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KlangBild erprobte für Sie (in Heft 04/1977)
Telefunken-Steuergerät TR 1200 hifi
„Was den Amerikanern und den Japanern recht ist, das soll den Deutschen billig sein", mag man sich bei Telefunken gedacht haben, als man vor Jahresfrist das Spitzen-Steuergerät TRX 2000 herausbrachte. Inzwischen hat dieses Modell in Form des TR 1200 hifi einen „kleineren Bruder" bekommen, der kaum weniger üppig ausgestattet ist: fünf Wellenbereiche (davon zwei KW-Bereiche), zwei DIN-Kopfhörer-Buchsen, eine Kopfhörer-Klinkenbuchse, Mikrofonbuchse, schaltbare Anschlüsse für drei Boxenpaare (2 x Stereo oder Doppelstereo, Quasi-Quadro), sieben UKW-Sender speicherbar und über Sensoren mit LED-Anzeige abrufbar, Muting (mit Schwellenwertregelung!) und AFC schaltbar.
Weiter geht die Liste des außergewöhnlichen Anschluß- und Bedienungskomforts : Abstimm-Berührungsautomatik bei UKW, Extra-Tonbandbuchse mit Schalter für Hinterbandkontrolle, zusätzliche Cinch-Tonbandbuchsen, zwei zusätzliche Eingänge für hochpegelige Quellen (AUX-Eingänge), UKW-Stereo-Einsatzpunkt veränderbar, Anzeige der Senderfeldstärke und der ungefähren Frequenz eines Speichersenders durch LED-Ketten, Kanalmittenanzeige durch Aufleuchten einer LED, Anzeige der geschalteten Programmquelle sowie der Boxenbetriebsart und einer thermischen Überlastung der Endstufen („Overload") durch Leuchtfelder in einem Tableau, Rumpel- und Rauschfilter (beide schaltbar) und zusätzlicher Mittenregler (Präsenzregler). Was beim Testgerät gleich beim Einschalten etwas negativ auffiel, war ein - wenn auch nur sehr schwacher - mechanischer Netzbrumm.
Positiv
Sehr positiv ist dagegen das Einschalt- verzögerungsrelais zu bewerten, das erst nach einigen Sekunden die Boxen zuschaltet und damit das lästige „Blopp" (oder noch Nachteiligeres) verhindert. Bleiben wir noch ein wenig beim Verstärkerteil: Der klirr- und störgeräuschfrei übertragene Frequenzbereich ist außerordentlich breit, der Frequenzgang weitestgehend glatt. Auch an den Eingangsempfindlichkeiten gibt es nichts zu tadeln. Die Einstellbereiche des Tiefen- und des Höhenreglers sind recht groß; der den Bereich um 2 kHz beeinflussende Präsenzregler gestattet einen weitgehenden Ausgleich akustischer Unzulänglichkeiten stärker gedämpfter Hörräume und erweist sich damit als sehr nützlich.
Nicht so positiv
Dagegen erscheint der Einstellbereich des Balancereglers als reichlich knapp bemessen. Etwas eng geht es auch beim Programmquellen-Wahlschalter mit seinen immerhin 11 Schaltpositionen zu. Alle Schalter gehen knack- und störgeräuschfrei. Bezüglich der Kopfhörer-Klinkenbuchse ist zu beachten, daß bei ihrer Belegung die Boxen abgeschaltet werden. Lobenswert hoch ist der Pegel, den sie auch an mittelohmige Hörer abgibt. Die Einsatzpunkte der beiden Klangfilter sind gut gewählt; besonders steilflankig verläuft die Dämpfungskurve des Rauschfilters. Der Skalentrieb geht exakt, leicht und spielfrei. Die UKW-Skala ist gut unterteilt und deutlich beschriftet; beim Testgerät wies sie eine leichte Plus-Toleranz der Eichung auf. Die LED-Kanalmittenanzeige erlaubt die genaue Abstimmung eines UKW-Senders, während sich die LED-Feldstärkeanzeige als nicht ganz ideal für das Arbeiten mit einer Rotorantenne erwies.
Bewertung
Der reichhaltigen Ausstattung des Geräts (zu der auch die Beigaben in Form von Zimmerantennen, eines Service-Heftes und einer aufwendigen Bedienungsanleitung gehören) entsprechen seine Leistungen voll und ganz. Die Datenangaben des Herstellers konnten beim Test durchaus bestätigt werden bzw. wurden bei den Messungen übertroffen. Die wichtigsten Daten sind in der Tabelle zusammengefaßt. Für den HiFi-Freund bedürfen sie keines längeren Kommentars. Empfindlichkeit, Trennschärfe, Verzerrungsfreiheit und Kanaltrennung des UKW-Teils sind so gut aufeinander abgestimmt, daß das Klangbild dem eines Spitzentuners vergleichbar ist. Beim Verstärkerteil sind nochmals die hohe Ausgangsleistung bei geringstem Klirrgrad, die große Leistungsbandbreite und die Eingangsempfindlichkeiten bei hohen Störabständen hervorzuheben. Die HiFi-Spitzenklasse ist bereichert worden.
Hifikus
KlangBild erprobte für Sie (in Heft 04/1977)
BASF-Steuergerät 8440
Hatte die bekannte Ludwigshafener Firma schon zur Berliner Funkausstellung 1975 die Fachwelt mit der Vorstellung zweier selbstentwickelter HiFi-Steuergeräte überrascht, so sollte es doch noch reichlich ein Jahr dauern, bis die Geräte auch lieferbar waren.
- Anmerkung : Von den nachfolgenden Lobhudeleien stimmt so gut wie nichts. Der ganze BASF Ausflug in die Hifi-Elektronik ab 1975 war ein großer Flop. Sicherlich war er nicht so groß wie der weltweite Quadrophonie-Flop bei so gut wie allen Herstellern, aber deutlich sichtbar. Diese Geräte waren Ladenhüter, weil die Werbung mit den gekleckerten kleinen Spalten und Spältchen gegen die Doppelseiten der Japaner keine Chance hatte. Die Geräte wurden zwar hier entwickelt, doch es war offensichtlich, daß es auch nur japanisch taiwanesische Consumerware (sprich Qualität) war.
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„Warten auf BASF"
Daß sich das „Warten auf BASF" gelohnt hat, zeigt das hier beschriebene 8440. Sein Hauptmerkmal ist ein Schacht zur Aufnahme eines schaltbaren Steckmoduls. Serienmäßig ist es ein DNL-Modul zur Rauschverminderung bei allen Wiedergabearten.
Weitere Module (z. B. für SQ- und CD-4-Quadrofonie) sind als Zubehör erhältlich. Aber auch sonst kann das Gerät mit etlichen „Sonderangeboten" aufwarten.
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Niemand hatte auf die BASF gewartet, Händler schon gar nicht
Führen wir der Einfachheit halber hier alles summarisch auf: Einschalt- verzögerungsrelais zur Vermeidung von Störimpulsen in den Boxen, drei schaltbare Boxenanschlüsse (z. B. auch Pseudo-Quadrofonie möglich), Intensitätsschalter für die Quadro-Rückboxen, Rückboxensignal auch an zusätzliche Kopfhörerbuchse (mit Pegelregler) geführt, frontseitige DIN-Buchse für zweites Bandgerät, Möglichkeit der Hinterbandkontrolle, zusätzliche 75-Ohm-Koaxialbuchse für UKW-Antenne, Vorverstärkerausgänge (für den Anschluß aktiver Boxen) und Endverstärkereingänge über Buchsen getrennt zugänglich, AFC sowie Muting und UKW-Stereo-Filter (jeweils schaltbar), UKW-Stereo-Einsatzpunkt veränderbar, in ihrer Empfindlichkeit (Anzeige in \iV oder in mV) umschaltbare Feldstärkeanzeige, Kanalmittenanzeige, Möglichkeit des Speicherns und Abrufens von sieben UKW-Sendern, schaltbare Klangfilter. Dieser „Komfort eines Großen" macht das Gerät sehr vielseitig.
Hier einige Betriebserfahrungen:
Die Feldstärkeanzeige ist wegen ihres mV-Bereiches ein sehr gutes Hilfsmittel für das Arbeiten mit einer UKW-Mehrelement-Rotorantenne. Die Kanalmittenanzeige hatte nach längerer Betriebszeit eine leichte Tendenz zur „Linksabweichung". Recht genau wirkt die AFC. Die Hauptskala mit ihrer attraktiven roten Schrift ist gut unterteilt und (bei UKW) ausreichend genau geeicht. Der Skalentrieb geht mustergültig leicht und spielfrei. Das Vorwählen der UKW-Festsender dagegen kann zu einem etwas schwierigen Unterfangen werden, da die kleinen Hilfsskalen f zu grob geeicht sind.
Die gut gleitenden Schieberegler für Balance, Tiefen und Höhen rasten m ihrer Mittenposition leicht ein; ihr Einstellbereich ist ziemlich groß. Genügend Variabilität bietet auch der Stufenschalter für die Abstrahlintensität der Quadro-Rückboxen. Insbesondere von der Dämpfung her (12 dB pro Oktave) sind das Rumpel- und das Rauschfilter gut konzipiert.
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Metallischen Kipphebelschalter - wie interessant
Für konstruktive Sorgfalt sprechen auch die metallischen Kipphebelschalter, die völlig störgeräuschfrei arbeiten. Ausgesprochen leicht gehen die - mit je einer LED-Anzeige versehenen - Kurzhubtasten für die Programmquellenwahl und für das Abrufen der Speichersender. Als sehr praktisch erwies sich die frontseitige Tonbandbuchse. Was das Gerät mit seiner Ausstattung verspricht, das hält es auch mit seinen Leistungen. So sind beispielsweise alle qualitätsbestimmenden Kriterien des UKW-Empfangsteils auf hohem Niveau ausgewogen. Das zu erreichen setzt bekanntlich viel Können und Aufwand voraus. Die hohe Eingangsempfindlichkeit wurde nicht mit mangelnder Trennschärfe erkauft, denn diese ist auch bei ± 200 kHz Senderabstand noch beachtlich gut. Ein exzellent niedriger Klirrgrad und eine gute Kanaltrennung sorgen für ein klares und räumliches Klangbild, dem es auch nicht an Fülle und Transparenz mangelt. Entfernte Stationen werden (natürlich mit der richtigen Antenne) genauso einwandfrei hereingeholt wie sehr starke Ortssender.
Alles nichts Besonderes in einem satten Markt
Einen ähnlich positiven Eindruck hinterließ beim Test der Verstärkerteil des 8440. Es wurden nicht nur fast 50 Watt Dauerleistung (Herstellerangabe: 40 Watt) pro Kanal gemessen. Auch die übrigen Kriterien wie z. B. Klirrgrad und Übertragungsbereich waren deutlich besser, als die HiFi-Norm es verlangt. Aufgrund der hohen Phono-Empfindlichkeit können auch sehr hochwertige magnetische Tonabnehmer ohne Pegeleinbuße an das Gerät angeschlossen werden. Das vermittelte Klangbild ist bei allen Betriebsarten transparent (auch gute Impulsverarbeitung), ausgewogen und füllig. Die Verwendung hochwertiger Boxen lohnt sich also durchaus. Sie bringen die Vorzüge dieses insgesamt wohlgelungenen und preisgünstigen Geräts gut zu Geltung.
Hifikus
KlangBild erprobte für Sie (in Heft 04/1977)
SABA-Steuergerät 9120
Mit dem zur „hifi 76" präsentierten neuen „Ultra-HiFi"-Programm (ein vielleicht etwas anspruchsvoller Titel, denn was wird nach „Ultra HiFi" kommen?) bietet die alteingesessene Villinger Firma eine Reihe ansprechend gestalteter Geräte, darunter das Steuergerät 9120, das es auf Wunsch auch in echt Nußbaum und in Weiß gibt. Das Softline-Gehäuse ist mit 13cm Höhe und nur 30cm Tiefe sehr „schrankwand-freundlich" geraten.
Dazu trägt weiter bei, daß die rückseitigen Anschlüsse versenkt angeordnet sind, so daß die Kabel nicht auftragen und nicht knicken können. In die übersichtlich gestaltete Frontplatte sind die Bedienungstasten, die Schieberegler und die DIN-Kopfhörerbuchse geschickt eingegliedert.
- Anmerkung : Diese Kopfhörerbuchse war für diesen verdammten Würfelstecker, für den es damals schon fast keine Kopfhörer mehr gab. Man brauchte einen Adapter von 6,3mm Klinke auf den DIN-Würfel.
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Eine bemerkenswerte Ausstattung
Für seinen Preis bietet das Gerät eine bemerkenswerte Ausstattung: Möglichkeit des Speicherns von sieben UKW-Sendern, die über Sensoren mit LED-Anzeige abrufbar sind, vier Wellenbereiche, Feldstärkeanzeige mit Instrument, UKW-Kanalmittenanzeige mit zwei LED, schaltbare AFC, schaltbare UKW-Stillab Stimmung (Muting), Monitorbuchse (extra) und Monitortaste für Hinterbandkontrolle, schaltbare Boxenanschlüsse iür Stereo, Doppelstereo und PseudoQuadro, Präsenz-, Linear- und Leise-Taste, Rumpelfilter, Rauschfilter und UKW-Stereo-Filter, LED-Anzeigen für die Wellenbereiche sowie für UKW-Stereo und Pseudo-Quadro-Betrieb.
Alle Bedienungselemente und die rückseitigen Anschlüsse sind klar und deutlich beschriftet. Mit Hilfe der nicht rastenden Taste „U-Pilot" ist das Speichern der UKW-Sender (durch Übernahme von der Hauptskala) sehr einfach. Die Sender kommen mit hoher Genauigkeit wieder. Die Kanalmittenanzeige mit den beiden LED wirkt rein elektronisch und reagiert ebenso empfindlich wie genau.
Jetzt noch ein Lob - das mußte einfach sein
Ein Lob verdient auch die Feldstärkeanzeige, die selbst bei starken Eingangssignalen noch Ausschlagreserven hat und daher eine gute Hilfe beim UKW-Empfang mittels Rotorartenne ist. Die Eichung der UKW-Skala erwies sich als recht genau; vermißt wurde eine feinere Unterteilung der Skala mit den Kanalzahlen. Um die UKW-Senderwahl auf der Hauptskala frei zu haben, genügt das Berünren des großen Wahlknopfes. Der Antrieb geht recht leicht und spielfrei.
Schon an einer Zimmerantenne bietet das 9120 einwandfreien Empfang von UKW-Reqionalsendern. An einer mehrelementigen Hochantenne kommen auch weit entfernte Stationen in guter Qualität herein, zumal das Gerät mit einer sehr guten Trennschärfe aufwarten kann. Aufgrund der geringen Klirrverzerrungen und der einwandfreien Kanaltrennunq ist das Klangbild über und (bei Stereo) schön räumlich. Bei Sprache ist manchmal ein leichter Hang zur Schärfe festzustellen. Der geringe Abfall im Frequenzgang bei den Tiefen (unterhalb 30 Hz) ist nicht gravierend. Die für die Geräteklasse überraschend gute UKW-Empfangsleistung wird durch die ermittelten Meßwerte vollauf bestätigt. Alle einschlägigen Forderungen von DIN 45 500 werden mehr oder minder deutlich übertroffen.
Dauertonleistung ausreichend bemessen - war 1977 bereits Quatsch
Dasselbe läßt sich auch vom Verstärkerteil des 9120 sagen. Die Dauertonleistung ist, sofern nicht gerade sehr stark gedämpfte Boxen angeschlossen werden, auch für größere Räume noch ausreichend bemessen. Erfreulich auch hier der geringe Klirrgrad innerhalb eines weiten Frequenzbereiches. Der leichte Abfall des Ausgangspegels unterhalb 30 Hz ist auch auf das eingebaute Subsonic-Filter zurückzuführen, das Instabilitäten im Infraschallbereich verhindern soll. Gehörmäßig macht er sich kaum bemerkbar.
Daß die Eingänge sehr empfindlich sind und daß trotzdem aufgrund der recht hohen Fremdspannungsabstände die Wiedergabe weitestgehend störgeräuschfrei ist, muß positiv vermerkt werden. So lassen sich auch hochwertige Tonabnehmer gut am 9120 betreiben, ohne daß über Gebühr aufgedreht werden muß. Das Rumpelfilter und das Rauschfilter sind - besonders vom Dämpfungsverlauf her - gut ausgelegt.
Mehr als ausreichend groß sind die Einstellbereiche der Klangregler. Mechanisch machen die Schieberegler aber nicht gerade den stabilsten Eindruck. Die Präsenzanhebung sollte besser bei 2 kHz als bei 3 kHz wirksam werden. Erfreulich gering ist das Geräusch in den Boxen beim Einschalten des Geräts, das bei allen Betriebsarten eine durchaus hifigerechte Wiedergabe gewährleistet und durch sein günstiges Preis-/ Leistungs-Verhältnis zweifellos Beachtung verdient.
Hifikus