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Dieser Artikel ist erst mal ins Unreine geschrieben.

DAB+ soll unser UKW ablösen - in 2018 oder danach ??

Wir schreiben Frühjahr 2016 - Immer mehr Presse- oder Medien-Infos sollen uns darauf vorbereiten, wir - die Nutzer und Bezahler - hätten uns umzustellen. Es wird uns schmackhaft gemacht, es wird schön geredet und es wird gezeigt, was es alles könne.

Man hört jedoch kein ehrliches und wahres Wort von den massenhaften teuren digitalen Scherben auf dem Müllhaufen der Rundfunk-Geschichte. Doch so langsam kommt raus, was diese "Scherben" allesamt mal gekostet hatten.

Man hört noch weniger von den Gründen, warum diese hehren Ideen, die nicht nur technologisches Neuland betreten hatten, einfach zum Scheitern verurteilt waren. Einige bereiten das Ganze extrem populistisch auf, andere wiederum bügeln alles glatt. Die Wahrheit liegt - wie immer - irgendwo in der Mitte.
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Was beim Fernsehen leidlich funktionierte . . . .

muß nicht unbedingt beim Rundfunk ebenso funktionieren. Die eventuelle Akzeptanz einer neuen Technologie bekommt man bei gezielten Umfragen in der Zielgruppe der Millionen Radiohörer raus. Wenn der Kommentator in der FAZ von den digitalen Ruinen spricht, kommt er der Wahrheit ziemlich nahe.

Blicken wir zurück auf unsere (bundesdeutsche) Radiogeschichte nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Der Umstieg von der Mittelwelle auf UKW im Jahre 1950/1951 war zwar quasi mangels zugeteilter Frequenzen erzwungen, jedoch man mußte nicht. Deutsche Mittelwellensender gab es zwar wenige, aber die gingen noch Jahrzehnte lang mit voller Kraft. UKW hatte ein paar Leckerlies auf Lager, - das war die überragende Ton-Qualität und die ungewohnte Empfangsgüte - da konnte man einfach nicht "nein" sagen. Und als dann 1963 Stereo kam, war die Überzeugungsarbeit gelungen. Und niemand mußte unbedingt Stereo haben, es war nämich kompatibel zum gewohnten UKW-Mono-Rundfunk.

Als das deutsche Farbfernsehen in 1967 kam - lange angekündigt - war es von Anfang an schwarz-weiß kompatibel - das war eine Grundbedingung (vor der Einführung). Auch die neuen Farbkonserven (die MAZ- und Film-Aufzeichnungen) waren ganz geschickt sowohl auf schwarz-weiß als auch auf Farbe getrimmt worden. Man mußte also nicht umsteigen. Man konnte . . . .

So um 1984/1985 wurde HDTV (analog und 1250 Zeilen) propagiert. Doch fairer Weise muß man festhalten, es war ausdrücklich als eine Machbarkeitsstudie der EU gedacht, um den japanischen Interessen mit europäischer Technik Paroli zu bieten.

Daß uns dann später irgendwelche Auguren diese HDTV-Technik mit MAC und D2MAC fürs traute Heim andienen wollten, war damals deutlich übers Ziel hinausgeschossen. Diese Technik war dazu garnicht reif gewesen.

Auch als das PAL-Breitbild mit 16:9 kam, gingen die alten Fernseher weiter. Auch diese Technik war kompatibel zu den vorhandenen Empfängern.

Und als die neue digitale HDTV 720p und 1080i Zeit kam, sendeten die alten Sender weiter mit unserem 625er Format. Niemand "mußte" umsteigen. Locken und Ködern war angesagt.
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Das Fernsehen kam aus drei Welten zu uns nach Hause

Am Anfang gab es die sogenannten terrestrischen Sender, die dicken 500 Kilowatt Brummer oben auf den Bergen - wie bei uns auf dem Feldberg im Taunus. Und irgendwann kamen Ingenieure und Kaufleute auf die Idee, in bestimmten Ballungs-Gebeiten Erdkabel zu verlegen, also keine Antennenwälder mehr. Als die Frequenzen und Bandbreiten langsam ausgingen, war endlich die Satellitentechnik reif und wir wurden mit den "Schüsseln" beglückt. Überall wurden Schüsseln aufgestellt und der Nutzer konnte nach Lust und Laune selbst wählen, welche Emfangstechnik er benutzen wolte.

Als die Sendesatelliten irgendwann mal ausgetauscht werden mußten und es neue Frequenzen gab, hatte man immer noch noch 2 Alternativen. Als sich damit die Bild- und Tonqualität deutlich von den anderen beiden Übertragungsverfahren abhob, wanderten noch mehr Fernsehzuschauer zu den digitalen Schüsseln.

Die normale analoge Sendetechnik mußte modernisiert werden und DVB wurde entwickelt. Diese DVB Technik wurde aber von Anfang an auf allen drei Hochzeiten vorangetrieben, als DVB-T, DVB-S und DVB-C, also terrestich, Satellit und Cable. Wieder konnte der Fernsehzuschauer wählen und viele Fernsehkunden nutzten und nutzen zwei dieser Verfahren gleichzeitig.

Das UKW Radio hat sie (bislang) alle überlebt

Das UKW Sendesystem hatte von Anfang an ein paar Vorteile, die die andern einfach nicht bieten können oder wollen. Der wichtigste Vorteil war, einschalten und die Musik kommt "sofort", ob Mono oder Stereo, es ist etwas da.

Alle Stationen senden gleichzeitig. Das bedeutet: mit zum Beispiel 6 Stationstatsten kann man in Windeseile mal antesten, was dort gerade gesendet wird, im Auto ist soetwas ein gewaltiger Vorteil. Die Umschaltzeit beträgt Millisekunden.

Das RDS Infosystem überträgt alle Subinformationen samt Verkehrsfunk- Dekodierung seit Jahrzehnten völlig problemlos. Das ist sogar so gut, daß die modernen Navis diese Signale auch nutzen.

Und - was aus meiner Sicht das Wichtigste ist - wir die Nutzer und Zahler sind vollkommen zufrieden. Es funktioniert hervorragend. Die Tonqualität ist super, die Empfangsqualität auch. Man bekommt in sehr vielen Regionen bis zu 40 oder mehr Sender in guter Qualität mit Sofortumschaltung.
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Internet Radio - das muß es sein oder doch nicht ?

Um nicht als sogenannter "ewig Gestriger" dazustehen, habe ich mehrere autarke Streaming Clients angschafft. Zusätzlich oder auch alternativ kann man mit jedem normalen PC mit Internet Anschluß eine ganze Menge solcher Software-Clients kostenfrei ausprobieren und nutzen.

Schon bei dem ersten Gerät fällt auf, das Einstellen der gewünschten Radio- Stationen ist mühselig. Von den 1900 oder sogar 8000 Stationen ist bis zu 99,9% alles akustischer Müll. Die Bedienung der von mir erworbenen Hardware-Clients ist katastrophal. Nach dem Einschalten kommt 30 Sekunden Pause, bis dahin ist die Lust verflogen, die Nachrichten sind vorbei, das Wetter auch, vom Verkehrsfunk ganz zu schweigen und der Kaffee ist übergekocht oder bereits wieder kalt.

Die Favoriten sind im Menu 5 - nach 9 Klicks - endlich erreicht (ist natürlich etwas übertrieben) und nach dem Aussschalten sind sie auf einmal alle wieder weg. Das ist also nach wie vor keine Alternative zum guten alten UKW Radio. Eigentlich sollte es besser werden. Kostenfrei ist es ja sowieso nicht, weil die GEZ sowieso bezahlt werden muß.

Vorteil ist, man kann mit solch einem Streaming Client die eigene Musik vom eigenen Server abspielen, das ging beim alten Radio nur bedingt von Kassette, Platte oder vom Band.
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Was fehlt beim Internet Radio ?

Bei aller Mobilität, das Internet Radio kann mit dem alten UKW Radio nicht mithalten. In wirklich allen Autos in Europa ist ein UKW Radio mit allem Komfort eingebaut, die anderen Radios müsste man nachrüsten, geht aber meist nicht. Auch neu kaufen geht in vielen Fabrikaten nicht. Internet Radio mit automatischem Verkehrsfunk, gibts das schon ?

Vielleicht fehlen mir da noch ein paar Infomationen. Das Argument, ja, das kommt alles noch, wenn wir genügend Abonnenten haben. Also sie wollen dafür auch noch mal Geld für haben. Dafür fehlt aber die Akzeptanz der bereits geschröpften Autofahrer.
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Was kann DAB wirklich besser ?

DAB und DAB+ wird nicht von den Mobilfunkbetreibern mit deren schwächlicher Bandbreite und multiplex gesteuerter Sprach-Qualität verbreitet, es sind die alten UKW Sendestationen, die diese Signale aussenden sollen. Auch da werden mehr Kanäle in einen Sendestream verpackt, als sinnvoll wäre. Bei DVB-T kommt es so oft vor, daß jede Menge Aussetzer und Bild-Artefakte den "Genuß" erheblich stören. Bei den Mobilfunkbetreibern bricht mobil in Stoßzeiten fast jedes Gespräch zusammen. Das Hineinquetschen von 4 Programmen in einen Stream, der eigentlich die Bandbreite von nur 3 Programmen hat, bringt zweifellos eine Verschlechterung mit sich.

Also die UKW Qualität wird bei weitem nicht mehr erreicht. Das sagt aber keiner, schon gar nicht vorher.

Beispiel DVB.T Fernsehen in Wiesbaden Bierstadt mit direkten Blick auf den Sender Feldberg im Taunus. Kommen in diesen Programmen schnelle Bildfolgen - zum Beispiel irgendwelche Sportübertragungen, geht im letzten, dem 4. Porgramm aus diesem Stream fast nichts mehr. Der Ton knackt und das Bild enthält jede Menge quadratisch Kästchen - zwar nur für kurze Zeit, aber unansehnlich und ärgerlich.

Kommentar - das wäre bei DVB-T eben so und es wäre ja auch gleich wieder weg. Und dabei ist das Fernsehbild schon extrem mit allen Tricks komprimiert und codiert. Das neue DVB-T2 soll es besser machen, doch man sieht die Kompressionsartefakte ganz deutlich. Der Himmel von den wunderschönen Bildern aus "Jenseits von Afrika " sah ganz schlimm (genauer gesagt "gekotzt") aus. Und dafür sollen wir Geld bezahlen ??

Es gab also einen Grund (oder mehrere Gründe), warum die DAB Tester ihre Geräte wieder abgeschaltet hatten und das ganze System ein für alle teurer Flop wurde.
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