Pioneer ist in der Zwickmühle
Nach dem beinahe Zusammenbruch der japanischen (Export-) Wrtschaft in 1990/91 mußten neue Produkte entwickelt und hergestellt werden. Nicht alle Produkte des Hifi-Riesen Pioneer kamen beim Kunden gut an. Insbesondere die Laser-Disc erfüllte überhaupt nicht die beworbenen und realisierten Erwartungen. Die kleineren Wettbewerber in Japan hatten die Produktion auch bereits ins billigere Ausland ausgelagert und konnten mit dem Wechsel der Produkte schneller agieren. Pioneer schien sich da etwas schwerer zu tun, wie Kosai Wada in seinen Kolumnen bemerkte.
Die Pioneer Produkte aus dem Prospekt 1996/97
Je länger wir die Hifi-Prospkete der letzten 20 Jahre vergleichen, desto mehr fällt auf, daß sich bei den Herstellern in Japan die Produkt-Planung, die Produkt-Entwicklung und die Produktion sowie das Marketing immer schwerer taten. Später in den Pioneer-Pprospekten von 2001 und unserer intensiven Beschäftigung mit einem speziellen A/V Receiver VSX-859 fiel es ganz deutlich auf. Von fast allen Geräten gab es die EMEA Version (Europe - Middle East - Africa), die US Version und die nationale Japan Version - immer von dem (fast) gleichen Gerät - aber mit anderen Typenbezeichnungen. Das mußte ja alles "verwaltet" werden.
Jahrzehnte vorher hatte nicht nur SONY angefangen, die UKW Deemphasis (die UKW-Entzerrung) sowie die Netz-Versorgungsspannung (110V - 220V) auf der Rückseite umschaltbar zu machen. Damit hatte man nur ein Gerät für Europa und Amerika. Das sparte ganz viele Kräfte in der Organisation. Warum man später davon wieder abgegangen war, ist unklar. Jedenfalls hatte Pioneer als der Größte unter den Herstellern eine völlig irre Typenvielfalt, die igendwann nicht mehr zu handhaben war.
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