Der YAMAHA RX-550 (1991) - kam bei uns in 2016 an
Es war ein als defektes Gerät bezeichneter Receiver aus ebay für knapp 30 Euro. Da uns die Schwächen des Eingangsumschalters bekannt sind und außerdem ein RX-570 seit Jahren bei uns Musik macht, war und ist das Risiko eines absoluten Fehlkaufes gering.
Die technische Neugierde, wie die Entwickler bei Yamaha das mit der optimierten Baustein- bzw. Komponenten- konstruktion gemacht hatten, war zudem noch da. Es gab nämlich eine ganze Serie von Receivern der RX-5yy Reihe und dazu technisch sehr ähnliche Vollverstärker.
Der 550 wurde mit ein wenig inneren Veränderungen dann zum RX-570 weiter entwickelt. Optisch sind beide nur hinten bei den Lautsprecheranschlüssen zu unterscheiden.
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Uns interessieren hier aber nur die RXe aus 1991 bis 1993
und das waren angeblich nur 4 Stereo-Receiver. Inzwischen können wir den RX-550 und den RX-570 vergleichen.
In 1992 gab es bei Yamaha den RX-360, den RX-460, den RX-550 und den RX-750. Die ersten beiden hatten noch das ältere Design, die letzteren hatten bereits das 1993er Design.
In 1993 war der RX-550 bereits ausgelaufen und zu den beiden kleinen RX-360 und RX-460 kamen der RX-570 und der RX-770 hinzu.
In 1994 wurden die unteren beiden Modelle gegen jetzt neue RDS Typen ausgetauscht.
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Kleine Unterschiede zwischen 550 und 570
Der RX-550 liefert 2 x 55 Watt Sinus an 8 Ohm - weiterhin habe er eine DIN Ausgangsleistung an 4 Ohm von 70 Watt (0,7%) und wiegt 9 Kilo.
Der RX-570 liefert 2 x 70 Watt Sinus an 8 Ohm - Er habe 90 + 90 Watt nach DIN und jetzt gäbe es Bananenstecker für die Lautsprecher und er wiegt (immer noch) 9 Kilo.
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Das nennt man einfach nur Modellpflege
Es war also recht einfach, aus dem RX-550 einen RX-570 zu machen, genauso wie aus dem RX-750 einen RX-770.
Ob die "alten" Klemmen des RX-550 wirklich so schlecht waren ? Auf jeden Fall waren sie von der Bedienung / Klemmung her sehr fummelig und mühsam.
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Beiden gemeinsam - der Kopfhörerausgang
Und das hier ist eine mustergültige Konzeption. Der Kopfhörer ist ohne Schalter direkt an der Endstufe angeschlossen. Dafür haben die beiden Lautsprecherpaare ganz hinten je ein eigenes Schaltrelais, das von zwei Drucktasten von vorne angeschaltet wird.
Die leidigen Umschalt-Kontakte an den anderen frühen und besonders billigen Receivern oben auf der Kopfhörer-Klinkenbuchse waren immer eine schlimme Krücke, die den Lautsprechern bereits nach wenigen Jahren wegen der Korrosion viel Kraft geraubt hatte.
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Erfreuliches beim Putzen
Unsere geschenkten oder gespendeten Geräte sind in der Regel mehr oder weniger stark verschmutzt, manche sogar regelrecht versifft, insbesondere um die Lautstärkeregler und die Netzschalter herum. Die Yamaha Receiver kann man lauwarm abwaschen und dann mit Spiritus die hartnäckigen Spuren entfernen, ohne daß sofort die Beschriftung verschwindet. Das ist sehr erfreulich.
Das "tragende" Chassis ist aus Kunststoff
Man sieht es erst auf den zweiten Blick, das eigentliche Chassis ist eine ca. 1cm starke Kunststoffplatte mit großen Aussparungen, die auf dem unteren Blech aufliegt und auf die alle anderen Komponenten aufgeschraubt sind. Vor allem der große Netztrafo (von den beiden Trafos) ist mit 8 dicken Schrauben massiv befestigt.
Innen im RX-570 sind einige Verbesserungen zu sehen
Die Unterschiede bei den beiden Netz-Trafos sind marginal und fast nicht auffällig. Auch die Endtransistoren scheinen gleich zu sein, alleine das schmächtige Kühlblech des 550 ist durch einen Alu-Strangkühlkörper mit stabilen Rippen ersetzt worden.
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Der Netztrafo des RX-550, anders als die anderen
Bei dem großen Netztrafo des Yamaha RX-550 wurde ein seltenes Konzept der einzeln ineinander verschachtelten beiden Spulenkörper und damit der insgesamt 3 Wicklungen angewandt. Die 220 Volt Primärwicklung wohnt auf dem inneren Spulenkörper und hat KEINE 110 Volt Abgriffe, ist also für 220 Volt optimiert. Die für alle Länder gleichen Sekundärwicklungen sind auf einen äußeren Spulenkörper gewickelt. Dann werden beide Spulenkörper zusammengesteckt und dann erst sind die Blechpakete gefüttert worden. Am Ende wurde der gesamte Trafo getränkt.
Selbst, wenn man mit dem Ohr ganz dicht dran geht, dieser Trafo brummt nicht, auch nicht bei 2 x 20 Watt Sinus am Lastwiderstand.
Unser Trafo hatte aber eine Macke, die Thermosicherung ist ausgelöst und damit ist der Receiver eigentlich hin - wenn man nicht weiß, wo man suchen soll. Aus dem Trafo kommt sekundär einfach nichts - also keine Spannung - mehr raus.
Dazu gibt es eine eigene Yamaha- Trafo-Seite.
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Es gibt auch Kompromisse
Bei der UKW Senderabstimmung fällt unangenehm auf, daß man nur Mono/Stereo und !! die Sender- Suchlaufautomatik gemeinsam aus- und einschalten kann. Das ist sehr unpraktisch - schade. Wie oft das wirklich gebraucht wird, ist dabei eine andere Frage.
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