1978 - Ein großer 12seitiger QUAD Prospekt
Auf 1978 rückblickend kann ich nur feststellen, es war ein letztes Aufbäumen in einem stagnierenden Markt, in dem die Japaner vom Überlebenskampf getrieben und von einem deftigen Verkaufsdruck geplagt, die Preise in den Keller schraubten. Speziell Nischenprodukte hatten es immer schwerer, sich bemerkbar zumachen.
In den deutschen und europäischen Hifi-Magazinen kamen die europäischen Hersteller-Anzeigen gegenüber den japanischen - teils vierfarbigen - ganzen Seiten fast nicht mehr zur Geltung. Es wure auch ein Marketing-Kampf um jeden Kunden.
Wie man auf dem Bild sieht, waren die QUAD-Geräte von der Optik her nicht besonders verlockend, eher extrem konservativ bieder und altbacken. In dem Prospekt wird natürlich mit all dem gewuchert, das man noch irgendwie heraustellen konnte.
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Die "dichteste" Annäherung an den originalen Klang .....
Die Übersetzung von " for the closest approach to the original sound" ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man das Attribut "dicht" eigentlich nicht steigern kann. Hier sehen Sie eine der ganz wenigen Ausnahmen bei der Beschreibung der Annäherung an irgendetwas Dingliches oder Virtuelles - wie den Klang.
QUAD hatte damals insgesamt nur 5 Produkte
Das waren der Tuner Modell FM3, der Vorverstärker Modell 33, zwei Endstufen (Modell 303 und Modell 405) und die Elektrostaten ESL 57. Der über 10 Jahre alte 2 x 45 Watt Endverstärker QUAD 303 konnte die Hifi-Welt nicht mehr so begeistern und fand sich eher unter den Theken von Gaststätten und Cafes wieder. Den einfachen Stereo-Tuner mußte man lieben, ein Freak oder Hifi-FAN war damit auch nicht mehr zu begeistern, er war viel zu spartanisch. Auch der Vorverstärker Modell 33 hatte in Natura nichts mehr, wovon der Hifi-Fan träumen konnte.
Zudem hatten diese Geräte das 4pol DIN Kabel zur Endstufe und die ganzen 5pol DIN-Buchsen am Vorverstärker. Damit war der amerikanische und auch der weltweite Markt überhaupt nicht mehr zu begeistern. Das merkten bei uns vor allem BRAUN und GRUNDIG, als die Amerikaner nichts mehr importierten. Man hätte von DUAL lernen können, die zumindest bei den Plattenspielern an alle amerikanischen Exportgeräte wie selbstverständlich die Cinch Kabel anlöteten.
Und damit wurde die Nische oder Marktlücke immer kleiner. Auch der neue sogenannte "Current Dumping Amplifier" und ein übertriebenes Promotion-Bild von (der viel zu großen) "Mr. Peter Walkers Mannschaft" konnte da nichts ändern.
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