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Der VSX-908 RDS im Vergleich zum VSX 859 RDS. Ein Einblick :

Pioneer-VSX-908 Aufdruck
Pioneer-VSX-908-RDS offen
Pioneer-VSX-859-RDS offen

Nov. 2024 - Mit der in zwei Jahren gesammelten Erfahrung mit den VSX-859 A/V-Receivern und dem Erlernen der "besonderen Gestaltung" der PIONEER- Schaltpläne betrachte ich hier einen der großen Vorläufer dieses VSX 859 - noch "Made in Japan".

Von vorne gesehen, sehen sich die beiden Receiver- Baureihen recht ähnlich, sind aber innen mechanisch gänzlich verschieden. Die VSX-908 (und VSX-909 - die sind baugleich) haben in der Mitte zwei spiegelsymmetrische blanke Lamellenkühlkörper. Die VSX-859 (und die baugleichen 839) haben nur noch einen gemeinsamen ebenfalls blanken Lamellenkühlkörper.

Es muß zwischen 1998 und 2000 der entscheidende Umschwung stattgefunden haben, gemeint der Umzug der japanischen Inlands-Fabrikation ins nahe Ausland, da dieser VSX-908 / 909 noch in Japan gebaut wurde.

Die nachfolgenden Modelle kamen aber nicht mehr aus Japan, sondern aus Indonesien. In Japan war die Arbeitskraft inzwischen "ähnlich wie bei uns" - auch immer teurer geworden. Unser VSX-908 wurde im Aug. 1999 produziert. Die ersten VSX-859 stamen alle aus Okt. 2000 und danach.
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Der Nachfolger des VSX-909 - sogar mit der niedrigeren Modell-/Typen-Nummer, der VSX-859, hat ein deutlich überarbeitetes Konzept. Doch die Funktionsdiagramme in den Service-Manuals sind sehr ähnlich. Beide Geräte haben Vorteile und Nachteile jeweils gegenüber der anderen Baureihe.
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Der VSX-908 RDS hatte mal 3.500 DM gekostet .....

Da ich den damaligen weltweiten Wettbewerb bei den großen A/V-Receivern von DENON, SONY, YAMAHA, Marantz, Onkyo, Harmann Kardon usw. nicht mehr genauer recherchieren kann, bleibt nur die Vermutung, daß dieses Gerät für diese techn. Daten mit DM 3.500.- zu teuer angeboten wurde.

Der quasi sofortige Nachfolger bei uns hier in Europa war der VSX-859 RDS (jetzt mit 7+1), der dann wiederum für viel zu niedrige 1.998.- DM angeboten wurde. Der etwas auf 5+1 abgeschminkte VSX-839 RDS sollte dann sogar unter DM 1.600.- kosten.
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Was fällt beim ersten Betrachten des VSX-908 auf ?

Der VSX-908 RDS hat für die Lautstärke zum ersten Male auch den neuen Incrementalgeber - wie der amerikanische Nachfolger VSX-35TX und der europäische VSX-859 RDS. Weiterhin hat der VSX-908/909 RDS eine ungewöhnliche Konzeption der Endstufen-Montage. Und hinten auf der Anschlußseite fallen "einige" vergoldete Cinch-Buchsen auf, die anderen sind metallisch blank.

Der VSX-908 hat auch nur 6 Pre-Amp-Out Buchsen wie der VSX-33/839. Auch die 6 analogen "External Decoder Inputs" sind bereits vorhanden. Ganz unten bei den Cinch-Buchsen ist der inzwischen wieder gefragte analoge Phono-Eingang zu erkennen.
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Die Stromversorgung der Endstufe, und die braucht am meisten Leistung, ist im VSX 908 / 909 massiv verdrahtet. Vom Trafo zu den beiden Gleichrichtern und von dort zu den beiden dicken Netzteil-Kondensatoren und dann zu den Endstufentransistoren sind massive Litzen verlötet, und eben nicht mit Steckverbindern gesteckt wie bei den Nachfolgern.
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Die Details im Einzelnen - die Schwachpunkte inbegriffen

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In der Mitte des VSX-908 sieht man neben dem riesigen Trafo 2 große blanke Alu-Lamellenkühlkörper, die durch 6 kleine Platinchen verbunden sind. Anfänglich ungewöhnlich (beim ersten Blick aufgefallen) war, die Befestigung dieser beiden Kühlkörper besteht aus vier Kunststoffhalterungen.

Dem Systemdiagramm und dem Schaltplan nach sieht alles bereits so ähnlich aus wie bei dem Nachfolger, dem VSX-859. Doch die deutlich größere Vorverstärkerplatine (das V-Assy) ist rückwärts an der Front des Bedienteils angebracht und nicht an den Kühlkörpern.
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Ein Geheimnis ?

Misteriös blieb anfänglich die Zuleitung der Spannungsversorgung der 5 Leistungs-Endstufen. Die 3 dicken Kabel mit ±50 Volt sind an einer kleinen Platine angelötet - und hören dort (scheinbar) auf. Erst bei genauerem Blick sieht man, daß diese beiden Spannungen über 2 ganz simple Blechwinkel links und rechts direkt an die beiden blanken Alu-Lamellenkühlkörper weiter geleitet werden.
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Aha, deshalb hier also die 4 Kunststoffhalterungen der Kühlkörper - Pioneer leitet die benötigten Ströme links und rechts über die blanken Blechwinkel an das dicke blanke ALU-Blech zu den Transistoren. Das bedeutet aber auch, zwischen den beiden blanken Lamellenkühlkörpern liegen die vollen 100 Volt an.

Und das ist jetzt nicht mehr trivial, das ist ein ganz dicker gefährlicher Schwachpunkt, auf den zwar im Service Manual irgendwo ganz hinten hingewiesen wird, doch im Gerät steht davon nichts so deutlich, keine besondere Warnung, nichts. Der kleine unscheinbare Aufkleber ganz hinzen auf dem Deckel deutet nichts davon an.

Daß am Netztrafo beider Baureihen die Pins der 230 Volt Netz-Zuleitung nach oben ebenfalls blank aus der Platine heraussschaun, könnte man gerade noch akzeptieren, daß aber an den großen blanken Kühlrippen diese 100 Volt anliegen ,,,,,

Damit dürfte dieses Gerät in Deutschland und der EU nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Das Netzkabel ist hier zwar vom Querschnitt stärker als als beim VSX-859, doch es hat auch nur 2 Adern, also keinen Schutzleiter.
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Die "fast" perfekte Stromversorgung der Endstufen

In dem VSX-908 arbeiten bereits hochoptimierte MOSFET-Endstufen. Und damit die auch wirklich 5 x 120 Watt an 8 Ohm liefern "könnten", sind sie hier gut versorgt. Allein das Netzkabel ist deutlich stärker als beim VSX-859. Auch die Leitungen von der Sekundärwicklung des Haupttrafos zu den beiden Gleichrichtern und von dort zu den beiden 22.000 uF / 56 Volt Elkos sind ebenfalls massiv. Von hier aus gehen auch starke Leitungen zu der kleinen Verteiler-Platine zwischen den beiden blanken Lamellenkühlkörpern der Endstufen.
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Die Collector/Emitter Widerstände von nur 2 x 0,05 Ohm sind ein negativer und ein positver Knackpunkt. Im Kurzschlussfalle fließen hier erhebliche Ströme - bis die Sicherung anspricht. Dafür kommt bei Musikwiedergabe die gesamte verfügbare Leistung an den LS-Klemmen an.

Schon bei den ersten vier VSX-859 hatte ich festgestelt, daß die gelieferte Klangqualität sehr sehr weit oben im Hifi-Himmel liegt. Diese VSX-908 Verstärker klingen hervorragend. Und hier ist bereits genau die geiche Technik vorhanden. Daß die einzelnen Platinen noch etwas verbesserungswürdig waren, sieht man an den gleichen Funktionsblocks in unseren VSX-859 Exemplaren.
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Die weitere analoge Stromversorgung der Baugruppen

Bei der Betrachtung unseres ersten VSX 859 RDS hatte ich gestaunt, daß dort am Bodenblech 7 integrierte analoge Spannungsregler verschraubt waren, insgesamt sind es sogar 9 solcher Spannungsregler ICs. Der Aufwand der elektronisch geregelten Spannungsversorgung für die einzelnen Baugruppen ist schon enorm. Und das ist baugleich in beiden Baureihen.

Dieses Regulator Assy ist nahezu baugleich in den VSX-859 übernommen worden. In dieser waagrechten Regulator Assy Platine stecken senkrecht das (Analog-) Board mit dem Microcontroller und das DSP/Video- Board mit den Decodier-Chips.
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Das Grund-Chassis des VSX-908

Das untere Bodenblech entspricht fast dem der Nachfolger VSX-859 und VSX-939. Beim VSX-839 hatte ich entdeckt, daß dort unter der Bodenblech-Wanne kein weiteres Abdeckblech mehr montiert war. Darum ist der VSX-839 auch ca. 1 Kilo leichter als der VSX-859. Hier beim VSX-908 gibt es dieses zusätzliche Bodenblech auch noch nicht. Die scharfen Schrauben schaun unten aus der Bodenblech-Wanne heraus und gefährden beim Tragen die Finger.

Der große Netztrafo ist dafür auf zwei stabilen Traversen montiert, die quer über die ganze Breite gehen und damit dem Chassis die notwendige Stabilität bieten.
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Die Grundkonzeption des VSX-908 ist bereits weitgehend identisch zum Nachfolgemodell VSX-859

Die zentrale Steuerung aller Funktionen erfolgt mit dem Microcontroller auf der Main-Assy Platine, auf der auch eine Doppelreihe analoger Eingänge enthalten ist. Das im VSX 908 nebenan liegende metallisch gekapselte DSP- Board ist noch deutlich kleiner als später im VSX-859 und deren Buchsen sind über Flachbandkabel herausgeführt. Die Tuner-Platine ist dagegen noch nicht gekapselt wie später im VSX-859.
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Wenn die Endstufen defekt sind ..... wird's schwierig

Und das ist eigentlich der wichtigste Grund, die Finger von diesem Modell VSX-908 und VSX-909 und baugleichen Typen zu lassen. Die Zu- und Ableitungen der beiden quasi symmentrischen Endstufen auf diesen blanken Lamelenkühlkörpern sind fest verlötet.

Das ist vom Quailtätsgedanken einer Endstufe her an sich sehr gesund. Doch damit kann ich die beiden Endstufen-Blöcke nur mühsam ausbauen und auf dem Labortisch Zwecks Reparatur fast nicht in Betrieb nehmen.

Bei dem Nachfolgemodell VSX 859 RDS, das wir hier präferieren, ist nur noch ein gemeinsamer zwar metallscih blanker aber nicht isolierter Endstufenblock (in der Mitte des Chassis) mit 4 Metall-Schrauben auf dem Chassis befestigt und hat insgesamt 5 Kabel-Verbindungen zur weiteren Receiver-Elektronik.

Damit ist diese 5-Kanal- Endstufe bedingt autark ausserhalb des Chassis zu betreiben. Bei den VSX-908 und baugleichen Geräten sind es zwei komplemtäre Endstufenseiten, nämlich die PNP Trasitoren und die NPN Transitoren an 2 getrennten blanken Lamellenkühlkörpern, wobei die Spannungszuleitung über die blanken ALU-Bleche funktioniert. Bei der kleinsten Unaufmerksamkeit oder Unachtsamkeit des Reparateurs fliegen hier die Funken mit 100 Volt und aufgeladenen Kondensatoren. Ich möchte das nicht ausprobieren.
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Fazit : Finger weg - Reparieren ist hoffnungslos

Wenn an den Endstufen der Wurm drinnen ist, wird es teuer (für den Besitzer) und gefährlich (für den Reparateur).

Wir haben den defekten VSX-908 für 25 Euro gekauft, weil wir ihn mal genau auseinander nehmen wollten.
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