Der DUAL CS 505-2 aus 1976 (stimmt das ? nein 1983 is ok) gehört zu den billigen Dual Modellen
Der DUAL CS 505-2 ist irgendwie ganz anders im Vergleich zum ganz normalen "CS 505". Er scheint auch deutlich billiger gebaut zu sein. Alles an dem Teil ist nur billig. Ich habe ihn zerlegt und war erschrocken, mit wie wenig man solch ein Teil bauen und dann als beinahe High-End anpreisen "darf" - und das auch tut.
Ganz unbestritten, die attraktive Optik verspricht viel viel mehr als hinter der Fassade wirklich zu sehen ist.
Es ist ein ganz simples Stahlblech-Chassis mit einem in "robusten" 4 Gummilagern aufgehängten kleinen Synchchronmotor (mit einer massiven Stahlblechhaube verkleidet), der mindestens mal von 230V auf 115 Volt umsteckbar ist.
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Auch wenn hinten auf der Zarge etwas von 230 Volt drauf steht, ist drinnen der typische 250V Entstörkondensator verbaut, der in so vielen anderen Geräten echt publikumswirksam erst knallt und dann abraucht.
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Der interne Netzschalter hängt am Mechanismus dran und wenn der innen an den Kontakten verbrotzelt, geht sowieso nichts mehr.
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Was der nach kurzer Zeit dampfende Hochlastwiderstand auf der kleinen Platine soll, ist mir nicht ganz klar.
Es hätte mir sofort auffallen müssen, der Hersteller war bereits die Dual GmbH und es steht sogar hinten recht groß drauf.
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Der Blechteller oben drauf
Der große Plattenteller ist zwar aus Leichtmetall - es ist aber ein gestanztes und tief gezogenens ca. 1mm starkes Alu Blech und wirklich "leicht", sehr leicht sogar, also nichts ist mehr so wie bei den 3 Kilo Boliden früherer Jahre. Dieser "Teller" ist dann auf einer Presse geprägt worden und dann auf der Drehbank abgedreht worden, sodaß die Stroboskop-Felder und sonstige Schönheitsstreifen blank waren. Das macht zwar optisch viel her, trägt aber nicht zum stabilen Rundlauf bei.
Die Umschaltung der beiden Geschwindigkeiten ist auf den drehenden Betrieb begrenzt/blockiert, damit der Riemen beim Umschalten im Stand keinen Schaden nimmt.
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Das Ganze macht einen sehr billigen Lowcost-Eindruck - für den amerikanischen Markt oder den OEM Markt. Das erfreulichste ist die robuste massive Holzimitat-Zarge aus echtem Holz, die dem Kunden / Käufer durch das zusätzliche Gewicht die normale Dual Qualität suggerieren sollte.
- Anmerkung : Ich könnte noch manchen Satz der Hifi-Tester aus den hochgänzenden Hochglanzmagazinen hinzufügen, die sich verzweifelt bemühten, an irgendwelchen zu testenden Geräten irgendetwas Positives zu finden - und dann ganz zum Schluß ihres "Berichtes" das 1,8m lange Netzkabel als ganz besonderes Highlight in ihrem Kommentar herausstellten - weil sonst wirklich überhaupt gar nichts mehr zu loben war.
Das Laufwerk scheint mir insgesamt zu billig (also extrem billig) zu sein, auch wenn das Tellerlager über eine gesunde Achse verfügt. Der innere kleinere Teller, um den der Treibriemen herum läuft, ist ein einfaches leichtes Plastik-Spritzteil, trägt also nicht zur drehenden Masse bei. Darum werde ich da keine Zeit zum Reparieren rein stecken, es lohnt nicht. Ich habe es komplett zerlegt und fotografiert (und entsorgt).
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Jede Menge an Varianten des 505 Chassis
und erst recht nichts mit "Audiophile Concept"
Beim flüchtigen Blick im Internet kommt man ganz schnell dahinter, daß dieses Chassis in die verschiedensten Zargen mit den verschiedensten Sprüchen drauf eingebaut worden war.
Auch ist der DUAL ULM Tonarm mit diversen Abtastsystemen bestückt, von denen eines angeblich besser klingt als das nächste. Das Verwirrspiel bei der Typenvielfalt dieser 1983er Generation von Dual-Spielern ist groß und hat nicht unbedingt zu Ansehen und Vertrauen beigetragen, eher zum endgültigen Niedergang.
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Im Tonarm ist ein DUAL DMS 251E verbaut
Das System macht einen optisch billigen Großserien-Eindruck. Einen Abtasttest habe ich mir verkniffen.
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