Der ONKYO A-905 Mini-Vollverstärker
Der kleine ONKYO A-905 Verstärker - das Highlight dieser Anlage - also meiner hier - ist vermutlich aus 1999. Wann ich den wirklich gekauft hatte, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Der ONKYO A-905 ist vermutlich der Vorläufer der ONKYO A-905X und ONKYO A-905TX Modelle und vielleicht noch weiterer Modelle in Japan oder Amerika.
Warum der hier noch steht, hat einen Grund. Er ist klein und handlich mit seinen echten (nur) 2 x 15 Watt Sinus an 8 Ohm und er "klingt" !!!!!!. Bei mir hängen hinten 2 JBL Ti-1000 dran und diese Kombination klingt erstaunlich gut und vor allem durchgehend angenehm. Gespeist wird das ganze mal vom meinem PC mit (ehemals Realtec Chipsatz) inzwischen einem Intel/Connexiant HD-Audio Chipsatz, mal von einem normalen CD Spieler und dazu noch von diversen Audio Streaming Clients von ASUS und TEAC.
Der Verstärker hat bereits keinen Phono Magnet- Vorverstärker mehr, dafür aber 6 explizite (Line-Pegel-) Eingänge (je 150mV) für MD, CD, DVD, Line, Tuner und Bandgerät (CC Kassette natürlich).
Was aber wirklich erfreulich ist, wenn der am Netz hängt und im Standby-Modus wartet, verbraucht der nur etwa 3 Watt, wenn er dann eingeschaltet wird, will er 10 bis 12 Watt sehen, bis etwa zu mittlerer Lautstärke.
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Es sind wirklich nur 2 x 15 echte Hifi-Watt an 8 Ohm.
Im Prospekt steht etwas von 2 x 32 Watt "IHF Power", was immer die Marketingspezialisten da gemessen haben (wollen). Das ist natürlich barer Unsinn, aber manche Zeitgenossen fallen auch da noch drauf rein.
In den Zeiten der Super-Power Watt-Manie, bei denen 7 x 200 Watt Sinus angeblich "der" Maßstab sein sollen, sind 2 x 15 Watt natürlich schmächtig. Doch der wirkliche Hifi-Gourmet schätzt nicht mehr Wumm-Bumm, sondern einen sauberen klaren und präzisen Hifi-Klang.
Der Hersteller bewarb darum diese kleine Mini-Anlage - jedenfalls den Verstärker - auch mit der hohen erreichbaren Klangqualität und nicht mit einer riesen Leistung. Und das stimmt. Der Verstärker mit den JBL Ti1000 klingt erstaunlich gut. Die restlichen Bausteine sind im Januar 2015 eingetrudelt mit noch einem zweiten A-905 Verstärker.
Unter dem Begriff Acoustic Presence hat der Vorverstärker eine zweistufige fest eingestellte angenehme Bass- (und Höhen-?) Anhebung, die bei kleineren Boxen erstaunlich viel ausmacht. Auch der Stromverbrauch spielt heute eine nicht mehr zu vernachlässigende Rolle, vor allem bei leiser angenehmer Zimmerlautstärke.
Der Lautstärkeregler wird mit Hilfe eines Motors ferngesteuert. Auf der Platine am Lautstärkeregler sitzen auch die Vorverstärker für die Klangregler, hier sind sie diskret aufgebaut.
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Der Trafo und die Leistung
Der kleine 40 oder 50 Watt Trafo liefert mit 24Volt genügend Leistung für die propagierten 2 x 15 Watt Sinus an 8 Ohm. Wie es mit den 2 x 32 Watt IHF oder RMS an 4 Ohm aussieht, na ja. Bei zwei Kondensatoren je 3.300uF / 35 Volt kann das schon sehr knapp werden.
Bei der Nachfolgeversion A-905X wurde die 2 x 32 Watt Angabe weggelassen und nur die 2 x 20 Watt an 4 Ohm nach DIN angegeben.
Der innenliegende schwarze Kühlkörper würde bei Vollast auch grenzwertig warm. Eine Temperaturkompensation habe ich nirgendwo entdeckt. Auch gibt es im Verstärker keine Möglichkeit, Ruhestrom und Symmetrie nachzustellen. - Erstaunlich ist aber, daß unsere beiden Verstärker eine erstaunlich genaue Symmetrie zeigen, also beide Halbwellen fast perfekt abgestimmt sind.
Die beiden Lautsprecher werden elektronisch über ein Relais ein- bzw. stumm geschaltet. Die billigen schraubbaren Lautsprecherklemmen sind zwar gerade noch denen eines 2 x 40 Watt Verstärkers würdig, doch die vier Drähtchen (jeweils 2 zusammen pro Kanal - die Masse ist separat) von den Endstufen zu diesen Klemmen kontakarieren dies wieder, also doch Makulatur ?
Die sechs niederpegligen Audio-Eingänge werden hinten direkt an den Buchsen mit einem analogen IC-Schalter umgeschaltet. Auf der Rückseite sind zwei Cinch-Brücken zur Auftrennung von Vor- und Endstufe - erstaunlich. Dazu kommt ein über zwei 10K Widerstände zusammen gemixter Mono-Ausgang für einen aktiven Basswürfel.
Mit einem passenden Schaltplan wäre das natürlich noch besser zu erläutern.
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Die technischen Daten des A-905 :
Verstärker A-905 (also nicht die Versionen 905X oder 905TX)
Ausgangsleistung
15 W pro Kanal, min. RMS, an 8 Ohm, beide Kanäle angetrieben bei 1 kHz,
Gesamtklirrfaktor weniger als 0,2%
2 x 22 W an 4 Ohm, 1 kHz (DIN)
2 x 15 W an 8 0hm, 1 kHz (DIN)
Gesamtklirrfaktor 0,2% bei Nennleistung
IM-Verzerrung 0,2% bei Nennleistung
Dämpfungsfaktor 30 an 8 Ohm
Frequenzgang 15 bis 30.000 Hz ±1dB
Eingangsempfindlichkeit/Impedanz
TUNER/CD/LINE: 150 mV/50 kOhm TAPE PLAY: 150 mV/50 kOhm MD PLAY: 150 mV/50 kOhm
Ausgangsempfindlichkeit/Impedanz
TAPE REC: 150 mV/2,2 kOhm MDREC: 150 mV/2,2 kOhm
Baßregler ±10dB bei 50 Hz
Höhenregler ±10dB bei 10.000 Hz
Akustische Präsenz / Loudness ON: +10dB bei 27 Hz Boost: +9dB bei 50 Hz
Rauschabstand (IHF-A) CD/TAPE: 100dB
Stummschaltung -50dB
Stromversorgung 230 V Wechselstrom, 50 Hz 120 V Wechselstrom, 60 Hz
Über die Standby Leistung gibt es keine Angaben
Abmessungen 205 mm x 91 mm x 302 mm (Breite x Höhe x Tiefe)
Gewicht 3,1 kg