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Der Sony SACD DVP-NS900V aus dem Jahr 2001

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Unsere Test-SACDs im Nov. 2023
Accuphase super, Pink Floyd überflüssig

Der Sony DVP-NS900V ist nicht mit dem Prozzo-Prozzo SCD-1 zu vergleichen, das wäre unfair, denn der DVP-NS900V sollte nur etwa 1.500.- DM kosten (UVP). In 2001 war der NS900V das Top-Gerät aus der Consumer-Reihe und er war für den Massenmarkt als Ersatz (oder Ergänzung) zu den CD-Spielern gedacht. Es war aber nicht SONYs Esprit Spitzenmodell !

Doch es kam anders. Die SACD war für die Masse der Musikliebhaber zu gut. Selten konnte man einem "Normalo" der Musikliebhaber den Unterschied zwischen CD und SACD deutlich erkennbar und auch deutlich hörbar rüber bringen. Doch das alleine machte den Flop nicht aus. Es gab weitere Besonderheiten. Da kommt noch mehr auf einer separaten Seite.

Wie bei Sony's DAT Recordern haben (hatten) alle Interessengruppen auf einer nicht knackbaren "Schutzmimik" (= einem Kopierschutz) sowie einer Länderkennung bestanden und das SACD-System so lange wie möglich blockiert. Damit reihte und reiht sich die SACD in die Kette der Flops ein, die uns in Erinnerung sind. In Japan kam die SACD bereits 1999 auf den Markt, bei uns in Europa erst im Herbst 2003 - wieder waren 4 kostbare Jahre verplempert worden.
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Ein Blick in die Eigenschaften und in die Eingeweide des SACD-Spielers

Rückblick :
Wir beginnen sinnvollerweise mit dem ersten CD Spieler von SONY vom Herbst 1982, dem CDP-101. Darüber haben wir eine eigene Seite - hier.

Der nächste Technologie-Sprung war der legendäre und sehr aufwendige CDP-557-ESD. Und als nächste Stufe benennen wir den ersten DAT Recorder aus 1987, der DTC-1000-ES mit seinem Nachfolger DTC-55-ES aus 1991.

Am Ende der reinen CD-Zeit kam 1998 ein letzter gerade noch erschwinglicher Edelspieler von SONY auf dem Markt, der wieder sehr aufwendige XA-50-ES. Der sollte etwa 2290.- DM kosten und das war viel Geld.

In jeder dieser Technologie-Stufe wurde eine immer weiter "konzentrierte" Digital-Elektronik eingesetzt, wobei die Integration der Chip-Technologie gemeint ist. In allen dieser Geräte war aber (am Ausgang) ein D/A Wandler notwendig, denn die meisten Verstärker wollten analoge Stereo-Signale angeliefert bekommen.

Vergleicht man diesen "Super-Audio" CD-Spieler DVP-NS900V aus 2001 mit diesen früheren Geräten, so fällt auf, es ist jetzt immer weniger drinnen. Waren die älteren Geräte davor alle bis zum Rand voll mit Technik gefüllt - mit Elektronik und Mechanik, so ist es hier schon recht leer geworden.
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Und wieder diese dummen Sprüche in den Prospekten und in den "Tests" .....

Der DVP-NS900V hat (nur) zwei Netzteile, ein analoges Netzteil und ein Schaltnetzteil und weil in dem analogen Netzteil ein super toller Schnittbandkerntrafo drinnen ist, so liest man, klinge der Analogteil besonders herausragend. -

Das ist leider völliger Blödsinn, denn auf den Klang hat die Bauart des Netz-Trafos überhaupt keinen Einfluß. Und schon gar nicht in dem unteren Leistungsbreich von maximal 25 Watt. Es geht da eher um eventuelle Brummeinstreuungen in die analogen Audio-Schaltungen und vielleicht noch um das Gewicht und die Größe des Trafos, weiter nichts.

Auf dem Analog-Board (hinten an der Rückwand) sieht man die beiden analogen Spannungsregler mit üppigen Sieb-Elkos, die für eine stabile Versorgungsspanung der Elektronik sorgen. Und von welchem Trafo dann die Spannungen kommen, ist dabei völlig egal. Auch die Ausgangs- Koppelkondensatoren sind gut dimensioniert.
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Doch etwas mehr zum Innenleben

Die Elektronik teilt sich auf insgesamt 7 Platinen auf, einer Netzeingangs-Platine, dem Schaltnetzteil mit dem Netzschalter, den beiden analogen Ton- und digitalen Video- Ausgangsplatinen an der Rückfront, der blaugrünen Digital-Video-Platine (Bild rchts) und den beiden Platinen direkt an und hinter der Frontblende. Alle Platinen - außer diesem blaugrünen Mainboard oder Prozessorboard - sind einfach-Layer. Dieses MB-101 rechts könnte ein Vierfach-Layer sein.
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Die SONY Analog-Ausgänge
Die ONKYO Analog-Ausgänge

Insgesamt macht das Sony-Gerät einen aufgeräumten Eindruck, eben von SONY. Wozu man bei einem SACD- Player mehrere (drei oder 4) S-VHS Videoausgänge braucht, erschließt sich erst, wenn man die komplexe Menüsteuerung im Handbuch überflogen hat.

Beim Ton hat man 2 Stereo-Cinch Buchsen, dazu neben dran 6 analoge 5+1 CInch Buchen und einen SPDIF Coax- + SPDIF Glasfaser- Digital-Ausgang.

Was es mit diesen beiden unterschiedlichen analogen und digitalen Ausgängen (an heftigen Einschränkungen) auf sich hat, lesen Sie detailliert in der Beschreibung des ONKYO-SACD Spielers hier.

Weiterhin war zu der Zeit von 2000/2001 die Scart-Buchse (mit RGB und FBAS) noch Pflicht. Später wurde auf HDMI umgeschwenkt, der hier hat noch kein HDMI.
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Ein stabiles Metall-Chassis

Das Stahlblech-Chassis ist erstaunlich verwindungssteif und gut "verrippt". Auch ohne den Deckel kann man es fast nicht verdrehen.

Ein Teil der Platinen ist direkt auf dem Chassi verschraubt. Nur die Montage des Trafos scheint etwas schwach zu sein, ist es aber nicht.

Was aber ganz besonders auffällt, sind die unten aus dem Chassis herausragenden Schrauben und Schräubchen, die zwar versenkt sind, aber dennoch an den Fíngern weh tun, wenn man das Gerät ungeschickt hochhebt.
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Ein richtiger Netzschalter

Gut gelöst ist der Netzschalter, der die Netzteile komplett abschaltet und selber nur das Schaltnetzteil auf Bereitschaft einschaltet. Der Trafo des Analog-Netzteils wird später durch ein Relais dazugeschaltet.
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Die Bedienfront des Players

Die Bedienfront ist - für das Top-Modell der edlen SADC-Player - eher spartanisch, auch optisch spartanisch und rein funktionell. Ob das für die damaligen 1.500 DM gereicht hatte, vermutlich nur zu selten. - Zwei kleine LEDs zeigen auf der linken Seite DVD oder SACD an, die Ringe um die Start, Stop und Pausetasten (um-) leuchten je nach Funktion die Tasten und die Vorlauf- und Rücklauftasten runden die rudimentäre Bedienbarkeit ab. Für den Betrieb als Audio Player für SACDs (oder CDs oder DVDs) reicht es. Optisch ist es aber einfallslos. Der Designer hatte kein glückliches Händchen.

Zum Glück ist der Kopfhörerausgang (über Klinke) Sony like und gut und auch recht laut möglich. Unser Beyer DT 931 Kopfhörer überzeugt - bei CD -, wobei auch ich bei der Unterscheidung der PinkFloyd "CD"- und der SACD- Wiedergabe - auf der gleichen Scheibe - Probleme habe. Ich habe es bislang nicht vergleichen können.
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Weitere Besonderheiten

Die 8 einzelnen analogen Audio-Ausgänge sind sauber auf 4 Doppel-Op-Amps aufgeteilt und irgendwo ist auch der Kopfhörer-Verstärker untergebracht.

Laut diverser Foren komme aus den beiden Stereo-Cinch-Buchsen sowieso nur das Signal von dem CD Layer und dem CD- D/A-Wandler und auch nur in der CD- Qualität raus.

Das sogenannte SACD- Highend- oder High-Definition Tonsignal sei nur an den 5+1 Buchsen verfügbar. Der D/A-Wandler hat die 6 analogen Ausgänge "onboard" und gibt kein digitales Signal anch draußen - das darf er nicht. Und aus den beiden Digitalausgängen kommt laut Handbuch auch nur das CD-Signal raus. Die SACD Qualität versackt damit irgendwo - aus Copyright rechtlichen Gründen ???

Wenn ein (damals) potenieller Interessent für die super tolle SACD soetwas liest, ist er schon satt und wendet sich "ab mit Grausen". Daß das bei SONY niemand merken wollte ? - ist schon seltsam. Aber Akio Morita war schon lange nicht mehr der Chef.

Der SACD- Stereo-Fan konnte damit diese Qualität also nur an den beiden rückseitigen analogen 5+1 Cinch Buchsen (Front-Signal) abnehmen. Und das war alles nicht mehr zeitgemäß.
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Anders als bei den gängigen CD- oder DVD- Laufwerken ist dies ein spezielles SACD-Laufwerk.

Das SACD Laufwerk muß offensichtlich mehr können als selbst die modernsten DVD- oder Blueray- Laufwerke in unseren letzten PCs können. So ganz genau hat sich SONY da nicht "vermittelt", warum man mit den handelsüblichen DVD-Laufwerken diese SACDs nicht abspielen kann, auch auf modernen Video-Playern nicht, und warum nur die CD-Layer mit deren Spuren und eventuellen Video-Dateien erkannt werden.

Nachtrag: Das stimmt so nicht. Das Laufwerk mit der Lasereinhait ist sehr wohl ein DVD-Laufwerk. Nur kann die Erkennungslogik des DVD- DSPs (digitalen Signal Prozessors) das (auf der SACD) nicht vorhandene Inhaltsverzeichnis nicht auslesen und scheitert damit mit einem Fehler. Der SACD- Spieler hat eine ganz andere Software in seinem Mirocontroller und sucht erst in zweiter Linie nach einem CD-ähnlichen  Inhaltsverzeichnis (Table of Content = TOC). Hat er die SACD Strukturen gefunden, sucht er auch gar nicht weiter.

Also wenn das SACD-Laufwerk bzw. die dortige Laser-Diode hinüber ist, ist es ein Wegwerfprodukt. Sony kann jetzt schon (in 2018) keine Ersatz-Teile für die alten und teuersten CD-Player mehr liefern.

Das wird aber nirgendwo - bei keinem Hersteller - erwähnt. Wie das mit dem Tod der Laserdioden wirklich "funktioniert". Und warum das totgeschwiegen wird, habe ich erst in 2020 erfahren, als ich als aufmerksamer Leser genauer nachgeforscht hatte.

Über die Lebensdauer der kleinen Laser-Dioden gibt es nämlich ganz fundierte Aussagen der CD-, DVD- und Laserdioden- Hersteller. Sie wußten es "alle", daß diese kleinen Dioden maximal 5.550 Stunden senden und dann "verbraucht" (ausgebrannt) sind.
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Nein, "sie" haben uns nicht belogen ......

Auch hier wieder : Sie lügen ja nicht, wenn sie uns in den Prospekten vorschwärmen, diese runde Scheibe, ob CD oder DVD oder SACD oder Blue-Ray "lebe" ewig. Das stimmt ja auch, es wird uns aber dann für alle beteiligten Gerätschaften - samt Player - suggeriert. - Nur, daß die CD- und DVD- und Blueray- und SACD- "Player" nicht ewig leben, das wird natürlich nirgendwo - nicht mal auch nur ansatzweise - erwähnt. Es gäbe ja 3 Jahre Garantie - soso - ein Schelm, der sich Böses dabei denkt. Unsere SACD Spieler sind jetzt 24 Jahre alt !!!!!
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Googeln Sie mal nach gebrauchtn SONY Playstation 3, wiviele mit einem defekten Laufwerk angepriesen werden.
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Warum muß ein SACD-Spieler Videos abspielen können ?

Ob das ein "Gooddy" oder ein"Muß" war, daß der SACD "Audio"-Spieler unbedingt auch Videos nach den unterschiedlichsten Codierverfahren abspielen können sollte, kann nur der (oder die) Hersteller beantworten, doch da ist keiner mehr da.

Und warum zum Beispiel der Cyberhome CH-DVD505 DVD-Player aus 2002 keine SACDs spielen konnte, war den Kunden dermaßen unerklärbar und auch nicht vermittelbar, daß das ganze sehenden Auges zu einem Flop wurde. Die SACDs wurden einfach nicht gekauft.

Zu der Zeit war der Welterfolg der VHS-Technik (aus 1986) doch bereits ein alter Hut, daß man (oder besser - wie man) eine neue Technologie für alle verfügbar macht und auch so erfolgreich auf der ganzen Welt verbreitet.

Die angeblich bei der SACD "mitmachenden" Firmen waren - wie bei den ersten analogen Quadro-Scheiben 1972 und bei den vielen HD- Formaten - ganz offensichtlich nur mit halbem Herzen dabei.

Doch wichtiger war die komplizierte Bedienbarkeit dieses Spielers über die Fernbedienung und dazu zwangsweise über einen angeschlossenen Fernseh- oder Video-Monitor. Sonst hatte niemand eine Chance, die Komplexität der verschiedenen Formate und DVDs zu verstehen und einzurichten.
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Suggeriert wurde ja, einfach die "Scheibe" einlegen und los gehts. Stimmten der Ländercode und die Sprache nicht, kam hinten nichts raus. Inzwischen kam ja auch noch die BlueRay Scheibe mit ebenso tollen Filmen wie auf den Video-DCDs und auch mit 5+1 Sound drauf. Die lief in den SACD Playern aber nicht. Und in den BlueRay Playern lief die SACD nicht, solch ein Schmarren.
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Dez. 2023 - wir haben inzwischen noch einen zweiten SACD Spieler bekommen

Der ist von ONKYO und ist leider ein richtiger Schaumschläger. Doch das ist erst nach dem Anschluß an eine hochwertige Anlage detailliert zu beweisen.

Jedenfalls ist da noch viel weniger drinnen als hier in dem SACD-Player von SONY.
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