1962 - Die ersten neuen BRAUN Hifi Prospekte (Breviere) . .
Während 1961 die Betonung noch auf STEREO lag, waren die Entwickler bei Braun (allen voran Chefentwickler Wolfgang Hasselbach) wieder ein Stück weiter. Ein paar wenige Kunden hatten bereits verstanden, daß die Musik noch wesentlich besser klingen könnte als aus den ganzen alten UKW-Radios und aus den alten bislang bekannten Plattenspieler (-Gurken).
Die Frage war aber: Wie mache ich diese Möglichkeit der großen Masse der kaufkräftigen Aufsteiger im Wirtschaftswunderland Deutschland (West) schmackhaft ? Ergebnis : Man mache also einen guten, sauber gestylten Prospekt und erkläre das mit dem Unterschied von "Stereo" und "der High Fidelity" mit Bildern und in leicht verständlichen Worten. - Und das haben sie bei Braun gemacht und zwar mustergültig gut.
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BRAUN High Fidelity (1962)
„High Fidelity" - das heißt: hohe Naturtreue bei der Wiedergabe von Musik. Seit es Schallplatte, Radio und Tonband gibt, strebt man - das ist selbstverständlich - danach, den Klang, der aus den Apparaten kommt, dem Originalklang gleich zu machen. Aber erst im letzten Jahrzehnt war die technische Entwicklung soweit vorangekommen, daß eine Wiedergabe von Musik möglich wurde, die mit menschlichem Hörvermögen nicht mehr vom direkten Klang der Instrumente zu unterscheiden ist.
Freilich: auch bei dem heutigen Stand der Technik ist High Fidelity - kurz „HiFi" geschrieben und „haifai" gesprochen - nicht mit Durchschnittsgeräten, ja noch nicht einmal mit den besten Typen der normalen Radio-Phono-Produktion zu erreichen.
Nur eine spezielle Klasse von Plattenspielern, Empfängern, Steuergeräten (Verstärkern) und Lautsprechern, die von einigen wenigen Herstellern nach ausgeklügelten Verfahren unter kostspieligem Aufwand Stück für Stück mit äußerster Präzision gefertigt werden, kann die schier unmögliche Leistung vollbringen, aus Schallaufzeichnungen und elektrischen Übertragungen den Originalklang ohne jede Verfälschung und Verfärbung wieder lebendig werden zu lassen.
Wiedergabeanlagen können von den Funktionen her in verschiedene Abschnitte gegliedert werden.
Eine Anlage für Schallplattenwiedergabe zum Beispiel besteht aus dem Plattenspieler, der die Wellenbewegung der Plattenrillen in elektrische Schwingungen verwandelt, aus dem Verstärker, der die Schwingungen zu einem leistungsfähigen Wechselstrom verstärkt, und aus dem Lautsprecher, in dem der Wechselstrom entsprechende Luftschwingungen - Schallwellen - von hinreichender Lautstärke erzeugt. Jedes dieser Teile stellt seine besonderen Probleme. Jedes Teil muß für sich genommen so perfekt wie möglich sein, denn eine ganze, zusammengeschaltete Anlage kann am Ende nicht besser funktionieren, als das schwächste ihrer Glieder.
Das gilt mit einer gewissen Einschränkung: Eine einzige der möglichen Verfälschungen, die den Tönen an dieser oder jener Stelle auf ihrem Weg wiederfahren kann, läßt sich durch Gegenmaßnahmen an anderem Ort kompensieren. Man nennt sie „lineare" Verzerrungen und versteht darunter die Bevorzugung oder Benachteiligung bestimmter Tonlagen gegenüber benachbarten, also zum Beispiel eine kräftigere Verstärkung der Höhen als der Bässe. Um solche Verzerrungen beim Plattenspieler oder beim Lautsprecher auszugleichen, haben die Verstärker - als die derzeit technisch am besten beherrschten Geräte - Regeleinrichtungen, an denen man zum Ausgleich Höhen oder Tiefen gegenüber dem übrigen Tonbereich verstärken oder abschwächen kann.
Eine lineare Verzerrung ganz bestimmten Ausmaßes wird sogar jeder Schallplatte mitgegeben. Es werden nämlich bei der Aufzeichnung die Bässe leiser, die Höhen lauter eingeschnitten als sie in Wirklichkeit klangen und beim Abspielen wieder klingen sollen. In voller Stärke würden die tiefen Töne übermäßig viel Plattenraum beanspruchen, während die Rillenbewegungen bei den Höhen so klein wäre, daß sie nahe an die Größenordnung der Körnigkeit des Plattenmaterials geriete, die bei der Wiedergabe das „Rauschen" verursacht. Man hebt darum lieber nachträglich im Verstärker die Bässe an und dämpft die Höhen (und damit zugleich das Plattenrauschen). Anhebung und Dämpfung sind in jedem Verstärker fest „eingebaut" und brauchen an den Reglern nicht mehr berücksichtigt zu werden.
Eine zweite Abweichung vom „linearen Frequenzgang" (das heißt: der gleichartigen Berücksichtigung aller Frequenzen, aller Tonlagen, auf ihrem Weg durch die Anlage), die man bewußt herstellt, ist eine kurzerhand „Präsenz" genannte Anhebung der hohen Mittellagen. Dabei ist, genau genommen „Präsenz" das, das mit dieser Anhebung bewirkt werden soll: ein Hervortreten und Durchsichtigwerden des Klangbildes nämlich, das sonst bei elektroakustischer Wiedergabe die Tendenz hat, eher im Hintergrund zu bleiben und etwas verschwommen zu klingen. Präsenz kann im Verstärker und im Lautsprecher unveränderlich, abschaltbar oder regelbar eingebaut werden.
Es leuchtet ein, daß auch die relativ „harmlosen" linearen Verzerrungen nur in einem gewissen Ausmaß wieder gut zu machen sind. Im Extrem: wenn ein bestimmter Tonbereich überhaupt nicht mehr übertragen wird, kann keine Verstärkung ihn wieder herbeischaffen. Die Grenzen des überhaupt übertragenen Bereichs sind also ein primär wichtiges Kriterium für die Güte eines Wiedergabegerätes. Von Hi-Fi-Geräten muß man erwarten, daß sie die Bässe bis herunter zur Kontraoktave, die hohen Lagen wenigstens bis zur Grenze des Hörbereichs, d. h. bis 16 000 Hertz (= Schwingungen pro Sekunde) übertragen.
Auf keine Weise rückgängig zu machen sind schließlich „nichtlineare" Verzerrungen (Klirrfaktor, Intermodulation, Ein- und Aus-Schwingvorgänge u. a.) und die von den Geräten selbst erzeugten Geräusche (Brummen, Rumpeln, Rauschen u. a.).
Allesamt sind es fremde Zusätze zum Tongemisch, die aber physikalisch von ganz der gleichen Natur sind, wie der eigentliche „Nutzklang". Darum kann kein nachfolgendes Glied der Übertragungskette sie mehr aus dem ursprünglichen Tongemisch herauskennen, also auch keine Kompensationsmethode sie wieder beseitigen.
Die - sozusagen - elementarste Sorte der nichtlinearen Verzerrungen sind die „harmonischen". Ihr Name drückt aus, daß die Frequenzen dieser zusätzlich erzeugten Schwingungen in einem ganzzahligen Verhältnis zur Originalfrequenz stehen. In ihrer Gesamtheit bilden sie den „Klirrfaktor", den man als Verhältnisanteil am unverzerrten Ton in Prozent ausdrückt. Untersuchungen haben gezeigt, daß im Hauptbereich des Tonspektrums Klirrfaktoren unter 1 Prozent nicht mehr wahrnehmbar, Klirrfaktoren über 10 Prozent schwer erträglich sind.
- Anmerkung: Das hat sich natürlich als nicht allzulange haltbar herausgestellt. Klirrfaktoren von 1% und 0,1% kann man heutzutage akustisch schon unterscheiden.
Die harmonischen Verzerrungen von Wiedergabegeräten wachsen im allgemeinen mit der abgegebenen Leistung. Umgekehrt wird also die nutzbare Leistung durch die zulässige Höhe des Klirrfaktors begrenzt.
Mehr und mehr hat sich in den letzten Jahren das Augen- oder besser Ohrenmerk auf die sogenannten Ein- und Ausschwingvorgänge gerichtet. Den Anlaß dazu gaben genaue Analysen des Klanggeschehens bei musikalischen Darbietungen.
Töne setzen ein und brechen ab, schwellen an und verklingen. Nur ausnahmsweise, etwa bei einem Orgelpunkt, stellt sich jener stationäre Zustand einer streng „sinusförmigen" Wellenbewegung her, als der in den Schulbüchern die Töne erklärt und beschrieben werden. Der Einsatz eines Instrumentes, der Übergang von einer Note zur nächsten, vollzieht sich in Wahrheit in komplizierten Ausgleichschwingungen, die jeweils für das Instrument (ja sogar für den Spieler) typisch sind und den Klang unter Umständen charakteristischer färben als die Obertöne, welche doch in erster Linie das bestimmen, was man „Klangfarbe" nennt.
Übertragungs- und Wiedergabegeräte haben nun aber von Natur aus ihr eigenes Ein- und Ausschwingverhalten, besonders die Lautsprecher mit den relativ großen, beharrlichen Maßen ihrer Membranen und Schwingspulen. Die Geräte tendieren dazu, den originalen Instrumentenklang zu verfärben, schlimmstenfalls unkenntlich zu machen, weil und wenn sie sich selbst wie Instrumente verhalten.
Die Kunst des Ingenieurs muß sich also darauf richten, daß die Wiedergabegeräte völlig (klang-) neutral, absolut farblos, funktionieren. Der Hörer aber muß achthaben, daß er sich nicht von einem scheinbar angenehmen (zum Beispiel: „dunklen", „vollen" oder auch übermäßig „brillanten") Eigenklang eines minderwertigen Gerätes verführen läßt.
Er sollte bedenken, daß sich dieser Eigenklang unwiderruflich allem beimischen wird, das er aus diesem Gerät hört. Was einmal und für sich genommen vielleicht Wohllaut war, wird zum Mißton, wenn es die ganze leuchtende Farbigkeit der instrumentalen Klangwelt wie mit einer stumpfen Tünche überzieht.
Es liegt auf den ersten Blick ein Paradox, bei näherem Hinsehen aber eine schöne Folgerichtigkeit darin, daß die Apparate dann perfekt sind, wenn man ihr Vorhandensein nicht mehr wahrnimmt.
BRAUN PC 5 - HiFi Stereo Plattenspieler
Das HiFi-Phonochassis PC 5 ist ein Präzisionsgerät mit Studio-Qualität. Die Konstruktionsprinzipien und die Fertigungsmethoden, nach denen es gebaut wird, gewährleisten Wiedergabeeigenschaften, wie sie nur in einer eng umgrenzten Klasse internationaler Spitzenerzeugnisse erwartet und erreicht werden.
Plattenspieler erfüllen ihre Aufgabe dann ideal, wenn beim Abspielen keine anderen Schwingungen — also Töne — an der Nadel des Tonabnehmersystems erzeugt werden, als auf der Schallplatte aufgezeichnet sind. Dazu müssen unterdrückt werden: die Laufunruhen des Motors („Rumpeln"), Brummeinstreuungen auf das Magnetsystem, Resonanzschwingungen des Tonarms, Gleichlaufschwankungen des Tellers („wow and flutter"), Richtungswechsel des Tonarmkopfes („tracking error") und Reibungswiderstände am Tonarm-Lager.
Das Phonochassis PC 5 wird durch einen Hysteresis-Synchron-Motor angetrieben, der, von Spannungsschwankungen und der Belastung unabhängig, in strengem Gleichtakt mit der absolut stabilen Netzfrequenz läuft. Um Vibrationen von vornherein weitgehend zu reduzieren, ist der Läufer des Motors präzis ausgewuchtet und das ganze Antriebsaggregat federnd unter der Plantine aufgehängt. Der an sich schon streuarme Motor ist zusätzlich magnetisch abgeschirmt.
Von der Motor-Stufenwelle wird die Antriebskraft über Reibrad auf eine Zwischenrolle, von dort mit elastischem Riemen als Dämpfungsglied auf den Antriebsteller übertragen, auf dem erst der eigentliche Plattenteller aufliegt. Das Reibrad wird beim Ausschalten entkuppelt.
Die erreichte Rumpelfreiheit drückt sich im „Störabstand" aus. Er beträgt nach DIN 45 539 gemessen: 52 Dezibel, bezogen auf Normalaussteuerung und über Ohrkurvenfilter 30 ... 60 phon gemessen: 56 Dezibel. Damit liegen bei normaler Wiedergabelautstärke die Rumpelstörungen unterhalb der Hörschwelle.
Der 3 kg schwere, verchromte Plattenteller aus Zinkdruckguß ist dynamisch ausgewuchtet und läuft mit gehärteter, geschliffener und polierter Achse auf einer Kugelkuppe. Die Nenn-Drehzahl ist umschaltbar auf 78, 45, 33 1/3 und 16 2/3 Umdrehungen pro Minute. Die tatsächlichen Drehzahlen weichen von Gerät zu Gerät keinesfalls um mehr als 0,5 Prozent, also etwa den zehnten Teil eines Halbtonintervalls, von den Nennwerten ab.
Schwankungen der Drehzahl im Betrieb liegen insgesamt unter ± 0,15%; davon der fangsame Anteil („wow") unter ± 0,1%, der schnelle Anteil („flutter") unter ± 0,05%.
Als sogenanntes integriertes System ist das PC 5 serienmäßig mit einem eigens zum Laufwerk konstruierten Tonarm bestückt, dessen steckbarer Kopf jedoch jedes Tonabnehmersystem mit den international genormten Anschlußmaßen aufnehmen kann.
Der Tonarm besteht aus einem 10mm starken, verchromten Stahlrohr, ist also optimal verwindungssteif. Seine Resonanzfrequenz liegt unter 15 Hertz, also außerhalb des Hörbereichs. Der Arm ist in Kugellagern für horizontale und vertikale Bewegung gelagert. Er kann mit jedem Tonabnehmer-Gewicht zwischen 7Gramm (oder 3Gramm mit Zusatzgewicht) und 12.5 Gramm ins Gleichgewicht gebracht und mit Hilfe einer Einstellskala auf Auflagekräfte zwischen 0,8 und 8 Pond einjustiert werden. Der Abtastfehler-Winkel läuft von - 0,2 Grad bei 120 mm über - 1.2 Grad bei 180 mm bis + 2,0 Grad bei 292 mm Durchmesser.
Das Aufsetzen des Tonarmes wird durch eine mechanische Absenkeinrichtung (die nach dem Aufsetzen völlig vom Tonarm getrennt ist) erleichtert. Dabei kann der Tonarm auf einem Rastbogen — mit einschaltbaren Rasten für die drei gebräuchlichen Durchmesser — vorweg über die gewünschte Einsatzstelle gelegt werden. Wie bei hochwertigen Abspielgeräten selbstverständlich, wurde auf eine Abschaltautomatik verzichtet, da sie notwendige Kräfte auf den Tonarm ausüben und damit die Wiedergabe beeinflussen müßte.
Das PC 5-Chassis lagert federnd auf einem hellgrau-lackierten Holzsockel, dessen Höhe auf die Maße der Braun-HiFi-Stereo-Verstärker CSV 13 und CSV 60 abgestimmt ist. Nach oben deckt eine hochstellbare Plexiglashaube das Gerät ab. Die Maße über alles sind: 40 cm x 20,5 cm x 32 cm, das Gesamtgewicht beträgt 9,5 kg. Das Chassis wird normal mit den Anschlußwerten 220 V / 50 Hz sowie in Sonderausführungen für 125 V / 50 Hz und 115 V/60 Hz geliefert.
Hinweise zur Pflege von Schallplatte und Band
Eine einwandfreie HiFi-Anlage vorausgesetzt, hängt die Qualität der Wiedergabe von der Beschaffenheit der Schallspeicher - Schallplatten und Tonbänder, und dem Zustand ihrer Abspielgeräte - ab.
Schallplatten und Abspielnadeln nutzen sich gegenseitig ab. Um den Verschleiß gering zu halten, darf die Auflagekraft nicht den vorgeschriebenen niedrigen Wert überschreiten. Vor allem auf Stereoplatten, deren Rillen auch in senkrechter Richtung moduliert sind, würde eine zu hohe Auflagekraft rasch zerstörend wirken.
Staub auf der Platte und an der Nadel verstärkt die Abnutzung erheblich. Die feinen, meist kristallinen Staubkörnchen arbeiten bei dem hohen spezifischen Druck, unter dem die Nadelspitze mit wenigen tausendstel Quadratmillimeter aufliegt, und bei den erheblichen Beschleunigungen, denen sie bei ihrem in jeder Sekunde tausendfachen Richtungswechsel unterworfen ist, als hochwirksamer Schmirgel, dem auch Saphir und Diamant nicht dauernd widerstehen können.
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Eigenschaften und Grenzen der Nadelspitze
Eine unbeschädigte neue, an ihrer Spitze kugelförmig verrundete Nadel berührt nur auf kleinster Fläche die schrägen Flanken der Rillen, sie kann allen ihren Windungen folgen. Durch Abschliff sinkt sie tiefer in die Rille und liegt mit größeren Flächen an den Wänden. Sie kann dadurch den „Spitzkehren" (so nannte man die extremen Schlenker der Rille damals) der höchsten Frequenzen immer schlechter folgen: die obere Grenze des übertragenen Tonbereiches sinkt. Mit den durch Abschliff entstehenden Kanten "hobelt" sie überdies die Rillenwände ab und verändert (verzerrt) für dauernd den aufgezeichneten Klang.
Magnetische Tonabnehmersysteme verhalten sich auch in dieser Hinsicht meist günstiger als Kristallsysteme, weil sie im allgemeinen Nadelhalterungen mit größerer Nachgiebigkeit (compliance) haben und darum mit geringerem Auflagedruck „gefahren" werden können.
Wann eine Abspielnadel unbrauchbar wird, hängt im übrigen vom Zustand der abgespielten Platten ab (abgenutzte Platten verschleißen auch die Nadel schneller: Abnutzung ist „ansteckend") und der geduldeten Menge Staub.
Empfohlen wird, jede Plattenseite vor jedem Abspielen mit einem Antistatic-Tuch - welches zugleich die staubanziehende elektrostatische Aufladung der Plattenmasse beseitigt - abzuwischen und die Nadel mit einem Perlonbürstchen oder ähnlichem zu reinigen. (Staubfäden an der Nadel können die sichere Führung beeinträchtigen und Klirren hervorrufen.)
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Die Lebensdauer der Nadelspitzen
Als durchschnittliche Lebensdauer eines Saphirs werden meist 60 bis 100 Spielstunden angegeben; Diamanten haben etwa die zehnfache Lebensdauer. Bei strengen Anforderungen an High Fidelity darf nur mit der Hälfte oder weniger dieser Zeiten gerechnet werden.
Im Zweifelsfall kann der Fachhändler mit einem eigens dafür bestimmten Mikroskop den Grad der Nadelabnutzung prüfen, insbesondere auch nach einem Sturz, Schlag oder ähnlichem feststellen, ob die Nadel beschädigt ist.
Die Schallplatten (also die neuen 33er Vinyl-Stereo-LPs)
Platten werden in staubdichten, abriebfesten Hüllen aufbewahrt. Sie dürfen liegen oder stehen, müssen aber beidemal vor Verformung durch ihr Eigengewicht geschützt werden. Wenn sie liegen, sollen sie mit ihrer ganzen Fläche aufliegen, ohne irgendwo über die Unterlage herauszuragen. Es wird empfohlen, nicht mehr als etwa zehn Stück übereinander zu stapeln. Aufrecht bewahrt, sollen sie in schmalen Fächern so dicht zusammenstehen, daß sie sich nicht durchbiegen können.
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Tonbänder und Tonköpfe
Tonbänder und Tonköpfe sind weniger empfindlich. Auch hier wird jedoch die Qualität der Wiedergabe durch Staub auf dem Band oder an den Köpfen beeinträchtigt.
Bänder sollen in staubdichten Kassetten aufbewahrt werden. Tonköpfe, Andruckrollen, Fühler usw., mit denen das Band in Berührung kommt, müssen staubfrei gehalten und von Zeit zu Zeit mit Spiritus, Tetrachlorkohlenstoff oder ähnlichem gereinigt werden.
- Anmerkung: Die Chemikalie "Tetrachlorkohlenstoff" hat sich als einer der umweltschädlichsten Stoffe unter den Lösungsmitteln herausgestellt und sollte nie wieder benutzt werden.
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BRAUN CSV 60 - HiFi Stereo Verstärker
Als Herzstück einer Wiedergabe-Anlage für höchste Ansprüche an HiFi-Qualität ist der Stereo-Steuerverstärker CSV 60 gedacht. Seine außergewöhnlich differenzierten und vielseitigen Regler gestatten es, Abweichungen und Unvollkommenheiten der Schallspeicher (Platte, Tonband) einerseits, der Schallgeber (Lautsprecher) und des Raumes andererseits, so zu kompensieren, daß in allen Fällen ein ausgeglichener und optimal naturgetreuer Höreindruck entsteht.
An die Eingänge des Steuerverstärkers können monaurale oder stereophonische Plattenspieler, Tonbandgeräte und Mikrophone sowie Rundfunkempfangsgeräte angeschlossen werden. Der Tonbandanschluß ist zugleich Ausgang, wenn einer der anderen Eingänge bespielt wird. Somit kann jede Art Übertragung zugleich mitgeschnitten werden.
Der CSV 60 hat Anschlußbuchsen für Lautsprecher von 4, 8 und 15 Ohm, außerdem Ausgänge für elektrostatische Lautsprecher des Typs Braun LE 1. Bei stereophonischer Wiedergabe läßt sich ein sogenannter Phantomausgang („dritter Kanal") herstellen, an den zusätzlich zu den linken und rechten Lautsprechern ein Mittenlautsprecher anzuschließen ist, der bei großräumiger Wiedergabe ein Auseinanderfallen des Klangbildes verhindert.
Der CSV 60 ist mit Lautstärkereglern ausgestattet, die unter allen Wiedergabebedingungen einen gehörrichtigen Frequenzgang einzuhalten gestatten. Für jede Tonquelle und je nach Raumverhältnissen kann zunächst das Klangvolumen gleichmäßig in allen Tonlagen auf diejenige
Höhe gebracht werden, bei der unser Ohr „linear" hört, d. h. alle Frequenzen gleich laut wahrnimmt. Dann wird der eigentliche Lautstärkeregler von seiner Null-Position auf die gewünschte Lautstärke heruntergedreht. Je nach Stellung des Reglers (in Minus-Dezibel angeschrieben) werden dabei die entsprechenden Tonlagen in dem physiologisch richtigen Maß hervorgehoben.
Die Loudness einstellen
Der erstgenannte, linear wirkende Volumenregler läßt sich für jeden der beiden Verstärkerkanäle einzeln verstellen. Er ist dadurch zugleich Balanceregier für stereophonische Wiedergabe, durch den sich auch bei unsymmetrischen Raumverhältnissen oder verschiedenartigen Lautsprechergruppen ein ausgewogener Stereoeindruck herstellen läßt.
Der gleichen Aufgabe in äußerster Verfeinerung dienen die je nach Wunsch gekoppelt oder für jeden Kanal getrennt zu betätigenden Höhen- und Tiefenregler. Da verschiedenartige Lautsprecher sich meist nicht nur in ihrer Gesamtlautstärke sondern auch in der Höhen- und Tiefenwiedergabe unterscheiden, ist es oft wünschenswert, Höhen und Tiefen auf einem der beiden Kanäle stärker hervorzuheben oder abzusenken als auf dem anderen.
Auch die akustischen Eigenschaften des Hörraums sind oft „links" und „rechts" nicht nur insgesamt verschieden, sondern weichen in den hohen Tonlagen anders voneinander ab, als in den Tiefen. Schließlich kann es für kritische Ohren bei manchen Schallplatten oder Tonbandaufzeichnungen erforderlich sein, Unterschiede in der Aussteuerung der beiden Kanäle oder Abweichungen von der genormten Schneidekennlinie individuell zu kompensieren.
Höhen- und Tiefenregler bewirken ein allmähliches Ansteigen oder Absinken der Frequenzen von der Mitte aus. In manchen Fällen ist es erwünscht,
bestimmte Tonlagen nahezu übergangslos zu unterdrücken oder hervorzuheben, ohne den übrigen Frequenzbereich zu beeinflussen.
Am CSV 60 gibt es zunächst „Geräuschfilter", mit denen je nach Einstellung die Höhen über 10 kHz oder 7 kHz oder 5 kHz abgeschnitten werden können. Dadurch lassen sich Störgeräusche (Nadelrauschen o. ä.) bei der Wiedergabe von alten oder abgespielten Platten in verschiedenen Graden unterdrücken. Ein weiterhin zuschaltbares „Rumpelfilter" unterdrückt am entgegengesetzten Ende des Frequenzbereiches die tiefen Töne unter 70 Hz, falls sich vorwiegend in diesem Bereich Laufunruhen des Plattenspielers, Tonarmresonanzen und dergleichen bemerkbar machen.
Ein dritter Schalter bewirkt eine gleichmäßige Hervorhebung der mittleren Tonlagen. Soloinstrumenten oder Sprache und Gesang wird dadurch mehr „Präsenz" gegeben: sie treten deutlicher aus dem Klanghintergrund heraus.
Bei Stereobetrieb liefert der Verstärker auf jedem der beiden Kanäle 30 Watt. Für monauralen Betrieb können die beiden Kanäle durch einen Schalter zu 60 Watt Ausgangsleistung parallel geschaltet werden. Bei Vollaussteuerung liegt der Klirrfaktor im Bereich von 80 (achtzig!) bis 15.000 Hz unter 0,5%, im gesamten Übertragungsbereich (20 bis 40.000 Hz) unter 1%. Der Brummabstand ist größer als 60 Dezibel bei aufgedrehtem, größer als 90 Dezibel bei zugedrehtem Lautstärkeregler.
Regelmöglichkeiten beim HiFi Stereo Verstärker CSV 60
Die Lautstärke kann gehörrichtig verändert werden. Beim Leiserstellen (Linksdrehen des rechts im Bild angedeuteten Regelknopfes) werden die tiefen und hohen Tonlagen weniger stark abgesenkt als die Mittellagen, weil bei geringen Lautstärken das Ohr Bässe und Höhen ohnehin schlechter wahrnimmt als Mitteltöne. Die Kurven zeigen den Frequenzgang - das heißt hier: den Gang der Lautstärke durch alle Frequenzen des Übertragungsbereiches - für verschiedene Reglerstellungen.
Beim Regeln der Lautstärke verändert sich zwangsläufig der Abstand zwischen den wahrnehmbaren leisesten (pianissimo) und lautesten (fortissimo) Stellen. Optimale Wiedergabe von Orchestermusik ergibt sich nach der Regel, die Lautstärke so einzustellen, daß das leiseste der tragenden Instrumente „natürlich" klingt.
Mit den Reglern „tiefen" und „höhen" lassen sich Tiefen und Höhen getrennt schwächen (absenken) oder verstärken (anheben). Mit einem „Präsenz"-Schalter („pr") kann der Wiedergabe zusätzliche Deutlichkeit durch Hervorhebung der hohen Mittellagen verliehen werden.
Im allgemeinen sollte von den Möglichkeiten der Klangregelung sparsam Gebrauch gemacht werden. Bei perfekten Tonfrequenzquellen und Lautsprechern und in idealen Hörräumen würde jede Abweichung vom geradlinigen Frequenzgang, d. h. einer in allen Tonlagen gleichmäßigen Verstärkung, das naturgetreue Klangbild verfälschen. Höhen-, Tiefen- und Präsenz-Regler sollen also im wesentlichen dazu dienen, Unvoll-kommenheiten anderer Glieder der Übertragungskette zu kompensieren.
Mit einschaltbaren „Filtern" lassen sich von dem übertragenen Tonbereich die extremen Bässe oder Höhen wegschneiden. Dadurch werden Störgeräusche zurückgehalten, die häufig in diesen Bereichen lokalisiert sind (Rumpeln; Nadelrauschen).
Trotz der Verkleinerung des Tonumfangs bleibt bei Filterung das Klangbild weitgehend erhalten, weil die Filter, anders als die Klangregler, den Frequenzgang im übrigen Bereich nicht verändern. Bei alten Schallplatten, deren aufgezeichneter Frequenzumfang ohnehin klein ist, bringt die Filterung also keinen Verlust.
BRAUN L45 - HiFi Flachlautsprecher
Die HiFi-Lautsprechereinheit L 45 reproduziert ohne Verzerrungen, ohne Klangverwischung und ohne fälschendes „Kolorit" das gesamte Tonspektrum vom Baßbereich der Kontra-Oktave bis über die obere Grenze des menschlichen Hörens. Dennoch ist ihr geschlossenes, schwingungssteifes Gehäuse so klein und extrem flach gebaut, daß sie überall im Zimmer angebracht, also allein nach akustischen Erfordernissen placiert werden kann.
Die relativ großen Boxen, die bisher für gute Tieftonwiedergabe erforderlich gewesen sind, stellen ein merkliches Handicap für die Verbreitung von High-Fidelity-Anlagen, insbesondere solchen für stereophonische Wiedergabe, dar. Nachdem Braun seit dem vergangenen Jahr bereits eine kleine HiFi-Einheit (L 40) zur Verfügung stellt, die etwa in ein Regal paßt, befreit die jetzt entwickelte L 45 von jeder Bindung an eine Stellfläche überhaupt.
Der 11 cm flache Kasten kann wie ein Bilderrahmen an die Wand gehängt werden. Die stereophonisch richtige Anordnung der Lautsprecher ist also nicht mehr in Frage gestellt, wenn — wie es wohl ein innenarchitektonischer Normalfall sein wird — die Zimmerseite gegenüber der Sitzgruppe von Möbeln weitgehend frei bleiben soll. Akustisch ist es zweifellos günstig, wenn die Lautsprecher von einer relativ leeren, darum „klingenden" („live") Wand aus in den stärker gedämpften Teil des Zimmers sprechen. Schließlich verbessert der kurze Abstand zwischen Schallwand und Zimmerwand die Wiedergabe bei tiefen Frequenzen.
Das Gehäuse ist für Schallschwingungen praktisch luftdicht geschlossen. Die Schwingungen der Membranen werden somit verlustlos (ohne akustischen Kurzschluß) an die Luftmasse des Hörraums „angekoppelt". Die Wände der Box verhalten sich starr; Vorder- und Rückwand sind durch verbindende Stahlstreben zusätzlich versteift; der Innenraum ist mit Schallschluckstoffen gedämpft. So können keine Gehäuseresonanzen den Originalklang mit Dröhnen, „Bumsen" und Kastenklang verfälschen.
Für die Tieftonwiedergabe wurde ein Lautsprecher (20 cm Durchm. mit 48.000 Maxwell) mit linearer Rückstellkraft bei extrem langem Hub in homogenem Magnetfeld entwickelt. Bei niedriger Resonanzfrequenz konnte mit sorgfältiger Abstimmung auf das Gehäuse die Baßwiedergabe bis in den 40-Hertz-Bereich ausgedehnt werden. Hohe innere Dämpfung der sehr flachen, steifen Membran wirkt dem Entstehen von Partialschwingungen und Intermodulationsverzerrungen entgegen. Der Hochtonlautsprecher (11,5cm) hat einen geschlossenen Korb, der gegen die tieffrequenten Schwingungen abschirmt. Im übrigen wurden durch analoge Maßnahmen wie beim Tieftonlautsprecher der Frequenzgang ausgeglichen und Ein-Aus-schwingvorgänge, die in dem Bereich maximaler Ohrempfindlichkeit besonders kritisch sind, weitgehend unterdrückt. Der Wiedergabebereich geht bis 20.000 Hertz.
Das Netzwerk, eine schwere Luftdrossel vor dem Tieftonlautsprecher und ein Kondensator in Reihe mit dem Hochtonlautsprecher, wurde für einen nicht zu steilen Übergang zwischen den Frequenzbereichen ausgelegt, damit keine störenden Phasendrehungen und klangverwischenden Ausgleichvorgänge entstehen. Die Überlappungsfrequenz und das Amplitudenverhältnis wurden so gewählt, daß der im übrigen auf ± 3 Dezibel geradlinige Frequenzgang eine Anhebung von etwa 6 Dezibel im oberen Mitteltonbereich hat. Das Klangbild erhält dadurch zusätzliche „Präsenz" und Durchsichtigkeit.
Die 36 x 65 cm messende Frontseite des Lautsprechergehäuses ist mit eloxiertem Aluminiumgeflecht verkleidet, das sich gegenüber den üblichen Stoffbespannungen durch eine im gesamten Tonbereich gleichmäßige Durchlässigkeit (linearen Frequenzgang) auszeichnet.
Die Lautsprechereinheit L 45 ist mit 10 Watt Dauertonleistung belastbar. Kurzzeitige Lastspitzen, wie sie in Musikdarbietungen auftreten, dürfen bis zu 18 Watt betragen. Anders als bei offen betriebenen Lautsprechern ist bei der L 45 die Leistungsaufnahme nur durch die thermische Belastbarkeit der Schwingspule begrenzt, da die Schwingungsamplituden wegen der hohen Steifigkeit des Luftpolsters länger im zulässigen Bereich bleiben. Der Klirrfaktor liegt bei Nennbelastung unter 2% (4% im Baßbereich unter 100 Hertz), bei mittlerer Lautstärke noch erheblich tiefer.
Die Lautsprechereinheit L 45 hat einen Anpassungswert von 4 bis 6 Ohm. Mit genormtem Anschlußstecker an 4,50 m langer Schnur läßt sie sich sehr einfach in richtiger Polung an Verstärkerausgänge mit Normbuchsen (wie Braun CSV 13, CSV 60, Atelier 3 u. a.) anschließen.
Die Stereophonie
Die Stereophonie verbessert die Originalnähe der Wiedergabe in einer sehr wesentlichen Hinsicht:
Sie reproduziert die Räumlichkeit des spielenden Klangkörpers.
Wir können wahrnehmen, aus welchen Richtungen Töne zu uns dringen, weil wir zwei Ohren haben. Schallwellen, die uns etwa von links erreichen, beeinflussen das linke Ohr ein wenig früher und - wegen der abschattenden Wirkung des Kopfes — ein wenig stärker als das rechte. Wird Musik mit zwei Mikrofonen wie mit zwei Ohren aufgenommen, und wird jede dieser Aufnahmen für sich gespeichert, übertragen und in geeigneter Weise wiedergegeben, dann hören wir auch bei der Wiedergabe die Klänge aus den verschiedenen Richtungen kommen, in denen sie bei der Aufnahme von den Mikrofonen gesehen entstanden.
Die Wiedergabe wird jetzt plastisch und zugleich durchsichtig, weil gegliedert. Sie gewinnt an Präsenz, das heißt: löst sich vom Hintergrund und tritt nach vorn in den Raum. Die Instrumente klingen klarer artikuliert. Die räumliche Tiefe des Klangkörpers wird hörbar und die Dimensionen des Aufnahmeraumes kommen ins Spiel.
Stereophonie erfordert also zwei getrennte Aufnahmen und Übertragungen. Stereogeräte sind darum „zweikanalig" ausgelegt; sie haben zwei parallele, in allen Einzelheiten identische Wege für die elektrischen Signale, die den Schall darstellen. Auf Stereo-Tonbändern werden die beiden Aufnahmen nebeneinander (jede auf einer eigenen „Spur") gespeichert. Auf Stereo-Schallplatten sind in jede Rille zwei Wellenzüge
in senkrecht zueinander stehenden Ebenen eingeschnitten. Die Tonabnehmer-Nadel durchläuft beide gemeinsam in einer räumlichen Bewegung, die im Tonabnehmer-System wieder in ihre zwei Komponenten zerlegt wird.
Genau genommen dürfte die Aufnahme des nach links hörenden Mikrofons ausschließlich auf das linke Ohr des Zuhörers, die des anderen nur auf sein rechtes Ohr übertragen werden. Mit Kopfhörern läßt sich das ausgezeichnet verwirklichen.
Normalerweise aber möchte man ohne Kopfhörer, meist auch mit anderen Zuhörern zusammen, Musik hören. Als nächstbeste Lösung stellt man darum je einen Lautsprecher zur Linken und zur Rechten der Hörer auf und speist jeden von ihnen aus dem zugehörigen Wiedergabekanal. Auch dann erhält das linke Ohr bevorzugt die Information von links, das rechte vorwiegend die von rechts. Der Stereoeindruck bleibt gewahrt.
Aus vielen Versuchen und Hörtests hat sich ergeben, daß für die Wiedergabe von Stereo-Schallplatten und -Tonbändern, die in der heute üblichen Technik aufgenommen sind, eine Anordnung am günstigsten ist, bei der die Lautsprecher und der Hörer ein Dreieck bilden und der Abstand der beiden Lautsprecher voneinander ungefähr Dreiviertel der Entfernung des Hörers von den Lautsprechern beträgt. Linker und rechter Lautsprecher sollen nach Möglichkeit genau gleichartig sein - so auch in ihrer „Akustik" die linke und die rechte Raumhälfte. Stereo-Steuergeräte haben aber durchweg auch Regeleinrichtungen, mit denen man eine in dieser Hinsicht gestörte Balance zwischen links und rechts kompensieren kann.
Was grundsätzlich für die Aufstellung von Lautsprechern gilt, bleibt auch für das Paar von Stereo-Lautsprechern richtig:
Sie sollen sich etwa in Kopfhöhe der Zuhörer befinden, stehen am besten - vorausgesetzt, daß die Boxen nach hinten fest geschlossen sind — dicht an der Wand oder schräg in den Ecken, wo zwei Wände quasi einen Schalltrichter bilden. Es ist günstig, wenn sich die Lautsprecher in einem weniger gedämpften, die Zuhörer in einem stärker gedämpften Teil des Raumes befinden; akustisch dämpfend wirken Polster, Teppiche, Stoffe und Vorhänge.
Gute Wiedergabe erfordert eine nicht zu schwache Lautstärke, denn die Dynamik und damit eine wesentliche Dimension des musikalischen Ausdrucks schrumpft, wenn leise Stellen im Störgeräusch der Umgebung ertrinken. Tatsächlich kann man aber stereophonische Wiedergabe etwas leiser abhören als nicht-stereophonische, weil man bei dieser - unbewußt - durch stärkeres Aufdrehen der Lautstärke zu erreichen versucht, was die Stereophonie von vornherein bietet: den Klang aus dem Lautsprecher hervor in den Raum treten zu lassen, präsent zu machen.
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