In USA gab es solche Begriffe nicht. Das USA amerikanische Credo war : Die da drüben (in Europa) dürfen unsere Produkte kaufen, wenn sie vorher bezahlen. Und wenn es uns paßt, liefern wir auch an jeden anderen. Und wenn sie meckern, fliegen sie raus. - So einfach war das.
Mit der Receiver- und Verstärkertechnik des Audiogeräte-Spezialisten aus Chicago hatte AUDIO INT'L neben den Spitzenlautsprechern von Infinity und Klipsch nun auch ein starkes Bein in der Top-Elektronik.
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1975 - Bruch mit SAE
Das Sherwood-Engagement war ziemlich wichtig. 1975, also nur ein knappes Jahr später bekam Hoffmann ernste Schwierigkeiten mit SAE, denn SAE (war wieder mal aufgekauft oder verkauft worden) und wollte jetzt ehrgeizige Expansionspläne realisieren. Hoffmanns Kommentar zum Bruch mit SAE: „Das war für uns ohne Zweifel ein wesentlicher Einschnitt, aber wir wollten den Schritt zum Massenprodukt nicht mitmachen."
1980 - Das Programm für Individualisten
Wie sieht das AUDIO INT'L-Programm heute aus? Eine wichtige Produktlinie bilden die Klipsch-Boxen, und hier ragt insbesondere das uneingeschränkte Leaderprodukt Klipschorn heraus.
Obwohl es seit 1958 keine echten Produktneuheiten bei Klipsch gibt, zählen die Klipsch-Hörner auch heute noch zum Nonplusultra der Lautsprechertechnologie. Dazu kommen (wie schon erwähnt) Infinity, Sherwood, aber auch dbx, M&K, Sumo (High-End HiFi vom ehemaligen SAE-Chefentwickler Bongiorno, der auch „Vater" von Ampzilla und Co. ist), verschiedene Plattenlabels und natürlich die Eigenmarke AEC.
Apropos AEC: Der Echtzeitanalysator
Angefangen hat es damit, daß Techniker Horst Dieterle im Auftrag von Audio Int'l neue moderne Echtzeitanalysatoren konstruiert hat - mit der Absicht, diese den Händlern zur Verfügung zu stellen und damit den Gebrauch von solchen Equalizern sinnvoll zu machen. Aber weil die Entwicklung einerseits zu teuer wurde und andererseits eine echte Kaufnachfrage - u.a. von Lautsprecherherstellern - einsetzte, gründeten Hoffmann und Dieterle die AEC und begannen selbst mit der Serienanfertigung der Echtzeitanalysatoren.
Dabei ist es aber nicht geblieben, heute präsentiert AEC eine kleine, aber feine HiFi-Produktpalette - so z.B. Vorverstärker, Endverstärker, Dynamik-Expander, Equalizer, Plattenspieler und neuerdings auch Lautsprecher. Die Geräte sind zum größten Teil AEC-Eigenentwicklungen, wobei das Knowhow vor allen Dingen aus der 10jährigen Erfahrung mit Exoten amerikanischer Herkunft resultiert.
Hoffmann: „Wir haben aus der Reparaturtätigkeit ein neues Produkt entwickelt. Beim Beheben von Fehlern bei Exoten muß man die Schaltungen verstehen, und dann bekommt man so langsam heraus, was funktioniert und was eben nicht funktioniert.
Produkte für Individualisten
Warum das alles so und nicht anders? Hoffmann: „Mit Produkten für Individualisten habe ich angefangen. Und ich mache weiter damit. Nur so fühle ich mich wohl, nur so macht die Arbeit Spaß. Massenprodukte für die breite Masse gibt es genug. Ich habe keine Lust, da mitzuschwimmen. Und zum Glück gibt es genügend - ja sogar immer mehr - wirkliche HiFi-Fans, die das auch nicht wollen, es nie tun werden. Auf die Wünsche und Bedürfnisse dieser Leute einzugehen, dazu ist Audio Int'l da." *)
*) Dieser Artikel basiert auf einem veröffentlichten Audio Int'l Portrait der Fachzeitschrift HiFi-Markt 1979/1980.
Brauchen diese Wahnsinns-Platten ein neues Lautsprecher- Konzept?
Da haben wir ganz schön was angerichtet mit unseren M&K direct-to-disc und digital aufgenommenen Platten. Nicht, daß wir nicht stolz darauf wären, daß sich sowohl die Kritiker als auch die nicht-professionellen HiFi-Freaks mit Lobeshymnen überbieten...
Wo kann man das alles hören ?
Aber so ein kleiner Wermutstropfen, den man uns zwischen die Zähne schob, ließ uns doch ein wenig nachdenklich werden. Das war just in diesem Moment, als uns zum ersten Mal die Frage gestellt wurde: „Sagt mal Jungs, das ist alles überaus schön und gut und technisch brilliant gemacht, aber mit welchen Lautsprechern soll man eigentlich all das, was auf Euren Wahnsinns-Platten drauf ist, hören können ?"
Ehrlich gesagt, wir waren ein bißchen sprachlos, rangen uns zu dieser oder jener Empfehlung durch, waren dann aber mit unserem Latein schnell am Ende.
Denn was wir uns auf keinen Fall vorwerfen lassen wollten, war, daß unsere 'Wahnsinns-Platten' nur mit Lautsprechern mit 'Wahnsinns-Preisen' voll zu genießen sind.
Das Ende vom Ganzen: wir haben uns zusammengesetzt, nochmals ein schnelles Ohr auf unsere Studio-Monitore geworfen und uns gesagt, wir bauen hier und jetzt ein System, das - genau wie diese -
- a) all das, was auf unseren Platten drauf ist, auch verarbeiten kann
- b) keinesfalls mit einem utopischen Preis zu bezahlen ist.
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Das M&K Satellite Ergebnis
So entstand - wie simpel sich das anhört - das M&K Satellite-Volkswoofer System.
Unser neues M&K Satellite-Volkswoofer System besteht aus zwei M&K Satellite-1 Lautsprechern für alle Frequenzen über 100 Hz und einem M&K Volkswoofer für die unter 100 Hz. Die beiden Satellite-1 sind dabei nochmals unterteilt in einen separaten Hoch- bzw. Mitteltonbereich.
Was ist das Besondere daran, werden Sie fragen. Schließlich gehört diese Art von David und Goliath-System (wie wir in den Staaten so etwas nennen) heute schon zur Standardausrüstung eines jeden besseren HiFi-Studios.
Für extrem hohen Schalldruck konzipiert
Zunächst einmal ist unser neues System ausgelegt für einen nahezu extrem hohen Schalldruck. Dann hat es einen gut 6 bis 10dB höheren Wirkungsgrad als die meisten - vom Äußeren her - vergleichbaren Systeme. Unser Bass gibt bei gewöhnlichen 30-25 Hz noch lange nicht seinen Geist auf, sondern spricht immer noch akkurat bei 20 und sogar 15 Hz an (was er bei unseren Platten auch muß).
Um unser System anzusteuern, brauchen Sie einen Verstärker oder einen Receiver von lediglich 7 bis 10 Watt Sinus pro Kanal oder natürlich höher (das kann ruhig bis 200 oder gar 400 Watt Musik gehen). Mit dieser oder jener Leistung erhalten Sie ein Klangbild, das dem ebenbürdig ist, das wir bei unseren Aufnahmen aus den Studio-Monitoren herauskommen hörten. Und das hat seine tieferen Gründe.
Wert auf den Phasengang legen
Um nur einige zu nennen: Die Chassis' der Hoch- und Mitteltöner sind vom Phasengang her haargenau aufeinander abgestimmt; es gibt also keine (das Ohr jeden HiFi-Freaks beleidigende) Phasenverschiebungen. Das Lautsprechergehäuse der Mitteltöner hat ein exakt berechnetes Maß, das verhindert, daß die unteren Frequenzen des Mitteltonbereichs, die sich ja bereits kugelförmig ausbreiten, von der Vorderfront des Lautsprechers (also vom Montagebrett) unkontrolliert reflektiert werden.
Und schließlich noch etwas wichtiges: Der separate Bass hat einen eigenen, eingebauten Verstärker mit einer besonderen Eigenschaft. Er ist gegengekoppelt und dieses System der Gegenkopplung bezieht die Schwingspule des Basses mit ein. Das heißt mit einfachen Worten: geht ein Signal vom Verstärker an die Schwingspule, so wird das dort entstehende Signal abgetastet, an den Verstärker zurückgeschickt, mit dem Original-Signal verglichen und gegebenenfalls ein Korrekur-Signal wieder an die Schwingspule gesendet.
Ken Kreisel lobt noch seinen Partner aus Übersee
Aber das Allerwichtigste an unserem neuen System kommt wohl jetzt (ich mußte aus Platzgründen auf die Schilderung weiterer hochinteressanter Details verzichten):
Ich habe mit unserem Repräsentanten in Deutschland, Herrn Hoffmann von Audio Int'l, gesprochen und er hat mir die Hand darauf gegeben, unser neues M&K Satellite-Volkswoofer System zu einem Preis auf den Markt zu bringen, der mit dem bei uns in den Staaten vergleichbar ist. Denn, wie gesagt, ich möchte mir nicht vorwerfen lassen, daß unsere 'Wahnsinns-Platten' nur mit Lautsprechern mit 'Wahnsinns-Preisen' ... Sie wissen schon.
Ken Kreisel, President of Miller & Kreisel Sound Corporation
Eine Anmerkung zu DBX
In diesen Jahren um 1976/79 hatte ich auch einen großen 3BX Expander und habe nächtelang damit gespielt. Die Tannoy ARDEN waren schon an sich hoch effizient und bereits sehr dynamisch und mit dem 3BX wurden sie "noch !! dynamischer". (Kann man das steigern ?)
Doch nach wenigen Wochen war der (effekthascherische) Effekt vorbei und ich habe den 3BX aus meiner Anlage wieder "entnommen". Die Musik wurde (für mich) nämlich künstlich und insbesondere anstrengend. Man (also ich) hörte nicht mehr die Musik, man hörte nur noch Dynamik-Impulse, egal welche Platte aufgelegt war - egal was da drauf war - und das war für mich nicht mehr der Sinn der Sache.
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dbx geht ein uraltes Problem an:
Wo sind die 40dB, wo sind sie geblieben?
Wer kennt sie nicht, diese immer wiederkehrenden Werbeaussagen vom „Konzertsaal-Erlebnis zu Hause", ermöglicht nur durch das Gerät X, die Platte Y. Entweder werden die armen Werbetexter ständig durch ihre Auftraggeber vergewaltigt, solches zu schreiben oder sie waren selbst noch nie in einem Konzert.
Derjenige, der die Materie HiFi ein bißchen kennt, weiß natürlich, daß der Unterschied ziemlich groß ist. Zum Beipiel um ca. 40dB.
Das Symphonie-Orchester erreicht 100dB
Wenn ein ordentlich besetztes Symphonie-Orchester mit Pauken und Trompeten zum Fortissimo ansetzt, dann liegt das gute 100dB über der leisesten Stelle in der Partitur. Will man nun diesen realen Unterschied auf ein Band bringen (um vielleicht sogar eine Platte daraus zu produzieren), dann geht das schlichtweg nicht. Entweder muß der Maestro am Pult leise Passagen weniger leise und laute weniger laut spielen lassen (sprich: den Dynamikumfang einschränken) oder der Toningenieur muß per Hand und Gefühl den Pegel zurückdrehen, wenn es laut wird (oder es natürlich einer Automatik überlassen).
Warum das Ganze?
Weil ein Band und eine Bandmaschine - und sei beides von exzellentester Qualität - gerade um die 60dB verkraften können. Und schon dabei geraten Dynamikspitzen ziemlich nahe in den 3%-Verzerrungsbereich und das Pianissimo ist kaum vom Bandrauschen zu unterscheiden. (Zumal dann, wenn 16 oder mehr Spuren zusammengemixt werden und sich das Bandrauschen auf ca. 12dB summiert, was den nutzbaren Dynamikbereich dann sogar auf „klägliche" 48dB einschränken würde).
Von „live" also kaum die Rede. Was tun?
Dieses Problem hat sich - neben anderen - die Firma dbx Incorporated angenommen und es wohl am überzeugendsten gelöst. dbx stellt eine Reihe von Dynamikexpandern her, mit deren Hilfe man die meisten der verlorengegangenen dBs im Handumdrehen wieder hervorzaubern kann. Und das bei jeder Art von Platte, die man zuhause hat, bei eigenen Bandoder Cassettenaufnahmen.
Der Unterschied, der sich daraus ergibt, ist fast phänomenal, er ist schlicht atemberaubend. Es ist wirklich nicht übertrieben, wenn dbx mit stolzgeschwellter Brust und dementsprechender Überzeugung behauptet, daß das mindestens so gut ist wie die so vielgepriesenen Digitalaufnahmen.
Der neue dbx 224
Mit dem neuen dbx 224, der speziell für Tonbandfreunde gedacht ist, kann man bei Band ohne Schwierigkeiten 85dB und bei der Compact Cassette 80dB erreichen. Außerdem wird das Rauschen um 30dB (!) unterdrückt. Die Range (Produktpalette) der dbx Dynamik Expander startet beim 1BX und geht bis zum 3BX. Diese Geräte erlauben es, bis zu 50% mehr Dynamik in alle Programmquellen zu bringen. Das hört sich - so auf dem Papier - ziemlich trocken an, aber wenn man das mit eigenen Ohren mal erlebt hat, dann weiß man, was das heißt.
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Der 2BX Stereo Linear Dynamic Range Expander. Er teilt das Frequenzspektrum in zwei Bänder und ermöglicht es, die Dynamik bei Platten-, Band- und Cassetten- Aufnahmen und bei Rundfunksendungen bis zu 50% zu erhöhen.
dbx ist etwas für Leute, die in der Musik "mehr sehen" !!! als die 'Fröhliche Autofahrerwelle'. Und vor allem, die mehr von ihr hören wollen.
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Paul Klipsch: „Solange die Physik sich nicht ändert, ändere ich auch meine Lautsprecher nicht."
Die Legenden über das "Klipschorn" (also nicht das "Klipsch-Horn")
Es ist wahrlich keine Schande, wenn Sie nicht wissen, wo Hope liegt, Hope/ Arkansas. Ich sage es Ihnen: unweit der Grenzen von Louisiana, Texas und Oklahoma. Dort, wo man immer mindestens 20 Meilen von rein gar nichts entfernt ist, da liegt Hope.
In die Geschichte eingegangen ist dieses Nest, als 1935 ein gewisser Oscar D. Middlebrook die größte Wassermelone gezüchtet hat, die je die Welt sah, runde 88 Kilo wog das Ding. Sagt man. Und davon wird Ihnen gern jeder Einwohner dieses Ortes genüßlich erzählen.
Wo ist (wohnt) Klipsch ?
Erst danach wird man sich Ihrer Frage zuwenden, wo denn bitteschön die Firma Klipsch (genauer Klipsch und Associates) zu finden ist. „The hairy sons of bitches making radios, huh?" wird die rein rhetorische Rückfrage sein. Und dann wird man sich auslassen über diese Burschen, über ihren Lebensstil und daß neulich ein paar von ihnen - man stell sich das vor - 3 Biere auf einer Party getrunken haben. Und überhaupt, der Colonel Paul Klipsch ist der allerschlimmste von denen, der muß ja schon so um die 70 bis 107 Jahre alt sein.
„Der rennt jeden Morgen an meinem Haus vorbei, in Shorts ... und Muskeln hat der an den Beinen..." „Ich hab ihn gesehen, wie er mit den Beinen über unsere Parkuhren hinwegfegte. Eine Parkuhr war ein bißchen länger und er haute mit voller Wucht dagegen. Solche Ausdrücke hören Sie nicht in den schlimmsten Kneipen von Tijuana." „Wenn Sie den alten Klipsch fragen, wie spät es ist, dann erklärt er Ihnen erstmal, wie eine Uhr funktioniert."
Geschichten von und über Paul Klipsch
Geschichten von und über Paul Klipsch, sie sind Legion in Hope. Damals als Ingenieur bei General Electric verliebte er sich in Lokomotiven und folgte ihnen nach Chile. Als Geophysiker machte er x Erfindungen und häufte Patente an. Als Soldat verbesserte er eine bestimmte kleinkalibrige Munition und hat auch dafür Patentschriften bekommen. Und so ganz nebenbei tüftelte er an einem Lautsprecher, der ihn aber, als er fertig war, bitter enttäuschte: er klang „like hell".
Also malte er weiter Berechnungen, Kurven und Parabeln in eins seiner unzähligen Notizbücher, von denen er etliche ständig mit sich herumschleppt (und deretwegen er drei Nummern zu große Hosen trägt - wegen des Platzes in den Taschen).
Ein Text aus der HiFi Stereophonie
Das Klipschorn: „Um es kurz und bündig vorweg zu sagen: Ich kann mich nicht erinnern, irgendwann oder irgendwo bessere Boxen gehört zu haben. Und zwar ist es ganz egal, welche Art Musik man abhört, klassische, symphonische, Kammermusik, Jazz, Pop, ob leise, laut oder sehr laut, die Klipschörner begeistern immer durch ihre unglaubliche Klangdefinition, durch eine praktisch resonanzfreie Baßwiedergabe bis herab zu 25 bis 30 Hz und durch eine Klangperspektive, die schwer zu beschreiben ist. Für mich waren die Klipsch-Hörner jedenfalls ein neues HiFi-Erlebnis. Wer sie sich leisten kann und den Platz dafür hat, wird mit den Klipschörnern die Erfüllung seiner Lautsprecherträume finden." (Karl Breh/HiFi Stereophonie)
Es gibt noch mehr von Klipsch
Weitere Lautsprecher, die von Paul W. Klipsch entwickelt wurden und von Audio Int'l vertrieben werden: La Belle, La Scala, Cornwall und Europa.
Außer diesem "Klipschorn" entsprang seinem Hirn noch die phänomenale La Scala (in verkleidetem Zustand 'La Belle' genannt), die Cornwall und die kleine Heresy. Mehr stellt er nicht her, seine akustischen Bedürfnisse sind damit zur Genüge abgedeckt. Darüber hinaus sei alles sowieso „bullshit", wie er sich auszudrücken und seinen Besuchern in Form eines Buttons ans Sacco zu heften pflegt.
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Paul Klipschs „dirty pictures"
Und alles, das er damals auf das Papier brachte (seine „dirty pictures", wie er es nennt), hatte kaum etwas mit dem zu tun, das man zu jener Zeit unter Lautsprechern verstand. Was jedoch nur andere störte, nicht ihn. Als schließlich sein erstes Klipschorn fertig war, da kam man allerdings aus dem Staunen nicht mehr heraus. Daß dieser Lautsprecher so gut klang wie man noch nie einen Lautsprecher gehört hatte, das nahm man noch hin. Aber daß man diesen Lautsprecher in die Ecke stellen mußte, damit die Wände als Verlängerung eines Horns wirken konnten, so etwas konnte ja nur dem Klipsch einfallen.
Es konnte ja wohl auch nur diesem Klipsch einfallen, einen Lautsprecher zu entwerfen, der so ein kompliziertes Innenleben besitzt, daß ihn - auch heute noch - nur 4 Leute auf der ganzen Welt zusammenbauen können (alles per Hand, mit allein 59 - neunundfünfzig - Brettern für die Abteilung Bass, mit einem 3/4 Pfund Leim pro Stück und einer Unmenge von Schrauben). Das ist Paul Klipsch egal.
Daß Fachkritiker diese Lautsprecher über den grünen Klee loben und z.B. vom Klipschorn als dem besten Lautsprecher, den es gibt, reden, das amüsiert ihn höchstens. „Erwarten die denn, daß ich Murks baue? Den gibts wahrlich von anderen genug", sagt er in seiner Bescheidenheit.
Hauptsache, er hatte seinen Lautsprecher, der ihn absolut, 100%ig, zufrieden stellte. Und „.. so lange die Physik sich nicht ändert, solange ändere ich diesen Lautspecher nicht". Hugh, Paul Klipsch hat gesprochen.
„Die spinnen ja, die Infinity's!"
Vom teuersten Lautsprecher der Welt und sonstigen Einmaligkeiten. - Infinity hat viel mit Audio Int'l gemeinsam. Vielleicht verstehen die beiden sich deshalb so gut. Beide Firmen haben mal in der väterlichen Garage angefangen. Beide haben noch nie auf den (HiFi-) Geschmack der Leute geachtet. Beide verkaufen nur das, was sie für gut halten. Beide werden von (relativ) jungen Männern geleitet, die, bevor sie dem HiFi-Rausch verfielen, etwas ganz anderes gemacht haben.
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Ein Mathematiker und ein Physiker
Im Falle Infinity waren es (Anmerkung : je ein ...) Mathematiker und ein Physiker, die sich ums amerikanische Raumfahrt- programm kümmerten. Und nur abends von einem Lautsprecher träumen durften, der ihnen sämtliche Wünsche, die sie als Musikliebhaber hatten, erfüllen konnte. Sie haben ihn gebaut, damals vor 8 Jahren (1972) : die legendäre Servo Static 1.
Von ihr sagte das „Consumer Digest" (in 1972) : „Dieses Lautsprechersystem ist das Gewaltigste, was wir je zu hören bekommen haben". Typisch für Infinity war, wie sie damals an die Arbeit gingen. Kosten oder gar Absatzchancen spielten bei der Entwicklung gar keine Rolle. (Anmerkung: So schreibt es die Legende!!)
Das merkte man, denn die Servo Static 1 bestand aus zwei schrankgroßen Elementen, die mit Elektrostaten bestückt waren und einem separaten Riesen-Basswürfel; für einen - wenn auch gut betuchten - Normalbürger war dieses Monstrum gar nicht unterzubringen. Aber welche Musik da heraus kam, das war schon eine bis dato unerhörte Ohrenweide.
Nachgelegt - die 2000A
Nicht viel später gab es die Infinity 2000 A, ein Lautsprecher, für den Fans heute mehr bezahlen, als er damals gekostet hat. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Der EMIT wurde erfunden, ein Hochtöner, der fast so arbeitet wie ein Elektrostat, aber nicht dessen Nachteile hat (er braucht z.B. kein Netzteil). Die Fachwelt horchte buchstäblich auf und rief geschlossen „Heureka". Dann kam der EMIM, der Mittelhochtöner, gebaut nach dem gleichen Prinzip und auch die gleiche Reaktion der Kritiker hervorrufend. Es entstand eine ganze Range von Lautsprechern, die stets Infinity's Philosophie widerspiegelten: Musik so zu reproduzieren, wie sie gespielt wurde, absolute Wiedergabetreue im gesamten Frequenzbereich, nichts zu verschweigen, nichts hinzuzufügen.
Marketing Image über Gigantomanie
Kurz nachdem Infinity's kleinster Lautsprecher auf den Markt kam (der Infinitesimal - natürlich auch mit einem EMIT) oder die Qe, da gibt's schon wieder eine Sensation: Die Infinity Reference Standard. Und das stellt zum wiederholten Mal alles, was auf diesem Sektor existiert, in den dunkelsten Schatten.
Nicht nur, daß es wohl der teuerste Lautsprecher der Welt wurde. Es ist ohne Zweifel wohl auch der technisch aufwendigste. Insgesamt 12 Bass-Systeme werden von 2 je 1.5 kW (!!) Mono-Verstärkern betrieben. Die Frequenzen ab 60 oder 120 Hz (stufenlos wählbar) werden von insgesamt 24 EMIM- und insgesamt 72 EMIT-Systemen übernommen. (Damit Ihnen der Kopf nicht so schwirrt: die Zahlen gelten für beide Lautsprecher - links und rechts - zusammen.) Dazu kommt eine Unzahl von technischen Rafinessen, über die man ein ganzes Buch schreiben könnte.
„Die spinnen ja, die Infinity's", sagte ein Asterix-bewanderter deutscher Techniker, als er die IRS zum ersten Mal sah. „Wohl doch nicht", als er sie zum ersten Mal hörte.
Infinity Reference Standard, mit rund 45.000 DM der wohl teuerste Lautsprecher der Welt. Aber wohl auch der technisch aufwendigste.
„Wir konnten absolut nichts finden, was sich auch nur irgendwie kritisieren läßt."
Sherwood aus Chicago/USA
Fragt man jemanden unvorbereitet nach dem Namen Sherwood, so gibt es eigentlich nur zwei verschiedene Kategorien von Antworten: entweder gerät der Befragte unvermittelt ins Schwärmen oder er zuckt die Schultern und gesteht, noch nie etwas von Sherwood gehört zu haben. Die dritte Möglichkeit einer Antwort, Sherwood zwar zu kennen, aber nicht weiter daran interessiert zu sein, trifft man bei uns nahezu nie an. Wie kommt das?
Sherwood wurde 1953 in Chicago/USA gegründet und war eines der ersten Unternehmen, das Audiogeräte für den Konsumenten, den nicht professionellen HiFi-Liebhaber baute. Es hat also eine der längsten Traditionen (obwohl Tradition in dieser Branche sicher nicht zu den stärksten Argumenten gehört).
John A. Snow und Edward Miller und "Sherwood"
John A. Snow war es, der seiner Firma den Namen gab. Als begeisterter Bogenschütze war ihm die Bezeichnung des Waldes, in dem Robin Hood sein (Un-)Wesen trieb, gerade recht. Und welch ein Zufall - oder Wink des Schicksals? - Edward Miller kam hinzu, und der lebte in einer Gegend von Chicago, die - Sherwood Forest heißt. Wenn das kein gutes Omen war... Beide waren sich über das Konzept ihrer Arbeit einig und stürzten sich sofort in selbige.
Sie bauten den weltweit ersten Stereosender
Das begann damit, daß sie für eine Rundfunkstation den ersten Stereosender und -empfänger überhaupt (nach dem heutigen 38 Kilohertz-Multiplex-System) bauten. Dies wurde ganz offiziell anerkannt und bildete ab diesem Moment die Norm für alles, was danach kam. Dann ging es eigentlich Schlag auf Schlag. Der erste Sherwood Receiver wurde entwickelt und mit genau demselben Enthusiasmus durch die Käufer aufgenommen wie damals der erste Verstärker. Bald kam der erste Digital-Tuner und so setzte sich die Reihe der Erfolgsprodukte fort. Bis heute (1980 ?).
- Anmerkung : Das mit dem angeblich ersten Stereo-Sender stimmt so nicht. Es gab in USA mehr als 8 verschiedene Entwicklungen, über die Antenne auch Stereosendungen zu verbreiten. Mehrere arbeiteten mit einem UKW Kanal und einem Mittelwelle-Kanal, weil fast alle Empfänger und Receiver 2 Eingangsteile und 2 Skalen und zwei Senderwahlknöpfe hatten. Doch die FCC fällte 1962 nach langem Überlegen eine Entscheidung zugunsten eines Mono-kompatiblen Stereo-Systems. Mehr steht in den US-AUDIO Magazinen von 1959 bis 1963.
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Hier etwas Understatement
Es gab und gibt mittlerweile kaum eine „Best-Buy"-Liste der führenden Fachzeitschriften in den USA, in der nicht mindestens ein Sherwood Gerät aufgenommen wurde. Und es gibt bis heute keinen einzigen Testbericht, den Sherwood nicht ungekürzt veröffentlichen und damit die absolute Qualität seiner Geräte untermauern könnte.
Jedes andere Unternehmen - gerade in dieser Branche - hätte angesichts dieser Erfolge das Wort „Expansion" auf seine Firmenfahnen geschrieben und mit einem Riesenausstoß an HiFi-Geräten diese Erfolge zu vermarkten gesucht. Bei Sherwood ist das anders, wie so vieles. Sherwood blieb das, was man als kleine aber feine Firma bezeichnen könnte.
Also kein Riesenverwaltungsgebäude, keine endlosen Bänderstraßen, keine stolzen Produktionshallen, die es lohnen würden, auf großformatigen Fotos in eine repräsentative Eingangshalle zu hängen.
Und jetzt wieder etwas Eigenlob
Dafür aber gibt es bei Sherwood ein Ingenieurteam, das 10 der findigsten und erfahrensten Köpfe umfaßt und das genügend Zeit und Aufmerksamkeit auf die Perfektionierung auch der kleinsten Details verwenden und den gesamten Entwicklungsprozeß (und sogar zum großen Teil die Fertigung) überwachen kann. Und das drückt sich darin aus, daß „Sherwood" und der Begriff „höchste Qualität" immer und zu jeder Zeit auswechselbar waren, daß das eine für das andere stand und steht.
„Der Zeitaufwand ist der kritischste Bestandteil einer Entwicklung. Wir von Sherwood verwenden ungezählte Stunden darauf, Schaltungen zu verfeinern, zu perfektionieren, stets mit dem einen Ziel vor Augen: Ein optimales Preis/Leistungsverhältnis zu erreichen." „Nichts ist so aufregend, wie einen technischen Durchbruch zu erringen."
Das sagen die Ingenieure von Sherwood und nicht irgendeine Presseinformations- oder PR-Abteilung des Hauses (die ohnehin nicht in dieser Form existiert). Und das sagt einiges über das, was man gemeinhin mit „Firmenphilosophie" beschreibt.
Wunschdenken aus 1980
Wobei die Sherwood-Philosophie nichts Philosophisches an sich hat, nichts mit so herrlichen vagen und deshalb häufig bemühten Begriffen wie „Musikgenuß", „Hörerlebnis" und dergleichen zu tun haben will. Sondern sich am Praktisch- Technischen orientiert. Sherwood stellt HiFi-Geräte her und zwar so gut, wie es in jeder Preisklasse nach dem heutigen Wissensstand möglich ist. Zwei Beispiele sollen das Gesagte ein wenig belegen: Neben einer ganzen Reihe (auch von deutschen Fachzeitschriften bemerkenswert gut getesteten) Receivern stellt Sherwood eine reine Komponenten-Reihe her.
Der HP-2000-Verstärker von 1980
Mit dem HP-2000-Verstärker stößt Sherwood nicht nur in Bereiche vor, in denen man die so oft zitierten „höchsten Ansprüche" vorfindet, sondern befindet sich an dem Grenzbereich, in denen Leistungsdaten und Ausstattungsmerkmale von Audio-Geräten bereits mit professionellen Blicken begutachtet werden (was die Fachzeitschrift „FM-Guide" nicht davon abhielt, dem HP-2000 „die nahezu perfekte Note 9,8 zu geben").
Irgendeine isolierte Leistung oder ein Spezifikum dieses Verstärkers besonders hervorheben zu wollen, hieße, der Gesamtkonzeption des HP-2000 ungerecht zu werden. Denn hier ist alles auf so hohes Niveau ausgelegt, gleichzeitig aber so „handfest" (FM-Guide) gebaut, daß „man schon sehr lange und sehr genau -wenn auch sicher vergeblich - suchen müßte, um ein Gerät gleicher Leistung, gleicher Flexibilität bei gleichem Preis finden zu wollen" (FM-Guide).
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Der Tuner HP-5500 von 1980
Der Tuner HP-5500 von Sherwood ist nicht nur vom Äußeren, sondern auch - und vor allem - von seinen inneren Werten her, seiner Technik und seinen Leistungsdaten abgestimmt auf den HP 2000. Beide zusammen bilden ein fast nicht mehr zu überbietendes Gespann. Berücksichtigt man zusätzlich auch noch die Möglichkeiten, die er bietet, seine Zuverlässigkeit und seine Wertbeständigkeit (was sich in einer 3-Jahres-Garantie niederschlägt), dann müßte man eigentlich zweimal soviel für ihn bezahlen.
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Die eigene Marke - AEC oder "Was dabei herauskommt", wenn man alles perfekt machen will.
Erst die Equalizer, dann der Echtzeit-Analysator
Es ist noch nicht allzu lange her, da führte Audio Int'l als erster Equalizer nach Deutschland ein (Soundcraftsman). Equalizer können eine große Hilfe sein, aber auch eine ziemliche Gefahr. Denn man kann mit ihnen einen Frequenzgang begradigen - oder aber ihn hoffnungslos verbiegen, je nach Ohr.
Nun ist das mit dem menschlichen Ohr so eine Sache, zumindest ist es nicht geeicht. Man sollte sich also nicht so sehr darauf verlassen. Was also sollte ein Händler tun, der seinem Kunden einen Equalizer zuhause aufgestellt hat?
Ihn nach Gutdünken 'fummeln' lassen oder es gar selbst tun? Mit dieser Frage konfrontiert, beschloß Audio Int'l einen Echtzeit-Analysator zu bauen und ihn seinen Händlern zur Einmessung der Equalizer zur Verfügung zu stellen. Man gründete dazu eine kleine Firma, AEC (Audio Engineering Components) genannt.
1974 - Im Rampenlicht
So weit, so gut. Nur: daß plötzlich die großen und größten Lautsprecherhersteller auf der Matte standen und nach diesem AEC-Echtzeitanalysator fragten, das hatte man nicht erwartet. Man war zunächst verwirrt, dann stolz und dann wußte man, was man konnte.
Also wagte man sich - anfänglich nur so zum Spaß - an andere Produkte. Was daraus inzwischen geworden ist, das kann sich hören und sehen lassen und bringt sogar die kritischste Fachwelt zu ungläubigem Staunen.
Weitere eigene AEC Produkte
Die Range (Produktpalette) reicht heute von einem x mal bestgetesteten Plattenreinigungssystem über einen Direct-Drive-Plattenspieler mit diamantgelagertem Tonarm bis hin zum neusten Superverstärker. Dazwischen liegen noch ein eigener Graphic Equalizer und ein eigener Dynamic Processor.
Man kam nicht mehr los von dem Gedanken, es den anderen mal zu zeigen, was modernste Electronic und modernste Schaltungen heute alles können. Und vor allem: was man damit alles besser als bisher machen kann.
Als nur ein Beispiel mag dafür der Verstärker AEC CUM gelten. Ein saubereres Schaltbild hat die (Fach-) Welt wohl noch nie zu Gesicht bekommen. Neben vielen exklusiven Finessen hat dieser relaisgesteuerte Verstärker gegenüber allen anderen einen Riesenvorteil. Sollte jemals eine wirkungsvollere Schaltung erfunden werden als die, die der CUM beherbergt, dann tauscht man einfach ein Modul aus und man ist auf dem neusten Stand der Technik. Statt Ex und Hopp: Teilaustausch. Daß so etwas möglich ist, darüber (hier stimmt mal die Redewendung) staunt der Laie und selbst der Fachmann wundert sich.
Das war 1980 völlig neu : 5 Jahre Granatie
Noch etwas: AEC ist von sich und seiner Qualitätsarbeit so überzeugt, daß z.B. auf den AEC C41 Graphic Equalizer 5 Jahre Vollgarantie (auf Teile und Arbeit) gewährt werden. Nachahmenswert.
Die Meriten, die AEC im Laufe der wenigen Jahre schon angehäuft hat, ließen allerdings keine Müdigkeit aufkommen. Im Gegenteil, man war hellwach und stürzte sich voller Wagemut, Erfinder und Entdeckergeist auf die Sektion Lautsprecher.
1980 - viele Erfolge :
Und wieder kam sehr bald eine Erfolgsmeldung, die sich in etwa so anhörte:
„Im Härtetest konnte der (AEC Monitor) dann auf Anhieb seine außerordentlichen Qualitäten beweisen, die ihn grundlegend von anderen Lautsprechern unterscheiden. Besonders in den Höhen war plötzlich ein ungeahnter Detailreichtum hörbar.
Es entstand der Eindruck als würde ein Vorhang beiseite gezogen ...
Der AEC Monitor enthüllte winzige und nie gehörte Feinheiten auf der Platte. Er durchleuchtete Aufnahmen auf eine Art und Weise, daß der Live-Eindruck verblüffend war...
Kein anderer Hochtöner kann solche Impulse (Becken-Schläge) auch nur annähernd so direkt und natürlich reproduzieren..." Das sagte AUDIO. - soso
Und gemeint war der AEC Monitor mit dem Ionen-Hochtöner. Er machte es möglich, das zu realisieren, was man sich vorgenommen hatte: auch die feinsten Nuancen, Klangfarben und Charakeristika der Originalinstrumente authentisch zu reproduzieren.
Einladung zur HiFi '80 in Düsseldorf
Auch auf diesem Lorbeer ruhte sich AEC nicht aus. Sondern stellt auf der HiFi '80 in Düsseldorf zum ersten Mal sein erweitertes Lautsprecher-Programm vor. Wieder experimentiert, verworfen, neu begonnen und so lange verbessert, bis man sich und seinen Prinzipien treu war: nicht Lautsprecher zu bauen und zu verkaufen, sondern die Musik live erleben zu lassen - ohne Musiker.
Daß auch dieser hohe Anspruch erfüllt wurde, davon können Sie sich bei Audio Int'l auf der HiFi '80 zum ersten Mal überzeugen.
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AUDIO INT'L ÖFFNET OHREN UND TÜREN!
Zum ersten Mal macht Audio Int'l auf der HiFi 80, Halle 8, Stand 8015 die Türen weit auf. Und allen, die leider zuhause bleiben wollen/müssen, denen schicken wir gern ein Trostpflästerchen. Schön ordentlich im Ordner.
Gegen eine kleine Unkostenbeteiligung von DM 5,-in Briefmarken. (Übrigens gibt es auch unseren neuen Schallplattenkatalog mit vielen neuen, umwerfenden, etc - Sie wissen schon - Digital-, Direktschnitt-, dbx-Platten. Gegen die Kleinigkeit von DM 2,- in Briefmarken).
Also nichts wie hin zur HiFi 80.
Oder zumindest zum nächsten Briefkasten.
Herausgeber:
Audio Int'l, H. Hoffmann, Frankfurt Tel. 0611/50 35 70
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- Anmerkung: Das Telefon gibt es sogar heute noch, im Jahr 2013 und auch in 2019, also weit mehr als 33 Jahre später . . . . . .
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