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Die Zeitschrift "Hifi Scene" aus Zürich / Schweiz

Die "Hifi-Scene" war bei uns weitgehend unbekannt. Der Verbreitungsgrad reichte offenbar selten bis nach Deutschland. Im März 2000 erschien die letzte von 18 Ausgaben. Das Beson- dere daran ist, die Autoren waren alle Praktiker und fachlich der Physik mehr verpflichtet als den Mythen und Träumen. So etwas gab es bei uns nur bei der Klangbild und bei der Hifi- Stereophonie, wobei bei letzterer in den letzten Jahren Zweifel aufkamen. Wenn Sie hier über eine Suchmaschine eingelandet sind, besuchen Sie bitte erst die einführende Seite.

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Das Moving-Coil Abtastsystem

Beim Moving-Coil lässt sich der Nadelträger nicht austauschen. (Anmerkung : Das hat sich auch geändert, es gibt inzwischen welche mit austauschbaren Nadelträgern.) Die Spule bewegt sich in einem Magnetfeld. Sie ist mit dem Nadelträger verbunden und auf einen Spulenträger gewickelt, der aus Kunststoff, Alu, Stein (z.T. Rubin) oder Eisen besteht.

Weiter ist die erreichbare Ausgangsspannung, insbesondere bei eisenlosen Konstruktionen, beträchtlich geringer als bei den anderen Konstruktionen und muss deshalb mit einem Zusatzverstärker oder Übertrager angehoben werden, was zu schlechterem Geräuschspannungsabstand führt (Anmerkung : führen kann).

Ein wichtiger Unterschied zu den MM- und MI-Systemen besteht darin, dass beim MC-System die Spulen mechanisch mit dem Nadelträger, wie auch elektrisch mit dem nachfolgenden Übertrager oder Zusatzverstärker verbunden sind. Deshalb lässt sich, im Gegensatz zu den anderen Systemen direkter Einfluss von Aussen auf den Generator über die Zuleitungen nehmen.

Die mechanische Konstruktion

Betrachten wir wieder zuerst die mechanische Konstruktion der heute üblichen MC-Tonabnehmer: Im Systemgehäuse befindet sich der Magnet, die Polplatten führen das Magnetfeld an den gewünschten Ort um die Spulen. Die hintere Polplatte ist ausgebohrt und nimmt die Nadelträgeraufhängung auf. Sie besteht aus einem Stahlstift, in den ein Draht aus Berylliumbronze oder einem anderen geeigneten, federnden Material eingelassen ist. Das Material, die Länge und der Durchmesser des Drahtes bestimmen die Compliance, die Nadelnachgiebigkeit oder auch Federkraft des Tonabnehmersystems.

In der Nadelträgeraufhängung und ganz alleine hierin liegt die Klangeigenart der MC-Systeme begründet. Dem Musiksignal selbst ist es absolut egal, ob sich die Spule an einem Magnetfeld oder der Magnet sich an einer Spule vorbei bewegt.

Das Experrrrriment .... (wieder ein wenig Glosse)

Der einseitig eingespannte Federdraht, auf dem nachträglich der Nadelträger samt Spule aufgeklebt wird, muss zwecks seiner Funktion flexibel sein und in die Nullposition zurückfedern.

Er verhält sich genau gleich wie ein Sprungbrett im Schwimmbad: Springt der Turmspringer, deformiert sich das Brett und federt in seinem einseitig eingespannten Lager entsprechend nach.

Das dabei entstehende Geräusch des Sprungbretts «drrrrrrrrr...» ist jedem, der je im Schwimmbad war, bekannt. Wir können es zu Hause nachvollziehen, nehmen einen 30cm Plexi-Massstab, legen ihn 10cm auf ein nacktes Tischblatt und halten dieses Ende auf dem Tisch fest. Das 20cm über die Tischkante hinausragende Ende ziehen wir nach unten und lassen den Massstab nach oben flitzen. Sofort werden die Kräfte, die im Spiel sind, deutlich: wir müssen den Masstab fest auf die Tischplatte drücken, dass er nicht davon fliegt. Wir sehen, dass die Nulllage des Knick/Drehpunktes über der Tischkante sich verschiebt und nicht fixiert ist, wir hören besagtes ratternde Geräusch.

Wiederholen wir den Versuch und verändern die Tischoberfläche, indem wir zwischen dem Massstab und dem harten Tischblatt eine Tischdecke oder eine Serviette legen, so stellen wir fest, dass sich das ratternde Geräusch dramatisch verändert hat. Verwenden wir weiche Materialien, beispielsweise Butylkautschuk anstelle der Hausratsutensilien, stellt sich mit zusehender Elastizität ein gedämpfterer Klang ein. Und genau dies ist die Arbeitsweise des Dämpfungsgummis des MC-Tonabnehmers.

Der gundlegende Unterschied von MC und MI / MM Systemen

Diese Lagerung unterscheidet sich also grundlegend von derjenigen der beschriebenen MM- und Mi-Systeme. Dieses Lager ist dynamisch in der Masse nicht ausbalanciert. Es entstehen grosse Scherkräfte an der Drahtverankerung, die von ihr aufgenommen und durch die hintere Polplatte ins Systemgehäuse und in den Plattenspieler weitergeleitet werden.

Diese Kräfte können durch die Dämpfung nicht vollständig aufgefangen werden, da sich das System sonst nicht mehr bewegen würde. Die primären klanglichen Eigenschaften der MC-Systeme werden ausschliesslich durch die flatternde Drahteinspannung und deren gezieltes Bedämpfen durch den Dämpfungsgummi beeinflusst.
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Der typische Eigenklang vom MC-Systemen

Der Wahl des Diamanten, des Nadelträgers, der Trägheit des Tonarmes kommen lediglich zweitrangige Bedeutung zu. So haben alle MC-Systeme ihren typischen Eigenklang, ob teuer ob billig - immer scheppert die Aufhängung, nie kann es vermieden werden, der HiEnder nennt dies «dynamisch, mit viel Punch» und die Schepperresonanz nennt er «Hochtonauflösung», der MM-Hörer nennt es agressiv.

Ende der Glosse ..........
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Nun ist es das Ziel, ein möglichst optimales Zusammenspiel zwischen Federrückstellkraft und Dämpfung zu erhalten. Darin besteht das Geheimnis der Hersteller. Weil der Federdraht in seiner Ausführung praktisch gleich ist, da die Masseverhältnisse der Abtaster und Tonabnehmer sich gleichen und niemand einen Tonarm von 60 Kg dynamischer Masse verwendet, ist der Dämpfungsgummi das allerwichtigste klangbestimmende Bauteil in einem MC-System.

Jetzt eine richtige Glosse von Luis (Pseudonym)

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  • Anmerkung : Es ist eindeutig zu hören - zu lesen, daß Luis mit dem Geschwafel der "Analog Aktuell" nicht viel am Hut hat.

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Intermezzo da Luis (Pseudonym)
Use your brain (schalte Dein Gehirn ein !)

Wir wiederholen den Versuch mit dem Massstab, und ziehen den Massstab mit spitzen Fingernägeln oder scharfen Nadeln herunter und lassen ihn federn. Am Klang hat sich nichts verändert. Wir entfernen die Zwischenlage und es stellt sich wieder das ratternde Geräusch ein. Wir Physiker haben nun auch bemerkt, dass sowohl Herr VdHul als auch Herr Suchy bei ihren Kundgebungen Mist erzählt haben.
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Über den "Mist" . . .

VdH hat behauptet, er würde den Drehpunkt genau ins Zentrum des  Dämpfungsgummis (der Spule) legen, (Analog Aktuell 2/3/1996 Seite 27.)

Wir wissen nun, dass es diesen exakten Drehpunkt überhaupt nicht gibt, ausser in der unbelasteten Stellung des Nadelträgers. Herr Suchy hat behauptet (Analog Aktuell Nr. 1-2/1997 Seite 49), er hätte einen EMT-Tonabnehmer demontiert und das Fädelein für die Einspannung herausgenommen.

Also das Fädelein aus Draht, das heisst Drähtlein, und wenn man das herausnimmt, dann hat man ein defektes System ohne Aufhängung.
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Übertragen auf unsere Versuchsanordnung wäre das :

Unser analoger Versuch :  Wir nehmen dem Tisch weg und lassen den Massstab flitzen.
Oder : Wir nehmen den Massstab weg und flitzen durch den Schnee ...

Und dann behauptet er noch, er hätte das System ohne Aufhängung gehört und es hätte besser geklungen.
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«Beati pauperes spiritu».

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  • Anmerkung : Man sollte es wissen : "Glücklich (sind) die geistlich Armen." aus der Bibel (Matthäus, 5,3)

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Zumindest der Heft-gelackte Schreiberling hat ihm dies voll abgekauft. Für wie volldoof halten "Die" den Leser eigentlich?

Zweck der Übung war es natürlich, einen Faden- (deshalb wohl das Fädelein)- scheinigen Grund für die technische Überlegenheit der Clearaudios zu erdichten. Weil die Tonabnehmer keine Federdrähte als Aufhängung verwenden, müssen sie ja zwangsläufig besser sein, oder nicht, oder wohl oder kaum. Magnetsysteme haben übrigens auch keine, und sind beinahe gleich gebaut, nur um Lichtjahre günstiger.
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Kommen wir kurz zum Clearaudio "MCIS" System:

Ursprünglich bestand das System aus zwei Teilen: dem Systemkörper mit eingebauten Magneten und Anschlussstiften zur herkömmlichen Montage an das Headshell des Tonarmes, und dem Nadeleinschub analog eines Magnetsystems. Im Vierkantröhrchen steckten hier jedoch der Nadelträger mit zwei Spulen und dazwischenliegendem Aufltängungsgummi wie bei einem MM-System.

Die Spulendrähte wurden durch das Vierkantrohr nach vorne herausgeführt und an im Einschubhalter angebrachte Kontaktstifte kontaktiert. Somit konnte das komplette Nadelträger-Spulensystem im Bedarfsfälle komplett ausgewechselt werden. Das Systemgehäuse mit den Magneten blieb am Tonarm unverändert montiert.

Dann wurde es geändert

Geändert hat sich in den Jahren der zweiteilige Aufbau. Verwendet wird nur noch der ursprüngliche Nadelträgereinschub, der in eine Halterung eingegossen wird.

An das Vierkantrohr werden die Magnete aussen aufgeklebt, jeweils zwei gegenüberliegend, 90° versetzt, über der entsprechenden Spule.

Ein Vorteil dieser Konstruktion ist, dass der Nadelträger sich im Azimut bei der Schlusskontrolle durch Verdrehen leicht nachjustieren lässt.

Der neue Aufbau "scheint" .....

So symmetrisch der Aufbau anfänglich auch erscheint, so asymmetrisch ist er leider: Die Massen vor und hinter dem Lager sind nicht ausbalanciert (siehe Magnettonabnehmer-Nadelträgeraufhängung), und können es auch nie sein, ausser wir brechen den Nadelträger ab.

Ein Physiker kann das Trägheitsmoment berechnen

Das Trägheitsmoment des Nadelträgers mit Spulen ist etwa 20mal so gross, wie das jeder anderen konventionellen Konstruktion, weil sich die Schwerpunkte der bewegten Massen der Spulen vor und hinter dem Lager viel zu weit vom Lagerpunkt befinden. Die Distanz geht dabei im Quadrat in die Trägheitsberechnung ein und ist folglich dominant.

Das "mehr" an Masse muß woanders eingespart werden

Um das Trägheitsmoment nicht noch weiter ins galaktische ansteigen zu lassen, muss als Nadelträger ein hohles Borröhrchen verwendet werden, um an Masse zu sparen. Das Borröhrchen hat eine äusserst geringe innere Dämpfung und resoniert infolge der Ausführung als Röhrchen horrend im höchsten Frequenzbereich um 22 - 24 kHz. Die extrem hohe bewegte Masse regt auch das Vinyl der Schallplatte verstärkt an, eine zweite ausgeprägte Resonanz um 18 kHz entsteht

Fragt mal Mile Nestorovic (geht aber nicht mehr)

Wer's mir nicht glaubt, soll Mile Nestorovic (ein promovierter serbischer Physiker in USA, der bei McIntosh Röhrenendstufen entwickelte) fragen, der hat die Messschriebe der Clearaudio Accurates samt Fourieranalyse bis 98 kHz angefertigt. Seine Aufgabe war es gewesen, einen HF-Saugkreis für das MCIS im Auftrag von Clearaudio anzufertigen, weil ihnen dessen Probleme sehr wohl bekannt sind.

Mile konnte zwar einen McIntosh MR71 Tuner entwickeln, aber zwei derart ausgeprägte, eng beieinanderliegende Resonanzstellen mit zwei LCR Saugkreisen zu neutralisieren, war ihm nicht möglich. Weitere auftretende Probleme ergeben sich aus den vier aufgeklebten Magneten.

Ohne Polplatten riesige magnetischen Verluste

Die magnetischen Verluste der an das Vierkantröhrchen angeklebten Magnete sind riesig, weil sie keine Polplatten besitzen. Weil sie dies nicht tun, aber das Magneteld gerichtet sein sollte, nutzt es wenig, wenn sie sehr stark sind, da die Feldstärke nicht genutzt werden kann. Dafür beeinflussen sich die Magneten beider Kanäle gegenseitig. Weiter ziehen sie Eisenpartikel aus der Umgebung und der Schallplattenoberfläche an - insbesondere der vordere untere Magnet, der eigentlich die Schallplattenoberfläche zerkratzten würde, wäre er nicht abgefeilt(!!!).

Ist er abgefeilt, ist er weniger stark. Ist er dies, ist ein Kanal leiser als der andere. Ist er abgefeilt, und nun pyramidenförmig, treten die Feldlinien nicht mehr im gleichen Winkel aus dem Magneten, wie beim Rechteckigen. Tun sie dies nicht mehr, ist das Magnetfeld nicht mehr homogen - wie auch.

Herr Suchy hat aber behauptet, nur in seinem Tonabnehmer sei es homogen. Zuallerletzt und gar nie.

Dafür muss er an Magneten herumschleifen und die Feldstärke messen. Er erzählte dem Journalisten und den Zuhörern des Symposiums, dass er der einzige sei, der die Feldstärke der Magneten messe. Wir wissen nun auch wieso! Und dann wurde noch behauptet, die Kanaltrennung sei so gross, weil die Spulen weit auseinander liegen, ebenso die Anschlusspins.

Und wiedermal ist die Realität anders.

Das Nadelträgergebilde wird ins Vierkantröhrlein von vorne eingeführt. Zuleitungsdrähte des linken und rechten Kanals liegen genau nebeneinander. Beim Einführen verbiegt sich von zehn Systemen bei zweien der Zuleitungsdraht und knickt. Wird das System gespielt, ergibt sich an dieser Stelle ein Ermüdungsbruch, der nach einigen Wochen oder Monaten auftritt. Ein klarer Garantiefall. Dies ist konstruktionsbedingt.

Die Spulendrähte befinden sich direkt über dem Nadelträger, und können mit einem Nadelreinigungspinsel äusserst leicht zerrissen werden. Deshalb äusserst vorsichtig mit dem Pinsel nur die Diamantnadel reinigen, ohne den Systemkörper zu berühren.

Ist das jetzt peiswert oder billig ?

Ein Vorteil dieser Konstruktion besteht darin, dass sie preiswert herzustellen ist. Die Spulen können einzeln auf Spulenträger gewickelt werden, und nach Fertigstellung über den Nadelträger gestülpt werden, mit dazwischenliegendem Aufhängungsgummi, wie beim MM-System.

Umso fragwürdiger sind deshalb die Verkaufspreise, unabhängig davon, ob das System in vergoldetes Blei verklebt oder nur in Epoxidharz vergossen wurde.
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Dazu eine leider wahre und jederzeit auch vor Gericht beweisbare Geschichte:
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"The story of the mad cafe" (ab hier keine Glosse mehr)

Der ehemalige schweizer Generalvertreter, ein Bekannter dieses Generalverteters, ein schweizer HiFi-Händler und P.S. saßen am Tisch im Cafe. Es war Ausstellung, der Generalvertreter zahlte wie immer die Zeche, und S. schwärmte von seinem neusten «Meisterwerk», das noch keinen Namen hatte - noch spezieller, noch besser sein sollte.

Die virtuelle individuelle "Preisfindung"

Dem Generalvertreter ahnte schröckliches: wenn das Accurate schon viel zu teuer war, was sollte denn das Ultrateil erst kosten? Nie um eine Antwort verlegen suchte S. schnurstracks auf dem Markt einen Anhaltspunkt und fand ihn auch sogleich: Das teuerste System der Konkurrenz hieß Kiseki Lapislazuli für sFr 9900.-. Und weil seins, obwohl das Lapis nie gehört, natürlich besser sei, sollte es entsprechend teurer werden. Und so entstand der einmalige Phantasiepreis von sFr 10.000.- am Kaffeetisch für einen Tonabnehmer, der eigentlich mal ein Nadelträgereinschub gewesen war.

Und jetzt nur noch "einen" Kunden "fangen" . . . .

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  • Anmerkung : Wo stand es erstmals geschrieben : Jeden Morgen steht ein "Dummer auf, man muß ihn nur finden.

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Dem Generalvertreter wurde angst und bang - wer sollte solch Ding denn kaufen? Wie sollte er sich den Geiferludi zum Einstandspreis leisten können? Zum Glück saß ein Händler am Tisch, dem sofort ein liebenswerter Idiot einfiel, dem er dies andrehen konnte. Doch er verlangte, dass für diese Tat das System seinen Namen tragen durfte, was es ab sofort auch tat, und getauft wurde auf den Namen «Insider».
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Das Ulltrateil mit dem Namen «Insider»

Und dies ist die wahre Geschichte, wie Tonabnehmer in der HiEnd Branche entwickelt, kalkuliert, gehandelt, getauft und verkauft werden - angehört versteht sich. Ist doch der absolute Überhammer!

Übrigens ging das erste verkaufte «Insider» in der Schweiz nach drei Monaten infolge Ermüdungsbruchs eines Spulendrahtes kaputt. Und der Kunde, der Händler und der Generalvertreter mussten zumindest um eine Teilgutschrift für den Ersatz den Hofknicks beim großen Meister üben ........

So weit die Glosse

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Der Dämpfungsgummi

Als wichtigstes Bauteil eines MC-Systems ist die Zusammensetzung des Dämpfers von Tonabnehmer-Herstellern entsprechend gehütet und jeder kocht sein eigenes Süppchen. Ziel ist es, die gewünschten Dämpfungseigenschaften in einem weiten Temperaturbereich konstant zu halten.

Dämpfungsgummis bestehen aus Butylkautschuk, die hervorragende Dämpfungseigenschaften haben, jedoch temperaturempfindlich sind, aus Naturkautschuk oder Silikonbasis.

Manche Tonabnehmerhersteller kombinieren zwei Dämpfer mit unterschiedlichen Dampfungseigenschaften, um unterschiedliche Resonanzen gezielter zu bedämpften, (z. B Ortofon MC30, Jubilee).

Naturkautschuk altert und wird spröde

Naturkautschuk altert und wird spröde (wie alte Autoreifen), gleichzeitig ändert sich das Dämpfungsverhalten. Deshalb wird er heute nicht mehr verwendet. EMT-Tondosen waren davon betroffen. Da sie im Studioeinsatz nie alt wurden, kam dieser Faktor jedoch nie zum Tragen, sehr wohl jedoch für langjährige HiFi-Anwendung, für die sie jedoch nie gebaut wurden.

Deshalb ist beim Kauf alter, auch originalverpackter EMT-Tondosen Vorsicht geboten. EMTs sollten immer möglichst kühl und dunkel aufbewahrt werden, um die Lebensdauer zu verlängern. Wirklich alte MC-Systeme aus den 1960er Jahren verwendeten teilweise Dämpfungsmaterialien, die sich mit den Jahren zersetzen.
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Alte Decca-System sind quasi unbrauchbar und irreparabel

Alte Decca-System haben ein Dämpfungsgummi, der sich aufgelöst und in eine honigartige Masse verwandelt, die das System funktionsunfähig macht. Deshalb sollten alte Systeme nur dann erworben werden, wenn sie repariert werden können und der Dämpfer durch einen mit gleichen Eigenschaften ersetzt werden kann, was üblicherweise nicht er Fall ist. Ein Abtastnadelaustausch hilft in solchen Fällen überhaupt nichts !!!

Tonabnehmer neueren Datums verwenden moderne Materialien, die beinahe nicht altern. Dämpfungsgummis auf Silikonbasis altern überhaupt nicht oder zumindest langsamer als der HiFi-Fan.

Im Bauwesen wird Silikon an exponierten Stellen grössten Witterungseinflüssen, Temperaturunterschieden und UV-Bestrahlung ausgesetzt. Einflüssen also, die um Potenzen grösser sind, als diejenigen, die auf den Tonabnehmer einwirken. Dabei ist die Lebensdauer dieser Materialien länger als 20 Jahre, dasjenige des Tonabnehmers deshalb um ein Vielfaches davon. Das gerne propagierte Verkaufsargument vom alten Dämpfungsgummi bei Tonabnehmern trifft folglich ausser bei wenigen Ausnahmen, wie üblich, nicht zu.

Transmissionsverlust (= Übertragungsverluste)

durch innere Dämpfung von Abtaster, Tonarm und Laufwerk.

Die Dämpfung der Nadelträgeraufhängung ist also von entscheidender Wichtigkeit. Ist das System zu gering bedämpft, resultiert ein zu dominanter Hochtonbereich, ist es überbedämpft, ist die Abtastfähigkeit eingeschränkt.

Falsch Dämpfen ist genauso schlecht für akkurate Musikwiedergabe, wie ausgeprägte Resonanz. Wo keine Resonanzen entstehen, darf nicht gedämpft werden.

Alles das gedämpft wird, ist Energieumwandlung von mechanisch abgetasteter, nutzbarer Musikinformation in Wärme. Alles das von der Schallplatte zum Hörerlebnis gedämpft wird, fehlt unwiederbringbar der Musik. Dieses Phänomen heisst «Transmission loss».

Die harte Nadelträgeraufhängung . . . . .

Bei Tonabnehmern mit bedämpfter Spitzenmasse-Vinyl Resonanz ist die Nadelträgeraufhängung härter, was in Systemen mit geringer Compliance (mechanische Nachgiebigkeit) resultiert.

Wir finden alte Bekannte wieder: Ortofon SPU, Denon DL103, EMT TSD. Deren Lagerresonanz ist gut bedämpft, folglich klingen sie angenehm ohne Geschepper und Geklirr und folglich ist deren Nadelnachgiebigkeit gering.
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. . . . und dazu einen schweren Tonarm

In Folge dessen benötigen sie zur einwandfreien Arbeitsweise einen schweren Tonarm, ohne den sie überhaupt nicht funktionieren können. Die Klangbalance ist ansonsten ausgedünnt und ohne Bassfundament.

Empfohlene Tonarme z. B FR64/66, SME 3009 mit Zusatzgewicht, 3012, Ikeda, Ortofon RMG, Shindo etc. Ist die Arm/Systemkombination optimal, lassen sie die HiFi-Anlage vergessen.
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Die Vinyl-Nadelspitzenresonanz mit Alu-Nadelträgern

Die Vinyl-Nadelspitzenresonanz wird bei erwähnten Systemen durch den Alu-Nadelträger aufgebrochen und so kontrolliert, dass sie mithilft, den Hochtonabfall aus dem Schneideprozess auszugleichen, und ein natürliches lebendiges Klangbild ohne unkontrollierte Resonanzsteilen zu produzieren.

Es ist deshalb absolut nicht ratsam ihn durch Beryllium oder Boren zu ersetzen, wenn nicht die gesamte Aufhängung samt Dämpfung ersetzt und angepasst wird. Leider ist dies nicht möglich, ohne das System völlig neu zu konstruieren. Leider wird dieser Umbau als Megamodiftkation angeboten - eine 15-18db Resonanzüberhöhung bei 20kHz resultiert daraus .... und es bleibt nur noch anzumerken; vergebt ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun...

Die neuen MC-Systeme mit überzogenem Hochtonbereich

Die meisten HiEnder verwenden HiEnd-Tonarme und Tonabnehmer neueren Geblüts. Die Tonabnehmer haben eine höhere Nadelnachgiebigkeit. Um die Abtastfähigkeit zu erhalten, ist die Lagerdämpfung entsprechend geringer. Alle diese MC-Systeme weisen einen überzogenen Hochtonbereich auf.

Die Resonanz sollte über 20kHz liegen

Nur bei den allerbesten Konstruktionen ist die Lagerresonanz im Zusammenspiel mit der Nadelspitzenmasse und der Nadelträgerausführung weit über 20kHz in einen unschädlicheren Bereich verlagert.

Exzellente Tonabnehmer dieser Art haben Seltenheitswert; Lyra Parnassus, P-89, Denon DL1000. Sie zeichnen sich infolge Fehlens ungewollter Resonanzen und massearmer Ausführung durch ein ausgesprochen feingezeichnetes Klangbild aus, das all den anderen MCs fehlt. Deren systemimmanente Lagerresonanz (das ist die immer vorhandene Eigenschaft) führt zu unkontrolliertem Hochtonverhalten, das durch Materialien hoher innerer Dämpfung von Aussen zu kontrollieren versucht wird.
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Wohin verlagern sich denn die Resonanzen ?

Tonabnehmergehäuse aus Blei, Magnesium, Holz und Kevlar werden zu Hilfe genommen. Die wenigen heute noch existierenden Tonarmhersteller konstruieren ihren Teil hinzu, Resonanzen sollen abgeleitet werden (was dazu führt, dass sie im Plattenspieler landen, und folglich wieder im Plattenteller und der Schallplatte).

Aus diesem Grund sind die Headshells nicht mehr abnehmbar, sondern fix mit dem Armrohr verbunden. Das Armrohr ist neuerdings aus Materialien mit hoher innerer Dämpfung wie Magnesium, Aluminium/Bleilegierung ausgeführt und mit Klebstoff oder Silikon ausgegossen, damit die Resonanz, auf dem Weg zum Plattenspieler möglichst viel Energie verlieren möge .....

Wenn MC-Tonabnehmer schnattern . . . .

Je furchtbarer also MC-Tonabnehmer schnattern, desto höhere Eigendämpfung muss der Tonarm aufweisen. Und dem entsprechend ist die Tonarmentwicklung verlaufen: Konnte früher z. B auf einem Linn Itok-Arm ein prinzipbedingt nicht schepperndes Magnetsystem, ein Satin oder meinetwegen ein Suppex-Asak (alle durchs Band mit Alunadelträger), montiert werden, so brauchte es für das unbedämpftere Trojka einen beruhigenden Ekos-Tonarm. Klopfen Sie mal zum Vergleich an beide Tonarmrohre; das Ekos-Armrohr klingt dumpfer als das Itok-Armrohr.

Wenn MC Systeme dumpf und sumpfig klingen

Die alten Systeme klingen, da weniger Resonanz behaftet auf dem Ekos entsprechend dumpfer, sumpfiger und lebloser. Und das neueste Linn System mit den billigen Einpresshülsen (Suppex ist tot), man lallt dem Kunden und Zeitschriftenlesern vor, man hätte die Probleme von Bornadelträgern nun endlich gelöst, was natürlich völliger Schwachsinn ist, denn man hat lediglich einen neuen Zulieferanten gesucht, und ihn bei jemandem gefunden, der halt Systeme mit Boronnadelträgem baut.
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Der "Imatschhifi"- Bericht zur "Linnitis"

(Und der Imatschhifibericht zur "Linnitis" war nichts als geschmierte fünfseitige Werbepromotion, ein Status quo, wenn der Chef über diese Marke schreibt).

Also das neue Tarnkappenlinn wird auf dem Ekos-Tonarm entsprechend spritziger klingen, als das schon betagte Trojka. Schliesslich gehört das neue zur Ratterbande .....

Anderes Beispiel:

SME 3009 MKI mit abnehmbarem Headshell und Metallschneidelager - der Klassiker, entstanden in der Zeit, als das Leben noch schön war und die Leute noch wussten, was sie taten.

Die MM-Tonabnehmer schepperten nicht und durften folglich nicht bedämpft werden. Die seltenen MC-Tonabnehmer hiessen SPU oder Denon. Der lieblichste, der wohlklingendste, dynamischste, lebendigste, ausgewogenste und wunderschönste Klang stellte sich damit ein. Deshalb liebte die ganze Welt und alle Tonstudios und Plattenfabriken diesen Tonarm.
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Das Blechheadshell am SME 3009/3012 MKI

Und alle verwendeten das heute gehasste, gelochte Blechheadshell für die MM-Systeme. Die MCs liefen auf dem 3012er und klangen sogar noch besser. Und die Tonarme hatten allesamt abnehmbare Headshells. Weils bequem war. Und weil die an und für sich schon geringen Eigendämpfungs-Eigenschaften des leichten Armrohres damit abgekoppelt werden konnte. Und weil damit verhindert werden konnte, dass die Störungen aus dem Laufwerk ins Headshell und somit den Tonabnehmer gelangen konnten. Damals waren die Leute intelligent und dachten zweigleisig.

Zwischenzeitlich bleibt die Intelligenz im Armrohr und der silikongeschmierten Sackgasse stecken. Heutige Konstruktionen bestehen aus einem Stück und sind aus Magnesium, um die VdHuls, Clearaudios, Sumikos, Linnis und wie sie alle heissen, zu beruhigen.
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  • Festgeknallt mit Stahl am Headshell hing die Glock' aus Mist entstand',
    muss gedämpft gar feste werden, dass Geschepper erträglich ward ...

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Die 36 anderen Hitechdämpfungsarme

Nur aus diesem Grund wurde der SME V entwickelt. Und die 36 anderen Hitechdämpfungsarme. Montieren sie solch ein neuzeitliches Tonabnehmersystem auf den alten 3009er, fliegt der beinahe auseinander und resoniert entsprechend.

Dies ist nicht der Fehler des Tonarms, sondern die Resonanz der Abtaster. Die Energie zur Resonanzanregung stammt ursprünglich von der Schallplatte. Die Tonabnehmer haben es lediglich versäumt, sie in elektrische Energie umzuwandeln. Stattdessen resonieren und scherbeln sie. Das Gescherbel war Musikinformation, die nun für immer fehlt.

Die Tonarme machen das ganze nur erträglicher und nehmen gleichzeitig ihren Teil der Musik weg; Übertragungsverluste, schlechter Wirkungsgrad.

Wenn der Klang nur kläglich "tröpfelt"

Montieren sie ein resonanzarmes MM-System oder ein SPU oder DL-103, sprich »High efficiency» Tonabnehmer auf einen Ekos, einen SME V, einen Mozart, Well tempered oder einen anderen Klangverminderer, tröpfelt der Klang kläglich aus dem Kalottenhochtöner und sumpft zu Tode, denn lebloser die Glöcklein nie klangen.

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