Die "Macke" an unserem RX-550
Vorweg, der RX-550 Receiver aus 1992 wurde in 2016 als defekt versteigert. Die Lichter gingen nicht mehr an. Das war richtig.
Aus dem Haupttrafo kommen keine Sekundärspannungen raus. Das könnte das Relais auf der Fernsteuer-Hilfsplatine sein. Aber das war es nicht. Ich habe aus Versehen (nur auf der Sekundärseite) falsch gemessen. Leider ist das Relais dabei "drauf gegangen", weil ich es wegen der vermeintlich verschmorten Kontakte öffnen wollte.
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Es muß der Trafo sein.
Also muß es am Trafo selbst liegen. Der Trafo hat 3 Wirewrap Pins auf der Primärseite - davon nur 2 benutzt = beschaltet und 5 solche auf der Sekundärseite. Aufgrund vieler anderer Japan-Geräte vermutet der Tester erstmal 2 einzelne 110 Volt Wicklungen, von denen eine durchgebrannt sein könnte. Aha, könnte stimmen, von der Mitte nach links gemessen sind es 32 Ohm und von der Mitte nach rechts gemessen ist die (vermeintliche) Wicklung mit mehreren Megohm offen.
Doch nach genauer "Begutachtung" und "Entfernung" des mittleren unbenutzen Pins (andere würden es als brutales Herausbrechen bezeichnen) findet man innen in einem kleinen Hohlraum direkt unter den Anschlüssen der Primärwicklung ein Thermoelement, das etwas verschmort aussieht. Diese Thermosicherung war demnach durchgebrannt.
Weiterhin erkennt man, daß dieser Trafo nur eine einzige 220 Volt Primärwicklung hat. Es gibt dort nämlich keine zweite Wicklung. Und damit ist der (nur) für Europa gedachte Receiver nicht auf andere Spannungen umschaltbar.
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Der Netztrafo des RX-550, anders als die anderen
Bei dem großen Netztrafo des Yamaha RX-550 wurde ein seltenes Konzept von zwei einzeln ineinander verschachtelten Spulenkörpern und damit der insgesamt 3 Wicklungen angewandt. Die 220 Volt Primärwicklung wohnt auf dem inneren Spulenkörper und hat KEINE 110 Volt Abgriffe, ist also für 220/230 Volt optimiert.
Die für alle Länder gleichen beiden Sekundärwicklungen sind auf einen äußeren etwas größeren Spulenkörper gewickelt. Dann werden beide Spulenkörper zusammengesteckt und dann erst werden die Eisen-Blechpakete gefüttert. Am Ende wurde der gesamte Trafo getränkt.
Selbst, wenn man mit dem Ohr ganz dicht dran geht, dieser Trafo brummt nicht, auch nicht bei 2 x 20 Watt Sinus am Lastwiderstand.
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Anschluß der Primärwicklung
Dann löten wir doch die 230 Volt Zuleitung ohne diese Thermosicherung mal direkt an die Primärwicklung an und drehen den Regeltrenntrafo langsam auf 220 Volt hoch. Und er geht, der RX-550. Auch nach 2 Stunden wird der Trafo gerade mal handwarm. Warum also die Thermosicherung ausgelöst hat, ist zur Zeit unerklärlich.
UKW geht, hat aber Aussetzer, CD geht auch mit Aussetzern, Phono mit MM Systemen habe ich noch nicht geprüft. Der Eingangsumschalter zickt also auch hier.
Und damit geht es bei dem Eingangswahlschalter weiter.
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