Wir haben jetzt 2010 und besuchen viele BRAUN-Zeitzeugen . . .
Es sind etwa 20 Stunden (Braun- Zeitzeugen-) Tonauf- nahmen, die noch ausgewertet werden müssen. Doch hier vorab ein paar Erinnerungen an wichtige Aussagen.
Die Glanzzeit der Hifi-Ära, also die "finanzielle" Glanzzeit dieser Produktsparte bei Braun, war in den 1960er Jahren. Das Hifi-Geschäft hatte angefangen zu brummen. Dennoch, so die internen Quellen, wurde mit Braun Hifi nie !!! Geld verdient.
Alle Führungskräfte der obersten Etage waren glücklich, wenn es - zumindest im Bereich Hifi - am Jahresende "null zu null" aufging. Der notwendige firmenübergreifende Gewinn, den jede Firma nun mal braucht, wurde nämlich ausschliesslich mit den BRAUN Rasierern erwirtschaftet.
Eigentlich ist es für die alten und sehr engagierten Mitarbeiter eine sehr bittere Pille oder Wahrheit, daß man, um ganz oben im High-End (oder damals "Hifi-Himmel" genannt) mitspielen zu wollen, den Ertrag (böse Zungen sprechen immer nur von "Profit") vernachlässigt hatte oder vernachlässigen mußte.
Der Chefentwickler AUDIO Dipl.-Phys. Wolfgang Haselbach hatte mir viel davon erzählt.
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Nach glaubwürdigen Aussagen soll Willi Studer nur milde gelächelt haben, . . .
. . . als er auf einer Messe das brandneue Braun TG 1000 Bandgerät mit all den tollen Eigenschaften für etwas über 1100.- Mark "Werks-Abgabepreis" (netto bei später insgesamt etwa 12.000 Stück) analysiert hatte. "Dafür könn(t)en 'DIE' (bei Braun) das nie rentabel bauen . . . . " soll er kommentiert haben.
Die deutlich "magerere" Revox A77 und B77 wurde zwar auch in Deutschland (bei Studer/Revox in Löffingen) produziert, aber mit insgesamt fast 470.000 Stück rentabel produziert. Und Willi Studer war wirklich der Vollprofi und er hatte wieder mal recht, wie wir heute wissen.
Als Braun dann 1967 mehrheitlich in den Besitz der Bostoner Gillette Corp. überging, haben (laut Herrn Sperb) die sonst immer sehr sanierungsfreudigen Amerikaner über zig Jahre wohlwollend toleriert, daß es da eine (Image-) Sparte gab, die einfach keinen Gewinn abwerfen wollte. Erst als es Anfang der 1980er Jahre richtig deutlich in die roten Zahlen abrutschte (es war damals ab 1978 für viele Firmen sogar das AUS), wurden den drei (roten) Sparten erste einschneidende Schritte angekündigt.
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Und als es sich dann auch nach einer gewissen Karenzzeit (immer noch) NICHT - wie erwartet bzw. versprochen - zum Besseren wandte, sondern im Gegenteil noch dicker kam, (also rote"re"!!" Zahlen geschrieben wurden) sprachen die Amerikaner ein Machtwort und damit wurde für Sparte "Braun-Hifi" Mitte 1990 intern das Ende verkündet und diese Episode wurde mit einer letzten durchaus (offiziell) erfolgreichen aber sehr teuren Marketing-Aktion zum März 1991 endgültig abgeschlossen.
Übrig geblieben sind aus dieser Epoche sehr viele mir persönlich bekannte (Ex-) Mitarbeiter, die heute noch (das war 2010) mit vielen guten aber auch gemischten Erinnerungen an "ihrer" Firma hängen, aber leider auch ein paar unverbesserliche Narren, die es einfach nicht kapieren woll(t)en, daß es so nicht hätte weitergehen dürfen und auch nicht hätte weitergehen können.
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Kommentar zu den Mythen und Legenden über die so überaus erfolgreiche BRAUN Hifi-Zeit :
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Alle anderen verbreiteten Legenden oder immer wieder mit "Nichtwissen" verbreiteten Mythen über die Erfolge der BRAUN Hifi-Geräte entbehren leider der Wahrheit.
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