Aus dem ersten Handbuch vom Sept. 1978 des HECO
STUDIO-REGIE-LAUTSPRECHER P7302 SLV/K
(Die verbesserte Version von 1981 steht hier.)
Auf der Basis des Standardtyps P7302SLV, einer akustisch hochwertigen Standbox für Heimanwendungen, entstand mit geringfügigen Modifikationen die aktive Lautsprechereinheit P7302 SLV/K für professionelle Abhörzwecke, welche die Anforderungen der ARD für solche Geräte erfüllt.
Seine besonders kompakte Bauweise, verbunden mit elektro-akustisch neutralem Verhalten ist das wichtigste Merkmal. Deshalb wird er vorzugsweise in kleineren bis mittleren Abhörräumen eingesetzt.
Der Regie-Lautsprecher P 7302 SLV/K wurde mit der Zielsetzung möglichst vollkommener Klangneutralität konstruiert. Er soll ein unbestechliches Werkzeug bei der Produktion sein. Deshalb sind die frontal bedienbaren Elemente zur Frequenzgangbeeinflussung für den Benutzer unzugänglich.
In Sonderfällen notwendige Beeinflussung des Frequenzganges oder die akustische Anpassung bei Neu-Installationen sind durch einfaches Verstellen von normalerweise bedienungsgeschützten Potentiometern möglich.
Die für Studiolautsprecher gültigen Meßverfahren sind im wesentlichen durch das Institut für Rundfunk-Betriebstechnik ausgearbeitet worden. Die Rundfunk-Betriebstechnik überprüft nach den vorgegebenen Kriterien auch die Heco P7302 SLV/K auf die konstante Einhaltung der festgelegten Daten.
Technische Konzeption der P7302 SLV/K
Um die angestrebte Klangneutralität zu erreichen, muß innerhalb des Übertragungsbereiches für Gleichmäßigkeit der Schallleistung und der Richtcharakteristik gesorgt werden. Außerdem muß der Einfluß der akustischen Eigenschaften der Regie-Räume auf das subjektive Hörempfinden mit berücksichtigt werden.
Um diese Forderung zu erfüllen, hat der Hersteller seine Erfahrungen auf dem Gebiete der räumlich breit abstrahlenden Kalotten-Mittelton- und Hochtonchassis genutzt. Vor allem das Bündelungsmaß stellt ein entscheidendes Kriterium für die Natürlichkeit einer akustischen Wiedergabe dar. Deshalb wurde die P7302 SLV/K mit Mittel- und Hochtonkalotten ohne jegliche Schallführung bestückt.
Um klangbeeinflussende Gehäuseresonanzen bei der Tieftonwiedergabe weitestgehend zu unterbinden, ist das Nettovolumen des luftdicht geschlossenen Gehäuses auf ein Minimum reduziert worden. Die hierdurch entstandene hohe Luftpolstersteife wirkt für die zwei eingesetzten Tieftonchassis als klassische akustische Aufhängung und verbessert das Ein- und Ausschwingverhalten. Um die so bedämpfte Eigenresonanz aller für die P7302 SLV/K verwandten Spezialchassis noch weiter zu unterdrücken, wurden drei gleichartige, besonders niederohmige Endverstärker jedem Teilbereichs-Lautsprecher direkt gekoppelt zugeordnet.
Beschreibung der Chassis der P7302 SLV/K
Bevor die technischen Daten der Chassis festgelegt wurden, waren Untersuchungen über die energetische Verteilung der Leistungen im gesamten Hörbereich bei Musik- und Sprachsignalen notwendig. Dabei stellte sich heraus, daß sich in der Belastungskurve der DIN 45573, Teil 2, nur die rein thermische Belastung durch klassische Orchesterwerke über längere Zeiträume widerspiegelt.
Andere Bewertungen und Meßverfahren ergeben völlig andere Verteilungen. Wird die spektrale Leistungsdichte über kürzere Zeiträume integriert, zeigen sich härtere Verhältnisse im Mittel-und Höhenbereich. Werden Impulsaufzeichnungen über schnelle Schreiber durchgeführt, also eine Messung der absoluten Spitzenwerte vorgenommen, so ist mit konstanter Spitzenleistung über den gesamten Hörbereich zu rechnen.
Bild 1 zeigt drei charakteristische Kurven;
-
- - die Belastungskurve der DIN 45 573 für Lautsprecher (1)
- - eine Darstellung des Effektivwertes über kürzere Zeiträume (3o cm-Schallplattenlänge) bei unterschiedlichen Musikstücken (Pop, Unterhaltung und Klassik). (2)
- - eine Gerade als Darstellung des Pegels kurzzeitig vorkommender Impulsspitzenwerte über den gesamten Übertragungsbereich (2o - 2o.ooo Hz). (3)
-
Konstante Spitzenleistung über den gesamten Hörbereich
Man kann in Bild 1 erkennen, daß der mittlere Energiewert in einzelnen Frequenzbereichen stark unterschiedlich ist, daß jedoch die Spitzenleistung über den vollen Übertragungsbereich etwa die gleiche Größe hat. Diesem sehr komplexen Verhalten durchaus üblicher Programme kommen die speziellen Eigenschaften der im jeweiligen Teilbereich verwendeten Lautsprecher sehr nahe. Mittel- und Hochton-Kalottenlautsprecher haben aufgrund ihrer geringen Abmessungen und sonstigen konstruktiven Gegebenheiten im Vergleich zum Tieftonchassis eine niedrige Dauerbelastbarkeit. Sehr kurzzeitige Impulse können sie dagegen unbeschadet wiedergeben.
Bei konventionellem Verstärker-Lautsprecherbetrieb ist eine gezielte Begrenzung der maximalen Dauerbelastung in einzelnen Frequenzbereichen nicht möglich, d.h. normale Endstufen, die das gesamte Frequenzband übertragen, liefern gleiche Spitzen- bzw. Dauerleistung im gesamten Übertragungsbereich. Dadurch sind Kalotten- Mittel- und Hochton-Lautsprecher besonders gefährdet, weil die volle Dauerleistung im Extremfall (z.B. Fehlbedienung) an jedem Lautsprecher steht.
Die Leistungsaufteilung
Der Übertragungsbereich wurde daher in drei Kanäle aufgeteilt. Die Aufteilung in die drei Teilbereiche erfolgt durch eine vorgeschaltete aktive Weiche, die mit integrierten Operationsverstärkern bestückt ist. Es ist vorteilhaft, die Aufteilung der Frequenzbänder (Tief-, Mittel-und Hochtonbereich) ausschließlich in dieser vorgeschalteten Weiche vorzunehmen.
So können alle drei Endverstärker frequenzlinear und baugleich ausgelegt sein, und da kein Koppelkondensator vorhanden ist, werden die Chassis breitbandig, d.h. also auch außerhalb ihres Übertragungsbereiches, elektrisch wirksam bedämpft. Diese breitbandige elektrische Bedämpfung hat bei den Chassis u.a. den Vorteil, daß höhere Klirranteile im Resonanzbereich unterbunden werden.
Bild 2 (oben) zeigt die Durchlaßkurve der Frequenzweiche. Als Trennfrequenzen wurden 4oo Hz und 4 kHz gewählt.
Bild 3 (unten) zeigt Tonburstuntersuchungen bei Abschluß mit komplexem Abschlußwiderstand. Die Messungen mit Tieftonlautsprechern haben gezeigt, daß die Ein- und Ausschwingvorgänge gegenüber Schaltungen mit Koppelkondensator im Ausgang wesentlich günstiger verlaufen.
Das Netzteil
Das Netzteil, das aus zwei Versorgungseinheiten besteht, befindet sich auf der Basisplatine und ist mit 2 Sicherungen je 1 A abgesichert. Die Versorgungseinheit mit Trafo-50l wird immer mit der Netzspannung 220V (inzwischen 230V) versorgt, unabhängig davon, ob der Abhörlautsprecher P7302 SLV eingeschaltet ist oder nicht. Tr-50l liefert 1 x 12V, die mittels einer Verdopplerschaltung (D5o3, D5o4) auf ca. 16V gleichgerichtet sind. Diese Spannungen dienen der Versorgung der Einschaltautomatik des Basismodelles.
Aus der + 16V Spannung wird über ein stabilisiertes Netzteil, bestehend aus R517, R518, C5o5, C515, D5o2 und T5ol, eine auf +-14V stabilisierte Spannung für die Versorgung der Differenz-versrärker in den Endstufen abgeleitet (Offsetversorgung). Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Differenzverstärker bereits betriebsbereit sind, bevor die übrigen Module zugeschaltet werden (entweder automatisch oder manuell über die grüne Taste). Hierdurch wird das sogenannte "Einschaltknacken" bei Automatikbetrieb unterdrückt. Die Gesamtstromaufnahme Tr50l beträgt ca. 2 W.
Die zweite Versorgungseinheit mit Trafo 502 (2 x 20V) erzeugt +- 28 Volt für den Betrieb der Endstufen, sowie über Z-Dioden stabilisierte Spannungen von -13Volt zum Betrieb des Eingangsverstärkers und der Filtermodule. Eine Spannung von 2o V~ zur Versorgung der Einschaltknopf-Beleuchtung wird ebenfalls von Tr-502 abgenommen. Der Einschub ist intern schutzgeerdet.
Der Eingangsverstärker
Der Eingangsverstärker befindet sich auf der Basisplatine.
Die Modulation (bei der /K Version) wird über den Tuchelstecker zunächst dem in einem Mu-Metallgehäuse befindlichen Eingangssymmetrie-Übertrager zugeführt und von dort dem Pegelregler angeboten. Die rastende Mittenstellung des Pegelreglers wurde so ausgelegt, daß ein Eingangspegel von + 6 dB = 1,55 V ff den Maximalschalldruckpegel des Studio-Abhörmonitors P7302 SLV/K hervorruft. Auf der Eingangsübertragerplatine befinden sich zwei Steckerleisten und eine Kabelschuhbrücke (wird offen geliefert), mit deren Hilfe es möglich ist, den Eingang (symmetrisch) mit der Gerätemasse zu verbinden.
Das NF-Signal (Modulation) wird vom Pegelregler dem Minus-Eingang des Operationsverstärkers zugeführt. Der Operationsverstärker V-l0l hat zwei Aufgaben zu erfüllen: Einmal wird das Signal geringfügig verstärkt, und zum anderen niederohmig und rückwirkungsfrei vom Ausgang her auf die Filtermodule verteilt. Zur Unterdrückung von Eigenschwingungen ist der Ausgang über R514 entkoppelt. Die Funktion von V-lol ist an Punkt E des R514 überprüfbar.
Bedienteil
Der Studio-Abhörmonitor P 7302 SLV/K wird nach den Erfordernissen der Rundfunkanstalten eingemessen. (Pegelverlauf sh. Toleranzkurve). Die Regler zur Ortsanpassung sind mit Acrylglas abgedeckt, um einmal eingemessene und eingestellte Werte nicht mehr zu verändern.
Die Bedienteile werden mit den zugehörigen Verstärkereinschüben gemeinsam eingemessen und dürfen daher nicht vertauscht werden.
Endstufen
Die Endstufe ist in der Art eines Operationsverstärkers mit hoher Leerlaufverstärkung aufgebaut. Eine Gegenkopplung setzt die Verstärkung stark herab und sorgt für eine stabile Arbeitsweise. Ohne den Eingangskoppelkondensator von 1uF (auf der Basisplatine) würde die Endstufe sogar mit positiver und negativer Gleichspannung linear ausgesteuert werden können. Um jedoch Rumpelgeräusche von Plattenspielern sowie Trittschall unhörbar zu machen, wurde der Frequenzbereich unterhalb 2o Hz bewußt abgesenkt.
Eine höchstmögliche Wiedergabetreue von impulsartigen Schallereignissen im Baßbereich ist verfälschungsfrei nur dann möglich, wenn die Lautsprecher elektrisch optimal bedämpft sind. Der hohe Dämpfungsfaktor einer Endstufe kann aber nur dann wirksam werden, wenn die Zuleitungen zwischen Endverstärker und Lautsprecher kurz und niederohmig sind. Dieser Vorteil ist konsequent nur in einer Aktivbox zu verwirklichen und auch dort nur dann, wenn nicht noch Passiv-Netzwerke zwischen Chassis und Verstärker geschaltet sind.
Die Endstufen der P7302 Aktivbox sind so konzipiert, daß durch den symmetrischen Aufbau ein Ausgangskoppelelko nicht erforderlich ist. Außerdem sind die Endstufen extrem niederohmig und erreichen bei einem Lastwiderstand Ra von 1,6 Ohm ihre größte Leistung. Unter allen Betriebsbedingungen überschreitet die am Ausgang vorhandene Offsetspannung nie -30mV (typisch -l0mV). Der Klirrfaktor beträgt knapp unter der Aussteuerungsgrenze typisch o,o3%; der IM-Faktor liegt unter o,1%.
Ein Ansteigen der Temperatur der Endstufentransistoren und folgerichtig der Kühlflächen würde normalerweise auch die Arbeitspunkte verschieben. Aus diesem Grunde sind die Transistoren T2o4, T3o4, T4o4 in enger thermischer Kopplung zu den Endtransistoren montiert und kompensieren den Ruhestromverlauf. Dieser wird hierdurch in weitesten Grenzen stabil gehalten (ca. 15 - 25mA).
Tieftonlautsprecher
Der Tieftonverstärker betreibt zwei parallel geschaltete Tieftonsysteme mit je 2oo mm Durchmesser mit zusammen ca. 2 Ohm Impedanz. Es handelt sich um weich aufgehängte Langhubsysteme, die ein geschlossenes Luftpolster benötigen. Als Membran fand ein besonders verfärbungsarmer Werkstoff Verwendung.
Die Wickelhöhe der Schwingspulen auf Alu-Trägermaterial beträgt ca. 2o mm. Sie konnte nach akustischen Gesichtspunkten optimal dimensioniert werden, weil auf Impedanzgrenzwerte nach DIN 455oo keine Rücksicht genommen zu werden brauchte.
Deshalb steht bei den vorhandenen Leistungen von 54 - 7o Watt Sinus bzw. loo Watt Musik eine akustische Leistung zur Verfügung, die mit einem System von 2 Ohm Impedanz bei dieser Konzeption kaum erreichbar ist. Durch das geringe Nettovolumen von 25 Litern ist für zwei 2oo mm-Chassis die Luftpolstersteife höher als bei vergleichbaren rein passiven Einheiten. Die Resonanzfrequenz wird also wesentlich durch die Luftpolstersteife bestimmt. Daher konnte die Federsteife der Zentrierung höher gelegt werden, was den gefürchteten Taumelbewegungen oder dem unstabilen Verhalten von Langhubsystemen bei großen Amplituden entgegenwirkt.
Die verhältnismäßig hohe Eigenresonanz von 6o Hz wird durch den sehr niederohmigen Endverstärker wirksam bedämpft. Der Übertragungsbereich in den Tiefen ist durch eine leichte Entzerrerschaltung erweitert worden. Die konsequente Optimierung der Endstufen und der Tieftonchassis erübrigen eine Bewegungs-Gegenkopplung.
Kalotten-Mitteltonchassis
Das 5omm-Kalottensystem besitzt eine geringe bewegte Masse und eine hohe innere Dämpfung. Es sind 7o Watt Impulsbelastung möglich, jedoch nur 15 Watt bei Sinusdauerbetrieb. Der Lautsprecher ist thermisch geschützt, trotzdem steht die volle Musikleistung zur Verfügung.
Der wirksame Übertragungsbereich ist hauptsächlich durch die Auslegung der aktiven Weiche festgelegt und liegt zwischen 4oo Hz und ca. 4 kHz. Ausgehend von der Tatsache, daß für die Verfärbungsarmut einer Lautsprecherkombination vor allem die Mittellagen ein entscheidendes Kriterium darstellen, ist bei dem hier eingesetzten Mittelton-Kalottensystem auf besonders ausgeglichenen Schalldruckverlauf und niedrige Gesamtverzerrung geachtet worden.
In häufig praktizierten Abhörlautstärken, z.B. 86 dB in 3m, liegen K2 und K3 im Übertragungsbereich unter 0,5%. Die Übernahmebereiche zum Tiefton- bzw. zum Hochtonteil sind so gestaltet worden, daß weder die Schalleistungskurve im Diffusfeld ausgeprägte Einbrüche besitzt, noch der Schalldruckverlauf der direkten Schallanteile, gemessen im stark gedämpften Raum oder Freifeld.
Kalotten-Hochtonchassis
Der Hochtonlautsprecher ist ein 25mm-Kalottensystem mit sehr geringer bewegter Masse. Auch hier ist die Belastung ausgelegt auf ca. 7o Watt Impuls und 8 Watt Sinus. Der Übertragungsbereich liegt zwischen 4 kHz und 25 kHz. Besonders hervorzuheben ist das Vermögen der hier verwendeten Mittel-und Hochton-Kalottenlautsprecher, pulsartige Klänge mit möglichst unverfälschtem Obertonspektrum wiederzugeben.
Erläuterungen zu den technischen Daten
Obwohl die gehörmäßige Beurteilung eines Lautsprechers in seinem Einsatzgebiet einen sehr hohen Stellenwert einnimmt, ist die Erfassung wichtiger technischer Merkmale durch verschiedenartige Meßverfahren eine unabdingbare Forderung.
Deshalb sind in der Studiotechnik Richtwerte gesetzt, die der P7302 SLV/K ausnahmslos einhält. Als Meßräume werden Freifeld oder schalltoter Raum, Hallraum und der Einsatzraum des Lautsprechers herangezogen.
TECHNISCHE DATEN Regielautsprecher P 7302 SLV/K - Blatt 1
in Vorbereitung
TECHNISCHE DATEN Regielautsprecher P 7302 SLV/K - Blatt 2
in Vorbereitung
Service-Hinweise
Austausch der Lautsprecherchassis:
Die Lautsprecher sind von vorne auf die Schallwand montiert. Zum Ausbau der Chassis wird der Rahmen nach vorne abgezogen. Der Rahmen ist entweder mit einer Klemmleiste (Heimversion) oder mit Druckknöpfen (Studioversion) befestigt. Unten am Rahmen ist das Bedienteil fest montiert (nicht mehr bei SLV/K2). Es ist unbedingt darauf zu achten, daß beim Abnehmen bzw. Aufsetzen des Rahmens das Bedienteil nicht beschädigt wird, bzw. die Kabel nicht mit den Reglern verklemmt werden.
Bei Rahmen mit Klemmleistenbefestigung kann es vorkommen, daß dieser sehr festsitzt. Dieser kann dann mit einem stoffumwickelten oder mit Isolierband "entschärften" Schraubenzieher vorsichtig in der Nute abgehebelt werden.
Der abgenommene Rahmen ist noch durch die Kabel des Bedienteils mit dem Verstärker verbunden. Es darf auf gar keinen Fall ein Zug auf diese Kabel ausgeübt werden. Sollten die Kabel im Gerät verklemmt sein, reicht es in der Mehrzahl der Fälle aus, den Einschub zu lockern.
Wenn der Rahmen abgenommen ist, kann er neben die Box gelegt oder gestellt werden. Soll der Rahmen ganz abgenommen werden, ist entweder der Stecker im Einschub abzuziehen oder das Bedienteil vom Rahmen abzuschrauben.
Jetzt können die Chassis ausgebaut werden. Bei Neuanschluß der Chassis ist auf die richtige Polarität zu achten. Der "Plus" Anschluß ist gekennzeichnet. An diesen muß jeweils die nicht gekennzeichnete Litze angeschlossen werden. Beim Einbau der Chassis ist darauf zu achten, daß die Dichtung nicht beschädigt oder verschoben ist. Gegebenenfalls ist eine neue Dichtung zu verwenden.
Ausbau des Verstärkers:
Zum Ausbau des Verstärkers werden die beiden Kreuzschlitzschrauben rechts und links an der Verstärkerrückwand herausgedreht. Der Verstärker wird nur soweit herausgezogen, bis die Stecker zum Bedienteil und zu den Lautsprechern abgezogen werden können. Dann wird der Verstärker ganz herausgezogen. (Wurde bei der Version SLV/K2 geändert).
Bei Reparaturarbeiten am Verstärker können die Kontakte 1 und 2 des Bedienteilsteckers auf der Leiterplatte überbrückt werden. Dadurch ist der Verstärker dauernd eingeschaltet.
Beim Einbau des Verstärkers muß diese Brücke entfernt werden, damit die Einschaltautomatik wieder in Betrieb gesetzt wird. Der Verstärker wird beim Einbau etwa halb eingeschoben und die Kabel vom Bedienteil und von den Lautsprechern werden aufgesteckt. Dann wird der Verstärker so weit wie möglich eingeschoben. In den Einschubschienen sind Gummipuffer eingearbeitet, gegen deren Widerstand der Verstärker festgeschraubt wird. Dadurch ist der Einschub an vier Punkten gehalten und kann nicht klappern.
Ausbau des Bedienteils:
Als erstes wird der Verstärker ausgebaut. Dann wird der Rahmen abgezogen. Die Kabel des Bedienteils werden vorsichtig nach vorne herausgezogen. Dann wird das Bedienteil vom Rahmen abgeschraubt.
Endstufen
Fehlersuche:
Der Tuchel-Messerstecker (Lautsprecheranschluß) wird entfernt. Der Eingang des gesamten Einschubs BU-l0l wird kurzgeschlossen. Mit einem Vielfachmeßgerät (Gleichspannungsmeßbereich 3oV) wird der jeweilige Endverstärkerausgang
1 a + b = Hochton
2 a + b = Mittelton
4 a + b = Tiefton
überprüft. Zeigt das Instrument eine (Gleich-) Spannung von -o,5 bis -3oV an, so ist die gemessene Endstufe defekt.
Das Endstufenmodul wird ausgebaut (Lösen der Kühlklemmenschraube und Abziehen von der Basisplatine, da Modul gesteckt ist). Zunächst überprüfe man die Transistoren des Differenzverstärkers T2ol und T2o2 (entsprechend T3ol, T3o2 bzw. T4ol, T4o2). Sollte einer dieser Transistoren defekt sein, so sind in jedem Falle beide Transistoren zu tauschen.
Nun überprüfe man auch die übrigen Halbleiter des Moduls sowie die Kollektorwiderstände von 0,l Ohm.
Hinweis: Auch bei Defekt nur eines der beiden Endtransistoren
sind beide auszutauschen. Bei der Montage Wärmeleitpaste nicht vergessen und darauf achten, daß die Glimmerscheibe sich noch auf dem Kühlkörper befindet.
Nach dem Wiedereinbau ist zu überprüfen, ob die Ausgangsspannung am Lautsprechertuchelstecker 0 Volt beträgt, sonst liegt ein weiterer Defekt vor.
Das war das beigefügte Handbuch aus Sept. 1978
Die letzte verfügbare ausführliche Version vom Nov. 1981 finden Sie hier.