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Hifi in Frankreich um 1966

Heute im Rückblick sah es für die "europäischen Sieger- mächte" nach dem Krieg gar nicht so rosig aus, wie sie es selbst gerne sehen wollten. Auch kam erst nach langer Zeit raus, daß die Supermacht Amerika ganz schön lange an den Kriegsfolgen geknabbert hatte. Die US-amerikanischen Firmen taten sich (auch) schwer, die Entwicklung und die Produktion auf zivile Produkte umzustellen und dann auch noch im Gewaltmarsch. Doch jetzt zu Frankreich.

In den 1950er und 1960er Jahren gab es meines Wissen nach in Frankreich nicht mal 1/5 der Menge an Anbietern wie hier im zerstörten Deutschland. Hier bei uns in Deutschland war zwar alles an Fabriken kaputt, aber die alten Köpfe waren zum Teil - sicher auch mit erheblichen körperlichen Blessuren - davongekommen. Aus den zum Glück aufgeschriebenen Geschichten von Max Grundig und Brunnerschwer (SABA) und dem Vater Max BRAUN können wir entnehmen, ein Teil der "Mannschaft" von vor dem Krieg und aus dem Krieg war noch da - und damit das ganze Wissen um die Maschinen und die Produktion.

Da es in Frankreich vor dem Einmarsch der Deutschen keine nenneswerte Radioindustrie gab, war natürlich auch nach Kriegsende kein Potential da. An Bandgeräten ist mir nur extrem wenig unter die Finger gekommen. Auch im Bereich Hifi können wir eigentlich nur auf das jährliche "Festival Du Son" in Paris zurückgreifen. Die besten Berichte und Übersichten kamen in der Hifi-Stereophonie von Karl Breh, der des Französischen fließend mächtig war.
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Ein Prospekt vom November 1966

Und darum zeige ich hier einen Flyer (oder eine Anzeige) aus dem Magazin "Revue du Son" aus dem November 1966.

Es handelt sich überwiegend um europäische Importgeräte der Oberklasse, davon viele aus Deutschland. Und vor allem stehen die damaligen Franc Preise neben dran.
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Schaun wir uns die Plattenspieler an

(1) Es beginnt mit dem DUAL 1009 aus 1963/1964, der aber im November 1966 bereits in die Jahre gekommen war und vom 1019 abgelöst worden war. Er wurde für 416 französische Franc abgeboten.


(2) Der Thorens TD 150 zählte nicht zur Spitzenklasse, war aber mit dem Tonarm vermutlich dem DUAL überlegen und kostete auch nur 420 F. Es steht in der knappen Beschreibung nicht dabei, welche Abtast-Systeme mit angeboten wurden.




(3) Der ERA war bei uns in Deutschland nicht sonderlich bekannt.




(4) und der GARRAD LABO wurde bei uns unter einer anderen Type beworben, war aber auch kein Hit - für 550 F.




(5) Der BRAUN PS 1000 aus der BRAUN Edelserie war ein Desinger-Stück (in Verbindung mit der 1000er Anlage für französische Superreiche) und mit 1540 französischen Franc sicherlich sehr sehr teuer, viel zu teuer. Er hatte nämlich noch kein Antiskating und das wurde in der nach Neuigkeiten gierenden Presse ausgeschlachtet.
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Nun die Tuner und Verstärker

(1) Da ist der für mich völlig unbekannte Menestrel Tuner und Verstärker für 880F und 790F

(2) Auch der RIBET-DESJARDINS ist hierunbekannt für bereits 1080F und 1341F

(3) Die FRANK Geräte kommen mir irgendwie bekannt vor, doch woher ? Tuner 1220F und der Amp auch für 1220F

(4) Die beiden SHERWOODs zählen schon zur Spitzenklasse und waren auch entsprechend teuer, 1700F und 2050F für 3 x 36 Watt Sinus

(5) Der Name "TEN" war bei uns nie aufgetaucht - zudem dieGeräte "komisch" aussahen für  788F und 1312F für den Amp

(6) Und das war dann nur noch für "Franc Millionäre", die beiden BRAUN T1000 und CES1000 für 3116F und 3960F

(7) Dagegen waren  die beiden QUAD Röhrengeräte fast schon billig, doch Röhre war 1966 fast vollkommen "out". Der Tuner für 1020F, der Vorverst. für 720F und je Mono Amp (15Watt) je 650F.
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Und das BRAUN Audio 2

Das BRAUN Steuergerät AUDIO 2 kostete 1966 in Frankreich stolze 2.548.- Franc.

Vier Bandgeräte kamen hinzu

Revox, Tandberg, Ampex und BRAUN kamen alle aus dem Ausland. Dabei war die Revox G36 Bandmaschine unschlagbar bezüglich Qualität und Preis, aber noch in Röhrentechnik. Die Presie stehen jeweils dran.

Zu der Zeit baute in Frankreich nur Schlumberger richtige Studiobandgeräte vom Feinsten, aber damals nahezu unbezahlbar.

Ein letzter Blick auf die Lautsprecher

Da gab es
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  1. die TEN-T.N:P. für 329.- Franc,
  2. die KLH 6 für 1.1140.- F
  3. die Lansing 44 für 900F
  4. die Enciente "electrostatic" für 1.390.- F und
  5. die FAYE-TEN 15S für 1250.- F

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Damit ist dieser 1966er Prospekt noch nicht zu Ende, doch die Fernseher kommen im Fernsehmuseum II.
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Vermißt habe ich die Lautsprecher von Georges Cabasse . . . .

Die Cabasse Lautsprecher gehörten in der Blütezeit des Hifi-Booms zum Besten, das auf dem Markt erhältlich war - und hier fehlen sie ???
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