Eine der ältesten Seiten aus meinem privaten Web
Diese Webseite hatte ich einfach mal so gemacht, noch in Frontpage 98 und viele Jahre später hierher übernommen.
.
Sept. 2005 - Die Ruhe und die Musik im Kloster St. Hildegard
Durch die permanente Überflutung der Aufnahme- fähigkeit und die Übersättigung der Reize verliert man schon so langsam den Blick für eine eigentlich sehr wertvolle Eigenschaft . . . .
die Ruhe.
.
Am Sonntag dem 11.9.2005 . . . .
. . . . . hatte das Kloster St. Hildegard in Rüdesheim am Rhein den Tag der offenen Tür.
Lange bekannt für den selbstlosen Einsatz für die Menschen wie auch für das Kloster als Ruhe- stätte (nicht Friedhof) für die Rastlosen haben wir die Einladung (übrigens an alle Mitmenschen) angenommen, dieses Haus und das Tun dort zu besichtigen.
Leider war das "göttliche" Spätherbst-Wetter just an diesem Tag zuende. Doch Petrus hatte ein Einsehen und so waren es immerhin 22 warme Grade und kein Regen.
Es ist ein gewaltiges Gebäude, das die wenigen verbliebenen Nonnen dort bewirtschaften und pflegen, dazu 7 ha Weinberge, dazu große Gärten und Innenhöfe und weitere Aktivitäten wie ein neues Gästehaus und einen schönen großen Klosterladen.
Wir waren beeindruckt von dem Engagement der "Damen" und der zeitnahen Beziehung zur Realität. "Die" hatten fast alle ein Handy und sie benutzten es auch und fast überall waren vernetzte PCs, es war erstaunlich und beachtlich zugleich.
Auch die ältesten Nonnen waren lebhaft und agil mit der Rundumbetreuung der vielen vielen Gäste beschäftigt. Dieses Kloster mit seinen Bewohnern hat sich vom Klischee "Im Namen der Rose" erfreulich weit in die Neuzeit bewegt, sehr beeindruckend.
Und natürlich gab´s und gibt´s auch hier genügend zu leckern, nicht nur für die Gäste. Ich habe mehrere Möche und Nonnen mit Genuß Eis schlecken sehen. Über 40 Sorten Wein und Liköre und sonstige Weinprodukte alles vom Feinsten warten im Klosterladen auf Käufer. Die Öffnungszeiten finden Sie über den Link ganz unten.
Sehr zu empfehlen sind diese Vanille Kipferle, ein gesundes leckers trockenes Gebäck für das sonntägliche Kaffeekränzchen zuhause.
Wir schaun sicher auch sehr auf unser Geld. Dennoch. der Unterhalt des riesigen Kloster-Gebäudes verschlingt so nach und nach das Vermögen aus guten Zeiten, wenn überhaupt noch etwas über ist. Das ist auf jeden Fall unterstützenswert.
Live Musik im Kloster
Und so wurde dann für diesen Tag der offenen Tür ein kleines Kaffeehaus - Streichochester eingeladen. Wie ich später erfahren habe, ist der Herr links mit den weißen Haaren und der Geige ein Vollblutmusiker, dem es immer noch Spaß und Freude macht, andere mit Musik zu begeistern.
So auch eine der älteren Nonnen, (die Mutter Oberin ?) die sich beim Orchester ganz herzlich für die wunderschönen erfrischenden Walzermelodien bedankte. Sie strahlte über alle Backen. Wie wir gesehen haben, sie haben zwar eine gewaltige Orgel in der Kirche, aber ein Streichquintett mit Klavier ist nun doch mal etwas Besonderes.
Herr Dr. Wenzel (ganz links) aus Frankfurt nahm hier für seine Musiker und natürlich auch für sich selbst die verdienten Lorbeeren der Gastgeberin in Empfang.
.
Er hat es aus meiner Sicht geschafft, daß drei junge attraktive, hübsche und fähige Musikerinnen mit drei uralten weißhaarigen Profis zusammen im Team super gespielt haben.
Der volle Sound des Kontrabaß hätte in einem nicht ganz so halligen Raum noch besser geklungen.
Mal sehr aufmerksam spielend, mal lachend stach dieser blonde Schopf natürlich besonders hervor.
Hier noch einmal Dr. Wilfried Wenzel als erster Geiger mit der Hauptmelodie, heute würde man Ihn einen Frontmann nennen.
Eigentlich muß ihm der lang anhaltende Applaus der Zuhörer schon nach den ersten Stücken gezeigt haben, er hatte mit seiner Musikauswahl den Geschmack ziemlich genau getroffen.
Wie er mir am Ende verraten hat, haben sie in dieser Zusammensetzung das erste Mal gespielt. Die Gäste waren wirklich alle begeistert.
Im lauten Treiben an den vielen Ständen ging dann leider unter, daß eine Gruppe junger Geiger in der Kloster-Kirche auch noch eine Aufführung hatte. Das habe ich versäumt. Schade.
Ich glaube, die Nonnen werden die Ruhe nach diesen zwei Tagen der offenen Tür wieder bekommen und an viele neue Gäste weitergeben können.
St. Hildegard ist bestimmt einen Besuch wert. Und eine sehr schöne Domain im Internet haben sie auch. http://www.abtei-st-hildegard.de