Universal-Tonabnehmer-Systeme
Hier die in den Plattenwechslern der GRUNDIG Stereo-Konzertschränke verwendeten Universal- Tonab- nehmer-Systeme :
Im Stereo-Konzertschrankprogramm der Saison 1958/59 werden zwei verschiedene Platten- wechsler eingebaut: Der GRUNDIG Stereo-Plattenwechsler „TW 501 G Stereo" (Laufwerk Telefunken) ist mit einem drehbaren Ronette-Doppelkristallsysfem ausgerüstet.
Es ist dank der getrennten Saphire zum Abspielen aller Schallplaften geeignet, also auch der alten 78er Schellackplatten.
(Bei den ersten Stereoschränken wurde noch ein nicht umschaltbares Ronette-System verwendet, welches mit einem Mikrorillen-Saphir ausgestattet ist. Doch auch mit diesem System lassen sich Normalrillen-(Schellack)-Schallplatten abspielen.)
Ebenso können dank des geringen Auflagedruckes mit bestem Erfolg Postkarten- und Plastik- folien-Schallplatten abgespielt werden.
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ELAC-Stereo-Plattenwechsler
In den größeren GRUNDIG Stereo-Konzertschränken wird der ELAC- Stereo-Plattenwechsler „Miracord PW9 Stereo" eingebaut. Er besitzt die vorzügliche ELAC Stereo-Doppelkristallkapsel, welche dank zweier Saphire zum Abspielen von Normalrillen- und Mikrorillen-Schallplatten aller Art in Mono- sowie Stereo-Schnitt geeignet ist. Der ELAC-Stereo-Plattenwechsler „Miracord PW9 Stereo" wird auch in den großen Fernseh-Stereo-Konzertschränken „Zauberspiegel 909 und 909 B" verwendet.
Da alle GRUNDIG Stereogeräte mit einer Umschaltung „Stereo-Mono" (Drucktaste „Stereo") ausgestattet sind, erübrigt sich bei den GRUNDIG Stereo- Konzertschränken am Plattenwechsler eine gesonderte Mono-Schaltung der Systeme.
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Die Übersprechdämpfung bei Stereo
Ein Kriterium jeder Stereoanlage stellt die (sogenannte) Übersprechdämpfung von Kanal zu Kanal dar. Es ist selbstverständlich, daß möglichst hohe Werte (der Dämpfung) erzielt werden sollen. Ausgangspunkt aller Überlegungen müssen die Stereo-Tonspannungsquellen sein. Hier kommen in erster Linie die Stereo-Schallplatte und das Stereo-Tonband in Frage.
- Anmerkung : Wir befinden uns in 1958 und UKW Stereo wurde erst im Herbst 1963 "vorgestellt" und dann ganz langsam eingeführt.
Bei der Stereo-Schallplatte liegt nach dem heutigen Stand der Technik die Übersprechdämpfung bei 15 ... 20dB. Diese relativ niedrig erscheinenden Werte verteilen sich auf die Aufnahmeseite sowie Wiedergabeseite (Tonabnehmerkapsel).
Man muß sich jedoch vor Augen halten, daß 20dB bereits ein Unterschied von 1:100 der Leistung ist. Eine Übersprechdämpfung von 20dB wird bei der Platte durchweg als ausreichend angesehen. Kritisch wird die Übersprechdämpfung vor allem bei den Höhen, während sie bei den Tiefen, wo (bei dem) das Ohr eine geringere Ortungsfähigkeit besitzt, belanglos ist.
Aus diesem Grunde schaltet man auch einen hochohmigen Widerstand von System zu System (besser sollte es heißen : von Kanal zu Kanal) des Stereo-Tonarmes, um eine Kompensation der tiefen Rumpelfrequenzen zu erreichen. Die gleichzeitig für die tiefsten Tonfrequenzen verschlechterte Übersprechdämpfung stört dabei nicht im geringsten.
Alle GRUNDIG Stereo-Konzertschränke weisen Übersprecbdämpfungen auf, die wesentlich über den Werten der Schallplatte bzw. des Tonarmes liegen. Diese Forderung wurde gestellt, um auch die prinzipiell bessere übersprechdämpfung von Tonbändern nicht zu beeinträchtigen.
Bei den GRUNDIG Stereo-Tonbandgeräten TK 60 und TM 60 wird eine übersprechdämpfung von >40dB erreicht. Im allgemeinen verlangt man daher heute für Stereo-Wiedergabeanlagen Übersprechdämpfungen von ca. 30dB (bei 10.000 Hz). Diese Forderung wird bei den GRUNDIG Stereo-Konzertschränken gut erfüllt.
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