Paradigmenwechsel - außen jetzt auch hochglänzend
und das Format wurde größer - jetzt ganzes DIN A4 - und die Aufmachung glänzt wie eine Speckschwarte, also wie die anderen Hochglanzmagazine auch.
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hifi & records Ausgabe 1 in 2003
Editorial - Druckerschwärze auf Papier
Nach fünf Jahren, in welchen wir an hifi & records immer nur behutsame Veränderungen vorgenommen haben, ist es mit dieser Ausgabe so weit: Sie halten das neue hifi & records in Händen.
Ein größeres, edleres und - wie wir Macher des Blattes finden - hochwertigeres hifi & records ist es geworden. Reifer, erwachsener und nicht einfach nur »aufgepeppt und umgeschminkt«.
Die größte Umstellung wird für den vertrauten Leser sicher das größere Heftformat sein. Das neue hifi & records ist gewachsen, sicher, aber die harmonischen Seitenproportionen (Höhe und Breite des Hefts stehen nach wie vor im »musikalischen« Verhältnis einer Quarte) sind exakt die gleichen wie ehedem. Und der Zugewinn an Fläche ist für das Blatt ein Segen.
Die Bilder sind größer und wirken intensiver, und insbesondere dem Text hat die zusätzliche »Luft« sehr, sehr gut getan. Zur weiteren Optimierung der Satzqualität haben wir neuerdings eine SpezialSoftware im Einsatz, welche die Satzschrift nach optischen Gesichtspunkten ausrichtet und damit die Lesbarkeit deutlich erhöht und die Anmutung verbessert.
Das Ergebnis ist aus unserer Sicht ein durch und durch ästhetisches HiFi- und Musikmagazin, von welchem wir hoffen, dass es auch unseren Lesern mehr bedeutet, als dem alten Bismarck »die Presse« galt: »Zeitungen«, so der Reichskanzler einst, »sind nur Druckerschwärze auf Papier.« Nicht mehr? Das ist immer eine Frage der Blattphilosophie, der Inhalte und eben der Motivation.
Wir bei hifi & records sind mit den Themen HiFi und Musik verbunden, nicht mit »der Schreibe«. Gott sei Dank ist es nicht unser Job, eine möglichst große Leserschaft zu erreichen, die mit ihren Werbekontakten dafür sorgt, dass eine Zeitschrift zum »Papierpreis« unter Wert am Kiosk liegen kann. Das mag bei TV-Programmen gut gehen, aber HiFi und Musik, das wissen Sie, ist »mehr« wert.
Und es ist sicher auch gut für die Glaubwürdigkeit einer Test-Zeitschrift, wenn sie behaupten darf, dass ihr mit Abstand wichtigster Kunde »der Leser« ist.
Wer hätte dann noch ein Problem, wenn auch wir der alten Devise folgen. »Wes Brot ich ess, des Lied ich sing«? In diesem Sinne mchen wir für Sie hifi & records. Auch im neuen Jahr, für das ich Ihnen alles Glück und Gesundheit wünsche.
Wilfried Kress im Januar 2003
hifi & records Ausgabe 2 in 2003
Bereits in der Ausgabe 2 ist der Chefredakteur der Wahrheit um den kolabierenden Hifi-Markt dicht auf den Fersen.
Editorial - Wider den Zeitgeist
Die lange Liste der schlechten Nachrichten will einfach nicht abreißen, die Wirtschaft in diesem unserem Lande schwächelt, der DAX fällt von einem Loch ins andere, und die Politik weiß weder ein noch aus. Die Konsumlaune ist dahin, die Zeiten sind hart und verlangen nach Anpassung, nach Veränderung. Was aber soll man über Bord werfen, was bestehen lassen?
Diese Fragen betreffen nicht nur unsere gewählten Volksvertreter in Berlin, wir alle treffen jeden Tag Entscheidungen, die das Gesamtklima, in welchem wir leben und arbeiten, zumindest ein kleines Stück weit verändern.
Es hat zum Beispiel keiner Gesetzgebung bedurft, um im Verlagswesen die jahrzehntelang gültige Trennung zwischen der Redaktion und der Verlagsleitung (sprich, dem "Anzeigengeschäft") innerhalb kürzester Zeit nahezu vollständig außer Kraft zu setzen.
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Das hehre Gut von einst wird von heutigen Managern wohl nur noch milde belächelt: Das war einmal, jetzt gelten andere Regeln. Und das betrifft nicht nur die Einflußnahme seitens der werbenden Kunden, sondern auch wie Zeitschriften »ihre Ware zu Markte tragen«.
Was würden Sie als Leser davon halten, wenn wir einen Testbericht vor der Veröffentlichung dem Hersteller des Produkts »zum Gegenlesen auf technische Richtigkeit« vorlegen? Dergleichen soll sogar in Deutschland tatsächlich praktiziert werden.
Auch die Grenze zwischen einem redaktionellen Beitrag und einer Anzeige ist nicht mehr so scharf gezogen wie einst. Wenn ein Hersteller einen Artikel über sein Produkt nur erhält, wenn er im Gegenzug mehrere tausend Euro für »Lithokosten« oder anders deklarierte »Aufwandsentschädigungen« zuschießt, dann wäre es nur recht und billig, einen solchen Beitrag mit der bewährten Dachzeile »Anzeige« zu kennzeichnen.
Der Druck auf die unabhängige Berichterstattung, er ist nicht erst nach der letzten Wahl entstanden. Und er gedeiht nicht nur außerhalb der Redaktionen, sondern vielleicht sogar in noch stärkerem Maße in ihrem Innern, hifi & records hat keinen Grund, sich über seine Anzeigenkunden zu beklagen. Unsere Partner wissen, dass die Redakteure nicht wissen, wer wann wirbt. Diese Trennung funktioniert - altmodisch, aber effektiv. Und das wird so bleiben.
Wilfried Kress im Febuar 2003
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