Versuch einer Reparatur des Sony TA-F730ES
Januar 2017 von Gert Redlich - Ich habe oben im Titel von einem "Versuch" geschrieben, da ich ja noch nicht weiß, ob es wirklich funktioniert.
Die Leistungs-Transistoren in den beiden Endstufen sind ganz "normale" Silizium (Hoch-) Leistungstransistoren, die heute dennoch fast nichts mehr kosten. Das war vor 20 oder 30 Jahren noch gänzlich anders. Es sind zum Glück noch keine Leistungs-MOS-FETs, die noch einen "Schluck" kritischer sind.
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Ich möchte hier auch noch mal erwähnen, daß der vorherige Reparateur jedesmal (angeblich 3 Mal) die Endstufe zwar repariert hatte, aber er hatte die Ursache, das hochfrequente (HF-)Schwingen, entweder nicht erkannt oder nicht vermutet oder ignoriert und damit nicht behoben.
Zu seiner (Ehren-) Rettung sei gesagt, daß der F730 Verstärker sowohl ganz ohne Last wie auch mit einer ohmschen Widerstands-Last (unseren 250 Watt Meßwiderständen) auf beiden Kanälen mehrere Stunden mit etwa 50 Watt Sinus problemlos gelaufen ist.
Erst mit einem Paar ganz normaler BRAUN Lautsprecher der mittleren Leistungsklasse (BRAUN L710) und deutlich über normaler Zimmerlautstärke liegender Musik tritt offensichtlich (und auch nur in dem einem Kanal) ein hochfrequentes Schwingen auf - anfänglich als leichte Überlagerung über der normalen Musik. Das ist dann auf dem Oszilloscope so nicht (sofort) sichtbar, außer, man hat aus Erfahrung bereits sein Augenmerk auf dieses HF-Schwingen gelegt. Weiterhin wurde der Kühlkörper auch noch nahezu glühend heiß. Auch hatte ich das Schwingen später zwar noch mal ganz kurz gesehen, aber gehört hatte ich das natürlich auch nicht.
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Ein paar erfreuliche Eigenschaften der BRAUN L710 (1969!!)
Die Lautsprecher-Entwickler bei der BRAUN hatten der BRAUN L710 den Hochtöner mit einer 0,18mH Drossel "überbrückt" und damit der Hochton-Kalotte vermutlich das Leben gerettet. Es bestehen aber (physikalische) Zweifel, ob das der wirkliche Grund war, daß der eine oder die beiden Hochtöner nicht mit abgeraucht sind.
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Erst mal ganz simpel "die vier Dicken" ausmessen
Der Verstärker zieht - eingeschaltet und mit intakter 4A Fein-Sicherung - am Regeltrafo schon bei kleinsten Netz-Spannungen ganz viel Strom. Da ist also in mindestens einer Endstufe ein totaler Kurzschluß. So war es auch. Alle 4 Leistungstypen hatte an allen 3 Beinen kreuz und quer gegeneinander genau 0 Ohm. Die vier müssen also ausgelötet werden. Bei der anderen Endstufe schien das alles noch ok zu sein.
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Die Ersatzteilbeschaffung - mal so, mal so . . .
Die Leistungstypen beim TA-F730 sind inzwischen in so niedrige Preisregionen gerutscht, daß ich mit Akribie an die Reparatur dran gehen kann. Selbst ein erster Fehlschlag wird mich nicht in den Ruin treiben.
Merkwürdigerweise sind diese Typen bei den großen Distributoren nicht verfügbar, jedoch bei Reichelt Elektronik. Die Frage ist nur, wer ist die Firma INCHANGE ?
Die folgenden Typen werden eventuell benötigt :
2 xTransistor 2SC 2837, Si-NPN, 150V, 10A, 100W, 70MHz, TO-3PN
2 x Transistor 2SA 1186, Si-PNP, 150V, 10A, 100W, 60MHz, TO-3PN
und
1 x Transistor 2SA 985, Si-PNP, 120V, 1.5A, 25W, 180MHz - TO-220
1 x Transistor 2SC 2275, Si-NPN, 120V, 1,5A, 25W, 200Mhz - TO-220
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Nachtrag im Feb 2019 - er ist noch nicht repariert
Da im Moment zu viele Geräte zur Instandsetzung anstehen, muß der SONY noch warten. Das dauert also noch.