Bei Saba gab es etwas Besonderes
von Gert Redlich im Juni 2014 - Das Besondere ist mir erst aufgefallen, nachdem ich die beiden Bücher - das eine von von Artur Braun und das andere von Hermann Brunner-Schwer gelesen hatte. In beiden Firmen erbten die beiden Söhne mehr oder weniger plötzlich das Unternehmen des Vaters oder Großvaters und sollten von nun an - natürlich immer - die richtigen Entscheidungen fällen. In beiden Firmen waren die beiden Chefs von Ihren Befähigungen und Interessenlagen sehr unterschiedlich ausgerichtet.
Beide Firmen "mußten" fachfremde Produkte "haben" oder entwickeln und produzieren. Und beide Firmen taten sich damit sehr schwer. Bei Braun war es die an die Wand zu hängende BRAUN Waschmaschine und die BRAUN Fernseher, bei SABA waren es 30.000 SABA Kühlschränke, die nahezu alle verschrottet werden mußten. - Es waren und sind verblüffende Parallelen.
Die massive edle SABA Uhr aus den 1960er oder 70er Jahren aus dickem Aluminium
SABA hatte in seiner Geschichte mehrere dicke schwere Hürden zu überwinden. Die erste Hürde war die Einführung des Fernsehens an sich um 1952 herum.
SABA war nämlich mal der Mister 37% der deutschen Radio-Hersteller - aber vor dem 2. Weltkrieg. Und nun kam etwas völlig Neues und sie hatten keine Entwickler und kein KnowHow. Die Anderen hatten das teilweise schon, vor allem Max Grundig.
Dann wurde 1964 das Farbfernsehen nicht nur angekündigt, sondern terminlich auf die IFA im Herbst 1967 festgezurrt. Die Umsätze beim S/W Fernsehen brachen (nicht nur) bei SABA ein und wieder hatte SABA keine Entwickler und - im Vergleich zu Grundig - keine alternativen Produkte, um das Loch aufzufangen.
So suchte SABA alle nur möglichen Auffang-Produkte wie Kühlschränke und zum Beispiel solche edlen Uhren, - es gab nur diese eine - im oberen Preisbereich natürlich.