Die JBL Ti1000 - extrem schwere Zwergen-Spielzeuge . . . .
Diese beiden Ti1000 Lautsprecher hatte ich taktisch und fast aus Jux gekauft, um sie weiter zu verkaufen. Damals stachen mir nämlich dort im Laden (nur) die JBL L90 ins Auge. Denn die sollten hocheffizient und sehr dynamisch spielen und klingen - auch mit kleinen Verstärkerleistungen - Nun ja, schaun wir mal, dachte ich.
Und der "Star"-Verkäufer beim Mediamarkt Saturn in Mainz glänzte (damals) durch absolute Ahnungslosigkeit und auch sonstige Schwächen bei der Produkt-Kenntnis.
Ich habe für die zwei Ti1000 und !! die zwei JBL L90 genau DM 4000.- "angeboten". Wie auf dem Pferdemarkt hatte ich mit 4 (symbolisch) dicken "Lappen" gewunken, nein es waren 8 x 500er DM-Scheine, und das war für den Mann offensichtlich so beeindruckend, daß er den ganzen (großen) Laden aufmischte, um mir die vermeintlichen Ladenhüter "anzudrehen".
Vor allem eines ist klar, die angeblichen DM 4.000.- pro Paar (also etwa 2.000 Euro) standen nur in den Prospekten. In der Realität wurden sie (vor 25 Jahren) maximal so um 2.500.- DM pro Paar gehandelt. Die erheblich größere und schwerere JBL 250Ti Classic wurde später sogar für fast lächerliche knapp 1.500.- DM pro Stück verkauft
Nach diesem Gemeinschaftskauf wollte ich die Ti1000 schnellstens wieder schlitzohrig für einen damals horrenden Preis weiter verkaufen. Doch es kam anders - jedenfalls nach dem ersten Hörtest. Ich habe sie nämlich behalten. Mehr zu dem gesamten Kauf an sich auf der L90 Seite.
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Die JBL Ti1000 klingen für ihre Größe erstaunlich gut . . .
. . . natürlich nur in kleineren Räumen. Der überaus angenehme, volle und saubere Bass wird durch eine fast schon weich aufgehängte Membrane im Bass-Chassis (mit einer dicken wülstigen Gummi-Sicke) erreicht. Der Titan-Kalotten- Hochtöner ist dem aus der Ti250 sehr ähnlich, doch in der Mitte fehlt es etwas (im Vergleich zu noch besseren Boxen). Das Klangbild der Boxen hat fast keine Eigenverfärbung (immer im Vergleich zu noch besseren Boxen), denn die vier asymmetrischen Gehäusewände lassen fast keine inneren Reflexionen zu.
Außerdem sind diese Boxen für ihre Größe sehr sehr schwer. Und damit ist das Klangbild bei dezenter Musik wie auch bei durchaus lauter Musik sehr angenehm. Sie brauchen auch keine "Loudnes"-korrektur, sie klingen einfach angenehm.
Richtig "powern" - also mit 400 Watt powern wie meine Ti 250 - sollte man diese Lautsprecher aber nicht, auch zu große Räume sind "unglücklich". Denn dann müsste der Tieftöner konstant rudern oder pumpen und das klingt bei dieser Größe nicht.
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Nachtrag für Interessenten
Auf dem Bild unten sieht man den "kleinen" Onkyo A-901 Vollverstärker. Der kann "nur" etwa 2 x 20 Watt Sinus an 4 Ohm liefern. Aber er klingt super - bei leisen und bei mittleren Lautstärken. Und das erwartet man von solch vermeintlich "billigen" Verstärkern nicht. Ich war also wirklich überascht und viele meiner Gäste und Besucher in der (kleinen) Redaktion rieben sich verwundert die Augen und wollten herausfinden, ob ich da nicht doch etwas "türke" - zum Beispiel mit einem dicken Basswürfel in einer verborgenen Ecke.
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Nein, nicht getürkt. Dennoch - für diese Größe und den heutigen ebay (Gebraucht-) Preis finden Sie kaum merklich Besseres auf dem Markt. Nur ist da halt als Kaufbremse das sehr hohe Gewicht. Das wird viele abschrecken, wenn nämlich das gesamte Regal von der Wand fällt oder runter kracht.
Übrigens habe ich im Klangstudio Pohl südlich von Mainz (Bodenheim) im Herbst 2014 auch wieder solch kleine und dazu unheimlich schwere gut klingende Boxen gehört und einfach mal angehoben. Sowohl bei den Chassis wie auch bei den Gehäusen ist Masse durch nichts zu ersetzen, nach wie vor bzw. immer noch nicht.
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Nach 20 Jahren lösen sich die schwarz eloxierten ALU Verkleidungs-Blechringe an den Hochtönern so langsam ab, das Doppelklebeband hält nicht mehr.
Ob das nach 20 Jahren sein darf ? Na ja, "wir" Männer schaun da einfach mal in den Spiegel, was sich da alles so langsam ablöst ......
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