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In der Funkschau vom Jan. 1988 finden wir diesen Artikel:

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1988 - Vor 40 Jahren - Weihnachtsgeschenk für die Welt

Der erste Transistor, der je gebaut wurde - ein sogenannter „Spitzentransistor", weil die Verstärkung dann auftrat, wenn man zwei Goldkontaktspitzen auf das Germanium aufdrückte.
Der Urenkel: ein Logik-Array mit 72 000 Transistoren auf dem Chip

Murray Hill (New Jersey), 23. Dezember 1947: Einem Forscherteam der renommierten Bell Laboratorien gelingt der Durchbruch. Drei Physiker - Dr. John Bardeen, Dr. Walter Brattain und Dr. William Shockley - demonstrieren, wie ein Halbleiterkristall aus Germanium, eingebaut in einen elektronischen Schaltkreis, Sprache verstärken kann.

Keiner von den Dreien benutzt das Wort „Transistor": Dies war einem ebenso renommierten Kollegen bei Bell vorbehalten, John Pierce. Er leitete das Kunstwort „Transistor" aus der Eigenschaft des neuen Elements ab, elektrischen Widerstand von einem Anschluß auf einen anderen zu transferieren - to „transfer resistance".

BB&S (oft gebrauchtes Kürzel für die drei Erfinder des Transistors) erhielten neun Jahre später die höchste Ehrung für diese umwälzende Erfindung, den Nobelpreis.

Pierce' Name ging übrigens später ebenfalls in die Geschichte der Elektronik ein: Er gilt als der geistige Vater des ersten Kommunikations-Satelliten
(und der wäre ohne den Transistor ja nicht möglich gewesen).

Ein Halbleiterkristall aus Germanium

Der Halbleiterkristall Germanium, mit dem bei den Bell Labs gearbeitet wurde, war ein „Halbleiter" im wahrsten Sinne des Wortes - er leitete besser als ein Isolator wie zum Beispiel Glas, aber doch deutlich schlechter als metallische Leiter wie Kupfer. Lange lebte übrigens das Germanium nicht in der Gunst der Forscher, es wurde sehr rasch durch Silizium ersetzt.

Hier mischte bereits in den 50er Jahren die Bundesrepublik mit. Die Siemens AG hielt über viele Jahre hinweg die entscheidenden Patente zur Erzeugung von Reinstsilizium in der Hand.

Wie überhaupt auch heute noch die Bundesrepublik eine bedeutende Rolle in Sachen Silizium im Weltkonzert spielt: Ein leitender Repräsentant der Wacker Chemitronic in Burghausen hat vor nicht allzu langer Zeit mal scherzhaft gesagt, daß „jedes zweite Siliziumatom in der Welt Burghausen gesehen hat" - und damit deutlich auf den Weltmarktanteil des Unternehmens angespielt. (Für Nicht-Bayern: in der Stadt am Inn, direkt an der österreichischen Grenze, liegt der Firmensitz des Unternehmens).
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40 Jahre sind eine lange Zeit

Einer der drei Erfinder des Transistors, Walter H. Brattain, starb vor wenigen Wochen im Alter von 85 Jahren in Seattle. Brattain hatte sich auch in anderen Gebieten der Halbleitertechnik einen Namen gemacht: So galt er als der Entdecker des Photoeffektes an der Oberfläche eines Halbleiters. Der sechsfache Ehrendoktor war bis kurz vor seinem Tod Gastprofessor an vielen renommierten Universitäten, so z. B. in Washington und Harvard.

Die Bell Laboratorien gelten seit der Entdeckung des Transistors als eine Hochburg der Halbleitertechnik - das Fortune Magazine hat vor 10 Jahren einmal festgestellt, daß 12 der 18 wichtigsten Erfindungen auf dem Gebiet der Halbleiter bei Bell gemacht worden sind.

Dazu gehören :
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  1. die Avalanchediode im Jahr 1964 (sie wandelt Licht in elektrischen Strom um und ist damit ein Grundbauelement für die optische Nachrichtentechnik),
  2. die CCDs im Jahr 1969 (Charge-Coupled Devices, Halbleitersensoren, die man heute z. B. in Videokameras findet),
  3. der Halbleiterlaser bei Raumtemperatur (1970), ein ebenfalls unverzichtbarer Baustein für die Glasfasertechnik,
  4. der Heterostruktur-Transistor (1978). Er ist Grundlage des schnellsten Transistors, der je gebaut wurde (Schaltzeiten von ca. 5 ps).

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Ein Logik-Array mit 72.000 Transistoren auf dem Chip

Auch eine der fundamentalen Techniken zur Herstellung von genauen Halbleiterschichten hatte seine Wiege bei Bell: Die exakte Molekularstrahl-Epitaxie (MBE).

Und im vergangenen Jahr haben die Bell Forscher einen Transistor gebaut, der nur noch den millionsten Teil eines Quadratzolls groß ist - so klein, daß man damit bereits das Verhalten von einzelnen Elektronen untersuchen kann.
Nein, das hätten sich die drei Erfinder des Jahres 1947 nicht träumen lassen - sie wollten „nur" ein neues Bauelement suchen, das die klobigen und energiefressenden Elektronenröhren ersetzen sollte.

Sie haben aber eine der bedeutendsteh Erfindungen ins Leben gerufen und damit den Grundstein zu einer Branche gelegt, die wie kaum eine andere in den vergangenen 40 Jahren Wachstums-Impulse für die Volkswirtschaften in aller Welt gegeben hat.

Funkschau 1/1988

Es gibt natürlich weitere Artikel über den Transistor

Diese Artikel sind über unsere Museen verteilt, je nach Quelle.

Beispiele :

Ein Überblick über die Entwicklung des Transistors

http://www.fernsehmuseum.info/4346.html

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