Ein Blick hinter die Kulissen von BRAUN (aus dem Jahr 1996).
von Gert Redlich im Dezember 2013 - Im Nov. 2013 ist Artur Braun im Alter von 88 Jahren gestorben, der zweite Sohn des Max Braun neben Erwin Braun.
Mit Artur Braun hatte ich im Sommer 2013 nur zwei mal telefonieren können, er hatte gerade eine mittelschwere Grippe. Das geplante Zeitzeugengespräch bei ihm zuhause kam dann aber leider nicht mehr zustande. Zumindest die Frage nach der Publikation seines Rückblickes von 1996 (Max Brauns Rasierer) auf diesen Seiten wurde positiv aufgenommen und bejaht.
Hier ähneln sich die Gedanken des Egon Fein, der die Grundig Memoiren in Worte gefaßt hatte (7 - besondere - Tage im Leben des Max Grundig) und mir 2006 auch die Erlaubnis zur (nichtkommerziellen) Publikation erteilt hatte, damals war das etwa 6 Wochen vor dem Ende seine Krebsleidens.
Was ist das Besondere an dem Vater Max Braun ?
Für mich - als in einer mittleren Großstadt wie Wiesbaden Aufgewachsener - ist es schon erstaunlich, aus welchen "verlassenen" Ecken des damaligen Deutschland (damals war es noch das "Deutsche Reich") ganz hervorragende intelligente Köpfe hervorgegangen sind. Ob das ein Max Grundig aus Fürth war oder ein Emil Mechau (Die Emil Mechau Story) oder ein Paul Nipkow (und noch viele andere mehr), die mit ihren Gedanken und ihrem Tun Gewaltiges bewegt hatten.
Der Firmengründer Max Braun kam aus Ostpreußen, aus einem kleinen Kaff nördlich von Königsberg (welches heute noch keiner kennt) und hat mit seinen Ideen den Grundstein zum weltgrößten Elektro-Rasiererhersteller gelegt. Sogar die erfolgsgewohnten und verwöhnten Amerikaner und Sieger des 2. Weltkriegs haben ihm großes Lob gezeugt, denn sie haben den Söhnen die Firma und damit diese grandiose Idee abgekauft.
Und was interessiert uns Hifi-Fans hier an diesem Buch ?
Wie auf der Seite "Braun intern" bereits erläutert, hatte BRAUN so ab 1962 mit Audio- und HiFi und auch mit einem Teil der anderen Produkte nie einen nennswerten Ertrag erwirtschaftet, oft nur teils dicke rote Zahlen. Der zum Überleben und zum Expandieren notwendige Gewinn wurde ab dem BRAUN Sixtant nur noch mit den Rasiereren gemacht.
Die Grundidee stammte von Vater Max Braun, doch den Durchbruch verdanken die Firma und vor allem die tausende von Mitarbeitern den beiden Söhnen Erwin und Artur, die sehr plötzlich in jungen Jahren in seine "erfolgreichen" Fußstapfen treten mußten und es auch taten.
Wie man aus der Boulevard Presse wöchentlich entnehmen kann, haben in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg viele Erben das Vermögen der Erblasser sinnlos verpraßt bzw. Stammkapital und Erträge verbrannt oder einfach nur ausgegeben, seien es bekannte Verlagshäuser oder sogar ganze große Fabriken.
Die Namen "dieser Kinder" sind inzwischen weitgehend vergessen.
Die Namen Erwin und Artur Braun sollten aber nicht in Vergessenheit geraten ! Sie beide haben etwas draus gemacht. Vor allem haben Sie nach dem verlorenen Krieg im Ausland viele viele Scherben wieder gekittet bzw. mit Bravour repariert.
Darum wird hier das kleine Buch des Artur Braun hier kommentiert veröffentlicht.
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