Die QUAD 405 Endstufe sollte etwas Besonderes sein.
. . . nämlich ein "Stromladeverstärker" - was immer der Laie darunter zu verstehen hatte. Selbst der Hifi-Fachmann stand kopfschüttelnd vor dieser Marketing Geschichte.
Dieser Verstärker sollte echte 2 x 110 Watt Sinus an 8 Ohm und allen Frequenzen bei nahezu Null Klirrfaktor liefern können - das tat er auch, doch mit ganz gewichtigen Hinkefüßen :
Ich hatte mit diesem super tollen und dazu recht preiswerten Endverstärker einige Tanzschulen ausgestattet, weil bei denen die Musik nie so immens laut "gefahren" wurde (werden würde) wie in den üblichen Diskotheken - zumal ich auch noch die großen Tannoy Berkeley Boxen eingebaut hatte, die je einen enormen Wirkungsgrad hatten.
.
Der "Stromladeverstärker" produzierte ein hartes Klippen
Bei bestimmten effektvollen Tanz-Platten, bei denen die Dynamik richtig gut war, krachten die Lautsprecher (alle 4 gleichzeitig) ab einer gewissen Lautstärke. Bei dieser Art von Übersteuerung krachten und knallten die Schwingspulen der Baß-Chassis an den Anschlag des Magnetringes. Und das war (sehr unangenehm) laut bis extrem laut zu vernehmen.
Am Ende mußte ich in zwei größeren Tanzschulen diese (jeweils 2) Quad 405 Verstärker wieder austauschen gegen prinzipiell gleich starke Typen mit weichem Klipping, das von da an nahezu unhörbar war. Ich hatte das dann bei mir in der Wohnung an zwei Tannoy Arden ausprobiert und wirklich, auf dem Oszilloskop sah man ganz brutale Rechecke. Im Netzteil waren also keinerlei Reserven über diese 110 Watt Nennleistung hinaus verfügbar.
Später - "als das Kind bereits in den Brunnen gefallen war" - war mir dann aufgefallen (leider viel zu spät), daß dort nie irgend jemand - weder in der Werbung noch in den "Tests" - etwas von einer sogenannten Musikleistung gesprochen oder geschrieben hatte.
Im Nachhinein betrachtet ist diese Technik bzw. dieser Verstärker eine tolle "Fehlkonstruktion".
.