Karlheinz Kratz - ein Freund aus Frankfurt Sachsenhausen
Im Januar 2023 jährte sich zum zweiten Mal der Todestag von Karlheinz Kratz, der uns am 20.1.2022 völlig überraschend innerhalb von nur 14 Tagen verlassen hatte. Mit Baujahr 1942 war er sieben Jahre älter als ich und vom ersten Tag unserer Freundschaft (Juni 2006) ein Freund, nicht nur ein Bekannter aus dem Röhrenradio-Umfeld.
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Karlheinz Kratz war Diplomingenieur für Maschinenbau und ist schon als 10jähriger Bub und dann während seines Berufslebens in die Elektronik der Röhrenradio- Welt eingestiegen bzw. abgewandert. Seltene Röhren und uralte hochwertige (und teure) Meßgeräte von Wert, das waren seine Hobbys. Auch die Vorliebe für gute klassische Musik und deren entsprechende Hifi-Gerätschaft verband unser beider Interessengebiete.
Als Vorstand für Energie und Umwelt in der Frankfurter Flughafengesellschaft blieb natürlich nicht so besonders viel Zeit fürs Hobby übrig und wir trafen uns fast immer nur nach 18.oo Uhr zum Fachsimpeln und Schwätzchen oder zum Abendessen in den Sachsenhausener Lokalen, die er alle gut kannte.
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Bewundernswert war vor allem seine Lebensfreude und sein Humor. Er hatte nicht nur "den Schalk im Nacken" und immer einen lockeren und passenden guten Spruch drauf und kein noch so hartnäckiger Gewerkschaftler konnte ihn aus der Ruhe oder gar in Rage bringen.
Als einer von 20 Vorständen einer doch recht großen Gesellschaft war ihm bewußt, daß das ein Schleudersitz war, auf dem er viele Jahre erfolgreich gesessen hatte. Die Flughafen AG wußte das auch sehr zu schätzen. Sie haben ihn immer wieder geholt, auch später, als er bereits pensioniert war.
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Interesse für alles mit Strom, das auch Musik machte ....
Der Kratzsche Sammler- und Reparatur-Keller war ein Paradies für Röhren- Sammler, -Liebhaber und -Kenner. Wer hatte schon eine sehr sehr seltene Lieben Röhre im Original zum Anfassen in seiner privaten Sammlung. Auch große Senderöhren von alten abgeschalteten richtig starken Sendern waren dort zu finden.
Und natürlich standen in den Regalen auch die ganzen edlen Röhrenradios aus der Anfangszeit dieser Technik.
KH. Kratz war seit 1984 Mitglied in der GFGF, einer losen Vereinigung von Radiosammlern . Auch dort in dem Verein der Röhrenradio-Sammler war er im Vorstand aktiv und "koordinierte" die unterschiedlichen Interessen und Mentalitäten der Sammler untereinander. Hier übergab er so nach und nach die Funktionen an jüngere Mitglieder, um doch mehr Zeit für private Kontakte zu haben.
Als ich mich dort - auf seinen Rat hin - auch einbringen wollte, riet er mir, ich solle ruhig ein wenig "Kreide fressen", denn mit meiner direkten und kritischen Art könnten die alten Herren dort nichts so Rechtes anfangen.
Das war wirklich das einzige Thema, an dem wir nicht einer Meinung waren. Ich hatte mir nämlich bereits viele Jahre vorher geschworen, mich nicht mehr zu verstellen oder um des guten Wetters willen - gegen meine Überzeugung - irgend welchen Schmus zu erzählen. Ich konnte mit manchen verbissenen und verbohrten Sammlern einfach nichts anfangen. Kalrheinz und einige wenige seiner Freunde waren zum Glück anders gestrickt. Das viel zu oft treffende Attribut "beratungsresitent" hatte ich übrigens bei ihm zum ersten Mal gehört.
Nach dem unerfolgreichen Test, ob meine direkte Art dort bei den alten Herren in der GFGF ankommen würde, hatte ich mich wieder aus dem alternden Verein ausgeklinkt und erst viele Jahre später - als wir uns auf das "Du" verständigt hatten, hatte mir Karlheinz seine Hochachtung vor meiner ehrlichen und konsequenten Haltung angemerkt.
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Unglaubliche Schätze tief im Keller eines Wohnhauses
Natürlich war Karlheinz auch stolz auf seine wirklich einmalige Sammlung von wertvollen historischen Radios, seltensten Röhren und ganz frühen edlen Meßgeräten. Nicht jeder bekam diese Räumlichkeiten gezeigt, vor allem, wenn überhaupt keine Kompetenz anzumerken bzw. zu erkennen war, ob der Besucher damit etwas anfangen könnte.
Und so ist es um so mehr schade, daß nach dem Sommer 2021 kein Kontakt mehr zu dem oder den Erben zu erhalten war und so die viele jahrzehntelange Mühe irgendwie untergegangen ist. Wo die vielen 40cm Schallplatten aus dem AFN-Frankfurt- Erbe abgeblieben sind, ist bis heute noch nicht zu erfahren, denn die waren ja nur eine Leihgabe eines Freundes aus unserem gemeinsamen Umfeld, den ich heute noch (Jan. 2023) gut kenne und der das alles auch sehr bedauert.
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Im Reich der Träume - im Keller
Eindrücke aus der Zeit einer Freundschaft
Der Gastgeber
Auf Messen und Tagungen
Hier im Haus der Besuch der Spezialisten
Hier treffen sich Dr. Rüdiger Walz, Niels Reckziegel mit Frau und Albert Brüggemann, der ein richtiges Plattensschneidstudio in Frankfurt betrieb, zum Vesper im Hause Kratz in Sachsenhausen zum Neumann Mikrofon-Treff.
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